Leistungsdruck und Kontrollzwang durch Schulleitung

  • Es gibt halt schon gestörte Leute...unser ehemaliger SL hat mal über einen Zeitraum Fehlkopien aus dem Mülleimer gefischt, darüber Buch geführt und das bei einer Gesamtkonferenz dann dargestellt welche Fachbereiche (BK) am meisten Papier verschwenden......

  • Eine Frage: Wenn die Schulleiterin Direktorin ist, dann ist der Konrektor doch bestimmt nicht aus dem Grundschulbereich, denn dann muss es sich ja um eine Schule mit gymnasialer Oberstufe handeln. So wäre das zumindest in Hessen.

    Ich nehme an, die Termini Direktorin und Konrektor sind hier im Thread als Synonyme für Schulleiterin und stellvertretender Schulleiter gemeint, und nicht als Amts- bzw. Dienstbezeichnungen.

  • Es gibt halt schon gestörte Leute...unser ehemaliger SL hat mal über einen Zeitraum Fehlkopien aus dem Mülleimer gefischt, darüber Buch geführt und das bei einer Gesamtkonferenz dann dargestellt welche Fachbereiche (BK) am meisten Papier verschwenden......

    Hm. Wenn sich das so häufen würde, dass es mir auffällt (sprich ganze Kopienstapel weggeworfen werden), würde ich da schon auch etwas dazu sagen. "Buch führen" klingt natürlich immer etwas zwanghaft - je nach Gestimmtheit des Kollegiums sollte man aber womöglich belastbare Zahlen vorlegen können.

    Und ja - effizienter Ressourceneinsatz ist schon ein Thema des Schulleiters.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Hm. Wenn sich das so häufen würde, dass es mir auffällt (sprich ganze Kopienstapel weggeworfen werden), würde ich da schon auch etwas dazu sagen. "Buch führen" klingt natürlich immer etwas zwanghaft - je nach Gestimmtheit des Kollegiums sollte man aber womöglich belastbare Zahlen vorlegen können.

    Und ja - effizienter Ressourceneinsatz ist schon ein Thema des Schulleiters.

    So, wie du das formulierst, liest sich das tatsächlich auch nachvollziehbar und nicht direkt zwanghaft gestört.:top:

    Eine Abhilfe könnten aber ja durchaus erst einmal auch persönliche Pincodes zum Kopieren sein. Die könnten zumindest die schlimmsten Auswüchse- wenn es tatsächlich derart große Stapel wären- eindämmen, sowie deutlich nachvollziehbar machen, wer da eigentlich diese Massen kopiert, ohne von Hand auszählen zu müssen (die Zeit dafür kann man durchaus auch besser verwenden).


    Solche persönlichen Kopiercodes gab es an meiner Refschule. Für schwarz-weiß Kopien war das voreingestellt auf 1000 Kopien pro Lehrkraft und Schuljahr, für Farbkopien auf 200. Das hat normalerweise locker gereicht. Wer mehr brauchte vom einen oder anderen musste das dann mit der Sekretärin klären (mir als Refi wurde beispielsweise gesagt, dass ich, wenn ich im Hinblick auf UBs und Lehrproben mehr als die 200 Farbkopien benötigen würde, diese problemlos über das Sekretariat erhalten würde, weil man wüsste, dass im Ref der Verbrauch diesbezüglich deutlich erhöht sei und das im Hinblick auf UBs oder Lehrproben auch gerechtfertigt wäre).

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • So, wie du das formulierst, liest sich das tatsächlich auch nachvollziehbar und nicht direkt zwanghaft gestört.:top:

    Eine Abhilfe könnten aber ja durchaus erst einmal auch persönliche Pincodes zum Kopieren sein. Die könnten zumindest die schlimmsten Auswüchse- wenn es tatsächlich derart große Stapel wären- eindämmen, sowie deutlich nachvollziehbar machen, wer da eigentlich diese Massen kopiert, ohne von Hand auszählen zu müssen (die Zeit dafür kann man durchaus auch besser verwenden).


    Solche persönlichen Kopiercodes gab es an meiner Refschule. Für schwarz-weiß Kopien war das voreingestellt auf 1000 Kopien pro Lehrkraft und Schuljahr, für Farbkopien auf 200. Das hat normalerweise locker gereicht. Wer mehr brauchte vom einen oder anderen musste das dann mit der Sekretärin klären (mir als Refi wurde beispielsweise gesagt, dass ich, wenn ich im Hinblick auf UBs und Lehrproben mehr als die 200 Farbkopien benötigen würde, diese problemlos über das Sekretariat erhalten würde, weil man wüsste, dass im Ref der Verbrauch diesbezüglich deutlich erhöht sei und das im Hinblick auf UBs oder Lehrproben auch gerechtfertigt wäre).

