Ist die AfD eine demokratische Partei?

  • Deutschland hat zzt. massive Probleme. Uns droht das dritte Rezessionsjahr in Folge, die Sozialabgaben steigen immer weiter und die im Vergleich zu anderen Ländern extrem gute soziale Absicherung muss nunmal auch irgendwie finanziert werden.

    Zugleich bieten wir den Menschen eine Rente mit 63 und eine Mütterrente, obwohl das System als Ganzes aufgrund der demographischen Entwicklung in absehbarer Zeit kaum finanzierbar sein wird. Etwa 1/3 der Rentenausgaben wird aus dem Bundeshaushalt finanziert - nur so lässt sich das System überhaupt noch aufrecht erhalten.

    Es muss Einschnitte geben und niemand möchte darüber reden. Stattdessen will die neue Regierung noch mehr Geldgeschenke verteilen. Niemand möchte der Buhmann sein. In der letzten Lanz-Sendung bezog Winfried Kretschmann zu eben diesem Thema Stellung und spricht diese nunmal unangenehmen Wahrheiten auch offen aus.

    Auch das Bürgergeld verursacht durch die hohen Mietzahlungen hohe Kosten. Ein ganzes Jahr werden nach Beantragung die Kosten der Wohnung ohne tatsächliche Prüfung übernommen. Die Kommunen "hungern" schon lange aus - das Finanzierungsmodell muss dringend reformiert werden. Auch hier tut sich: Nichts.

    Die Migration verursacht massive Folgekosten, weil innerhalb kurzer Zeit eine große Anzahl an Menschen ins Land kam, die nunmal auch versorgt werden müssen. Die Wohnungsknappheit hat sich hierdurch massiv verschärft, auch aufgrund des unzureichenden sozialen Wohnungsbaus. Man kann die Problematik nicht einfach durch einen "Mietendeckel" lösen, wie die LINKE es beispielsweise vorschlägt...

    Die AfD bietet Wählern eine "einfache Antwort": Man muss nur "remigrieren" und millionenfach abschieben und dann wird schon alles wieder in Ordnung kommen. Das ist zum einen gar nicht möglich und die Probleme des Landes würden sich nicht in Luft auflösen. Es wäre auch inhuman und spiegelt nicht die Werte unserer Gesellschaft wider.

    Die jahrelange fehlgeleitete Politik hat aber nunmal ein Vakuum geschaffen für eine Partei rechts der CDU und CSU und diese wird nun auch nicht mehr so schnell verschwinden. Würde die neue Regierung die zuvor genannten Probleme tatsächlich angehen, würde es unweigerlich zu Kürzungen von staatlichen Leistungen kommen müssen, was die AfD sogar noch stärken könnte.

    Das Ganze ist also ein echtes Dilemma: Politik für die Zukunft bedeutet Strukturreformen und Strukturreformen bedeuten, dass ein Teil der Bevölkerung zu kurz kommt, was sie wiederum in die Arme der AfD treibt... Also wird es einfach keine echten Strukturreformen geben.

    Ein Verbot der AfD wird all diese Umstände nicht verändern und eine neue Partei wird aus dem Boden gestampft werden. Ein erfolgreiches Verbot wird bestehende Strukturen zerschlagen und eine Verzögerung von einigen wenigen Jahren verursachen, bis eine neue Partei ihren Platz einnimmt. Die einzige Hoffnung ist, dass eine solche neue Partei gemäßigter auftritt, um ein erneutes Parteiverbot zu verhindern - das ist aber eher Wunschdenken, weil Personen wie Björn Höcke und seine Anhängerschaft sich nicht in Luft auflösen werden.

    Man kann der Meinung sein, dass ein Verbot der richtige Weg ist. Man sollte sich aber nicht allzu viel davon erwarten, weil der Nährboden für solche Kräfte weiterhin vorhanden ist und sein wird. Nur eine zukunftsgerichtete und realistische Politik, die den Wählerwillen widerspiegelt, zugleich aber auch den Menschen im Land etwas abverlangt, kann hieran etwas ändern.

