Umgang mit Rechtsextremismus an Schulen

  • Wir haben regelmässig sogenannte Mittagsveranstaltungen zu politisch und gesellschaftlich relevanten Themen. Die Fachschaft Geschichte und Politische Bildung hat mal einen ganzen Menschenrechtstag organisiert, das fand ich ein sehr tolles Event. Das war einer der drei Momente in den letzten Jahren, in denen uns dann die SVP am Wickel hatte. Wenn die sich empören und uns bei der Presse verpetzen, haben wir wohl alles richtig gemacht.


    ISD Du kackst die völlig Falsche an. Wir haben so viele dunkelhäutige Jugendliche an der Schule, kein Mensch kümmert das weil es für uns gewöhnlich ist. Wir hatten mal ein Fest der Kulturen, da haben jeden Tag die Woche andere Ethnien Mittagessen aufgetischt. Wir sind in der Woche längst nicht fertig geworden. Unsere heile Welt ändert aber den Mindset der SVPler nicht. Das muss man akzeptieren und sich damit auseinandersetzen.

  • Vielleicht bin das nur ich oder es liegt an der Kultur an unserer Schule, aber ich halte das wirklich für Zeitverschwendung zumindest bei uns. Wenn es Diskriminierung an Schulen gibt (egal wer da diskriminiert wird), dann halte ich solche Aktionen schon für sinnvoll.


    Wir machen so viel Veranstaltungen, Fahrten und Ausflüge zusammen. Keine der Aktivitäten hat Antidiskriminierung als Leitmotto, aber diese Kultur wird einfach gelebt. Vielleicht ist es bei uns auch etwas einfacher, weil viele bei uns im Wohnheim wohnen und dort so oder so zusammen leben und klar kommen müssen/wollen.

  • Vielleicht bin das nur ich oder es liegt an der Kultur an unserer Schule, aber ich halte das wirklich für Zeitverschwendung zumindest bei uns. Wenn es Diskriminierung an Schulen gibt (egal wer da diskriminiert wird), dann halte ich solche Aktionen schon für sinnvoll.


    Wir machen so viel Veranstaltungen, Fahrten und Ausflüge zusammen. Keine der Aktivitäten hat Antidiskriminierung als Leitmotto, aber diese Kultur wird einfach gelebt. Vielleicht ist es bei uns auch etwas einfacher, weil viele bei uns im Wohnheim wohnen und dort so oder so zusammen leben und klar kommen müssen/wollen.

    Das finde ich eben eine wichtige Frage. Bei meinem Kind an der Schule gibt's alle Nas lang einen Tag zu Gewaltfreiheit/ zum tollen Miteinander mit den ukrainischen Kindern/ zu gendergerechten Toiletten. Aber halt m.E. nur, weil es auf der Homepage und in der lokalen Presse stehen soll. Wenn gemobbt wird, kriegt kein Lehrer es mit und die Ukrainer sind in ihren eigenen Auffangklassen und reden nur russisch miteinander.


    Ich müsste mich allerdings auch erst mal durch die vorgeschlagenen Projekte lesen, ich will nicht behaupten, dass sich dort keine brauchbaren Hinweise finden.


    Es gibt auch Schutzkonzepte gegen sexuelle Gewalt an Schulen und die helfen durchaus dabei, für bestimmte Probleme zu sensibilisieren, auch wenn natürlich die sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen dadurch nicht plötzlich aufhört.

  • Du schreibst es. Solche Veranstaltungen helfen meiner Meinung nach vor allem den potentiell Betroffenen um ihnen zu zeigen, welche Möglichkeiten man in bestimmten Situationen hat. Gewaltprävention ist bei uns obligatorisch im 1. Jahr. Die Mittagsveranstaltungen sind immer sehr gut besucht, das Interesse ist gross. Für die Presse machen wir nichts davon, dafür sorgt dann eben die SVP. Ob ihnen selber auffällt, welche Bühne sie uns damit geben? :P

  • Ernsthaft? Das Plakat haben 90% der Schulen am Eingang hängen. Denkst du damit gehen sämtliche Probleme weg?

