Professor Krötz übt Kritik am Mathematikunterricht der Grundschule

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    Seine Informationen entnimmt er hauptsächlich aus einer Zuschrift eines Vertretungslehrers, der kein Lehramt studiert hat.

    Mich hat das schon geärgert, da viele Aussagen gar nicht so stimmen und man sie nicht verallgemeinern kann, zumindest so,

    wie wir in meinem Bundesland Mathematik unterrichten und ich vermute, dass auch die anderen Bundesländer anders unterrichten wie dargestellt.

    Da irrt sich Professor Krötz. Es sollte einfach einmal ein aktuelles Grundschul- Mathebuch zur Hand nehmen.

    Den Vorschlag des Mathebuchs des besagten Lehrers finde ich aus verschiedenen Gründen rückschrittlich. Übrigens sehen die Übungshefte vom Mildenberger Verlag ähnlich aus, nur etwas motivierender und moderner aufgemacht.


    https://mathematikalpha.de/wp-…uploads/2018/02/LB1_5.pdf

  • Caro07

    Hat den Titel des Themas von „Professor Krötz übt Kritik am Mathematikunterricht des Grundschulunterrichts“ zu „Professor Krötz übt Kritik am Mathematikunterricht der Grundschule“ geändert.
  • Zum Hintergrund:

    „Vertretungskraft“ ist an Grundschulen in NDS ein weit gefasster Begriff,

    es gibt Pädagogische Mitarbeiter:innen ohne Ausbildung, die offiziell Betreuung übernehmen, im Alltag heißt es aber auch häufig „Vertretung“, siehe Vertretungsplan,

    und es gibt andere Vertretungslehrkräfte, die sich auf ausgeschriebene unbefristete Stellen bewerben, die einen Lehramtsbachelor haben oder einen Uni-Master.

    Am Ende unterrichten im Mangel alle alles auch für längere Zeit.


    Nachtrag, weil es vielleicht auch wichtig ist:

    Eine Vertretungs-Lehrkraft zu bekommen ist in NDS erst möglich, wenn langfristig Unterricht ausfallen wird (unbesetzte Stelle, Schwangerschaft mit frühem Arbeitsverbot, Langzeit-Erkrankung), dann erfolgt eine umfangreiche Antragsstellung, mehrere Stellen müssen die Vertretungsstelle frei geben. Die Stelle selbst wird in einem Portal veröffentlicht.


    Der Mangel selbst kommt in Schulen recht häufig vor, zumal seit Jahren nicht genug Stellen ausgeschrieben werden und die ausgeschriebenen nicht alle besetzt werden können. Fand man früher häufig Vertretungen, ist dies schwieriger, weil ein Teil der Personen schon regulär in Schulen auf anderen Stellen eingestellt ist und weil der Arbeitsmarkt ohnehin leer gefegt ist. Referendar:innen, die ihre Prüfung abgelegt haben, aber noch bis zum Sommer im Ref sind, können inzwischen ihre Stellen aufstocken und landen nicht auf den Listen für Vertretungsstellen.

    Schulen, die jemanden suchen, erhalten eine lange Liste mit Personen, die irgendwann einmal im Portal eingeschrieben waren - beim letzten Mal waren es bei uns über 80 Personen. Die Listen zeigen auch Personen, die nicht im GS-Bereich arbeiten dürfen, weil sie keine GS-relevanten Fächer haben. Auch sind die Listen nicht akutell, es gab Eintragungen die 3 Jahre alt waren (sieht man nicht, aber Personen, die mal auf den Listen standen und längst woanders arbeiten, erhalten lange Zeit danach Anrufe von SL, die händeringend suchen).

    Die SL muss die Listen sichten, mögliche Personen kontaktieren und nachfragen, ob die Personen bereit sind, an der Schule x Stunden zu übernehmen. Erst im Anschluss kommt es zur Prüfung, ob die Person eine Vertretung übernehmen darf.

    Es ist immer eine Abwägung, ob man noch länger mit dem Mangel aushalten kann oder ob man eine erwachsene Person einstellt, die dann eine Klasse versorgt.

  • Hintergrund 2: Die Anschaffung von 4-5 Büchern:


    Es gibt Lehrwerke, die statt eines Buches und eines dazugehörigen Arbeitsheftes mit mehreren dünneren Heften arbeiten, wobei oft Teilbereiche ausgelagert werden (Geometrie, Größen). Insgesamt bilden die 5 Hefte dann das Schulbuch eines Jahres ab.

