Wie digitalisiert ist Euer Unterricht?

  • Ich kann das auch nicht. Ist nicht schlimm, braucht kein Mensch 😉

    Auch eine dritte Klasse, aber ein Heft richtig zu benutzen (nicht mal Schreibschrift), sprich am Zeilenanfang mit Schreiben zu beginnen und nicht mittendrin, Datum zu schreiben und die nächste Seite und nicht irgendwo aufzuschlagen fällt einigen (Jungs übrigens) trotz zahlreicher Bemühungen meinerseits (seit September) immer noch schwer. Ich kann das gar nicht glauben.... was ist da bloß los. Ich glaube, es ist ihnen einfach egal.

  • am Zeilenanfang mit Schreiben zu beginnen

    Ein Email beginne ich immer in der zweiten Zeile.



    ein Heft richtig zu benutzen

    Wer gibt da was vor und wozu?


    Egal ist vielen nichts. Es gibt eben auch andere Konventionen. Damit müssen beide Seiten leben.

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • Wer gibt da was vor und wozu?

    Man übt ein, dass man das Heft von einer Seite beginnt und dann Seite für Seite nutzt, damit man Aufgaben leichter wiederfinden kann.


    ___________________________Und __________________________man__________________ schreibt

    in_______________________________ der ___________________________Zeile und

    __________________________________________nicht irgend __________________________ wo

    ____________springt ______________nicht auf _____________________der Seite.

  • Ich fände es ganz schön, wenn man beim nächsten Eintrag nicht 3 Seiten frei ließe , dafür auch oben 5 Zeilen und 6cm linken Rand. Aber ist wohl zu viel verlangt.

  • Erst fand ich die Idee mit ChatGPT cool, aber nach deinem folgenden Satz frage ich mich, warum die SuS dann nicht lieber selbst in (Erstklass-)lineatur schreiben üben? Meine Kinder haben das auch nicht richtig gelernt in ihren Klassen und das war vor Corona. Sie schreiben die Ziffern z.B. bis heute in abenteuerliche Richtungen...

  • Wo ist mein Text hin? Mist… ich wollte auf Quittengelees Beitrag antworten, dass ich das ja so geschrieben hatte, dass wir eben die Basics üben, weil die nicht sitzen. Und dass ich das eben wichtiger finde als den Umgang mit digitale Medien zu üben, weil man das heute bitteschön schon in der GS lernen muss. Aber ich lehne das auch nicht prinzipiell ab - als chatGPT Thema unter den SuS war, haben wir eben, weil wir neben dem Schreiben-in-Linien-Können ja nun mal auch den Aufbau von Geschichten kennen müssen, untersucht, ob ChatGPT korrekte Einleitungen in Reizwortgeschichten schreibt. Das hat die SuS dann schon motiviert, und einige haben eigene Einleitungen schreiben können. Aber grundsätzlich wehre ich mich gegen den Anspruch, jetzt, wo die digitale Ausstattung da ist, möge man sie bitte auch immer und ständig nutzen. Das sehe ich eben nicht so.

  • Ich kann das gar nicht glauben.... was ist da bloß los. Ich glaube, es ist ihnen einfach egal.

    Jupp, war es mir auch bzw. ist es. Aber das ist OT :) Mir tust du dabei allerdings leid, weil du da hintergehen musst.

  • Jupp, war es mir auch bzw. ist es. Aber das ist OT :)

    Wenn du zum Beispiel deine Bezügemitteilung für Juni 2023 bekommst und darüber steht „03/2019“, wenn beim Grundgehalt deine Anschrift steht und das gesetzliche Netto von rechts nach links aufgeschrieben ist … dann ist dir das egal? Oder wenn du ein Buch kaufst und die Seiten in beliebiger Reihenfolge gebunden sind?

  • Wenn du zum Beispiel deine Bezügemitteilung für Juni 2023 bekommst und darüber steht „03/2019“, wenn beim Grundgehalt deine Anschrift steht und das gesetzliche Netto von rechts nach links aufgeschrieben ist … dann ist dir das egal? Oder wenn du ein Buch kaufst und die Seiten in beliebiger Reihenfolge gebunden sind?