    Hm, ich weiß bei sowas immer nicht ob ich weinen oder lachen soll. 200 Farbkopien pro Jahr sind etwa 6 Klassensätze, also kriegt nicht mal jede Klasse die ich habe auch nur einen einzigen Klassensatz Farbkopien. Es kommt sicher auch auf die Fächer an, die man unterrichtet, aber ich persönlich empfinde das als sehr knickrig bemessen und bin froh, dass es an meiner Schule kein solches Limit gibt.

  • Farbkopien sind halt wirklich ziemlich unnötig und deutlich teurer. In Zeiten von Tablets in den Klassen kann man sich dort die wenigen Diagramme, die Farben eventuell nötig machen, auch so anschauen.

  • Farbkopien sind halt wirklich ziemlich unnötig und deutlich teurer. In Zeiten von Tablets in den Klassen kann man sich dort die wenigen Diagramme, die Farben eventuell nötig machen, auch so anschauen.

    Sagt der/die Mathe- und Physiklehrer*in. Tablet oder Laptopklassen gibt es an meiner Schule nicht und dann mach mal Kunstunterricht ohne jegliche Farbkopien.

  • Sagt der/die Mathe- und Physiklehrer*in. Tablet oder Laptopklassen gibt es an meiner Schule nicht und dann mach mal Kunstunterricht ohne jegliche Farbkopien.

    Weiß nicht, also in meinem Kunstunterricht habe ich nie Farbkopien bekommen. Bilder wurden per OHP gemeinsam angeschaut. Also keine Ahnung, wovon du sprichst.

  • Weiß nicht, also in meinem Kunstunterricht habe ich nie Farbkopien bekommen. Bilder wurden per OHP gemeinsam angeschaut. Also keine Ahnung, wovon du sprichst.

    Dafür konntest du noch auf deinem Mammut zur Schule reiten.

    Zeiten ändern sich und wenn das beste Argument, das einem einfällt ist "früher ging es auch ohne", vertritt man meist einen ziemlich schwachen Standpunkt

  • Sagt der/die Mathe- und Physiklehrer*in. Tablet oder Laptopklassen gibt es an meiner Schule nicht und dann mach mal Kunstunterricht ohne jegliche Farbkopien.

    Da es wohl keinen ersichtlichen Grund dafür gibt, dass in Mathe und Physik grundsätzlich mehr oder weniger Kopien genutzt werde, als in anderen Fächern, nehme ich mal an, dass du auf die Fächer verweist, weil du die besonders hohe Problemlösekompetenz der Mathe- und Physiklehrkräfte anerkennst.

  • Weiß nicht, also in meinem Kunstunterricht habe ich nie Farbkopien bekommen. Bilder wurden per OHP gemeinsam angeschaut. Also keine Ahnung, wovon du sprichst.

    Ja, wenn man seinen eigenen Kunstunterricht von vor zig Jahrzehnten als Maßstab nimmt, dann braucht man keine Farbkopien. Wobei damals viele Schulen ja aus guten Grund die klassischen Mappen "Meisterwerke der Kunst" hatten, mit Klassensätzen einzelner Werke. Die findet man heute leider oft nicht mehr, weil ja alles digital sein soll, und dann braucht man eben Farbkopien.


    Denn heutzutage starrt man in einem vernünftigen Kunstunterricht nicht mehr nur gemeinsam auf eine 10 Meter entfernte, schlecht projizierte und farblich verfälschte Abbildung eines Werkes und lässt sich dabei vom Lehrer berieseln, sondern man arbeitet wirklich mit den Bildern und versucht über eine Vielzahl von verschiedenen Methoden einen Zugang zu ihnen zu finden.

  • Da, wo Farbkopien einen didaktischen Mehrwert bringen, sollen sie natürlich Verwendung finden. Es geht eher darum, unbedachtes Massenkopieren zu vermeiden - bringt oft auch nicht mehr Lernzuwachs und ist aus Nachhaltigkeitsgründen fraglich. Da spielen Schulform und Unterrichtsfächer sicher eine maßgebliche Rolle. In Mathematik Sek II braucht man weniger Farbkopien als im Fach Kunst oder in der Grundschule.

  • Hm, ich weiß bei sowas immer nicht ob ich weinen oder lachen soll. 200 Farbkopien pro Jahr sind etwa 6 Klassensätze, also kriegt nicht mal jede Klasse die ich habe auch nur einen einzigen Klassensatz Farbkopien. Es kommt sicher auch auf die Fächer an, die man unterrichtet, aber ich persönlich empfinde das als sehr knickrig bemessen und bin froh, dass es an meiner Schule kein solches Limit gibt.

