Was in norddeutschen Studienseminaren gerade so abgeht

  • Wenn man bedenkt, dass man in den 5 Jahren Studium ja etliche Praktika hatte und inzwischen überall in NDS verpflichtend auch ein Praxissemester mit UB, dann ist der Zeitpunkt im Ref schon sehr spät.

    Ich finde das gut und das ist sicherlich auch der richtige Weg und wird einen positiven Effekt haben allerdings lassen sich die Praktika auch nur eingeschränkt mit dem echten Lehrerleben vergleichen. Man ist oft in den netten Klassen und hat total viel Unterstützung. Dann steht meist auch das Umsetzen des in der Uni Gelernten im Vordergrund. Teilweise werden dann irgendwelche Sternstunden gemacht, die die Kinder begeistern. Dass es im Unterrichtsalltag nachher mit Inklusion, ES, Sprachproblemen etc. eine ganz andere Belastung ist, wird da nicht so klar. Die Praktika sind wichtig aber haben aus meiner Sicht immer etwas von Laborbedingungen. Geht auch nicht anders.

    Klar, ungeeingete Personen gab es zu meiner Zeit auch, aber es waren Einzelfälle. Und ja, es gab bessere und schlechtere Leistungen und bei schlechterer Bewertung ist man eher unzufrieden und sucht Auswege, Anhaltspunkte, damit man sich verbessern kann, oder vielleicht auch Ausreden, wenn es auswegslos erscheint.


    Abbrüche, die durch Lebensplanung, Krankheiten oder anderes nachvollziehbar sind, hat es schon immer gegeben, kenne ich von früher auch,

    aber daran entzündet sich ja die Kritik an den Seminaren nicht, sofern es nicht um Flexibilität und Teilzeit-Möglichkeiten in besonderen Lebenssituationen geht.

    In der Abbrecherquote findet man beides. Personen, die ihr Ref nicht schaffen, weil sie nicht die Fähigkeiten haben und Personen, die ihr Ref nicht schaffen, weil die äußeren Umstände nicht passen.

    Man muss auch sehen, dass heute jeder der sein Ref schafft, auch ein Jobangebot bekommt. Durch den Lehrermangel wird es in den nächsten Jahren keine wirkliche Auswahl mehr geben. Und die können auch bis zur Pensionierung im System bleiben ohne wirklich noch mal geprüft zu werden. Jetzt wäre natürlich spannend, wie das in anderen Berufsfeldern ist. Wie viele Prozent der Mathematikstudenten, Medizinstudenten, Biologen etc. findet auch einen Job in seinem Bereich.

    Im meinem PS-Seminar waren 20 Personen. In den Fachseminaren deutlich weniger. Wenn ich nun davon ausgehe, dass von den 20 Personen nur eine ungeeignet ist, hätte ich schon 5% Durchfallquote.

  • Und die können auch bis zur Pensionierung im System bleiben ohne wirklich noch mal geprüft zu werden.

    Da wäre dann noch die 3jährige Probezeit, in der auch Personen an den Anforderungen scheitern.


    Sowohl bei den Praktika, wie im Ref und in der Probezeit müssen wir Lehrkräfte überlegen, wer geeignet ist.

    Dazu gehört im Praktikum auch, die Leute möglichst früh in Aufgaben zu bringen oder auch mal vor die Klasse zu stellen.

  • Man muss auch sehen, dass heute jeder der sein Ref schafft, auch ein Jobangebot bekommt.

    Das würde ich im Bereich der berufsbildenden Schulen und Gymnasien anzweifeln.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Dazu gehört im Praktikum auch, die Leute möglichst früh in Aufgaben zu bringen oder auch mal vor die Klasse zu stellen.

    Und zwar nicht nur vor die "netten", "einfachen" Klassen! Wir versuchen immer, unsere Praktikant*innen in möglichst viele verschiedene Bildungsgänge mitzunehmen und sie dort überall auch selbst einige Stunden übernehmen zu lassen.

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  • Bei und ist die Auswahl nicht so groß.


    Je nach Alter, wir haben auch oft Schüler:innen ab Klasse 9, und je nach Interesse und Bereitschaft können die Praktikant:innen unterschiedliche Aufgaben übernehmen.

  • Bei und ist die Auswahl nicht so groß.


