Ist die AfD eine demokratische Partei?

  • Die FDP halt ganz besonders nicht. Lindner ist meiner Meinung nach der schmierigste und unsympathischste Typ, der aktuell (öffentlichkeitswirksam) Politik betreibt. Das hat aber nichts mit den kürzlichen Entwicklungen zu tun, das ist seit Jahren so.

    Die FDP ist zur One-man-Show degeneriert, die nur dazu dient, Lindner die Einladung zu Talkshows zu verschaffen, damit er sein Ego zeigen kann.
    Mein Respekt gilt Verkehrsminister Wissing, der pragmatisch und konsensorientiert Politik für Deutschland macht (bzw. gemacht hat) und sich an den Politspielchen von Lindner nicht beteiligen wollte.
    Lindner steht als Egomane dem CSU-Vernichter und Lautsprecher Söder in nichts nach.
    Man kann nur hoffen, dass die FDP aus dem Bundestag fliegt und irgendwann mit neuem Personal durchstartet, das sich um lösungs- und kompromissorientierte Politik bemüht. "Niet-Politiker" wie Lindner braucht kein Land.

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
    Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten

  • Gut, Scholz ist anders. :weissnicht: Aber ist er nicht auch ein "SPD-Vernichter"? Er hätte nicht selbst wieder antreten dürfen.

    Gerade dass wird die SPD unfassbar viele Stimmen kosten. Ich verstehe diese Entscheidung in keinster Weise. Auch wenn ich selbst keine SPD-Regierung möchte.

  • Er hätte nicht selbst wieder antreten dürfen.

    Nach dem Debakel in den USA, das sicherlich auch darauf zurückzuführen war, dass die Demokraten die vier Jahre Biden nicht genutzt haben, um einen starken Kandidaten aufzubauen, war ich entsetzt, dass Scholz ebenso an seinen aussichtslosen Ambitionen festhält wie Biden. Pistorius hätte vielleicht für die SPD keine Mehrheit herausgeholt, aber sie evtl. wenigstens in den Umfragen oberhalb der AfD positionieren können.

  • Ich habe mir das Gespräch von Elon Musk und Alice Weidel angehört. Inhaltlich sind die Positionen Weidels und der AfD mehr oder weniger bekannt. Was ich nicht erwartet habe, war, dass ich mich wegen Alice Weidels Englisch fremdgeschämt habe. Mir kam es manchmal wie ein Abitur-Prüfungsgespräch vor, dann wieder wie einer der typischen Diskussionen auf Rucksackreisen durch Europa direkt nach dem Abi. Warum hat sie sich darauf eingelassen, oder das nicht jemanden machen lassen, der etwas besser Englisch spricht?

    Kaum erträglich: "Do you know what?", "so many cases of saft", "Gaza stripe". He, she, it, s muss mit. Das übertriebene Lachen, wenn Musk scherzt, um zu zeigen, dass sie ihn versteht. Und besonders extreme, in der Generalisierung falsche Aussagen, weil ihr offensichtlich die sprachlichen Mittel fehlen, es differenzierter auszudrücken (wobei, da weiß man nicht, bei der AfD). Sie hat damit ihre eigenen Behauptungen über die deutsche Schulbildung ("the young people, they don't learn anything in school, in university, uhm, uhm, etc., they just learn about gender studies", mit Fehlern zitiert) unterfüttert - oder eigentlich den vor 25 Jahren, also den noch vor Merkel.

    Nein, es muss nicht jeder eine Fremdsprache perfekt beherrschen, auch nicht das allgegenwärtige Englisch, und fehlende Bildung soll kein Makel sein. Es gibt die neue Sicht des Fehlers, wir sind alle auf dem Weg, nicht jeder muss Rachmaninow spielen, die Kommunikation steht im Vordergrund. Trotzdem: Abiturienten sprechen heute im Durchschnitt besser Englisch als Alice Weidel, möglicherweise nicht wegen des besseren Unterrichts. Aber Weidel hätte jemand anderen das Gespräch mit Musk führen lassen sollen, oder sich dolmetschen lassen. Die ganze Welt hat zugehört.

  • wegen Alice Weidels Englisch fremdgeschämt habe

    Gerade für Kanzlerkandidatinnen, die des Englischen nicht mächtig sind, gibt's doch Apps.

    Wichtig zu lernen vor allem ist Einverständnis. (B. Brecht)

    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • Naja, aber ihr Englisch ist sicher nicht der wichtigste Grund zum Fremdschämen... Es ist doch eher der Quatsch, den sie verbreitet.

    Schämen könnte man sich vielleicht deshalb, dass man reingehört hat, weil der liebevolle Smalltalk zwischen zwei unerträglichen Selbstdarstellern im Vorfeld so viel Staub aufgewirbelt hat. Fazit: Zum Vergessen.

  • Ich glaube, die Mehrheit der Menschen in D spricht nicht besser Englisch als sie und hat somit eine Bestätigung bekommen, dass ihr Englisch doch ausreicht und das man es besser gar nicht können muss und 12/13 Jahre Schule sind eh unnötig (so dann die Steigerung).

