ruhiger Arbeitsplatz durch den Dienstherrn sicherzustellen?

  • Jo, Kaufkraftverlust fehlt da halt. Die Immobilienpreise kannste mir den lächerlichen Erhöhungen nicht einholen.

  • watweisich

    Jetzt bin wirklich erstaunt. Meine Tochter hatte, als sie sich ihre Eigentumswohnung gekauft hat, rund 2000 Netto als Single. (Kein Lehrer so dern normale Ausbildung mit anschl. Beschäftigung bei einem städtischen Versorgungsbetriebe) . Sie hat die volle Verkaufssumme finanziert bekommen und das bei einer monatlichen Belastung von rund 1000 Euro. Ja es war knapp, jedoch wäre sie mit einer Mietwohnung nicht sehr viel besser weggekommen. Wäre sie verbeamtete Lehrerin hätte sie 1400 Euro Netto mehr gehabt. D h. Eine Belastung von 2000 Euro sollte ich mir dann wohl leisten können. Insofern bin ich jetzt etwas verwundert?

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Wer vor vier Jahren einen Immobilienkredit aufgenommen hat, der ist im Moment auf der Überholspur, selbst wenn es nicht den vollen Inflationsausgleich gibt.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Ich wohne am Stadtrand und blicke auf Wald, wenn ich aus dem Fenster schaue, habe aber trotzdem die Infrastruktur der Stadt. Das Haus hat 16 Parteien, da kennt man die Nachbarn zum Glück sowieso nicht wirklich. Ich habe vorher in einem Haus mit 6 Parteien gewohnt und mir wurde von den Nachbarn mit Terrasse unten auf den Balkon geglotzt und ständig versucht Gespräche zu führen. Die waren objektiv nett, für mich aber ein Albtraum. Dort habe ich mich nicht wohl gefühlt.

    Neubaugebiet "Am Wildpark?" in Gerresheim?

  • [...] da ich als Lehrer eher zu den Geringverdienern in unserer Stadt gehöre [...]

    Diese sachlich nahezu überall in Deutschland falsche Darstellung entwertet deine Argumentation.

    Du als Lehrer A13Z-Lehrer gehörst in Deutschland zu den oberen 10% was das abhängige Einkommen angeht, als A12-Lehrer immer noch zu den oberen 20%.


    Es mag sein, dass du dir in deiner Stadt vielleicht nicht deine Traumwohnung oder dein Traumhaus als Eigentum leisten kannst, aber zu den Geringverdienern gehörst du definitiv nicht.

  • Jede (größere) Stadt hat ihre sozialen Brennpunkte. Würden Lehrer auch nur irgendwo zu den Geringverdienern gehören, würden sie zwangsläufig auch dort wohnen und davon sind mir keine Fälle bekannt.

  • watweisich

    Jetzt bin wirklich erstaunt. Meine Tochter hatte, als sie sich ihre Eigentumswohnung gekauft hat, rund 2000 Netto als Single. (Kein Lehrer so dern normale Ausbildung mit anschl. Beschäftigung bei einem städtischen Versorgungsbetriebe) . Sie hat die volle Verkaufssumme finanziert bekommen und das bei einer monatlichen Belastung von rund 1000 Euro. Ja es war knapp, jedoch wäre sie mit einer Mietwohnung nicht sehr viel besser weggekommen. Wäre sie verbeamtete Lehrerin hätte sie 1400 Euro Netto mehr gehabt. D h. Eine Belastung von 2000 Euro sollte ich mir dann wohl leisten können. Insofern bin ich jetzt etwas verwundert?

    Ich habe es mir ausrechnen lassen:

    Mit meinen 1000€, die ich mir für Kredit +Tilgung leisten könnte (350-400€ Hausgeld kämen ja noch on Top) könnte ich eine Eigentumswohnung für 150000€ + Kaufnebenkosten finanzieren. In meiner Stadt und im Umkreis von 30km dieser bekommt man dafür eine große Garage oder eine 20qm Studentenbude.

  • Ich meinte das mit dem amtsangemessenen Wohnen übrigens durchaus ernst. Das klingt nach einem üblen Haus in vermutlich einer auch nicht besonders tollen Gegend. Da würde ich schauen, dass ich weg komme.

    Ganz im Gegenteil. Toplage und qm-Preis über dem Mietspiegel. Halt in einem begehrten, recht angesagten innenstadtnahen Altbauviertel. Nur eben Altbau!

  • Jo, Kaufkraftverlust fehlt da halt. Die Immobilienpreise kannste mir den lächerlichen Erhöhungen nicht einholen.

    Also Mathe war und ist wahrlich nicht meine Stärke. Ich interpretiere die Tabellen so, dass die Immobilenpreise und Lohnerhöhungen von 2004 im Vergleich zu 2022 im gleichen Verhältnis angestiegen sind.

    Lasse mich gerne eines Besseren belehren.


    Edit: Das Ganze sind natürlich Statistiken. Es gibt Tefionen in Deutschland, da war die Preisentwicklung eine ganz andere als in sehr ländlichen Regionen. Wir könnten es uns heute auch nicht mehr leisten.


    Allerdings stelle ich in Frage, dass es für eine alleinstehende Beamtin mit A13(?) ein unüberwindbares Problem darstellt, eine angemessene Wohnung zur Miete zu finden. Auch bei einem angespannten Mietmarkt (und ich weiß wovon ich rede) sollte das mit etwas Bemühen möglich sein.