    Je nach Alter, wir haben auch oft Schüler:innen ab Klasse 9, und je nach Interesse und Bereitschaft können die Praktikant:innen unterschiedliche Aufgaben übernehmen.

    Nein, das ist schon klar, dass an einer kleineren Grundschule die Auswahl an Klassen nicht so groß ist.

    Bei den Praktikant*innen hatte ich mich eher auf Studierende bezogen (dass man an einer allgemeinbildenden Schule auch ein Schüler*innenpraktikum machen kann, war mir gar nicht bewusst).

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  • Das Hauptproblem im Referendariat sehe ich in den vollkommen hirnverbrannten Strukturen die in der Lehramtsausbildung über Jahrzehnte geschaffen wurden.


    Man lässt junge Menschen 5 Jahre (Gym/BBS) studieren mit (je nach Bundesland) sehr wenigen Praktikas innerhalb der Zeit. Danach sitzt der Aspirant mit einem Master of Education im Dilemma (wieder je nach Fach unterschiedlich ausgeprägt) keinen alternativen Weg mehr zu sehen außer im Lehramt zu bleiben, auch wenn es objektiv gesehen keinen Sinn macht.
    Ich habe schon so einige Referendare erlebt, die das Referendariat und die Stelle danach nur angetreten sind, weil sie in der Wirtschaft nicht mal einen Bruchteil von dem verdienen könnten im Vgl. zu A13.

    Die andere Seite der Münze besteh dann aus dem Studienseminar, bei der dem Fachleiter nur einige, wenige Male zu einer Lehrprobe erscheint um dann zu beurteilen, ob der Reffi im Berufsfeld was zu suchen hat. Wir alle haben sicherlich in den Lehrproben fingiert, getrickst, SuS vorher instruiert und co.

    Die Lehramtsausbildung gehört radikal reformiert. Raus aus der Universität und den Praxisanteil von aktuell gefühlt 1% auf mindestens 50% erhöhen. Den ganzen unnötigen Universitätsmüll, den kein Lehrer in seiner Laufbahn mehr benötigt fuchst mich noch mehr. Wenn die GS-Lehrerin durch Mathescheine muss, bei denen Doppelintegrale und co. eine Rolle spielen, hört es wirklich auf. Da kann mir keiner mehr erzählen, dass ein Lehrer doch mehr wissen muss als der Schüler.


    Ein 5 jähriges Studium plus 1,5 Jahre Referendariat sind (mit Wartezeiten dazwischen) schnell 7 Jahre für einen Job, auf denen man in weniger als der Hälfte vorbereitet werden kann, wenn sinnvolle Dinge vermittelt werden würden. Wenn ich überlege was ich fachlich unterrichten muss könnte man das jeder willigen Person mit Abitur in unter 12 Monaten beibringen. Dazu noch Pädagogik und Didaktik ... dafür brauchts keine 7, nicht mal 3 Jahre.

  • Ich stimme dir grundlegend zu aber glaube, ganz so schnell wird man dann doch keiner ein guter Lehrer. Ich arbeite da noch immer dran. Das Schlimmste am Referendariat ist doch aber, wie wenig das mit dem späteren Berufsalltag zu tun hat. Wer von 14 auf 25-28 Unterrichtsstunden+ Extras in der Woche springt hat ganz andere Sorgen als Reihenplanung oder Dauer der Murmelphase in der Vorführstunde. Danach muss man sich einiges wieder abgewöhnen und ganz neue Überlebensstrategien lernen.

  • Für Ausbildung zu verkürzen halte ich für keine gute Idee, ebenso wenig das Streichen von fachlichen Kompetenzen. Mehr Praxis gerne, bitte bezahlt! Dann darf die Ausbildungsphase sogar länger sein. Schließlich braucht jeder Student/ Lehramtsanwärter auch eine gewisse Reife und Lebenserfahrung. Bitte nicht schlagen: besonders sehr junge männliche Kollegen tun sich oft schwer. Und wir brauchen auch Männer in der Schule. Mit 22 hat kaum eine/r die Persönlichkeit, die es im Umgang mit Schülern braucht. Da fehlt es einfach auch am Abstand.

