NRW -Verpflichtende Fortbildungen?

  • Das bedeutet aber doch schlichtweg state_of_Trance ,dass du weißt, dass diese Leute tatsächlich gesundheitliche Probleme haben, die eine TZ rechtfertigen, also bitte hör auf ständig solche Pauschalurteile über Lehrkräfte in TZ zu fällen. Das ist für manche User:innen verletztend, für andere, wie mich, entwertest du dadurch einfach nur deine Beiträge.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Das digitale Klasenbuch, das bei uns ein paar Leute komplett ablehnen ist seit diesem Schuljahr alternativlos bei uns, ergo nutzt auch jede:r dieses.

    Und alle machen in der Verwendung dieser Software alles richtig? Etwas deskruktiv gedacht, aber mit falsch machen kann ich doch einen größeren Schaden anrichten als mit ablehnen. Ich weiß, dass viele die bei uns für das elektrische Klassenbuch gestimmt haben, vieles nicht wissen oder können. Diejenigen, die dagegen waren, haben eventuell weniger Ansporn, sich damit zu beschäftigen. Bei uns ist das fast egal, da wir aufgrund technischer Schwierigkeiten, die wir mit der Software hatten, die Daten von diesem Jahr komplett in die Tonne drücken können.


    Fun fact: Mittlerweile sind wir aufgefordert, sämtliche Daten des elektrischen Klassenbuchs auszudrucken und in der Verwaltung archivieren zu lassen. Papier haben wir mal nicht gespart.

  • immense Bandbreite an Fortbildungen (die auch längst nicht alle direkt der beruflichen Weiterqualifizierung dienen, sondern auch der Gesunderhaltung)

    Gesunderhaltung bleibt aber bitteschön Privatsache.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Gesunderhaltung bleibt aber bitteschön Privatsache.

    Ironisch gemeint oder ernst? In letzterem Fall erwähne ich neben der Fürsorgepflicht einfach das Interesse von Arbeitgebern in Zeiten des Fachkräftemangels diejenigen nicht einfach nur auszubluten und zu verschleißen, die die Arbeit bereits machen. So ein bisserl Gesunderhaltung über die reine Einhaltung arbeitsrechtlicher Vorgaben hinaus darf sich also jeder Arbeitgeber heutzutage leisten. Zieht vielleicht auch bei der Anwerbung künftiger Fachkräfte…

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ironisch gemeint oder ernst?

    Beides. Du hast einerseits Recht, vermischst aber Wunsch und Wirklichkeit, und andererseits halte ich Zwangsfortbildungen in einem privaten Bereich wie der Gesundheitsvorsorge für kontraproduktiv.

    Die Fürsorgepflicht des Dienstherrn sähe ich lieber in gesunderhaltenden Arbeitsbedingungen realisiert als in Fortbildungsheiopei.

  • Beides. Du hast einerseits Recht, vermischst aber Wunsch und Wirklichkeit, und andererseits halte ich Zwangsfortbildungen in einem privaten Bereich wie der Gesundheitsvorsorge für kontraproduktiv.

    Ach so, nein, da habe ich mich dann wohl missverständlich ausgedrückt. Zwangsfortbildungen zur Gesundheitsvorsorge halte ich natürlich für absurd. Die sind aber dort erforderlich, wo sich Lehrkräfte beispielsweise technischen Änderungen komplett verweigern wollen, wie dem elektronischen Klassenbuch, denen sie sich mangels an der Schule weiter verfügbaren Alternativen schlicht nicht mehr verweigern können.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Diejenigen, die dagegen waren, haben eventuell weniger Ansporn, sich damit zu beschäftigen.

    Ich denke doch, dass es in nahezu jedem Job Neuerungen gibt, die nicht jeder sofort mit Begeisterung aufnimmt und umsetzt. Klar, im Schuldienst ist die Umsetzung manchmal unterirdisch, aber so viel Widerstand in allen möglichen Belangen hab ich in meinem "Vorher" Arbeitsleben nie erlebt. Wenn der Arbeitgeber bestimmte technische Neuerungen einführt, kann der Angestellte nicht einfach sagen: Mache ich nicht mit.

    Deswegen verstehe ich nicht, mit welcher Berechtigung zB das elektronische Klassenbuch abgelehnt wird. Allerdings bereitet meine Schulleitungen solche Neuerungen sehr akribisch vor, vielleicht erleben andere Schulen das auch extrem anders.


    Trotz allem: Ich musste den Schritt vom Zeichnen auf Papier zum Zeichnen in digital zum Modellieren in 3D auch mitgehen. Und natürlich auch diejenigen, die bereits schon älter waren, denn das ging ziemlich schnell (knapp 5 Jahre).

  • Musstest du dir das dann auch außerhalb deiner sonstigen Tätigkeiten, die unverändert geblieben sind, aneignen? Ich kenne das aus der Wirtschaft so, dass Fortbildungen während der Arbeitszeit stattfinden. Bei uns ist es doch so, dass alles drauf kommt. Da soll ich in KI fit werden, digitalisieren, aber alles zusätzlich. Ich verstehe schon, dass man sich dem ein Stück weit verweigert. Man hat mit dem Kerngeschäft schon mehr als genug zu tun.

  • Was mich stört an der Diskussion, dass suggeriert wird, dass sich Lehrer nicht fortbilden würden. Wir in der GS in NRW müssen ein Fortbildungskonzept schreiben , in dessen Zuge Fortbildungen stattfinden. Kein Lehrer kann bei uns an der Schule vor den teilweise unnützen oder schlechten Fortbildungen weglaufen.