    Mir ist bekannt, dass viele Schulen resp. Schulleitungen nur Plaketten sammeln und nichts dahinter steckt. Das sagt nichts über die Programme aus, sondern über diejenigen, die es nicht ordentlich durchführen.

    Wer Fehler findet darf sie behalten und sich freuen! :victory:

  • Ernst Klett Verlag - Pressebox "Den Alltagsrassismus an Schulen wahrnehmen". Gespräch mit Prof. Dr. Karim Fereidooni (Uni Bochum)

    Danke für den Link chilipaprika


    Das ist leider die Aatraurige Wahrheit. Dennoch ist das Programm gut, wenn es dennnauch wirklich umgesetzt wird.

    Deshalb schrieb ich auch:


    "Dafür muss man als Schule eine Haltung haben und der große Teil der Schulgemeinde, allen voran die Schulleitung und Lehrerschaft absolut dahinter stehen, dass es einen Unterschied macht, wer, weswegen, in welcher Form "angemacht" wird. Da reicht es nicht, wenn sich 1-2 Lehrkräfte oder die Schulsozialarbeiterin aufreiben."

    Wer Fehler findet darf sie behalten und sich freuen! :victory:

  • Wir haben regelmässig sogenannte Mittagsveranstaltungen zu politisch und gesellschaftlich relevanten Themen. Die Fachschaft Geschichte und Politische Bildung hat mal einen ganzen Menschenrechtstag organisiert, das fand ich ein sehr tolles Event. Das war einer der drei Momente in den letzten Jahren, in denen uns dann die SVP am Wickel hatte. Wenn die sich empören und uns bei der Presse verpetzen, haben wir wohl alles richtig gemacht.


    ISD Du kackst die völlig Falsche an. Wir haben so viele dunkelhäutige Jugendliche an der Schule, kein Mensch kümmert das weil es für uns gewöhnlich ist. Wir hatten mal ein Fest der Kulturen, da haben jeden Tag die Woche andere Ethnien Mittagessen aufgetischt. Wir sind in der Woche längst nicht fertig geworden. Unsere heile Welt ändert aber den Mindset der SVPler nicht. Das muss man akzeptieren und sich damit auseinandersetzen.

    Ich kacke hier gar niemanden an. Leider fühlst du dich manchmal persönlich angegriffen, wenn kontrovers diskutiert wird. Das ist mir auch in anderen Threads bereits aufgefallen. Auch wenn ich deine Beiträge meistens schätze, sind wir hier in diesem Punkt uneinig.


    Nur, weil man auch schon mal "angekackt" wurde als Deutsche oder weil man lesbisch ist, relativiert das nicht den Alltagsrassismus dem andere Menschen in einer Dimension begegnen, die wir, als priviligierte,weiße Menschen noch nichtmal erahnen können.


    Ich habe selbst einen Migrationshintergrund. Man sieht ihn mir nicht an und daher sind die Erfahrungen, die diskriminierenden Erfahrungen, die ich in meinem ganzen Leben persönlich erlebt habe, an einer Hand abzuzählen. Ich kenne Menschen, den passiert soviel in einer Woche. Und sich da zu positionieren und zu sagen, dass das nicht in Ordnung ist, was hier passiert, ist das Minimum was ich tun kann.


    Übrigens habe ich auch schon ekelhafte Erfahrungen mit Deutschen oder Homosexuellen gemacht. So geht es sicher den meisten Menschen. Dennoch habe ich noch nie gehört, dass jemand generell nicht an Deutsche vermieten würde. Dass es gegen Homosexuelle auch Übergriffe/Anfeindungen gibt, ist mir absolut bewusst. Auch da beziehe ich im Alltag ganz klar Stellung. Da nützen aber auch keine Whataboutismen.


    Wenn ich mich bspw. im Straßenverkehr falsch verhalte, dann werde ich wegen der Sache angegangen. Wenn es ein Migrant tut, geht es ganz schnell in eine ganz andere Richtung. Das darf es nicht sein. Da bleibe ich dabei. Deshalb diskutieren ich jetzt auch nicht mehr. Ich habe alles gesagt, was ich zu sagen habe.

