Minderbezahlung der Personalstelle trotz vollem Arbeitsumfang

  • Bei einer (sicher nicht repräsentativen Umfrage) in unserem 40-köpfigen Lehrerkollegium verstehen über 90 Prozent ihre Abrechnungen nicht oder teilweise nicht. Das liegt nicht an der geballten Doofheit, sondern an bis zu 20 Positionen, die noch nie ein Mensch gehört hat.

    Ihr seid doch alle Akademiker, oder? So wahnsinnig kompliziert ist eine Abrechnung nicht, dass man sich da nicht einlesen kann. Zudem kann man die Besoldungsstelle auch fragen, wenn man Einzelheiten nicht versteht.


    Die Ausrede "ist mir zu schwierig und das finden auch die anderen, deshalb mache ich das nicht" gilt schon bei Schülern (in der Regel) nicht.


    Und vor allem muss man gar nicht die ganze Abrechnung verstehen. Wieviel am Ende rauskommen soll, kann man nachlesen und mit dem abgleichen, was tatsächlich rauskommt.

  • Auf unseren Abrechnungen steht tatsächlich gar nicht so viel drauf.

    Grundgehalt

    Zuschläge - Kinder - verheiratet

    Bei meinem Mann die Zulage .. Ich die Angleichung für a 13 in Stufen und ich meine noch die VL

    Berlin sind ja angestellt und werden nach der Vereinbarung bereits nach Stufe 5 bezahlt, d.h. das kommt auch als Zulage dazu, dann noch die Hauptstadtzulage usw. und die aber alles in Prozenten der Arbeitszeit.

    Ist dann nicht so einfach nachzuvollziehen, wie hoch es sein muss.

  • Die GEW hat den Rechtsschutz zu Recht verweigert, da bei tarifbeschäftigten (Aufgrund der Schilderung gehe ich von Tarifbeschäftigung aus) Kollegen eine im Tarifvertrag festgelegte Ausschlussfrist von sechs Monaten existiert. Was hinter diesem Zeitvorhang liegt kann nachträglich nicht mehr eingefordert werden. Diese Ausschluss Frist ist Arbeitsgericht mittlerweile durchgekaut. Da besteht in der Tat Null Chance den Prozess zu gewinnen und insoweit kann ich die Entscheidung nachvollziehen. Für einen Prozess bei klarer Ausgangsprognose ca. 4000 Euro aus dem Fenster zu werfen muss nicht sein. Ich selber habe damals auch geschlafen und die Anerkennung förderungsfähiger Zeiten zu spät eingefordert. Da waren dann auch 10000 Euro vor dem Vorhang. 🤷

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Hier geht es nicht darum, dass jemand Schlüssel 17B nicht nichtig verstanden hat, sondern darum, dass jemandem 2 Jahre lang nicht aufgefallen it, das 15% seiner Bezüge fehlten.

  • Ich danke dir für die Mahnung! Ich gehöre auch zu denjenigen, die eher stümperhaft kontrollieren.



    Gleichzeitig drücke dir die Daumen, dass du es irgendwie doch noch hinbekommst. Vielleicht ist ja ein Vergleich möglich - die nächste Zeit 25 Prozent weniger arbeiten.....

    flip

  • Ihr seid doch alle Akademiker, oder? So wahnsinnig kompliziert ist eine Abrechnung nicht, dass man sich da nicht einlesen kann. Zudem kann man die Besoldungsstelle auch fragen, wenn man Einzelheiten nicht versteht.


    Die Ausrede "ist mir zu schwierig und das finden auch die anderen, deshalb mache ich das nicht" gilt schon bei Schülern (in der Regel) nicht.


    Und vor allem muss man gar nicht die ganze Abrechnung verstehen. Wieviel am Ende rauskommen soll, kann man nachlesen und mit dem abgleichen, was tatsächlich rauskommt.

    Ich verweise mal auf einen entsprechenden Beitrag von mir - schon knapp 9 Jahre alt, aber es hat sich (in Bayern) nichts geändert: RE: Kryptische Gehaltsabrechnungen - ein bayerisches Problem?

    Schau dir die dort gepostete Abrechnung mal an und sag dann nochmal, ob jemand, der daraus nicht schlau wird, tatsächlich unwillig oder zu doof ist...

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Es ist auch nicht notwendig, die Abrechnung zu verstehen, auf der allseits bekannten Seite:

    https://oeffentlicher-dienst.info

    gibt es für jedes Bundesland einen Besoldung-Rechner, da kann man seine Daten eingeben und ein 30 Sekunden sehen, welchen Betrag man ausgezahlt bekommen sollte. Kleinere Abweichungen können Ungenauigkeiten sein, bei größeren Abweichungen schaut man mal genauer hin, woran es liegt.