    Wer Fehler findet darf sie behalten und sich freuen! :victory:

  • Du als Lehrer A13Z-Lehrer gehörst in Deutschland zu den oberen 10% was das abhängige Einkommen angeht, als A12-Lehrer immer noch zu den oberen 20%.

    Was in absoluten Zahlen wenig über die Kaufkraft aussagt. Daher ist das Argument überhaupt kein Maßstab. Wenn die 90% darunter einfach nur unverhältnismäßig arm sind, dann geht es den 10% zwar besser im Vergleich. Aber ob das gut oder überdurchschnittlich gut ist stelle ich in Frage.

  • Ich werfe mal ein, dass es ja auch Häuser zur Miete gibt.

    Genau. Und je nach Größe, Ausstattung, Geduld und Lage bekommt man solche Häuser sogar günstiger oder genauso teuer als Mietwohnungen. Es gibt sie auch schon ab 60 m2 teilweise.

    Das sind dann natürlich keine Luxusneubauten, aber wenn man Raum für sich braucht und sonst Kompromisse eingehen würde, geht das auf jeden Fall.

    Ich wohne schon seit meiner Zeit an der Uni so, auch im Speckgürtel von echt teuren Städten. Glück gehört natürlich auch dazu, wir hatten sogar auch immer Verträge ohne Staffelmiete. Aber vor allem ist es eine Frage der Persistenz und Kompromissbereitschaft.

  • Ganz im Gegenteil. Toplage und qm-Preis über dem Mietspiegel. Halt in einem begehrten, recht angesagten innenstadtnahen Altbauviertel. Nur eben Altbau!

    Ja dann weg da, wenn der Preis sogar über dem Mietspiegel liegt. Bei dieser Innenstadtnähe muss man sich auch fragen, ob das einfach nur Prestige ist oder ob man die Angebote WIRKLICH so häufig nutzt.

  • Jo, Kaufkraftverlust fehlt da halt. Die Immobilienpreise kannste mir den lächerlichen Erhöhungen nicht einholen.

    Das stimmt im aktuellen Marktumfeld zwar, da die Angebotspreise noch nicht an die aktuelle Zinsentwicklung angepasst sind. Vor etwa 2 Jahren hingegen stimmte die Aussage so nicht. Wir hatten damals gekauft und mir ist bei den Preisen schon sehr anders geworden, auch weil ich Preise vergleichbarer Immobilien von vor 10 Jahren kannte.


    Mit Blick auf die Einkommensentwicklung und die sehr niedrigen Zinssätze wäre man aber vor 10 Jahren auf ziemlich gleiche prozentuale Belastungen des Haushaltseinkommens und Laufzeiten der Finanzierung gekommen, wie vor 2 Jahren. Und auch meine Eltern hatten Mitte der 90er aus heutiger Sicht natürlich einen lächerlichen Preis bezahlen müssen und dennoch vergleichbare Belastungen und Laufzeiten.

  • Mit Blick auf die Einkommensentwicklung und die sehr niedrigen Zinssätze wäre man aber vor 10 Jahren auf ziemlich gleiche prozentuale Belastungen des Haushaltseinkommens und Laufzeiten der Finanzierung gekommen, wie vor 2 Jahren. Und auch meine Eltern hatten Mitte der 90er aus heutiger Sicht natürlich einen lächerlichen Preis bezahlen müssen und dennoch vergleichbare Belastungen und Laufzeiten.

    Ja, die relative Belastung war auch schon früher hoch.

    In der Variation: Vor 11 Jahren bei der Bank und beim Notar -> Preis aus heutiger Sicht supergünstig, damals aber eigentlich über der finanziellen Schmerzgrenze -> die Belastung war da anfangs sehr stark spürbar. Heute - nach ein paar finanziellen Verbesserungen - und der perversen Entwicklung von Kaufpreisen und Mieten trägt sich das Haus problemlos mit den monatlichen Miet-Kosten einer Neubau-3-Zimmer-Wohnung. Eben aber auch mit gut getimtem Forward-Darlehen und Anschluss (Herbst 21 unterschrieben).


    Und zu den Zinsen ein paar Blitzlichter, die ich noch genau im Kopf habe:


    2004 (Herbst): 4,6%

    2011 (Frühling): 3,8%

    2012 (Frühling): 2,8%

    2021 (Herbst) Darlehensverlängerung für 2022: 1% -> 2022 zu diesem Zeitpunkt ca. 3,5%

    2021 (Herbst) Forward für Herbst 2024: 1,6%


    Also: Im Vergleich haben wir jetzt das Zins-Niveau von 2011. Die Kaufpreise sind aber pervers gestiegen.

    Wenn ich dann jetzt kalkuliere mit einen stinknormalen Neubaureihenhaus und 2% Tilgung kämen wir heute auf das 2 1/2-fache der jetzigen Rate, wenn das Haus in "Neu" finanziert werden müsste. Wenn ich dann annähme, dass wir 10 Jahre jünger wären (mit allen finanziellen Konsequenzen des Beamtenstatus), dann glaube ich nicht, dass wir uns das als Beamte heute leisten könnten.


    Fazit: Immobilienkauf hat einen schon immer an die finanziellen Grenzen gebracht, bis vor 2 Jahren mit den niedrigen Zinsen wäre die Belastung zwar belastend, aber machbar gewesen, jetzt aber mit dem immer noch sehr hohen Preisniveau aber den Zinsen von 3,8% wären wir als recht gut verdienende Beamtenfamilie komplett raus.

    Tim Finnegan liv’d in Walkin Street
    A gentle Irishman mighty odd.

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