    Wer Fehler findet darf sie behalten und sich freuen! :victory:

  • Wo liest du das jetzt schon wieder? Ich wollte ausdrücken, dass in meiner Region sogar die linke Szene (die ich klar als weniger akut gefährlich im Hinblick auf Terrorismus etc. eingeordnet habe) deutlich präsenter im öffentlichen Leben ist als die rechte. Und damit wollte ich untermauern, dass in meiner Region kein akutes Problem mit Rechtsextremismus im öffentlichen Leben/Raum besteht.

    Ja, sag ich doch. Du siehst Rechtsradikalismus nicht, das heißt aber nicht, dass er nicht existiert. Das sind nicht nur hohle Glatzen, wie man sie in Ostsachsen und Meck-Pomm auf einer Demo bestaunen kann.

    Aber gut, schaffen wir die Polizei doch einfach am besten ab, sind ja wohl eh alles B... - wie mir die Aufkleber in der Stadt mitteilen wollen...

    Sowas ist einfach nur dummes Gewäsch.


    Du relativierst, beschönigst, verteidigst Rechtsradikalismus und das ist einfach nur zum Kotzen. Die AfD ist in Thüringen als rechtsextrem eingestuft worden. In einem Bundesland wohlgemerkt, in dem der Ausländeranteil bei 5 % liegt (zum Vergleich, habe eben nachgeblättert: in Berlin ist es ein Viertel der Bevölkerung in Bremen 40%). Wenn du immer noch behauptest, das ist alles richtig so, muss ich halt annehmen, dass du selbst zum braunen Bodensatz zählst.


    Oder um es mit dem Postillon zu sagen:


    "Kann man denn nicht mal mehr Hosen in Reichsfarben sowie ein Wehrmacht-T-Shirt tragen und einen Auto-Aufkleber mit 'ehrenamtlicher Abschiebehelfer' haben, ohne gleich als Nazi hingestellt zu werden?"


    https://www.der-postillon.com/2023/06/keule.html


    Achso: das ist Ironie. Also nein, kann man nicht.

  • Nachdem du ebenso wenig wie mjisw auch weiterhin keine Motivation zeigst den Zahlen zu Anhängerinnen und Anhängern auch mehr folgen zu lassen als eine aufgebauschte, da plötzlich nicht mehr national, sondern international relevante Betrachtung islamistischer Straftaten nachzuschieben, helfe ich euch beiden einfach mal mit ein paar Zahlen und Fakten aus, bezogen auf die Angaben des Bundesamtes für Verfassungsschutz aus 2022.


    Linksextremismus:


    - Personenpotential 36.500, davon gelten 10.800 als gewaltorientiert

    - Anzahl linksextremistisch motivierter Straftaten 3847, davon 602 Gewalttaten (u.a. ein versuchtes Tötungsdelikt, 301 Körperverletzungsdelikte, 147 Widerstandsdelikte, 62 Brandstiftungen).

    - Die von Linksextremisten am häufigsten begangene Straftaten sind auch weiterhin Sachbeschädigungen mit 1968 Straftaten in 2022.


    https://www.verfassungsschutz.…hlen-und-fakten_node.html



    Islamismus und islamistischer Terrorismus


    - Personenpotential 27.480 (davon 11.000 Salafisten)

    - Ausreiseversuche Richtung Syrien/Irak, um an bewaffneten Einsätzen teilnehmen zu können bewegten sich 2022 im unteren zweistelligen Bereich, wobei keine erfolgreiche Ausreise registriert ist.

    - Keine islamistischen Anschläge in Deutschland in 2022. (Letzter Anschlag im November 2021 mit drei Verletzten.)


    https://www.verfassungsschutz.…hlen-und-fakten_node.html



    Reichsbürger und Selbstverwalter


    - Personenpotential etwa 23.000, davon 1250 bekannte Rechtsextremisten/ gewaltorientiertes Personenpotential 2300

    - Anzahl extremistischer Straftaten 1358, davon 286 Gewalttaten (u.a. Erpressungsdelikte, Widerstandsdelikte)

    - Die von Reichsbürgern/Selbstverwaltern am häufigsten begangenen Straftaten waren in 2022 Nötigungen und Bedrohungen.