  • Die Einstufung als rechtsextrem finde ich richtig, ein Parteiverbotsverfahren sehe ich aber auch kritisch. Es bedient das Narrativ, dass "Altparteien" sich mit undemokratischen Mitteln einer erstarkten Konkurrenz erwehren, um den Status Quo zu zementieren. Finde ich gefährlich angesichts der Tatsache, dass diese Partei immerhin auf die 30% zusteuert.

  • Ein Verbotsverfahren wäre sicher wieder Wasser auf die Mühlen derjenigen, die behaupten, dass es bei uns insgesamt nicht mit rechten Dingen zu gehe, dass die AfD undemokratisch ausgegrenzt werde usw.

    M. E. ist dieser Märtyrerstatus gefährlich, denn der trifft bei offenbar doch recht vielen auf eine Art Identifikation - vor allem im Osten, wo sich viele benachteiligt fühlen.

    Warum dürfte es denn keine „Brandmauer“ geben gegenüber irgendeiner Partei? Die anderen Parteien dürfen sich doch wohl aussuchen, mit wem sie zusammenarbeiten - auch das ist in einer Demokratie legitim.

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • Warum dürfte es denn keine „Brandmauer“ geben gegenüber irgendeiner Partei? Die anderen Parteien dürfen sich doch wohl aussuchen, mit wem sie zusammenarbeiten - auch das ist in einer Demokratie legitim.

    Wenn es kein Verbotsverfahren gibt, ist die AfD damit eine demokratische Partei wie alle anderen Parteien auch. Entsprechend haben sie dann auch moralisch einen Anspruch auf Gleichbehandlung, was die Finanzierung, die Besetzung der Bundestagsausschüsse, Die Koalitionsfähigkeit etc. angeht.

    Wasch mir den Pelz aber mach mich nicht nass funktioniert nicht.

    Sollte die aktuelle Bundesregierung nicht den Schneid haben das Verbotsverfahren zu initiieren, sehe ich jedenfalls keinen Grund mehr die AfD nicht als vollwertige Partei, dann nicht nur mit allen Pflichten sondern auch mit allen Rechten, anzuerkennen. Dann würde ich aber auch vorschlagen, dass Merz in Koalitionsverhandlungen mit Weidel eintritt.

  • ich stimme dir in fast allem zu, nur

    Man kann der Meinung sein, dass ein Verbot der richtige Weg ist. Man sollte sich aber nicht allzu viel davon erwarten, weil der Nährboden für solche Kräfte weiterhin vorhanden ist und sein wird. Nur eine zukunftsgerichtete und realistische Politik, die den Wählerwillen widerspiegelt, zugleich aber auch den Menschen im Land etwas abverlangt, kann hieran etwas ändern.

    Das sehe ich pessimistischer aufgrund Gesprächen im Bekanntenkreis.

    Viele Menschen wollen "belogen" sein. Sie sehen Probleme, echt oder herbei geredet, da kommt jemand her und verspricht einfache Lösungen. Warum nicht? Man kann es doch einmal versuchen, die anderen haben mich sowieso enttäuscht.

    An große Veränderungen glauben die meisten nicht (siehe USA und Trump, auch da sind sehr viele negativ überrascht, dass sich doch viel mehr ändern kann, weil sich jemand nicht an die Spielregeln hält und Gerichte z. B. ignoriert). Viele AFD-Wähler denken, es bleibt fast alles so wie es ist, nur ... das ändert sich.

    Und das sehe ich eben anders. Ich war überrascht, dass auch hier im Forum noch im Februar/März welche schrieben, Trump redet viel, aber es passiert wenig. Wieviel Schaden ist bis zu den Midterms angerichtet? Gibt es noch Gewaltenteilung? Gibt es noch wirklich freie Wahlen (auch mit umfassender Information (Presse) für alle), wird Trump ein 3. Mal gewählt (bzw. sein Sohn), ich habe noch mehr Sorge vor Vance (hat den wirklich Trump frei gewählt oder nicht doch ein paar interessierte Kreise)?

    Ich bin daher für ein Verbotsverfahren für die AfD, weil einmal an der Macht, vermutlich keine Umkehr mehr möglich ist. Bei erfolgreichem Verbotsverfahren ist die Organisation zerstört, das Geld eingezogen, es wird Jahre dauern bis es wieder aufgebaut ist. Und ja, ich denke es wird wieder aufgebaut, weil es immer gedachte und echte Probleme geben wird und immer Menschen, die Heilsversprecher glauben werden (ich bin positiv überrascht, dass es nur 1/6 ist). Nur soll man deshalb nicht mehr kämpfen, sondern aufgeben?