    Ich weiß nicht, welche Fächer du unterrichtest. In meinen Fächern sind 200 Farbkopien pro Jahr mehr als ausreichend, da es nur selten tatsächlich erforderlich ist den SuS Farbkopien auszugeben. Irgendwelche Bilder/Karikaturen, die ich nur einmalig anzeige visualisiere ich inzwischen ausschließlich über den Beamer. Das ist garantiert farbig und die Auflösung besser als bei vielen Farbkopien.


    Farbkopien sind schlichtweg zu teuer, um an den meisten Schulen keine Kontingentlösung zumindest dafür zu haben. Darüber hinaus muss man leider manchmal auch uns Lehrkräfte dazu erziehen an der Stelle nicht das Geld sinnlos aus dem Fenster zu werfen, nur weil z.B. irgendein Bildchen ach so hübsch aussieht auf einem AB und bestimmt deshalb das AB auch nicht direkt von SuS in den Müll geworfen wird.

    (Die Sekretärin an meiner Refschule hat mir da einige kuriose Geschichten erzählt, wofür KuK in der Vergangenheit schon gerne ihr Farbkontingent erhöht haben wollten, wo es wirklich nur darum ging, dass ein AB noch etwas schöner aussieht, nicht darum, dass ein farbiges Bild wegen der Erkennbarkeit und/ oder weil die Farben relevant waren für die korrekte Interpretation benötigt wurde.)


    An meiner aktuellen Schule wurde in der Vergangenheit tatsächlich so viel unnötiger Sch*** in Farbe kopiert und damit Geld rausgehauen ohne Ende, dass es inzwischen dafür überhaupt kein Kontingent mehr gibt. Wer etwas in Farbe kopiert haben möchte muss sein Anliegen der Sekretärin zeigen/ schildern und dabei darlegen können, warum die Farbkopien an der Stelle über „sieht halt netter aus“ hinaus noch einen weiteren, unterrichtsrelevanten Mehrwert hat und insofern unverzichtbar ist. Als Grundregel gilt dabei, dass nur mehrfach von Lehrkräften verwendbares Material in Farbe gedruckt wird oder KA- Seiten, die Aufgaben enthalten, bei denen es relevant ist Farben erkennen und unterscheiden zu können. Alles, was von der Grundregel abweicht, ist dann Verhandlungssache, wobei unsere Sekretärin knallhart die Regeln durchsetzt. Offenbar muss sie aber auch jedes Schuljahr wieder mit Leuten diskutieren, die meinen, weil es so arg hübsch aussehe, müsse man doch ganze Klassensätze in Farbe produzieren dürfen mehrmals im Jahr.

    Das, was ich persönlich tatsächlich farbig benötige habe ich bislang noch immer problemlos bekommen.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Farbkopien sind halt wirklich ziemlich unnötig und deutlich teurer. In Zeiten von Tablets in den Klassen kann man sich dort die wenigen Diagramme, die Farben eventuell nötig machen, auch so anschauen.

    Das kommt jetzt schon deutlich auf Fächer und Themen an. In Kunst braucht man natürlich Farbabbildungen, die, da es normalerweise keine Schulbücher gibt, dann oftmals auch als ABs ausgegeben werden müssen- zumindest an Schulen ohne komplette Versorgung mit digitalen Endgeräten.

    Auch in Geographie kommt man an vielen Stellen nicht um farbige Abbildungen herum, die- je nach Thema und Schulbuch- dann auch ergänzend ausgegeben werden müssen, genauso wie eben teilweise ein Geschichte, wenn es z.B. um Bildquellen geht.

    (usw.)

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  • Ich habe doch gerade gesagt, dass man sich die Bilder ja wohl auf Mobilgeräten oder am Beamer anschauen kann. Ich sehe nicht, wieso man farbig kopieren müsste.

    Die gibt es aber, wie dir durchaus bekannt ist, längst nicht in und an allen Schulen und selbst wenn es durchgehend WLAN, Beamer/ Bildschirme, HDMI- Zugänge in den Klassenräumen gibt, haben deshalb noch längst nicht alle SuS eigene Endgeräte.

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  • Wenn das wirklich so wichtig ist, dann könnte man das an der Schule von CDL sicherlich auch vor der Schulleitung so begründen und bekäme die Kopien.

    Definitiv. Und zwar sowohl an meiner Refschule, als auch an meiner aktuellen Schule.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

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