    - 1100 Reichsbürgern/Selbstverwaltern wurde 2022 die waffenrechtliche Erlaubnis entzogen, womit Ende 2022 noch 400 von ihnen als Inhaber waffenrechtlicher Erlaubnisse bekannt waren.


    https://www.verfassungsschutz.…hlen-und-fakten_node.html



    Rechtsextremisten


    - Personenpotential 38.800, davon gelten 14.000 als gewaltorientiert

    - Anzahl rechtsextremistischer Straftaten 20.967, davon 1016 Gewalttaten, 751 Körperverletzungsdelikte mit fremdenfeindlichem Hintergrund und 796 sonstige fremdenfeindliche Gewalttaten.

    - Die am häufigsten von Rechtsextremen begangenen Straftaten werden nicht genauer aufgeschlüsselt an dieser Stelle.


    https://www.verfassungsschutz.…hlen-und-fakten_node.html




    Wer angesichts dieser Zahlen und Fakten ernsthaft negieren möchte, dass der Rechtsextremismus (inklusive Reichsbürgern/ Selbstverwalterbewegung und verfassungsschutzrelevanter Delegitimierung des Staates) ganz ungeachtet des Personenpotentials erheblich gefährlicher ist für unsere Demokratie als der vorhandene, sich weitestgehend auf Sachbeschädigungen beschränkende Linksextremismus muss die kotbraune Brille abnehmen. Ebenso muss man beim Thema Islamismus einen ehrlichen Blick werfen auf die tatsächlich hierzulande erfolgten Anschläge. Den Bereich Islamismus darf man eindeutig nicht unterschätzen, da er genauso wie der Rechtsextremismus auch ein Teil zunehmender antisemitischer Haltungen ist in Deutschland. Das Hauptproblem ist er national betrachtet aber eindeutig nicht.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Leider fühlst du dich manchmal persönlich angegriffen

    Ja, hast du doch:


    Stimmt, dann muss man sich mit sich selbst und den eigenen Werrten beschäftigen. Das geht zu tief rein. Solange es einen selbst nicht betrifft, kann man es ganz gut wegstecken... :daumenrunter:

    Mit meinen Werten ist soweit alles OK. Ich bin einfach nur realistisch.

  • Dennoch habe ich noch nie gehört, dass jemand generell nicht an Deutsche vermieten würde

    Doch, das gibt's. In der Schweiz sind wir Ausländer und es gibt Leute in der Bevölkerung, die uns echt nicht mögen. Ich finde die deutsche Attitüde bei diesem Thema echt schizophrenen. Auf der einen Seite das ewige Schuldbekenntnis, man darf nur ja nie laut aussprechen, dass es mit bestimmten Migrantengruppen ein Problem geben könnte. Auf der anderen Seite die Überheblichkeit, wir wären selbst überall auf der Welt herzlich willkommen. Das finde ich irgendwie anstrengend.

  • Welche Politik würdest du denn a) als vernünftig ansehen, die dann b) auch noch zuverlässig der AfD das Wasser abgräbt, ohne c) deren Thesen lediglich in neuer Verpackung zu predigen, sprich das Problem mit dem Rechtsextremismus weiter salonfähig zu machen?

    Autobahnausbau, billiges Gas, billige Wurst, billiges Bier, billige Hauskredite, billige Flüge, Grenzen dicht, Frauen an den Herd, Schwule von der Bildfläche, nach uns die Sintflut. So schwer ist das doch nicht.

  • Wenn du immer noch behauptest, das ist alles richtig so, muss ich halt annehmen, dass du selbst zum braunen Bodensatz zählst.


    Ich habe keine Ahnung, worauf du dich da wiederum beziehst bzw. was in deinem Kopf abgeht, aber ich hatte dich bereits gebeten, mir nicht irgendwelche Sachen in dem Mund zu legen, die ich nicht gesagt habe bzw. die sich in deiner Fantasie abspielen.