    Und die 2. Frage ist, was ist der Wählerwillen? Die Linke hat es vor den Wahlen mit sehr vielen Haustürbesuchen versucht, herauszufinden. Sie haben verschiedenes mit Prozentangaben genannt. Migration war nicht dabei. Trotzdem wurde es in einer Umfrage von 62% genannt. Persönlich nennen Menschen andere Probleme, aber weil AfD, CDU und Bild schreiben, Migration sei das größte, wird es geglaubt. Ist das dann wirklich Wählerwille?

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  • Wenn es kein Verbotsverfahren gibt, ist die AfD damit eine demokratische Partei wie alle anderen Parteien auch. Entsprechend haben sie dann auch moralisch einen Anspruch auf Gleichbehandlung, was die Finanzierung, die Besetzung der Bundestagsausschüsse, Die Koalitionsfähigkeit etc. angeht.

    Was die Finanzierung angeht, ja. Aber da wird die AfD auch nicht ausgegrenzt. Sie wird ja jetzt auch für ihre politische Stiftung entsprechend Gelder erhalten.

    Aber was Personalien im Bundestag und Koalitionsfähigkeit angeht: es gibt hier keine Ansprüche. Niemand ist gezwungen, mit jemand anderes zu koalieren, auch nicht moralisch (was soll das überhaupt sein?). Es ist auch niemand gezwungen, einen AfD-Abgeordneten zum Ausschussvorsitzenden oder Bundestagsvizepräsidenten zu wählen. Abgeordnete sind in der Ausübung ihres Mandates frei und nur ihrem Gewissen unterworfen, nicht den moralischen Vorstellungen anderer verpflichtet.

    Tatsächlich sehe ich den Aspekt der Potenzialität bezogen auf die AfD anders und gehe davon aus, dass diese- anders als die NPD- diesen problemlos erfüllt. Das habe ich zuletzt auch dementsprechend bei einem Staatsrechtler gelesen, der dennoch 2024 noch davon ausgegangen ist, dass ein Verbotsverfahren voraussichtlich erfolglos bleiben würde, da es schwierig wäre den Nachweis zu führen, dass die Partei in der Breite auf die Abschaffung der freiheitlich- demokratischen Grundordnung ausgerichtet wäre. Ich gehe davon aus, dass mit der Neubewertung des Verfassungsschutzes jetzt auch dieser Nachweis gerichtsfest möglich sein wird.

    Die Potenzialität im Sinne des BVerfG erfüllt die AfD, davon gehe ich auch aus. Der EGMR ist da in seiner Auslegung aber strenger. Da geht es unter anderem um den Einsatz von Gewalt. Das sehe ich bei der AfD als Partei nicht, bei der Anhängerschaft nur vereinzelt. Und der EGMR nimmt auch eine Verhältnismäßigkeitsprüfung vor. Ein pauschaler Verlust aller Sitze in den verschiedenen Organen des Staates, wie es das Grundgesetz vorsieht, ist mit dem EGMR nicht zu machen. Das Parteienverbot des Grundgesetzes ist durch die völkerrechtliche Verpflichtung aus der Europäischen Menschenrechtskonvention deutlich weniger schnittig geworden.

  • In Artikel 21 GG heißt es so schön, die Parteien wirken bei der politischen Willensbildung des Volkes mit.

    Ich nehme es schon seit über 20 Jahren wahr, dass der "Wille des Volkes" (der dürfte gleichwohl kaum eindimensional monolithisch sein...) von den Parteien geflissentlich ignoriert wird. Die Parteien haben Ideologien und Vorstellungen, wie Deutschland sein soll. Diese bieten sie alle vier Jahre bei den Bundestagswahlen zur Abstimmung an. Ich habe mich zunehmend in den letzten Jahren mit keiner der demokratischen Parteien vollständig identifizieren können - entsprechend habe ich bis auf braun-blau auch schon für alle großen Parteien irgendwann einmal gestimmt.