    Ein Grund für diese Vorgehensweise ist, dass Kinder heute keine schweren Ranzen tragen sollen, weil es Untersuchungen gab, dass dies den Rücken schädigt.

    Ein weiterer ist, dass man die ausgelagerten Teile (Geometrie) auch einzeln anschaffen und von Kindern bearbeiten lassen kann, die im Rechnen andere Materialien benutzen, weil sie aus dem Lehrgang genommen wurden (z.B. Sonderpädagog. Unterstützungsbedarf)

    Ein Nachteil kann sein, dass die Arbeit mit diesen Lehrwerken unübersichtlicher erscheint und man sich als Lehrkraft selbst um Synergien oder einen sinnvollen Aufbau kümmern muss oder zumindest den gedachten Ablauf aus dem Stoffverteilungsplan des Verlags ablesen sollte.


    Zum Umfang der Bücher:

    Die Bücher bzw. Arbeitshefte bilden nicht die gesamten Inhalte des Unterrichts ab. Gerade die Auseinandersetzung, Erläuterung und auch offene Aufgaben sind kaum oder wenig enthalten.

    Gleichzeitig bieten die Verlage Arbeitsmaterialien mit breiter Differenzierung an, die im Material auch mittels Symbolen gekennzeichnet ist.

    Davon abgesehen, dass einige Lehrkräfte näher am Buch arbeiten als andere, sind Bücher zum Teils so konzipiert, dass die Kinder wirklich nur einen Teil der Aufgaben bearbeiten, weil sie die leichteren Rechen oder diese gerade auslassen. Auch dazu bieten die Verlage im Lehrermaterial Hinweise, wie eine Auswahl erfolgen kann.

    Das Lehrwerk an unserer Schule ist so umfangreich, dass man täglich 3 Seiten schaffen müsste, wenn man alles bearbeiten wollte. Das ist nicht erreichbar.


    Schulen können auch in NDS aus einer Auswahl an zugelassenen Lehrwerken wählen, ich kenne 2 Werke, die mit den 5er-Heften in Mathematik arbeiten, neben unzähligen zusätzliche. Übungsheften oder Formaten für Kinder mit besonderen Lernvoraussetzungen.

    • Offizieller Beitrag

    Seine Informationen entnimmt er hauptsächlich aus einer Zuschrift eines Vertretungslehrers, der kein Lehramt studiert hat.

    Mich hat das schon geärgert, da viele Aussagen gar nicht so stimmen und man sie nicht verallgemeinern kann

    Der wollte eigentlich Youtuber werden, hat es aber mit der Technik nicht so am Hut, also hat er dem Professor geschrieben? Sorry, das klingt, als würde der Vertretungslehrer überall hospitieren anstatt selbst zu unterrichten. Ein einziges Ausjammern über die Schule (und "die Jugend) von heute". Eigentlich hätte er unterrichtsmäßig gerne die 70er bis 80er des letzten Jahrhunderts zurück.

    Das genannte Buch ist halt ein ganz altes, da bin sogar ich zu jung für. Was mir daran fehlt, ist der Zehnerübergang. Oder ich habe ihn zwischen all den Päckchen übersehen. Das fände ich jetzt interessant. Und ja: Mildenberger finde ich auch stupide und für Kinder mit Schwierigkeiten problematisch, weil die es halt einfach nicht geschnallt haben bis zu den "Päckchenseiten" und dann nur noch weiter draufloszählen.

    So, ich habe mir jedenfalls dieses Video bis zum Ende angeschaut - nur weil es hier steht, ich hätte sonst schnell abgeschaltet - und jetzt brauche ich ein Eis oder Lakritz zur Belohnung. 20 Minuten Konzentration und so.

  • So, ich habe mir jedenfalls dieses Video bis zum Ende angeschaut

    Bewundernswert... ich hatte schon bei dem selbstgefälligen "und wie immer hatte ich recht" genug. Das Gejammer ist bis zum Ende nicht durchzuhalten. Und ganz grundsätzlich ist es immer wieder faszinierend mit welcher Überzeugung Menschen über Themen refererieren von denen sie letztlich keine Ahnung haben. Er hat das also bei einem (!) Kind beobachtet und alles andere weiß er vom Hörensagen? Sehr fundiert das... blöderweise werden das wieder etliche Menschen ungeprüft glauben, weil der Mann ist ja Professor !!! Für Mathematik !!!!!

