Public Viewing bei der Fußball WM

  • Wie macht ihr das bei den Spielen der deutschen Frauen bei der Fußball WM?

    Bei den Herren gäbe es schon lange Pläne mit Großleinwand. Morgen früh läuft es ja nach Kollege im Klassenzimmer. Aber es gibt auch Kollegen, die ganz normal unterrichten, was eben bei der Männer WM nie der Fall war.

    Da ist noch keine Gleichberechtigung habe ich den Eindruck.

  • Wie macht ihr das bei den Spielen der deutschen Frauen bei der Fußball WM?

    Bei den Herren gäbe es schon lange Pläne mit Großleinwand. Morgen früh läuft es ja nach Kollege im Klassenzimmer. Aber es gibt auch Kollegen, die ganz normal unterrichten, was eben bei der Männer WM nie der Fall war.

    Da ist noch keine Gleichberechtigung habe ich den Eindruck.

    Ich gehe da noch ein bisschen weiter: auch bei der Männer-WM war es undenkbar, statt regulären Unterrichts WM-Spiele zu streamen. Das halte ich im Übrigen auch für einen klaren Dienstpflichtverstoß.

  • ich hoffe, dass meine Schüler:innen während der Frauen Fußball WM nicht heimlich Fußball während des Unterrichts schauen.

    Das wollten sie schon immer während der Männer WM und wollten es so gar nicht verstehen, dass wir das als Lehrkräfte so gar nicht gut fanden.

    Ich würde nie auf die Idee kommen Fußball während des Unterrichts zu schauen, dazu ist die Unterrichtszeit zu wertvoll (im Übrigen auch am Ende des Schuljahres. Da mache ich dann lieber etwas Sinnvolles)

  • 2006 habe ich es einmal beim Nachmittagsunterricht erlebt, die gesamte Schule sah im (kühlen) Forum gemeinsam ein Deutschlandspiel ("Sommermärchen"). (Sonst hätte es vielleicht hitzefrei gegeben?) Alle, die sich geäußert haben (selbst Fußballablehnende) fanden die Gemeinschaft gut, Unterricht findet jetzt 3 Tage vor Sommerferien sowieso nicht mehr statt. Ich gebe aber zu, ich war damals auch erst überrascht. Und an Grundschulen ist sicher anders als an weiterführenden Schulen.

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    • Offizieller Beitrag

    Habt ihr auch die Schwimm-WM diese Woche nachgestreamt? Zugegeben, 1uhr nachts ist uncool, aber immerhin 4 Goldmedaillen (& einmal Bronze) in den ersten 4 Läufen.. nur schade, dass es beim Staffelstart ‚nur‘ zum 4. Platz reichte.

    Die Beckenstarts sind jetzt, für diejenigen, die Mannschaftssport weniger attraktiv finden (wird aber kaum gestreamt, und wenn: nur im Netz)

  • Das Argument mit anderen Sportarten passt nicht, es ist auch sonst nicht gleich. Und auch Männer- und Frauenfußball sind (noch) 2 verschiedene Dinge, kann man gut finden oder nicht. An der Uni 1994 habe ich es teilweise bei den olympischen Winterspielen erlebt, es sind tatsächlich sehr schöne Erinnerungen für mich (dank vieler Nationalitäten und Toleranz aller freute man sich gemeinsam über jeden Sieg und arbeitete im Labor anschließend besser zusammen).


    Ich möchte klar darstellen, dass ich nicht dafür bin, einfach Unterricht ausfallen zu lassen, es muss sinnvoll eingebunden sein. Dann kann es sinnvoller sein als Wandertag, Sportfest oder Unterricht.

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  • So ein Fußballspiel auf Spanisch zu übertragen fände ich schon recht interessant. Die Kommentatorensprache ist ja eine sehr besondere Fachsprache. Da könnte ich mir schon vorstellen, die exemplarisch zu erarbeiten als ein lebensnahes Beispiel für Sprachvariation.

  • Ich wollte nur zeigen, dass es nicht unbedingt Aufgabe von Schule ist, einer bestimmten Sportart deutlich mehr Raum zu geben als anderen…

    Theoretisch könnte man durch das Streamen einer Randsportart (z.B. die Schimm-WM) ogar einen höheren pädagogischen Wert ziehen als durch das Streamen von einer populären Sportart wie die Fußball WM der Männer. Man könnte mit den Schüler:innen diskutieren, warum diese Randsportarten nur bei Groß-Veranstaltungen in den Mittelpunkt von Sportübertragungen gerückt werden und warum diese Randsportarten von Zuschauer:innern nicht so oft besucht werden. Vielleicht könnte man sogar noch besprechen, warum die Sportler;innen bei den Randsportarten so viel weniger verdienen als die Männer im Fußball (1. Liga, WM, EM, ...)