    Irgendwie kann ich mich des Gedankens nicht erwehren, dass ein Grund für den Erfolg der AfD sein könnte, dass diese eben diese Willensbildung berücksichtigt bzw. eher ein Ergebnis einer vorherigen vorhandenen Willensbildung ist, als dass sie die rechte Ideologie dem Volk aufgedrängt hätte. Somit fühlen sich dann auch ihre WählerInnenschaften dort besser aufgehoben und sind dann auch so schnell nicht mehr von dort wegzubewegen.

    Ausgehend von dieser These wähnt sich die AfD in der Gewissheit, dass ihre WählerInnen sie nachhaltiger unterstützen und sich diese WählerInnen von der AfD stärker repräsentiert fühlen als dies bei den anderen Parteien der Fall ist.

    Das ist ein nicht unerhebliches Problem - und ein AfD-Verbotsverfahren, ganz gleich, wie das ausfällt, wird daran nichts ändern.

    Deswegen stelle ich es mir als unglaublich schwer vor, Politiker zu sein. Mit keiner Partei kann es 100% Zustimmung geben (außer vielleicht für Sarah Wagenknecht mit dem BSW).

    Dann muss man in der Öffentlichkeit einige Positionen vertreten, die man vollständig ablehnt.

    Ich finde ja in allen Parteien Themen und Ansichten, denen ich zustimmend und ablehnend gegenüber stehe.

    Kann mir nicht vorstellen, dass das bei Politikern anders ist.

  • Ich las gerade, dass es in einzelnen Bundesländern evtl. Konsequenzen für Beamte hätte, Hessen und Bayern haben sich konkret geäußert. Sie müssten evtl. mit Überprüfung rechnen.

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  • Niemand ist gezwungen, mit jemand anderes zu koalieren, auch nicht moralisch (was soll das überhaupt sein?).

    Klar ist niemand gezwungen zu koalieren. Aber wenn das Verbotsverfahren nicht kommt, zeigt das mir, dass die anderen Parteien im Bundestag die AfD doch nicht als so schlimm betrachten. Dann darf man der CDU aber auch nicht vorwerfen, dass sie ggf. Koalitionsverhandlungen mit der AfD führt und mit denen eine Koalition bildet.

    Entweder, oder!!!

    Nicht, dass Ihr mich falsch versteht: Ich bin für eine klare Kante gegen die AfD und entsprechend auch für ein Verbotsverfahren, selbst wenn dies wieder scheitern sollte. Aber das jetzt einfach im Sande verlaufen zu lassen, weil man nicht den Mut hat das Problem anzugehen, ist keine Lösung.

  • Ich las gerade, dass es in einzelnen Bundesländern evtl. Konsequenzen für Beamte hätte, Hessen und Bayern haben sich konkret geäußert. Sie müssten evtl. mit Überprüfung rechnen.

    Das würde ich mir hier für BW ebenfalls dringend wünschen, dass entsprechende Richter:innen, Staatsanwälte, Polizist:inn:en oder auch Lehrkräfte aus dem Staatsdienst entfernt werden, die AfD- Mitglieder sind.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Klar ist niemand gezwungen zu koalieren. Aber wenn das Verbotsverfahren nicht kommt, zeigt das mir, dass die anderen Parteien im Bundestag die AfD doch nicht als so schlimm betrachten. Dann darf man der CDU aber auch nicht vorwerfen, dass sie ggf. Koalitionsverhandlungen mit der AfD führt und mit denen eine Koalition bildet.

    Entweder, oder!!!

    Man kann eine Partei auch ablehnen, ohne gleich ein Verbotsverfahren durchzuführen. Die CDU ächtet die Linkspartei auch seit Jahren und hat da kein Verbotsverfahren in Angriff genommen.

  • Man kann eine Partei auch ablehnen, ohne gleich ein Verbotsverfahren durchzuführen. Die CDU ächtet die Linkspartei auch seit Jahren und hat da kein Verbotsverfahren in Angriff genommen.

    Ich habe bis jetzt nie befürchtet, dass die Linke entscheidend an die Macht kommt (mit entscheidend meine ich, sie bestimmt (dauerhaft), wie es in Deutschland weiter geht). Und ich habe die Linke vor allem auch wg. Sahra Wagenknecht immer klar abgelehnt (die heutige Linke kann ich noch zu wenig abschätzen, sehr vieles gefällt mir aber immer noch nicht). Ein Verbotsverfahren wäre also gescheitert.