    Ich mache das bei jeder größeren Besoldungsanpassung.

  • Es ist auch nicht notwendig, die Abrechnung zu verstehen

    Nun ja, bei Arbeitnehmern ist der Arbeitgeber verpflichtet, eine nachvollziehbare, verständliche Gehaltsabrechnung zu erstellen. Warum diese Verpflichtung für den Staat nicht gelten sollte, erschließt sich mir jetzt nicht.

  • Ich verweise mal auf einen entsprechenden Beitrag von mir - schon knapp 9 Jahre alt, aber es hat sich (in Bayern) nichts geändert: RE: Kryptische Gehaltsabrechnungen - ein bayerisches Problem?

    Schau dir die dort gepostete Abrechnung mal an und sag dann nochmal, ob jemand, der daraus nicht schlau wird, tatsächlich unwillig oder zu doof ist...

    Was ist denn daran besonders komplex? Relevant ist nur die erste Seite, auf der ausgerechnet wird wieviel netto ausbezahlt wird. Die paar Begriffe, die man nicht kennt, kann man googlen.


    Für den Fall hier hätte es bei so einer Abrechnung zudem vollkommen gereicht, in der ersten Zeile zu prüfen, ob das Tabellenentgelt stimmt.

  • Ich muss mich doch wirklich wundern, dass einige eine Bezügemitteilung schwierig zu verstehen finden. Was macht ihr denn, wenn eine Stromrechnung kommt?

  • Ich will niemandem zu nahe treten, aber ich schaue bei jeder Abweichung von der Summe, die ich monatlich erwarte zu erhalten genau hin. Und zwar von Anfang an. Es irritiert mich sehr, dass das scheinbar abgewunken wird mit "Wird schon stimmen".

    Vor allem, da ja die Prozentangabe auch auf der Mitteilung vermerkt ist. Gerade bei einem Wechsel der Arbeitszeit wäre mein Blick da bei jeder Abrechnung drauf.

  • Was ist denn daran besonders komplex?

    Ach, weißt du - du hast recht. Wird schon alles seine Richtigkeit gehabt haben.

    Was macht ihr denn, wenn eine Stromrechnung kommt?

    Ganz einfach: Zählerstand alt mit Zählerstand neu vergleichen, Differenz mit Preis pro kwh malnehmen, 12 x Grundbetrag addieren. Was soll denn daran komplex sein?

    Für den Fall hier hätte es bei so einer Abrechnung zudem vollkommen gereicht, in der ersten Zeile zu prüfen, ob das Tabellenentgelt stimmt.

    Und der ganze Sums mit den x Minibeträgchen, die je nachdem draufgeschlagen oder abgezogen werden, wird dann schon stimmen. Ja, klar.

    Es gab übrigens sogar mal ein Glossar dazu ("wegen der vielen Nachfragen, die uns erreichen"), müsste mal schauen, ob das mit abgeheftet ist. Das hat die Sache damals nicht weiter erhellt.

  • Ich verweise mal auf einen entsprechenden Beitrag von mir - schon knapp 9 Jahre alt, aber es hat sich (in Bayern) nichts geändert: RE: Kryptische Gehaltsabrechnungen - ein bayerisches Problem?

    Schau dir die dort gepostete Abrechnung mal an und sag dann nochmal, ob jemand, der daraus nicht schlau wird, tatsächlich unwillig oder zu doof ist...

    In NRW sind unsere Abrechnungen so ähnlich aufgebaut. Wirklich kryptisch ist das nicht, wenn man einmal die Abkürzungen verstanden hat. Es sind eben einige Zahlen und ungewohnte Begrifflichkeiten. Das wirkt auf viele abschreckend, sollte es aber nicht.

  • Ganz einfach: Zählerstand alt mit Zählerstand neu vergleichen, Differenz mit Preis pro kwh malnehmen, 12 x Grundbetrag addieren. Was soll denn daran komplex sein?

    Ja klar, aber das ist doch ähnlich Komplex wie eine Bezügemitteilung (wobei ich die noch einfacher finde).

  • Es gab übrigens sogar mal ein Glossar dazu ("wegen der vielen Nachfragen, die uns erreichen"), müsste mal schauen, ob das mit abgeheftet ist. Das hat die Sache damals nicht weiter erhellt.

    Und jedes Jahr beschweren sich tausende Studienanfänger, dass der BAföG Antrag so kompliziert sei und man den ja nicht ausfüllen könne, insbesondere als armes Arbeiterkind. Im Ausreden Suchen, um ein wenig Aufwand zu vermeiden, sind Menschen eben gut.

  • Ja klar, aber das ist doch ähnlich Komplex wie eine Bezügemitteilung (wobei ich die noch einfacher finde).