    [Ok man könnte das auch auf die Frauen WM beziehen, aber chili stört es eben, dass nur Fußball ein so großer Raum gewährt wird ...

    • Offizieller Beitrag

    Ich fände es aber trotzdem seltsam, wenn (nicht eingebettet in einer eigenen Unterrichtsreihe in Sport oder zb. Politik (Medienbildung) ) plötzlich Kugelstoß- oder Bogenschießen-Wettkämpfe gezeigt würden. Das Diskutieren der Diskrepanzen und "gesellschaftlichen Wertigkeit" kann man komplett unabhängig davon einleiten. Keine Ahnung, ob es sogar ein Sport(theorie)thema ist: was ist Sportförderung und wer/wie wird Leistungssport gefördert? (zb. eben: Wer muss gerade (ggf. un)bezahlten Urlaub nehmen, um zu einer WM zu fliegen? Wer arbeitet dienstags um 8 nach einem Spiel am Montag Abend? Welche Sportarten sind bei den Sportsoldaten gut repräsentiert und welche nicht?
    Man kann immer alles pädagogisch begründen, und auch erst jetzt beim aktuellen Wetter 3 Tage vor den Schulferien, aber Unterrichtsausfall sollte schon kriteriengeleitet erfolgen.

  • Ich schaue sowohl Frauen als auch Männer Fußball WM, allerdings nicht im Unterricht. Fußball ist nur ein wirtschaftlich sehr relevanter Sport, nicht mehr und nicht weniger. Warum sollte das Schauen von Spielen Relevanz im Unterricht haben?

  • Manche Antworten irritieren mich hier. Aber dafür ist der Austausch ja da.

    Fußball ist tatsächlich die alles dominierende Sportart. Das ist schade, ist aber so.

    Und bei den letzten Weltmeisterschaften, in der es Deutschlandspiele zu Schulzeiten gab, haben wir immer im Foyer eine große Leinwand aufgebaut.

    Und das ganze natürlich eingebettet:

    kulinarisch mit Spezialitäten des Gastgeberlandes oder des Gegners. Geographisch, politisch, religiös in Unterrichtsstunden.

    Zu Beginn der WM in Katar lag es ja auch auf der Hand in Geschichte nicht die Französische Revolution zu unterrichten, sondern die von Katar. Und in Ethik über Arbeitsbedingungen. Schule ist nicht nur Unterricht. Und Unterricht ist nicht nur die sture Einhaltung des Lehrplans. Das ist, dachte ich immer eigentlich Konsens.

  • Wenn es nach mir geht würde ich allerhöchstens mal eine Nintendo Direct in meinem Unterricht streamen, das habe ich auch schon Schülern erlaubt unter der Voraussetzung dass sie mir die Überraschung nicht verderben, damit ich nach Feierabend in Ruhe selbst schauen kann.


    Ich verbiete aber niemandem während meines Unterrichts mal am Handy rein zu schauen, wenn Fußball ist.

  • Was mich an der Diskussion hier irritiert, unabhängig davon, ob Frauen- oder Männerfußball: Warum geht es nur um die Spiele der deutschen Mannschaft? Wenn, dann wollen wir doch, dass die SuS sich für den Sport begeistern, und nicht, dass sie U-Boot-Fans werden, die alle zwei Jahre auftauchen und sich in den Farben der deutschen Flagge schminken, aber sonst von Fußball keine Ahnung haben. Gerade die Spiele der deutschen Herrenmannschaft waren bei den letzten Turnieren weder besonders hochwertig noch spannend noch erfolgreich, und es ist zu befürchten, dass es heuer bei den Damen nicht anders wird.

    Das halte ich im Übrigen auch für einen klaren Dienstpflichtverstoß.

    Kannst du das bitte etwas ausführen oder begründen?

