Was geschieht mit uns, wenn die KI den Job übernehmen kann?

  • Langfristig bin ich immer noch Beamter und wenn ich nicht mehr unterrichten soll, weil die KI das besser kann. OK, dann fege ich halt den Hof.


    Btw, wozu gehen die Kinder dann eigentlich noch in die Schule?

    Um betreut zu werden. Ich denke langfristig werden Schulen zu Betreuungseinrichtungen in denen billigere Kräfte als Lehrer den individuellen Onlineunterricht beaufsichtigen.

  • Meinst du Univorlesungen und Lehrer Schmidt? Das wäre ja dann Frontalunterricht in Reinform und hat weder mit selbstgesteuertem Lernen noch mit KI irgendwas zu tun.

    Ich weiß. Aber sobald eine KI angemessen genug auf alle möglichen Schülerfragen antworten kann, wird die Lehrkraft in vielen Fällen überflüssig.

  • Kann die KI auch besser.

    Das sieht meine KI anders:


    „Ich kann Musik nicht besser machen als ein Mensch, da ich selbst keine Musik komponieren oder spielen kann. Menschen haben kreative Fähigkeiten und Emotionen, die in der Musik zum Ausdruck kommen, was schwer zu replizieren ist. Ich kann jedoch Informationen über Musik bereitstellen, Empfehlungen geben und über Musiktheorie sprechen, wenn das hilfreich ist.“


    :aufgepasst:

  • dass wir eine Menge Menschen mit Beamtenstatus haben werden, die nicht mehr gebraucht werden.

    Mir wurscht. Das ist das Problem der Dienstherrin. Die zahlt mir schön A14. Dafür darf sie mich amtsangemessen zum Dienst heranziehen. Ob ich nun unterrichte, meine Expertise beim Trainieren der KI einbringe, den Hof fege oder iPads lade, ist mir dann doch auch recht.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Na, ich sehe ja gerade wieder, wie toll Selbststudium und Eigenverantwortung an der Uni läuft. Natürlich auch nicht besser als vor 10 oder 20 oder 30 Jahren. Es scheitert nicht an den Möglichkeiten sondern daran, dass diese nicht genutzt werden. Ich bin mir sehr sicher, dass ich im 2. Semester schon mit nur noch halb so vielen Menschen im Hörsaal sitzen werde.

  • Mir wurscht. Das ist das Problem der Dienstherrin. Die zahlt mir schön A14. Dafür darf sie mich amtsangemessen zum Dienst heranziehen. Ob ich nun unterrichte, meine Expertise beim Trainieren der KI einbringe, den Hof fege oder iPads lade, ist mir dann doch auch recht.

    Na diese Ausführungen werden sich bei künftigen Tarifverhandlungen dann so richtig gut machen.

    Ich könnte mir ein solches Arbeitsleben für mich nicht vorstellen. Das Gefühl, gebraucht zu werden und etwas Sinnstiftendes zu tun, ist mir wichtig.

  • Lehrer braucht man da eigentlich nur noch für Experimente, Podiumsdiskussionen, Sport und Ausflüge. Im Fach Biologie etwa denke ich, dass ich locker 70% des Abiturstoffes durch einen individuellen Onlinekurs besser lernen kann. Ein paar Experimente zur Molekulargenetik, ein paar Diskussionen für Evolution. Aber neurobiologische Untersuchungen sind digital besser als im Buch. Einen Lehrer brauche ich hierfür nicht mehr, wenn die KI meine Fehler sehr genau versteht und mir erklären kann, weshalb ich falsch lag.

    Du zählst doch selbst gute Gründe auf, die deine These widerlegen, wie Experimentieren, Diskutieren oder Unterrichtsgänge. Welchen Anteil haben die genannten Aspekte im Unterricht? Und wer bereitet das alles auf und vor und nach? Wer erstellt den Onlinekurs samt Auswertung, die natürlich nur so gut ist, wie ihr Algorithmus, das mal noch angemerkt. Und wer motiviert die Lernenden? Hast du schonmal komplett selbständig etwas online über einen Zeitraum von mehr als einem Jahr erlernt?


    Wenn du ernsthaft meinst, Unterricht wäre nur das Ablesen, Auswendiglernen und Abfragen von Informationen, dann frage ich mich, welche Erfahrungen du im Lockdown gesammelt hast.

  • Das sieht meine KI anders:


    „Ich kann Musik nicht besser machen als ein Mensch, da ich selbst keine Musik komponieren oder spielen kann. Menschen haben kreative Fähigkeiten und Emotionen, die in der Musik zum Ausdruck kommen, was schwer zu replizieren ist. Ich kann jedoch Informationen über Musik bereitstellen, Empfehlungen geben und über Musiktheorie sprechen, wenn das hilfreich ist.“


    :aufgepasst:

    Noch ;)

  • Na diese Ausführungen werden sich bei künftigen Tarifverhandlungen dann so richtig gut machen.

    Du meinst, was wir hier diskutieren, hat Einfluss auf die Tarifverhandlungen?

    Das Gefühl, gebraucht zu werden und etwas Sinnstiftendes zu tun, ist mir wichtig.

    Dann such’ dir was. Das muss ja nicht auf der Arbeit sein. Die Arbeit bringt dir Geld. Das schafft Möglichkeiten.


    Ich möchte nicht gebraucht werden. Die Idee, der Gesellschaft etwas Zusätzliches zu geben gefällt mir besser.


