"Wohnortferne" Schule - Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?

  • Ja, ich fahre auch ca. 45 Minuten einfache Strecke. Morgens und nachmittags frische Luft Bewegung sind echt angenehm.


    Im Auto wollte ich die Zeit nicht verbringen.


    Hilft dir das?

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Ich muss auch fast 40 min pendeln. Inzwischen höre ich im Auto Hörbücher, was das Ganze echt sehr erträglich macht.

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • Ich bin jahrelang gependelt (15 Minuten mit Auto), habe mir eingeredet, dass das gut sei, um abzuschalten. Ich weiß inzwischen, dass abschalten zu Hause oder in der Freizeit statt auf dem Arbeitsweg viel besser funktioniert. Ich wohne seit einigen Jahren wenige Fußminuten von der Schule entfernt (war für meine jetzige Wohnung Priorität).


    Jetzt kann ich entscheiden, was ich mit dieser Zeit anfange (länger schlafen, Radfahren, Musik hören usw.), ich genieße es. Muss mir keine Gedanken machen, wenn das Auto in die Werkstatt muss, wenn eine neue Baustelle eingerichtet wird, wenn der ÖPNV streikt, wenn Glatteis ist. Die paar Minuten durch die Fußgängerzone schaffe ich immer. Und so viele Schüler und Eltern treffe ich auch nicht, ein kurzer Gruß reicht.



    Wenn die nächste Schule wirklich schlecht wäre, würde ich evtl. auch pendeln, aber es ist "verschwendete Lebenszeit". Sicher, manche stört es mehr, manche weniger.

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    Einmal editiert, zuletzt von Kris24 () aus folgendem Grund: Autokorrektur und Tippfehler

  • Wenn die nächste Schule wirklich schlecht wäre, würde ich evtl. auch pendeln, aber es ist "verschwedete Lebenszeit".

    Das siehst du meiner Meinung nach zu schwarz-weiß.

    Ich bin jetzt an einer Schule, wo ich mir die Tage, die Klassen usw. mehr oder weniger aussuche.
    Ich habe dieses Jahr erstmalig versehentlich eine Freistunde, komme zwei von drei Tagen erst zur 4. Stunde (der andere zur 3. Stunde) und arbeite viel von zuhause.

    Das geht hier im Umkreis an den Schulen alles nicht, schon mit 60% nur drei Tage wird hier fast unmöglich gemacht. Da pendel ich dann lieber für die Zeit en bloc und habe dann zwei echt freie Tage (die ja z.B. mit Dingen wie Schulfest Freitag auch noch einen Ausgleich finden müssen) und nehme das so als nah und dafür eben von 8-14 Uhr an 5 Tagen.

  • Ich habe 58 km ein Weg, ca. 45 Fahrzeit. Ja, pendeln kostet ein bisschen Geld, allerdings hoffe ich, bald (wieder) mit dem Zug fahren zu können und dann wird das deutlich günstiger. Mit Kind ist das allerdings wegen der Nachmittagsorga nicht ganz so einfach.

    Trotzdem bin ich sehr zufrieden. Ich kann mir sicher sein, dass ich weder beim Einkaufen noch im Fitnessstudio noch sonst irgendwo Schüler:innen oder deren Eltern treffe.

  • Man könnte sich auch darüber Gedanken machen, wie viel CO2 man so beim Pendeln in die Luft pustet. Wie viel Zeit man im Stau verbringt und wie sehr man die Pläne für "mehr Autobahnen" befeuert.


    Da gibt es immer viel zu viel "geht nicht anders".

  • Ich musste zum Glück noch nie wirklich pendeln und würde es auch nicht wollen.