    Gut, es wurde ja bereits erwähnt, dass NRW-Abrechnungen etwas einfacher aufgebaut zu sein scheinen als anderswo.

    Im Ausreden Suchen, um ein wenig Aufwand zu vermeiden, sind Menschen eben gut

    Das ist doch hier gar nicht der Punkt. Die Frage ist doch: Warum erlegt mir mein AG diesen völlig unnötigen Aufwand auf, wenn es doch viel einfacher ginge? Ich hatte ja erwähnt, wie meine Abrechnungen mittlerweile aussehen - und ich unterliege nach wie vor dem TV-L. Es fallen also genau die gleichen unterjährigen Veränderungen an wie beim Staat.

    Ich unterstelle nach wie vor Verschleierungstaktik. Bei jedem Lehrer unbemerkt zwei Euro gekürzt macht auch eine halbe Million im Monat.

    Und jedes Jahr beschweren sich tausende Studienanfänger, dass der BAföG Antrag so kompliziert sei und man den ja nicht ausfüllen könne, insbesondere als armes Arbeiterkind

    Ich habe noch nie einen Bafög-Antrag ausgefüllt und kann daher die Komplexität dieses speziellen Vorgangs nur erahnen. Allerdings war ich schon des öfteren mit diversen Anträgen konfrontiert, bei deren Ausfüllung ich mehr als einmal vor der Frage stand, was denn da genau von mir erwartet werde. Dass ich z. B. jahrelang falsche Angaben in unserer Schulstatistik gemacht habe, ist mir erst aufgefallen, als in einer Fobi zufällig darauf hingewiesen wurde, wie eine bestimmte Frage zu verstehen sei (moniert wurde es natürlich nie).

    Wenn ein Buch und ein Kopf zusammenstoßen und es klingt hohl, liegt es nicht immer am Kopf.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Auch hier sind Personalräte behilflich, aber nur fragenden Menschen kann geholfen werden. Ansonsten ist der Tipp mit dem Besoldungsrechner alternativ Gehaltsrechner noch der Beste. Kommt was anderes raus ab mit dem Zettel zum Personalrat.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Es ist auch nicht notwendig, die Abrechnung zu verstehen, auf der allseits bekannten Seite:

    https://oeffentlicher-dienst.info

    gibt es für jedes Bundesland einen Besoldung-Rechner, da kann man seine Daten eingeben und ein 30 Sekunden sehen, welchen Betrag man ausgezahlt bekommen sollte.

    Die Summe hat noch nie mit einer meiner Abrechnungen in Berlin übereingestimmt, das ist nur ein Hinweis auf die ungefähre Größenordnung, nicht mehr und nicht weniger.


    Ich muss mich doch wirklich wundern, dass einige eine Bezügemitteilung schwierig zu verstehen finden. Was macht ihr denn, wenn eine Stromrechnung kommt?

    Die ist um ein vielfaches einfacher.

    Und ja, ich verstehe meine Abrechnung, bin aber auch schon gefühlte 100x der Personalstelle dazu auf den Keks gegangen bis dann nur noch die Leiterin persönlich die mit mir besprochen hat, aber ich weiß eben auch bei uns im Lehrerzimmer ist das immer wieder ein Diskussionsthema, dass sie viele nicht verstehen.

    Natürlich versuche ich sie dann z.T. zu erklären, aber viele haben da längst aufgegeben.

    Interessant wird es dann wohl vor allem, wenn KK plötzlich selber gezahlt werden muss und es einen Zuschuss vom Land dazu gibt (wohlgemerkt, Angestellt und GKV), das hat bei uns schon zu viel Theater geführt.

  • Die Summe hat noch nie mit einer meiner Abrechnungen in Berlin übereingestimmt, das ist nur ein Hinweis auf die ungefähre Größenordnung, nicht mehr und nicht weniger.

    Echt jetzt? Für NDS stimmen die Angaben auf der Seite seit Jahren auf den Cent genau mit meinen tatsächlich erhaltenen Bezügen überein.


    PS: Kann es sein, dass du irgendwelche Freibeträge o.ä. beantragt hast, die in dem Rechner nicht abgebildet werden?

  • Echt jetzt? Für NDS stimmen die Angaben auf der Seite seit Jahren auf den Cent genau mit meinen tatsächlich erhaltenen Bezügen überein.


    PS: Kann es sein, dass du irgendwelche Freibeträge o.ä. beantragt hast, die in dem Rechner nicht abgebildet werden?

    Nein, habe ich nicht. Das liegt eben an den Stufen die mitgezahlt werden, aber nicht über den Grundbetrag sondern als Zulagen und dann irgendwelche Rundungssachen denke ich.
    Dann stimmen die Abgaben zur VBL auch nie usw.

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