    Was soll denn deiner Meinung nach nun meiner Meinung nach "alles richtig so" sein?!?


    Wenn du hier irgendwelche Aussagen von mir kritisieren willst, dann tu das bitte sachbezogen und mit entsprechenden Zitaten. Alles andere ist für eine Akademikerin einfach unwürdig.


    Ich wiederhole mich nochmals: Du hast hier im Thread nach Erfahrungen damit gefragt und ich habe gesagt, dass ich im schulischen Kontext keine gemacht habe und ich auch im Alltag hier im öffentlichen Leben keine akute Problematik wahrnehme. Natürlich gibt es hier auch Rechtsextremisten. Die gibt es nahezu überall. Das habe ich auch nie in Abrede gestellt. Ich habe nur gesagt, dass diese hier nicht organisiert bzw. im öffentlichen Leben präsent sind.


    Außerdem: Relativieren tust gerade du, wenn du es scheinbar völlig okay findest, dass Polizeibeamte unter Generalverdacht gestellt (machst du ja auch selbst - und das obwohl du selbst im Staatsdienst bist) und als B... bezeichnet werden.




    Autobahnausbau, billiges Gas, billige Wurst, billiges Bier, billige Hauskredite, billige Flüge, Grenzen dicht, Frauen an den Herd, Schwule von der Bildfläche, nach uns die Sintflut. So schwer ist das doch nicht.


    Ich sehe, du drehst gerade völlig ab. Wie kindisch kann man sein?



    Den Bereich Islamismus darf man eindeutig nicht unterschätzen, (...) Das Hauptproblem ist er national betrachtet aber eindeutig nicht.


    Gut, das ist dann deine Meinung. Ich finde, du untertreibst da beim Thema Islamismus ziemlich.

    Ich habe bereits mit Statistiken dargelegt, wie viele Menschen schon durch den Islamismus in Europa in der jüngeren Vergangenheit um's Leben gekommen sind und wie viele Personen dort involviert sind. Du versuchst das jetzt zu relativieren mit Körperverletzungen, bei denen der Grad der ausgeübten Gewalt nicht mal angegeben ist.

    Natürlich sind Gewalttaten schlimm (und zwar alle). Aber gezielter Mord ist dann doch noch ne andere Kategorie.


    Dass islamistische Strukturen nicht vor Ländergrenzen halt machen, ist dir offensichtlich auch nicht bewusst. Tatsächlich war es in der Vergangenheit oft so, dass Geheimdienste aus anderen Ländern dazu beigetragen haben, dass Anschläge in wiederum andern Ländern verhindert werden konnten. So wenig Weitsicht deinerseits ist schon erschreckend. Nach dem Motto: Hauptsache vor der eigenen Haustür ist Ruhe.

  • oder weil man lesbisch ist

    Deswegen wurde ich im ganzen Leben noch nie angekackt. Ich habe wirklich keine Ahnung, warum du jetzt damit anfängst, ich schrieb davon überhaupt nichts. Ich wäre ganz froh, könnten wir das einfach beiseite lassen.



    die wir, als priviligierte,weiße Menschen noch nichtmal erahnen können

    Genau, du kannst es dir selbst gar nicht vorstellen. Das stört mich bei deinen Ausführungen. Du nimmst einfach irgendwas an, wie die Leute sich fühlen. Ich streite überhaupt nicht ab, dass bestimmte Migrantengruppen je nach Kontext ein sehr viel anstrengenderes Leben haben als ich. Ich versuche allerdings zu verstehen, was dahintersteckt. Und da muss ich einfach anerkennen, dass bestimmte kulturelle Eigenheiten zu grösseren Inkompatibilitäten führen als andere. Natürlich rechtfertigt das keine Rassismus gegen Leute, die sich überhaupt nicht falsch verhalten. Ich sehe aber auch, dass gewisse Verhaltensweisen, die objektiv betrachtet häufiger bei bestimmten Migrantengruppen auftreten, anderen Leuten wiederum vor den Kopf stossen. Es ist nicht ganz so einfach, wie du es darstellst, dass rassistische Pöbeleien immer nur unbegründet aus dem Nichts kommen.