    In der AfD sehe ich eine echte Gefahr. Ich habe "Höckes Buch" gelesen (in einer "Lesegemeinschaft", ich besitze es also nicht mehr), ich habe an mein Kampf gedacht, das auch nur wenige gelesen haben und an Trumps Project 2025.

    Ich befürchte, es ist jetzt der letztmögliche Zeitpunkt, weil ja die Politik den Verbotantrag stellen muss und wenn mal 30 % und mehr AFDler im Bundestag sitzen, ..., ich vermute, es ist bereits zu spät.

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  • Ich habe bis jetzt nie befürchtet, dass die Linke entscheidend an die Macht kommt (mit entscheidend meine ich, sie bestimmt (dauerhaft), wie es in Deutschland weiter geht). Und ich habe die Linke vor allem auch wg. Sahra Wagenknecht immer klar abgelehnt (die heutige Linke kann ich noch zu wenig abschätzen, sehr vieles gefällt mir aber immer noch nicht). Ein Verbotsverfahren wäre also gescheitert.

    Ein Verbotsverfahren gegen die Linke wäre gescheitert, weil die Linke nicht verfassungswidrig ist. Die Potenzialität erfüllt die Linke aber gewiss. Sie ist im Bundestag und mehreren Landtagen vertreten und stellt die Regierung in zwei Bundesländern. Das ist schon anders als die NPD, die am Ende nicht mal mehr wirklich kommunal vertreten war.

  • Ein Verbotsverfahren gegen die Linke wäre gescheitert, weil die Linke nicht verfassungswidrig ist. Die Potenzialität erfüllt die Linke aber gewiss. Sie ist im Bundestag und mehreren Landtagen vertreten und stellt die Regierung in zwei Bundesländern. Das ist schon anders als die NPD, die am Ende nicht mal mehr wirklich kommunal vertreten war.

    Es gab auch andere Meinungen (vor allem in den 90ern). Auch über Potentialität wird diskutiert (in den Parlamenten saßen viele, manche kritische Partei auch in der einzelnen Landesregierung, reicht das schon für Potentialität? Die Hürde ist hoch.

    Die aktuelle Linke sehe ich auch nicht als verfassungswidrig an. Ich war daher sehr überrascht, dass ihr sie im Vergleich zur AfD herangezogen habt. Deshalb habe ich meinen Beitrag formuliert.

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  • Deutschland hat zzt. massive Probleme. Uns droht das dritte Rezessionsjahr in Folge

    Manche "Probleme" sind - bei genauerer Betrachtung - keine. Ganz besonders beim Thema "Rezession". In den vergangenen Jahren wurde viel aus den Corona-Jahren nachgeholt und das BIP ist entsprechend gestiegen. Dass es nun sinkt, ist eine logische Folge. Zudem wirken außenwirtschaftliche Faktoren - wie ein Erstarken der chinesischen Wirtschaft in Industriebereichen, in denen Deutschland vormals stark war, wie beim Maschinenbau und der Automobilindustrie. Das der letzten Regierung anzulasten ist Humbug, zumal für die Wirtschaft qua definitionem die Wirtschaft zuständig ist.

    Die "einfachen Lösungen", die von der AfD angeboten werden, wurden bereits durchgerechnet mit dem Fazit: Die Folgen für Deutschland wären katastrophal.

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
    Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten

  • Manche "Probleme" sind - bei genauerer Betrachtung - keine. Ganz besonders beim Thema "Rezession". In den vergangenen Jahren wurde viel aus den Corona-Jahren nachgeholt und das BIP ist entsprechend gestiegen. Dass es nun sinkt, ist eine logische Folge. Zudem wirken außenwirtschaftliche Faktoren - wie ein Erstarken der chinesischen Wirtschaft in Industriebereichen, in denen Deutschland vormals stark war, wie beim Maschinenbau und der Automobilindustrie. Das der letzten Regierung anzulasten ist Humbug, zumal für die Wirtschaft qua definitionem die Wirtschaft zuständig ist.

    2023 gabs kein Wachstum, 2024 gabs kein Wachstum, 2025 wird's kein Wachstum geben. Und Corona hatten unsere Freunde in Europa auch, trotzdem wachsen die derzeit.