  • Ich weiß ja nicht, was du so in der Schule machst,

    mein Studium war es wert für diesen Beruf grundlegend und gut ausgebildet zu sein, die meisten Inhalte waren relevant, einiges wichtiger für den fachwissenschaftlichen Hintergrund, anderes wichtiger als Grundlage für Didaktik, Methodik,

    die Praxis war mit Sicherheit mehr als 1%, dieses Gefühl kam nur in der Einführungswoche des Ref auf, in der statt Schule 4 Seminartage lagen.


    Vieles von dem, was in Uni und Seminar war, brauche ich bis heute,

    einiges brauch ich nicht, weil ich es nicht nutzen will, nachdem ich mich damit 8n der Ausbildung beschäftigt habe.

    Für die Inklusion wurde man zu der Zeit nicht zielgerichtet ausgebildet, dennoch war so viel Wichtiges und Richtiges dabei, was man nun in jeder Klasse benötigt, unabhängig von den Fähigkeiten, sich wirklich schnell in Sachen einarbeiten zu können.


    Ich kann mir nicht vorstellen, wie jemand die heutigen Aufgaben einer Lehrkraft übernimmt, die oder der insgesamt keine 3 Jahre Ausbildung absolviert hat.


    Ich sehe viele Leute in der Schule, auch aus anderen Berufen und Berufsfeldern habe wir Vertretungskräfte oder pädagogische Mitarbeiter:innen, die durchaus auch unterrichtliche Aufgaben übernehmen,

    hier ging es um Praktikant:innen, die teilweise wirklich gut mit den Schüler:innen umgehen, tolle Ideen und viel Enthusiasmus mitbringen, aber als Lehrkraft braucht man mehr.


    Gleichzeitig sehe ich, wie schwierig es ist, Eltern die Vorgehensweisen in Schule, notwendige Förder- und Fordermaßnahmen, Methoden etc. zu erläutern. Es reicht eben nicht, selbst mal in der Schule gesessen zu haben.

    Übrigens muss ich auch beim Arzt manches nachfragen, damit ich verstehe, was der Eingriff bewirken soll. Darum kann ich ihn noch lange nicht selbst durchführen.

  • Ich halte eine umfangreiche fachliche Ausbildung für sinnvoll und wichtig, aber letztlich kann man natürlich darüber diskutieren, welche Inhalte in welcher Tiefe im Studium gelehrt werden sollten. Mich stört an der Kritik am Studium viel mehr, bei der Kritik an Inhalten oft mitschwingt, das Studium sollte noch leichter sein, als es bereits ist. Und das sollte es definitiv nicht. Ich bleibe dabei, dass ein wesentliches Problem beim Berufseinstieg ist, dass viele Anfänger vorher nie gelernt haben, in einer Drucksituation - die der Beruf nun mal mit sich bringt - fokussiert zu arbeiten und sich und seine Aufgaben zu strukturieren.


    Man könnte von Studenten auch an zufällig ausgewählten Zeitpunkten im Studium verlangen innerhalb von drei Tagen eine 30seitige Ausarbeitung über französisches Gebäck zu schreiben und obwohl die thematischen Berührpunkte zum späteren Lehrerberuf überschaubar sind, hätte das Ergebnis unter Garantie eine Aussagekraft über die spätere Eignung für den Beruf. Diejenigen, die sich hin setzen, recherchieren und nach drei Tagen was brauchbares abliefern, werden vermutlich auch später in der Lage sein einen Stapel Abiturklausuren zu korrigieren, wären sie nebenbei noch ganz normal unterrichten. Und diejenigen, die keine brauchbare Ausarbeitung zu Stande bringen werden, sondern erst mal 2 der 3 Tage über die Ungerechtigkeit der Aufgabe jammern, weil sie sich eigentlich viel mehr für lateinamerikanische Nachtische als für französisches Gebäck interessieren, werden vermutlich diejenigen sein, die sich regelmäßig krank melden, wenn das Abitur ansteht.

  • Das, Moebius , meinte ich damit, das man auf jeden Fall lernt, sich schnell in etwas einzuarbeiten, das braucht man als Lehrkraft ständig, weil immer neue Anforderungen, Curricula, Schüler mit besonderen Bedürfnissen oder neue Aufgaben auf einen warten.

    Dass man sich selbst motivieren kann und Anstrengung dazu gehört, sehe ich auch so, wenn auch weniger plakativ.