    Ich versuche mich mal ein bisschen anekdotisch zu erklären und ich fände es toll, wenn du dich drauf einlässt denn eigentlich mag ich mit dir gerne diskutieren. Entschuldige bitte also, wenn ich dich mit meinen Beiträgen ein etwas dumm angegangen bin, irgendwas daran hat mich offensichtlich gereizt. An der Schule hat gerade ein direkter Kollege von mir in seiner eigenen Klasse ziemliche Probleme mit ausgeprägtem Machogehabe einer Gruppe junger Männer. Ich kenne die Geschichten nur aus Erzählungen, aber es gab wohl ständige Sticheleien gegen insbesondere eine der Frauen in der Klasse, die übergewichtig ist und insgesamt nicht so ein gutes Selbstbewusstsein hat. Sie haben sich ein klassisches "Opfer" ausgesucht über das sie sich lustig machen können, klang alles in allem ziemlich primitiv. Es gab noch weitere Vorfälle, ich will da jetzt nicht in die Details gehen. Es haben sich jedenfalls auch Frauen im Klassenteam der Lehrpersonen über das Verhalten beklagt. Lange Rede, kurzer Sinn: Der "Rädelsführer" hat serbischen Migrationshintergrund. Ich schwöre dir, seit ich an unserer Schule arbeite, gehen genau solche Vorfälle absolut immer von jungen Männern mit serbischen Migrationshintergrund aus. Wir haben insgesamt wirklich wenig Probleme dieser Art, aber wenn, dann läuft es immer nach exakt dem gleichen Muster ab. Und bevor du jetzt Luft holst: Per Zufall hatte ich genau diesen jungen Mann die ganze letzte Woche in einem Wahlfachkurs und er hat sich mir gegenüber und auch insgesamt im Kurs absolut vorbildlich verhalten.


    Aus verschiedenen Gründen beschäftige ich mich schon lange recht intensiv mit der Geschichte der Balkan-Länder und insbesondere der Balkan-Kriege in den 1990ern. Ich hatte einige Arbeitskolleginnen und -kollegen, sowohl an der Uni als auch an der Schule, die aus diesen Ländern emigriert sind. Ich hatte viele sehr lange uns sehr aufschlussreiche Gespräche mit diesen Leuten. Mit Bosniern, Serben, Kroaten, Albanern ... Es sind einfach die Serben, die diese ganze unselige Geschichte am wenigsten aufgearbeitet haben und die sich bis heute zu unverstandenen Opfern stilisieren. Alle sind gegen uns, wir waren eigentlich im recht und wir sind es immer noch. Die Eltern, die diese Kriege miterlebt haben, geben ihre kulturelle Prägung samt dem gesamten Opfer-Mythos an ihre Kinder weiter, die mit alledem eigentlich gar nichts mehr zu tun haben. Ich darf das, das ist mein Recht, ich werde ungerecht behandelt, mämämämämä ... Das ist deren Erziehung, sie sind einfach Kinder ihrer Eltern. Das passt aber nicht zu unseren Werten, die wir in der Schweiz vertreten und dann knallt es eben.


    Ich unterrichte an einem Gymnasium bzw. Fachmittelschule, da landen die intelligenteren Jugendlichen eines Jahrgangs. Die meisten verstehen von selbst, dass ihre Art nicht gut ankommt und reflektieren. Es ist wahrscheinlich kein Zufall, dass ich häufig Jugendliche (Männer wie Frauen) mit serbischen Migrationshintergrund am Bein hängen habe, deren Maturarbeiten betreue, bedeutungsschwangere Gespräche führe, mir irgendwelche Motzereien anhöre, etc. pp. Ich versuche zu verstehen und ich versuche zu erklären. Erfreulicherweise klappt es meistens, die sind ja wie erwähnt alles andere als blöd. Im Rest der Gesellschaft bleibt es aber oftmals beim gegenseitigen Unverständnis und das führt dann eben zu Ressentiments. Das ist hässlich, aber ich kann verstehen, woher das kommt und es ist eben kein einseitiges Problem, das willkürlich aus dem Nichts kommt.