    "Die Wahrheit ist ein Zitronenbaiser!" Freitag O'Leary

  • Hier wurden schon einmal die Thesen von ihm den Unterricht die Sekundarstufe betreffend diskutiert, wo man das Gefühl hatte, dass etwas dran ist an seinen Thesen.


    Für die Grundschule kann man sagen, dass das, was er behauptet, letztendlich nicht stimmt. Durch diesen Kommentar zeigt er, dass er keine Ahnung von der Grundschule hat und schlecht oder gar nicht recherchiert hat. Schon armselig, dass ein solches Schreiben eines Vertretungslehrers ohne Lehramtsstudium (aus Niedersachsen) herhalten musste. Von einer studierten Grundschullehrkraft würde er nämlich ein solches Schreiben, das so falsch liegt, nicht bekommen.


    Danke Palim für die näheren Erläuterungen zu Niedersachsen.

    Ich stimme icke zu, dass es Leute gibt, die ihm glauben, er ist bekannt und Matheprofessor. Von daher finde ich schon, dass er den Lehrern/innen durch das Behaupten von falschen Tatsachen wie auch seinen Kollegen/innen, die für die Didaktik an der Uni zuständig sind, in den Rücken fällt.

  • wo man das Gefühl hatte

    Nee, nee, neeeee .... Der letzte grössere Beitrag in dem Thread ist von mir und ich schrieb sinngemäss, dass man den Typen nicht so ernst nehmen müsste. Ich bekam sehr viele Likes dafür. Also kein Grund, sich schon wieder über den aufzuregen. Der kann einem höchstens leid tun mit seiner griessgrämigen Verbitterung. Das Video hat nicht mal 30000 Aufrufe, Herr Krötz hat 0 Reichweite und seine Meinung damit keinerlei Relevanz.

  • Ich stimme Caro07 zu, dass gerade in diesem Video deutlich wird, wie schlecht recherchiert der Beitrag ist.

    Letztlich kommentiert er die Zuschrift einer Person, die als Vertretungskraft arbeiten soll und erstaunliche Behauptungen aufstellt.


    Solche Beiträge nähren aber das Bild, dass in den Schulen nur gespielt würde, es schürt die Deprofessionalisierung und führt am Ende zu dem, was wir in NRW sehen: Ministerien meinen, sie könnten Unterricht retten, indem sie Materialien vorgeben.

  • Sie nähren überhaupt nichts, sie werden ja gar nicht gesehen. Ich wiederhole: Das Video hat keine 30000 Aufrufe, niemand interessiert sich für Herrn Krötz.

    • Offizieller Beitrag

    Ich zitiere mal einen Kommentar eines von mir sehr geschätzten Lehrers bei 4teachers auf Facebook.

    Zitat

    Ein weltfremder arroganter Spinner, egal ob Hochschullehrer oder nicht.


    Sorry - aber von Grundschule hat er scheinbar wenig Ahnung. Von Mathe in der Grundschule noch weniger.

  • Sorry - aber von Grundschule hat er scheinbar wenig Ahnung. Von Mathe in der Grundschule noch weniger.

    Woher auch? Er hat nie zum Thema Mathematikdidaktik gearbeitet.

    Er ist was das Beibringen von Schulmathematik angeht ein Laie, der aufgrund seiner Erfahrung mit seinen eigenen Kindern und irgendwelchen Zuschriften Stammtischparolen generiert.


    Bezeichnend ist auch, dass er die Kommentare für seine Videos abgestellt hat.

  • Ich habe das Video nicht geschaut und es wir jetzt auch OT, aber vielleicht passt es trotzdem und jemand (besonders aus der Grundschule) mag mir antworten.
    Gerade korrigiere ich meinen Mathe GK Q1.

    Ich habe das Gefühl, dass die Schüler:innen teilweise gar keine Verständnis für Zahlen haben. Ich glaube, dass die meisten zwar wissen, dass die Antwort auf die Frage "Was ist 3 mal 5?" "15" ist, aber nicht wieso. Also, die können sich dann gar nicht vortsellen, wie z.B. 3 Päckchen mit jeweils 5 Äpfeln nebeneinander stehen. Mein Gefühl ist, dass da entweder viel Wissen aus der Grundschule gar nicht angekommen ist, oder aber, wieder vergessen wurde. Ich sehe bei meiner Tochter (2. Klasse), dass viel zur Visualisierung von Zahlen gemacht wird, sehr viel wiederholt und gefestigt wird etc. Ich zweifle die Didaktik des Matheunterrichts in der Grundschule nicht an.
    Aber: was meint ihr, woran kann es liegen, dass Oberstufenschüler:innen so ein geringes Verständnis von Zahlen und von Grundrechenarten haben? Und was kann man dagegen machen(also in der Oberstufe, irgendwann muss da doch mal was gewesen sein)?