    Jahrelang war mein Weg unter 2km, aktuell sind es 4km. Also super mit dem Fahrrad zu erreichen und das bringt so viel Lebensqualität

    Mein Mann (nicht Lehrer) ist bis Corona täglich gependelt (ca 35 km, Dauer: 40min aufwärts) und tut es seitdem nicht mehr sondern kann hauptsächlich im Homeoffice arbeiten und es entspannt die Situation zu Hause so enorm (mit Kindern und Hund ist es enorm praktisch, wenn öfter jemand daheim ist) und er hat dadurch auch mal locker 7,5 h mehr Freizeit pro Woche. Das entspricht etwa einem ganzen Arbeitstag.

  • das mit den eltern ist wirklich ein grund, nicht wohnortnah zu arbeiten.. man will ja auch mal schlunzig im supermarkt rumkriechen und bier und kondome im einkaufswagen haben statt immer geschniegelt loszugehen, vorbildlich vollkornbrot und möhren zu präsentieren und schwätzchen über schule halten zu müssen..

  • Ich muss nicht geschniegelt losgehen...ich geh so wie ich bin..


    Gestern ziemlich dreckig von der Arbeit im Garten noch schnell zum Baumarkt...auch Eltern getroffen...so what...

    Das ist das Leben.

  • So wichtig ich es finde, sich an einer Schule auch wohl zu fühlen, so nervig finde ich persönlich auch das pendeln. Ich würde daher - wenn sich die Schulen nicht massiv unterscheiden und die nähere Schule nicht eine ist, an der man sich überhaupt nicht wohl fühlen würde - immer für den deutlich kürzeren Weg entscheiden.

  • (...) sich an einer Schule auch wohl zu fühlen, ...


    ... hängt ganz wesentlich von einem selber ab.


    Meine Sicht: möglichst wohnortnah und dann Einfluss nehmen.

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • Ja, genau darauf läuft es hinaus. Das Primat der Wohnortnähe stößt dann an die Grenze, wenn die nähere Schule untragbare Arbeitsbedingungen mit sich brächte.

  • ..., wenn die nähere Schule untragbare Arbeitsbedingungen mit sich brächte.


    Je nach Typ darf man sich sogar sowas aussuchen. :aufgepasst:

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • Das Primat der Wohnortnähe stößt dann an die Grenze, wenn die nähere Schule untragbare Arbeitsbedingungen mit sich brächte.

    Mir reicht es aktuell schon, dass es nicht die perfekten Arbeitsbedingungen und Fächer mit sich bringt.
    Ich habe z.B. jetzt mehrmals abgelehnt, weil dort kein Schwimmlehrer gesucht wurde, dann pendel ich lieber ;)

  • Ich weiß gar nict, wie man beurteilen können möchte, ob man sich an einer Schule wohlfühlen wird. Wie beurteilt man das?


    Und. Wie beurteilt man, ob die Schule so bleiben wird? Mit einer neuen Schulleiterin kann sich chnell einiges ändern. Aber auch mit neuen Abteilungsleiterinnen und Kolleginnen. In beide Richtungen.


    Wenn man den Eindruck hat, dass ist im Grunde seines Herzens ein echter Scheißladen, sollte man die Finger davon lassen. Ansonsten finde ich es schwierig auf Grund eines Eindrucks von Minuten oder Stunden, eine Entscheidung für die nächsten vierzig Jahre zu treffen.


    Dann bleibe ich doch bei der Fahrradentfernung als Kriterium. Bis 25 km ist alles pronto. Bis 50km muss man nach dem Streckenprofil kucken.

  • Naja, wenn man mit pädagogischen Konzepten so gar nicht zusammen passt und dazu didaktische Unterrichtskonzepte umsetzen muss, die einem jegliche Freude am Fach nehmen (und überhaupt nicht mit moderner Fachdidaktik in Einklang zu bringen sind)... Dazu noch ein verlästertes Kollegium...


    Ne. Ich wusste nach dem ersten Gespräch mit meiner neuen SL, dass es sehr schwierig wird.

    Da hilft auch jeder gute Wille nichts, auch wenn ich in 10 Minuten zu Fuß da bin. Eine Schule muss schon zu einem passen.

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