  • Was mich an der Diskussion hier irritiert, unabhängig davon, ob Frauen- oder Männerfußball: Warum geht es nur um die Spiele der deutschen Mannschaft? Wenn, dann wollen wir doch, dass die SuS sich für den Sport begeistern, und nicht, dass sie U-Boot-Fans werden, die alle zwei Jahre auftauchen und sich in den Farben der deutschen Flagge schminken, aber sonst von Fußball keine Ahnung haben.

    Sehe ich auch so.

    Wenn man Fußball vernünftig in den Unterricht einbettet, etwas zum kulturellen Einfluss, zum Gastgeberland, zur Sporttheorie etc. macht, dann kann das sinnvoll sein. Einfach nur eine Leinwand aufzustellen und die Spiele der deutschen Nationalmannschaft zu zeigen, hat keinerlei Bildungswert und auch ansonsten nichts mit Schule zu tun.

    Zitat

    Gerade die Spiele der deutschen Herrenmannschaft waren bei den letzten Turnieren weder besonders hochwertig noch spannend noch erfolgreich, und es ist zu befürchten, dass es heuer bei den Damen nicht anders wird.

    Bei der letzten EM haben es die Damen immerhin ins Finale geschafft. Da erwarte ich fußballerisch durchaus etwas. Morgen wissen wir mehr.

  • Kannst du das bitte etwas ausführen oder begründen?

    Muss ich jetzt ernsthaft genauer erläutern, warum private Tätigkeiten am Arbeitplatz nichts zu suchen haben? Von arbeitsrechtlicher Seite gibt es hierzu natürlich auch bereits Urteile, so hatte das ArbG Köln zum Beispiel 2018 eine Abmahnung eines Ford-Mitarbeiters für rechtmäßig erklärt, der nur kurz mit einem anderen Mitarbeiter auf einem Dienstgerät ein Fußballspiel anschaute. Bereits diese kurze Sequenz von ca. 30 Sekunden wurde als "massive Verletzung der arbeitsvertraglichen Pflichten" anerkannt. Und dabei ging es noch nicht einmal um ein komplettes Spiel. Ich kann mir offen gestanden nicht vorstellen, dass ein Verwaltungsgericht bei Beamten zu anderweitigen Schlüssen käme. (ArbG Köln, Az.: 20 Ca 7940/16)


    Mal abgesehen vlt. von einem Sportkurs, der sich gerade ohnehin mit Fußballtaktik beschäftigt, sehe ich auch keinen unterrichtlichen Zweck, der das Anschauen eines kompletten WM-Spiels auch nur annähernd rechtfertigen würde.

  • Muss ich jetzt ernsthaft genauer erläutern, warum private Tätigkeiten am Arbeitplatz nichts zu suchen haben? Von arbeitsrechtlicher Seite gibt es hierzu natürlich auch bereits Urteile, so hatte das ArbG Köln zum Beispiel 2018 eine Abmahnung eines Ford-Mitarbeiters für rechtmäßig erklärt, der nur kurz mit einem anderen Mitarbeiter auf einem Dienstgerät ein Fußballspiel anschaute.

    Der Sachverhalt hat nur mit der beschriebenen Situation als Lehrer nichts zu tun. Wenn ein Maschinenführer seine Maschine nicht beaufsichtigt, sondern stattdessen mit einem Kollegen Fußball schaut (wie im von dir angegebenen Fall) dann ist es durchaus vertretbar, das als Verletzung der arbeitsvertraglichen Pflichten zu sehen. Vergleichbar wäre es, wenn ein Lehrer seine Klasse unbeaufsichtigt lässt, um mit einem Kollegen im Lehrerzimmer Fußball zu schauen, oder die Klasse machen lässt, was sie wollrn, weil er vorne sitzt und auf seinem Handy Fußball schaut.

    (Für Interessierte: https://openjur.de/u/969067.html)


    Wie genau die Dienstpflicht/arbeitsvertraglichen Pflichten verletzt sein sollen, wenn ein Lehrer mit seiner Klasse an einem gesellschaftlichen Ereignis in Form einer Fußball WM teilnimmt, indem er Spiele in der Klasse zusammen ansieht, sehe ich nicht. Genausowenig wird/werden die Dienstpflicht/arbeitsvertraglichen Pflichten verletzt, wenn man vor den Ferien einen Film schaut (der irgendetwas mit dem Fach zu tun hat), statt bis zur letzten Stunde Unterricht zu machen.

    Ich mache beides nicht, sehe aber auch nicht, wo das rechtliche Problem liegen soll, wenn es Kollegen machen.

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