    Ansonsten sehe ich keinen Anlass, Pläne zu schmieden. Wir wissen nicht, was wann kommen wird. Alle deine Zahlen und Prognosen sind Ad-hoc-Behauptungen.


    Ich vermute vielmehr, dass diese Idee genau do endet, wie alle anderen IT-Projekte. Erst wird viel erzählt. Je weniger Ahnung, um so lauter. Dann wird etwas gekauft. Und am Ende läuft nix.


    Da bin ich entspannt.

  • Geht doch heute auch schon. Einige in den Ministerien planen anhand einer Aneinanderreihung von YouTube Videos und Aufgaben den Unterricht des gesamten Landes.

    Prüfungen erfolgen zentral und digital aus dem Schülerhomeoffice mit überwachter Umgebung heraus und schon werden Lehrer und Schulen überflüssig.


    Es sind also nur noch wenige Lehrer für die Erstellung und Auswahl der Videos und IT- Spezialisten notwendig.


    Muss man das noch als Satire kennzeichnen oder nimmt das Thema jemand wirklich ernst?

  • Ich habe jetzt nicht alles durchgelesen, sondern antworte auf die eingangs gestellte Frage: KI kann mich, wie der Fernunterricht überdeutlich gezeigt hat, niemals ersetzen, wird aber sicherlich künftig ganz anders unser aller Arbeit ergänzen. Dem Lehrermangel wird KI aber nicht abhelfen können, denn Beziehungsarbeit- die Basis unseres Berufs und der Kit, der uns auch als Gesellschaft zusammenhält- ist etwas Grundmenschliches, wofür es echte Menschen, echte Begegnungen und echte Interaktionen braucht.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ich kann mir tatsächlich vorstellen, dass in 15 Jahren vllt. Nur noch 2/3 der Lehrkräfte im Sekundarbereich benötigt wird.

    Das ist doch eine gute Nachricht. Dann reichen die vorhandenen gut qualifizierten Lehrkräfte endlich mal aus und die Länder brauchen keine grotesken Anwerbeaktionen mehr zu starten.


    Im Fach Biologie etwa denke ich, dass ich locker 70% des Abiturstoffes durch einen individuellen Onlinekurs besser lernen kann.

    Du vielleicht. Sehr viele andere nicht. Und würdest du das nur in Bio können, oder in allen Fächern? Zu weiteren wichtigen Funktionen einer Lehrkraft (erziehen, motivieren, beraten, fördern, Rollenvorbild sein, Reibungsfläche bieten usw. usf....) wurde weiter oben ja schon von anderen geschrieben, dass du die in deinem Sorgenszenario vernachlässigst.


    Außerdem ist auch die Funktion von Schule ja nicht nur, das Fachwissen reinzugeben. Wie soll die KI denn den ganzen Rest leisten, den unser Beruf noch so mit sich bringt? Da sehe ich noch einen weiten Weg. Von den technischen Hürden, die auch schon genannt wurden, mal ganz zu schweigen.


    Aber irgendwie kann ich die Anfrage sowieso nicht so ganz ernst nehmen, ehrlich gesagt, ich finde sie schon schräg. Wobei dies, ich zitiere -

    Der Studienrat wird seinen Status als "kleiner Dozent" endgültig verlieren

    - mich schon lachen ließ, danke dafür. Was für ein Satz. Der Herr Studienrat, der kleine Dozent. Auwei.



    sobald eine KI angemessen genug auf alle möglichen Schülerfragen antworten kann, wird die Lehrkraft in vielen Fällen überflüssig.

    Das kannst du doch nicht ernst meinen. Als ob SuS dann stets motiviert den "Frontalunterricht" der KI lauschen würden, wissbegierig alles aufsaugen und dann auch noch von selbst die richtigen Fragen an die KI richten, die sie dann in ihrem brillant selbstgesteuerten Lernprozess optimal voranbringen? Wann hattest du zuletzt eine Mittelstufenklasse? Ich kann mir das nicht anders erklären, als dass du bei deinem Beitrag die Ironie-Kennzeichnung vergessen hast.



    Also zusammenfassend zur Ausgangsfrage: Ich habe da zumindest für die Dauer meiner beruflichen Laufbahn echt keine Sorgen, dass ich ersetzbar werden könnte. Es werden sich weiterhin die Optionen für die konkrete Ausgestaltung des Unterrichts und von Prüfungsformen sowie die allgemeinen pädagogischen Möglichkeiten und auch Herausforderungen ändern, aber das ist ja ganz normal. Zu erwarten ist, dass Veränderungen in schnellerer Taktung kommen. Anstrengend, aber nicht existenzbedrohend.


    Der Lehrer ist dann quasi der "Joker"

    Das allerdings ist bei manchen bereits jetzt der Fall. 8)

  • Im Fach Biologie etwa denke ich, dass ich locker 70% des Abiturstoffes durch einen individuellen Onlinekurs besser lernen kann.

    Unsere SuS haben im Fach Biologie 4 von 8 Semestern Praktikum. Vielleicht überdenkst du einfach mal *deinen* Unterricht.

  • Wann hattest du zuletzt eine Mittelstufenklasse? Ich kann mir das nicht anders erklären, als dass du bei deinem Beitrag die Ironie-Kennzeichnung vergessen hast.

    Glaubst du wirklich nur der teure Studienrat kann die Mittelstufenklasse bändigen?

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