    Ich könnte noch viel mehr schreiben, aber ich warte jetzt erst mal ab, ob du noch was antworten magst. Also ich hoffe es.

  • Doch, das gibt's. In der Schweiz sind wir Ausländer und es gibt Leute in der Bevölkerung, die uns echt nicht mögen. Ich finde die deutsche Attitüde bei diesem Thema echt schizophrenen. Auf der einen Seite das ewige Schuldbekenntnis, man darf nur ja nie laut aussprechen, dass es mit bestimmten Migrantengruppen ein Problem geben könnte. Auf der anderen Seite die Überheblichkeit, wir wären selbst überall auf der Welt herzlich willkommen. Das finde ich irgendwie anstrengend.

    Man redet sich selbst halt gerne diese Privilegien ein. Man hat als "nativer" Deutscher in Deutschland eine bessere oder einfachere Ausgangssituation. Zumindest in den meisten Fällen. Das gilt aber auch(oder noch mehr) für einen Franzosen in Frankreich oder eine Chinesin in China.


    Das ist sicherlich ein Problem. Gleiche oder faire Rahmenbedingungen für alle sind was, wofür man einstehen sollte.

    • Offizieller Beitrag

    Ich glaube, worüber wir uns an Schulen verstärkt unterhalten müssen, ist die Abgrenzung von sachlich berechtigter (!) Kritik am Verhalten einiger Mitglieder von Minderheiten und unreflektierten, populistischen und generalisierenden Phrasen wie sie eben die Braunen, aber eben auch Menschen, die nicht überzeugte Nazis oder Protestwählerinnen sind, von sich geben.

    Die Übergänge sind hier fließend - da gilt es ein Auge drauf zu haben.

  • Dass islamistische Strukturen nicht vor Ländergrenzen halt machen, ist dir offensichtlich auch nicht bewusst. Tatsächlich war es in der Vergangenheit oft so, dass Geheimdienste aus anderen Ländern dazu beigetragen haben, dass Anschläge in wiederum andern Ländern verhindert werden konnten. So wenig Weitsicht deinerseits ist schon erschreckend. Nach dem Motto: Hauptsache vor der eigenen Haustür ist Ruhe.

    Dann berichte doch mal von deinen Erfahrungen mit Gewalt, die von deinen muslimischen Schüler*innen oder ihren Eltern ausgeht. Wo und wann hast du dich schon mal von einem Moslem aufgrund seines Extremismus bedroht gefühlt? Wie nimmst du sonst islamischen Terror in deinem Umfeld wahr?


    Es soll hier im Thread um Rechtsextremismus an deutschen Schulen gehen und wie Lehrpersonen damit umgehen können. Dazu weißt du nichts, weil es in deiner Wahrnehmung keinen rechten Extremismus gibt. Ich schlage daher vor, du eröffnest einen Thread zum Thema "ich werde von Gläubigen bedroht, was kann man da tun?" o.ä.


    In diesem Thread möchtest du, wie so oft in deinen Beiträgen, sagen, dass alles andere auf der Welt bedrohlicher ist als rechte Gewalt. Das interessiert hier aber nicht.

  • Ich glaube, worüber wir uns an Schulen verstärkt unterhalten müssen, ist die Abgrenzung von sachlich berechtigter (!) Kritik am Verhalten einiger Mitglieder von Minderheiten und unreflektierten, populistischen und generalisierenden Phrasen wie sie eben die Braunen, aber eben auch Menschen, die nicht überzeugte Nazis oder Protestwählerinnen sind, von sich geben.

    Die Übergänge sind hier fließend - da gilt es ein Auge drauf zu haben.

    Ich denke, das kann man sogar unabhängig von der politischen Gesinnung verallgemeinern, denn "unreflektierte, populistische und generalisierende Phrasen" kommen in unterschiedlichem Ausmaß leider innerhalb des gesamten politischen Spektrums, inklusive der Mitte, vor.

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