    Nein, das hat aber mit dem oben beschriebenen eher nichts zutun. Dieses Schreiben wird aus einer Datenbank gespeist da kann eigentlich nichts von dem hier beschriebenen passieren.


    Eine Heftseite in der Schule ist was völlig anderes als ein Geschäftsbrief z.B. Wenn ich welche schreibe gebe ich mir Mühe bei der Form. In der Schule war mir die Form völlig egal, weil ich keine Sinn dahinter gesehen habe. Das war mir nur der Inhalt wichtig. So halte ich es heute auch noch, auch in meinen Klassen. Dinge, die nur jemand für sich selbst intern verwendet können aussehen wie sie wollen. Dinge, die nach außen gehen müsst geordnet und verständlich sein.

  • Vielen Dank auch an die weiteren Schreiber seit gestern Abend :)


    McGonagall, sehr interessante Beschreibung Deiner dritten Klasse! Da bin ich ja auf jeden Fall auch hier vorgewarnt. Es ist jetzt neun Jahre her, dass ich ein drittes Schuljahr in Deutsch hatte, aber da sah es doch noch anders aus. Ich werde also sehen, dass ich nicht mit zu hohen Erwartungen in die Schule zurückgehe. Und sollte ich ein ähnliches Schuljahr wie das von Dir beschriebene vorfinden, wäre die Frage nach der Digitalisierung wahrscheinlich auch nicht meine allererste Sorge...

  • Vielen Dank auch an die weiteren Schreiber seit gestern Abend :)


    McGonagall, sehr interessante Beschreibung Deiner dritten Klasse! Da bin ich ja auf jeden Fall auch hier vorgewarnt. Es ist jetzt neun Jahre her, dass ich ein drittes Schuljahr in Deutsch hatte, aber da sah es doch noch anders aus. Ich werde also sehen, dass ich nicht mit zu hohen Erwartungen in die Schule zurückgehe. Und sollte ich ein ähnliches Schuljahr wie das von Dir beschriebene vorfinden, wäre die Frage nach der Digitalisierung wahrscheinlich auch nicht meine allererste Sorge...

    Ich war jetzt ganz lange in 1/2 und habe jetzt wieder eine 3, länger als du keine hattest. Man findet sich doch wieder schnell ein. Man macht ja auch sowieso gerne neue Sachen...also ich greife nicht auf 10 oder 15 Jahre altes Material zurück.

  • aber welche Fähigkeiten bei der Lehrkraft würdet Ihr in diesem Bereich als Minimum ansehen?

    Vor allen Dingen Geduld, Genügsamkeit und Improvisationstalent — wenn mal wieder etwas nicht funktioniert. Und die Muße doppelt zu planen. Immer einen analogen Joker im Ärmel.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Gleichzeitig bringen wir den Schülern aber auch bei, mit Ressourcen nachhaltig umzugehen. Das ist nicht der Fall, wenn wir alles nach einmaliger Verwendung direkt wegschmeißen bzw. Dateien löschen. Veränderungen, da gebe ich dir Recht, müssen Berücksichtigung finden, aber gleichzeitig gilt auch, Bewährtes zu erhalten. Moderne wie klassische Inhalte gehören genauso zum Curriculum wie moderne und klassische Unterrichtsmethoden.

  • Man macht ja auch sowieso gerne neue Sachen...also ich greife nicht auf 10 oder 15 Jahre altes Material zurück.

    So, ich habe dann mal mein Archiv gelöscht. Ich gehe doch lieber unvorbereitet in den Unterricht, bevor ich auf Bewährtes zurückgreife.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • In Englisch hat es seit 2008 zwei mal der Kernlehrplan geändert, wir haben in der Zeit zweimal ein neues Lehrwerk eingeführt und die Bezugskultur für die Zentralen Abschlussprüfungen ändert sich alle drei Jahre. Ich habe mein Archiv zwar nicht gelöscht, aber es wäre für die Schüler:innen nicht wirklich zielführend, wenn ich mit dem Material unterrichten würde.

    Es könnte alles so einfach sein - ist es aber nicht.