    Mich stört an der Kritik, dass immer mitschwingt, dass die Ausbildung auf den Unterricht als solchen vorbereiten soll, also diese Schulform, diese Fächer, dieses Curriculum, diese Herangehensweise, sozusagen das Abarbeiten von Plänen oder Schulbüchern, die einem jemand anderes fix und fertig in die Hand drückt.

    Aber darum geht es doch gar nicht. In 10 Jahren sehen die Fächer anders aus, die Schülerschaft, die Schulform, die Digitalisierung, die Inklusion, die Dies-und-das, die ich jetzt noch gar nicht kenne.


    Ich habe vor ein paar Tagen einen Text gelesen, in dem jemand schrieb, dass die Ausbildung zum Lehramt komplex sein müsse, es wurde mit Medizin verglichen, weil die Tätigkeit auch komplex ist. Ja, vielleicht, aber anders.

    Mir fallen viele Inhalte ein, die ich sinnvoll im Studium und im Ref finde, man sollte gewappnet sein, bevor man mit vollem Deputat in den Klassen steht und dort mehr als den einzelnen Unterrichtsinhalt berücksichtigen muss.

  • Das würde ich im Bereich der berufsbildenden Schulen und Gymnasien anzweifeln.

    Also für Gymnasien kann ich dir sagen, dass wir inzwischen Gymnasien haben mit Stellen, die sie nicht besetzen können. In der Regel muss dann die nächste Person genommen werden, die überhaupt gymnasiales Lehramt studiert hat. Letztlich ist es auch im Interesse der Schule ihre Stelle überhaupt besetzen zu können. Bei den berufsbildenden Schulen mag das noch anders sein.


    Ich weiß ja nicht, was du so in der Schule machst,

    mein Studium war es wert für diesen Beruf grundlegend und gut ausgebildet zu sein, die meisten Inhalte waren relevant, einiges wichtiger für den fachwissenschaftlichen Hintergrund, anderes wichtiger als Grundlage für Didaktik, Methodik,

    die Praxis war mit Sicherheit mehr als 1%, dieses Gefühl kam nur in der Einführungswoche des Ref auf, in der statt Schule 4 Seminartage lagen.

    ...

    Das würde ich alles unterscheiden. Das Problem ist aber, dass sich Uni auch mit Praktika noch deutlich vom Lehreralltag unterscheidet. Vielleicht ist es sinnvoller irgendwann auf eine einphasige Lehrerausbildung zurückzukommen / zu wechseln aber momentan liegt es einfach am System, dass eine Anzahl x am Ende des Studium feststellt, dass man doch nicht für den Beruf geeignet ist.

  • Also für Gymnasien kann ich dir sagen, dass wir inzwischen Gymnasien haben mit Stellen, die sie nicht besetzen können. In der Regel muss dann die nächste Person genommen werden, die überhaupt gymnasiales Lehramt studiert hat. Letztlich ist es auch im Interesse der Schule ihre Stelle überhaupt besetzen zu können. Bei den berufsbildenden Schulen mag das noch anders sein.

    Das betrifft dann an den Gymnasien aber sicherlich Mangelfächer, oder? An den BBSn können natürlich auch einige Stellen mit beruflichen Fachrichtungen wie Pflegewissenschaften oder Sozialpädagogik oder Fächern wie Englisch nicht besetzt werden, weil einfach dafür nicht genügend Lehrkräfte zur Verfügung stehen. Dass dann einfach die "nächstbeste" Lehrkraft - so wie du es in deinem zweiten Satz beschreibst - eingestellt werden muss, kenne ich zumindest aus dem BBS-Bereich so nicht; eher bleibt die Stelle dann eben unbesetzt und wird erneut ausgeschrieben. Denn was würde es der SL nützen, wenn sie jemanden mit der Fachrichtung Wirtschaftswissenschaften und Sport einstellen würde, obwohl sie jemanden mit Sozialpädagogik und Englisch benötigt?! Ähnlich bringt es doch einer Gym-SL nichts, jemanden mit bspw. Geschichte und Deutsch einzustellen, wenn eine Lehrkraft für Informatik und Physik benötigt wird, oder?

    Ich bin weiterhin der Meinung (und für das Lehramt BBS weiß ich das ganz sicher - "anekdotische Evidenz"!), dass nicht jede/r, die/der das Ref. an Gymnasien und BBS erfolgreich absolviert hat, keine Probleme hat eine Planstelle zu bekommen.