  • Aber: was meint ihr, woran kann es liegen, dass Oberstufenschüler:innen so ein geringes Verständnis von Zahlen und von Grundrechenarten haben? Und was kann man dagegen machen(also in der Oberstufe, irgendwann muss da doch mal was gewesen sein)?

    Wie ich schon mal schrieb:

    Die Bedienung der Hilfsmittel ist wirklich ein Problem, da zeitaufwendig. Alle Themen unterrichten wir daher doppelt, einmal mit und einmal ohne GTR/CAS, weil es ja zum einen den hilfsmittelfreien Teil gibt, zum anderen den hilfsmittelgestützten Teil. Mit Hilfsmittel geht es aber nicht in die Tiefe, nur die Zahlenwerte ändern sich (ein paar längere Dezimalzahlen...), um den Anschein von Realitätsnähe zu machen. Statt 150 Melonen trägt Herr Huber nun eben 149,15 Melonen zum Auto. Ein besseres Verständnis erhalten die Schüler:innen jedoch dadurch nicht.

    RE: Mathe zu leicht? Ein Prof regt sich auf...


    À+

  • Ich habe das Gefühl, dass die Schüler:innen teilweise gar keine Verständnis für Zahlen haben. Ich glaube, dass die meisten zwar wissen, dass die Antwort auf die Frage "Was ist 3 mal 5?" "15" ist, aber nicht wieso. Also, die können sich dann gar nicht vortsellen, wie z.B. 3 Päckchen mit jeweils 5 Äpfeln nebeneinander stehen. Mein Gefühl ist, dass da entweder viel Wissen aus der Grundschule gar nicht angekommen ist, oder aber, wieder vergessen wurde. Ich sehe bei meiner Tochter (2. Klasse), dass viel zur Visualisierung von Zahlen gemacht wird, sehr viel wiederholt und gefestigt wird etc.

    Das ist schlecht zu erklären, gerade weil wir in der Grundschule sehr viel (im Vergleich zu "früher", also vor 1980) sehr viel visualisieren, im Lauf der Jahre mit steigender Tendenz. Sogar bei der Wiederholung der Zahlenräume im neuen Schuljahr wird noch einmal visualisert. Außerdem machen wir immer wieder Einschätzungsaufgaben um die Zahlenvorstellung zu trainieren.

    Vielleicht ist der Abstand zu groß, dass nur noch die abstrakten Rechnungen mit der Zeit hängen bleiben. Vielleicht sollte man in der Konsequenz in der Sekundarstufe die Visualisierung ab und zu wieder aufgreifen, damit es nicht verloren geht.

  • Sie nähren überhaupt nichts, sie werden ja gar nicht gesehen. Ich wiederhole: Das Video hat keine 30000 Aufrufe, niemand interessiert sich für Herrn Krötz.

    Bei News 4teachers gibt es einen Artikel darüber. Wenn man sich die Kommentare dazu anschaut, ist nämlich genau das eingetreten, was ich befürchtet habe. Es gibt Gegenkommentare, aber auch erstaunlich viel Zustimmung, auch von angeblichen Lehrern. So überzeugt bin ich allerdings bin ich nicht, ob diese Kommentare von Lehrern stammen.

  • Ich ... habe noch Kontakte zu meinem alten Mathe-Prof. Grundschul-Didaktiker. Den spreche ich demnächst mal an.

    Finde ich auch interessant. Herr Krötz ist in Paderborn gelandet, wenn ich das richtig gelesen habe und beschäftigt sich mit Lie-Gruppen.

    Dann weiß man natürlich auch über die Grundschule Bescheid...

    Ich finde es auch sehr schade, dass er die Kommentar-Funktion auf Youtube für seinen Kanal deaktiviert hat.

  • Es gibt 41 Kommentare bei News4Teachers. Das ist genauso irrelevant wie Krötz und sein YouTube-Kanal. Der Typ hat sowas jammerig-verschwörerisches, dass auch sicher die Presse kein zweites Mal den Fehler machen wird, den nach seiner Meinung zu fragen.

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