  • Eine Heftseite in der Schule ist was völlig anderes als ein Geschäftsbrief z.B. Wenn ich welche schreibe gebe ich mir Mühe bei der Form. In der Schule war mir die Form völlig egal, weil ich keine Sinn dahinter gesehen habe. Das war mir nur der Inhalt wichtig. So halte ich es heute auch noch, auch in meinen Klassen. Dinge, die nur jemand für sich selbst intern verwendet können aussehen wie sie wollen. Dinge, die nach außen gehen müsst geordnet und verständlich sein.

    Wahrscheinlich meinst du etwas anderes, als ich hier verstehe. Vielleicht ein ordentliches Schriftbild, eine gleichmäßige Schriftgröße, einen angemessenen Abstand zwischen zwei Hefteinträgen etc.? Also die reine äußere Form? Selbst das finde ich schwierig. Ich lasse die Kinder immer wieder Tabellen ins Heft zeichnen. Oft in Deutsch. Am Anfang waren die Spalten sehr unterschiedlich breit. Folge: „groß“ passte noch in die erste Zeile, „größer“ ebenfalls, „am größten“ brauchte aber zwei Zeilen. In Zeile 2 stand dann die Grundform des nächsten Adjektivs, vielleicht „schnell“, daneben „schneller“, daneben aber noch der Rest von „am größten“.


    So auf die äußere Form bezogen hatte ich Zauberwald aber gar nicht verstanden:


    (…) am Zeilenanfang mit Schreiben zu beginnen und nicht mittendrin, Datum zu schreiben und die nächste Seite und nicht irgendwo aufzuschlagen (…)

    So verstanden, ist ja eine strikte Trennung von Form und Inhalt gar nicht möglich. Wem in der Klausur beim Bearbeiten von Aufgabe 3 noch ein guter Gedanke zu Aufgabe 1 kommt, der muss seine Lösung ja dann auch dort aufschreiben. Er kann es nicht irgendwo auf den Klausurbogen schreiben und die Zuordnung, zu welcher Aufgabe der Satz, die Rechnung etc. gehört, dem Lehrer überlassen. Das machst du doch auch nicht?

  • Weil es neue Lehrpläne, neue Schulcurricula, neue Bücher, eine veränderte Medienausstattung und vor allem andere Schüler:innen gibt.

    Das spielt in Mathematik selten eine Rolle, auch wenn es da immer mal wieder Änderungen gibt. Die pq-Formel wird immer in Lehrplan bleiben, Extrempunkte wird man auch 2050 genauso berechnen wie heute, etc.


    Da kann das Material problemlos deutlich älter sein.

  • In Englisch hat es seit 2008 zwei mal der Kernlehrplan geändert, wir haben in der Zeit zweimal ein neues Lehrwerk eingeführt und die Bezugskultur für die Zentralen Abschlussprüfungen ändert sich alle drei Jahre. Ich habe mein Archiv zwar nicht gelöscht, aber es wäre für die Schüler:innen nicht wirklich zielführend, wenn ich mit dem Material unterrichten würde.

    Wenn es solche Änderungen gab, gebe ich dir recht, dann sind natürlich auch Änderungen der Materialien notwendig. Wenn es aber bspw. in meinem Englischunterricht um irgendwelche Grammatikthemen geht, ist es m. E. ziemlich egal, ob ich ganz neue oder 15 Jahre alte Aufgaben verwende, denn da hat sich ja nichts verändert. Genauso z. B. hinsichtlich Themen wie "Besitz und Eigentum" im Wirtschaftsunterricht. Da brauche ich nun wirklich nicht alle paar Jahre neue Arbeitsaufträge, Arbeitsblätter,... zu entwerfen.

    Zudem sind in einigen unserer Bildungsgänge (Beispiel: "Deutsch/Kommunikation" in der Berufsschule und den Berufsfachschulen in NDS) die Rahmenrichtlinien auch schon ganz schön "alt". Die aktuellen Rahmenrichtlinien in diesem Unterrichtsfach sind seit 01.08.2008 gültig und seitdem nicht aktualisiert worden ;) .

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

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