    Das würde ich alles unterscheiden.

    Meinst du vielleicht "unterschreiben"?

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

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  • Das betrifft dann an den Gymnasien aber sicherlich Mangelfächer, oder? ...

    a) Natürlich unterschreiben.

    b) Sicherlich eher Mangelfächer. Nehmen wir einfach an Gymnasium A schreibt eine Stelle Mathematik / Physik aus. Dazu noch 5 andere Stellen. Am Ende findet sich keiner für die Stelle und die anderen Stellen werden ggf. auch nicht alle vergeben. Dann gibt es sicherlich die Möglichkeit die Stelle zurückzuziehen und es immer Sommer noch mal zu versuchen. Aber momentan ist die Not wohl schon so groß, dass man davon ausgehen muss, dass man auch Sommer niemanden findet. Also wird die Stelle an irgendeine andere Kombination vergeben und man versucht im Sommer erneut die Fächer auszuschreiben. Parallel versucht man intern Lösungen zu finden. Nach dem Motto: Du hast doch XY studiert dann kannst du auch Z unterrichten. Das ist natürlich auch nur Hörensagen aber wenn wir nun mal in bestimmten Fächern nicht genug Bewerber haben, muss man damit doch irgendwie umgehen. An den Grundschulen sind wir inzwischen so weit, dass offene Stelle gar nicht mehr besetzt werden können, weil es schlicht gar keine Bewerber gibt. Den Luxus Fachwünsche zu haben, haben wir gar nicht mehr.

  • Also wird die Stelle an irgendeine andere Kombination vergeben und man versucht im Sommer erneut die Fächer auszuschreiben.

    Also, wir dürfen nicht einfach die Stelle an jemand anderes vergeben. Haben wir mal versucht. BR hat abgelehnt.

  • Bei uns gibt es nach den Ausschreibungen Anfang des Jahres noch das Listenverfahren ab Juni und da erhält man alle Stellen besetzt, aber leider nicht das, was man sich wünscht. Konkret haben wir viel zu viele Fremdsprachkollegen, aber auch Bio und bekamen jetzt noch zwei Kollegen mit genau dieser Kombination, alle Stellen besetzt, aber leider nicht mit Mathe. Folge, ich werde in den nächsten Jahren kaum noch mein Lieblingsfach Chemie unterrichten können, weil meine Chemiekollegen nicht ihr 2. Fach Fremdsprache bzw. Bio unterrichten können und Chemie unterrichten müssen. Folge, alle unterrichten nur noch ein Fach, alle sind unglücklich, weil dies ausgerechnet nicht ihr Lieblingsfach ist (die SL weiß dies und kann nichts ändern), aber alle Stellen sind besetzt. Noch fällt bei uns kein Unterricht aus.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Spannend wird es in den nächsten Jahren. Wenn es so weiter geht, wird man irgendwann einfach nicht mehr genug Lehrkräfte für Mathematik usw. haben. Da hat sich die Frage nach der zweiten Fremdsprache sowieso erledigt. Dafür hat man oft genug Lehrkräfte.

  • Das Problem mit den Praxisanteilen im Studium, auch Praxissemester, ist (zumindest in NRW), dass da niemand durchfallen kann, weil die Person im Klassenraum nicht klar kommt. Beratungsresistente machen weiter...

    Hier in BW kann man durch das Praxissemster durchfallen und dieses dann auch nicht beliebig oft wiederholen. Ich weiß nicht, ob schon nach Runde 2 oder erst nach Runde 3 Schluss ist (ich meine, es war Runde 2), aber wer dort als ungeeignet aussortiert wird, kann sich höchstens durch ein komplett neues Studium neue Anläufe verschaffen, was die Anzahl derjenigen, die das machen erheblich reduzieren dürfte.

    Tatsächlich hatten aber all diejenigen, die mir aus dem Studium bekannt sind, die ihr Praxissemester erst im zweiten Anlauf bestanden haben ausnahmslos größere Probleme im Ref, etwa die Hälfte musste Lehrproben wiederholen, alle haben am Ende ihr Ref eher knapp bestanden (3,5 - 4,0). Das ist nicht repräsentativ, dennoch erst einmal auffällig.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

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