  • Manche "Probleme" sind - bei genauerer Betrachtung - keine. Ganz besonders beim Thema "Rezession". In den vergangenen Jahren wurde viel aus den Corona-Jahren nachgeholt und das BIP ist entsprechend gestiegen. Dass es nun sinkt, ist eine logische Folge. Zudem wirken außenwirtschaftliche Faktoren - wie ein Erstarken der chinesischen Wirtschaft in Industriebereichen, in denen Deutschland vormals stark war, wie beim Maschinenbau und der Automobilindustrie. Das der letzten Regierung anzulasten ist Humbug, zumal für die Wirtschaft qua definitionem die Wirtschaft zuständig ist.

    Die "einfachen Lösungen", die von der AfD angeboten werden, wurden bereits durchgerechnet mit dem Fazit: Die Folgen für Deutschland wären katastrophal.

    Ein unkündbarer Beamte oder ein Pensionär sollte nicht anfangen Unsicherheiten in der Welt einfach wegzuwischen.

  • Manche "Probleme" sind - bei genauerer Betrachtung - keine. Ganz besonders beim Thema "Rezession". In den vergangenen Jahren wurde viel aus den Corona-Jahren nachgeholt und das BIP ist entsprechend gestiegen. Dass es nun sinkt, ist eine logische Folge. Zudem wirken außenwirtschaftliche Faktoren - wie ein Erstarken der chinesischen Wirtschaft in Industriebereichen, in denen Deutschland vormals stark war, wie beim Maschinenbau und der Automobilindustrie. Das der letzten Regierung anzulasten ist Humbug, zumal für die Wirtschaft qua definitionem die Wirtschaft zuständig ist.

    Die "einfachen Lösungen", die von der AfD angeboten werden, wurden bereits durchgerechnet mit dem Fazit: Die Folgen für Deutschland wären katastrophal.

    Wir befinden uns per Definition in einer Rezension. Wem man das anlasten kann spielt dabei gar keine Rolle. Das ist ein Fakt.

    https://de.statista.com/statistik/date…in-deutschland/

  • Ein unkündbarer Beamte oder ein Pensionär sollte nicht anfangen Unsicherheiten in der Welt einfach wegzuwischen.

    Ist das nun ein Maulkorb?

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
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  • Es gab auch andere Meinungen (vor allem in den 90ern). Auch über Potentialität wird diskutiert (in den Parlamenten saßen viele, manche kritische Partei auch in der einzelnen Landesregierung, reicht das schon für Potentialität? Die Hürde ist hoch.

    Die aktuelle Linke sehe ich auch nicht als verfassungswidrig an. Ich war daher sehr überrascht, dass ihr sie im Vergleich zur AfD herangezogen habt. Deshalb habe ich meinen Beitrag formuliert.

    Bei der Linken wurde nie ernsthaft über Potentialität diskutiert. Den Begriff hat das BVerfG ja auch erst recht spät eingeführt, bzw. aus der Rechtsprechung des EGMR übernommen. Und dort würde ich auch hinblicken, wenn es darum geht zu schauen, was denn nun darunter fallen kann. Die spanische bzw. baskische Partei Batasuna wurde in Spanien 2003 verboten, der EGMR bestätigte das Verbot 2009. Die Partei war gefährlich genug, dabei erhielt sie im Baskenland zuletzt nur 10 % der Stimmen und war aufgrund der Beschränkung auf baskisches Territorium nur spärlich in den Cortes und im Europäischen Parlament vertreten und ohne jede Regierungsaussicht. Jetzt kann man das auf die AfD nicht unbedingt übertragen, da Batasuna mehr oder weniger einer der politischen Arme der ETA war und die AfD bisher nicht terroristisch auftritt (und hoffentlich bleibt das auch so), die Gefährlichkeit sehe ich bei der AfD im Sinne der politischen Verankerung aber definitiv. Und bei der Linken auch – aber eben nur bei den Wahlergebnissen sowie Regierungs- und Koalitionsoptionen.

    Ich wollte im Übrigen nicht die Linke mit der AfD vergleichen. Mir ging es nur darum aufzuzeigen, dass man eine Partei ablehnen kann ohne gleich das Schwert des Parteienverbots zu bemühen.

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