    Ich möchte an dieser Stelle Trump zitieren: so sad.

  • Ich habe mir das Gespräch von Elon Musk und Alice Weidel angehört. Inhaltlich sind die Positionen Weidels und der AfD mehr oder weniger bekannt. Was ich nicht erwartet habe, war, dass ich mich wegen Alice Weidels Englisch fremdgeschämt habe. Mir kam es manchmal wie ein Abitur-Prüfungsgespräch vor, dann wieder wie einer der typischen Diskussionen auf Rucksackreisen durch Europa direkt nach dem Abi. Warum hat sie sich darauf eingelassen, oder das nicht jemanden machen lassen, der etwas besser Englisch spricht?

    Kaum erträglich: "Do you know what?", "so many cases of saft", "Gaza stripe". He, she, it, s muss mit. Das übertriebene Lachen, wenn Musk scherzt, um zu zeigen, dass sie ihn versteht. Und besonders extreme, in der Generalisierung falsche Aussagen, weil ihr offensichtlich die sprachlichen Mittel fehlen, es differenzierter auszudrücken (wobei, da weiß man nicht, bei der AfD). Sie hat damit ihre eigenen Behauptungen über die deutsche Schulbildung ("the young people, they don't learn anything in school, in university, uhm, uhm, etc., they just learn about gender studies", mit Fehlern zitiert) unterfüttert - oder eigentlich den vor 25 Jahren, also den noch vor Merkel.

    Nein, es muss nicht jeder eine Fremdsprache perfekt beherrschen, auch nicht das allgegenwärtige Englisch, und fehlende Bildung soll kein Makel sein. Es gibt die neue Sicht des Fehlers, wir sind alle auf dem Weg, nicht jeder muss Rachmaninow spielen, die Kommunikation steht im Vordergrund. Trotzdem: Abiturienten sprechen heute im Durchschnitt besser Englisch als Alice Weidel, möglicherweise nicht wegen des besseren Unterrichts. Aber Weidel hätte jemand anderen das Gespräch mit Musk führen lassen sollen, oder sich dolmetschen lassen. Die ganze Welt hat zugehört.

    Des Deutschen liebste Leidenschaft: die Englischkenntnisse der Mitmenschen kritisieren. Musk hat Weidel verstanden, Kommunikationsziel wurde erreicht.

  • Musk hat Weidel verstanden, Kommunikationsziel wurde erreicht.

    Und dazu hat man dann die Öffentlichkeit gebraucht. :autsch:

    Ich hab eher den Eindruck, Weidel hat Musk verstanden. Dätz de problem.

    Wichtig zu lernen vor allem ist Einverständnis. (B. Brecht)

    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • Des Deutschen liebste Leidenschaft: die Englischkenntnisse der Mitmenschen kritisieren. Musk hat Weidel verstanden, Kommunikationsziel wurde erreicht.

    Dem, vorhergesehen, wollte ich im letzten Absatz vorbeugen. Wer nur leidlich "Alla turca" hinbekommt, sollte damit nicht vor einem Weltpublikum auftreten. Es muss nicht Rachmaninow sein, aber das "Sicilienne" fehlerfrei wäre schon was. Gilt auch bei Verabschiedungen von Schulleitungen.

  • Na ja, Weltpublikum. Das Publikum dürften Musk-Fans und die, die die AfD ohnehin favorisieren, gewesen sein.

    Trotzdem: Englisch darf jeder sprechen, nicht nur die, die das Herz der Englischlehrer erfreuen. Sonst müsste auch ganz Indien verstummen.

  • Naja, es wird halt auch schnell inhaltlich flach, wenn einem die sprachlichen Mittel für komplexere Äußerungen fehlen. Ich weiß nicht, ob man sich als Politiker einen Gefallen tut, wenn man sich so extrem "unterkomplex" präsentiert. Aber insgesamt: nein, Sprache war hier sicherlich nicht der zentrale Tiefpunkt. Gut genutzt hat sie diese PR-Chance meines Erachtens jedenfalls nicht.


    Ganz schlimm und plump fand ich allerdings das Ende. "I don't know what to continue", okay 😄 Wenigstens für erwartbare Gelenkstellen hätte man sich doch irgendwo schönere Phrasen zurechtlegen können.

  • Aufgrund der vielen Diskussionen darüber musste ich mir das jetzt auch mal anhören (natürlich nur Ausschnitte).

    Der Akzent ist jetzt auch nicht schlechter als der, der meisten anderen Deutschen und die Grammatik ehrlich gesagt auch nicht.

  • Des Deutschen liebste Leidenschaft: die Englischkenntnisse der Mitmenschen kritisieren. Musk hat Weidel verstanden, Kommunikationsziel wurde erreicht.

    Und es selber nicht besser können. Deutsche sind ziemlich weit hinten im europäischen Vergleich, was die Sprachkenntnisse betrifft, aber fühlen sich dann immer gleich überheblich.

Werbung