    Wenn die Ministerin meint, dass das bisherige Konzept nicht ausreicht, soll sie gerne eigene Konzepte schreiben und auflegen lassen. Man soll die Hoffnung nie aufgeben, und auch in diesem Fall nicht. So hoffe ich auf praxisbezogene Schulungen mit kompetenten Schulungskräften ( die sich tatsächlich in ihrem Bereich auskennen und sich nicht alles angelesen haben, um den Anforderungen des normalen Schulalltags zu entgehen), darauf, dass ich an Fortbildungen aus erster Hand teilnehmen kann (es ist gängig, um mit dem Geld auszukommen, dass eine Lehrperson zu einer Fobi geschickt wird und alle anderen danach zur Belohnung selbst weiterbildet). Und zuletzt hoffe ich, dass es Leute in den Ministerien gibt, die sich gute Ansätze aus anderen Ländern anschauen, die die Realitäten in den Schulen NRW´s kennen und die Ideenblitze haben, woher man die Zeit und das Geld, das man für umfangreichere Fortbildungen braucht, generieren kann.

    Ich kann nur sagen, dass ich, auch wenn ich nicht mehr allzu lange von der Pensionierung entfernt bin, immer noch lernfähig und wissbegierig bin und dass ich mich - selbst wenn es ab 65 mit dem Rollator sein sollte- an die entlegendsten Orte begeben würde, um neue Dinge zu lernen.

    flip

  • Was mich stört an der Diskussion, dass suggeriert wird, dass sich Lehrer nicht fortbilden würden. Wir in der GS in NRW müssen ein Fortbildungskonzept schreiben , in dessen Zuge Fortbildungen stattfinden. Kein Lehrer kann bei uns an der Schule vor den teilweise unnützen oder schlechten Fortbildungen weglaufen.

    Das mag bei euch so sein. Fakt ist, dass es viele anderen Schulen gibt, an denen es Kollegen gibt, die sicherlich seit 10 Jahren keine Fortbildung mehr gemacht haben, außer pädagogischen Tagen, die Pflicht sind.

  • Musstest du dir das dann auch außerhalb deiner sonstigen Tätigkeiten, die unverändert geblieben sind, aneignen? Ich kenne das aus der Wirtschaft so, dass Fortbildungen während der Arbeitszeit stattfinden. Bei uns ist es doch so, dass alles drauf kommt. Da soll ich in KI fit werden, digitalisieren, aber alles zusätzlich. Ich verstehe schon, dass man sich dem ein Stück weit verweigert. Man hat mit dem Kerngeschäft schon mehr als genug zu tun.

    Da hast Du natürlich Recht. Das wird im Schuldienst immer noch oben drauf gepackt, wobei das bei uns nie so ausufert mit den aufgezwungenen FoBis, so dass ich durchaus einen Tag im Jahr angemessen finde, um sich in solchen Dingen fit zu halten. Dafür fällt an diesem Tag der Unterricht aus.


    Wenn ich sehe, wann mein Mann abends heim kommt, ist meine Work-Life-Balance auch hinsichtlich der Ferien wirklich ok. Ich gebe aber zu, dass es Schulen gibt, die es mit Konferenzen und allem möglichen drumherum übertreiben. Gibts bei uns übrigens in einigen Fachbereichen auch. Ich hörte von Konferenzen von 20-23 Uhr. Ganz ehrlich: Nein danke! Das gibts in meinem Bereich nicht.

  • Musstest du dir das dann auch außerhalb deiner sonstigen Tätigkeiten, die unverändert geblieben sind, aneignen?

    Um das noch zu beantworten: Tatsächlich war ich auf keiner Fortbildung. Dafür gabs kein Geld. Bei mir war das Learning by Doing. Das ginge heute nicht mehr, aber zu Beginn waren die Programme nicht so komplex.

  • bei uns an der Schule wurde der Fortbildungsetat massiv gekürzt und nurn für die ganze Schule eine fobiz-Lizenz gekauft. imho ist da leider kaum was dabei, was sinnvoll ist und ich hab echt die Nase voll von "Fortbildungen", bei denen ich hinterher dümmer rauskomme, als ich reingegangen bin. letzter wirklich schlimme Eindruck, den ich erhalten habe, waren die Fortbildungen vom BAD zum Thema Gesundheit. Manchmal hab ich echt den Eindruck, die Fortbildungsanbieter denken, sie brauch für LehrerInnen keine Qualität auffahren, weil bei uns eh Hopfen und Malz verloren ist. ich möchte bitte bittebitte nicht mehr rückgebildet werden!

  • Ich kenne das aus der Wirtschaft so, dass Fortbildungen während der Arbeitszeit stattfinden. Bei uns ist es doch so, dass alles drauf kommt.

    Na ja, streng genommen findet es ja bei uns auch während der Arbeitszeit statt, nur halt nicht während der Unterrichtszeit. Und es erfordert vermutlich sehr viel mehr Selbstdisziplin, die Zeit, die man in Fortbildungen steckt eben an anderer Stelle (Unterrichtsvorbereitung; Zusatzaufgaben) wieder einzusparen.

  • Na ja, streng genommen findet es ja bei uns auch während der Arbeitszeit statt, nur halt nicht während der Unterrichtszeit. Und es erfordert vermutlich sehr viel mehr Selbstdisziplin, die Zeit, die man in Fortbildungen steckt eben an anderer Stelle (Unterrichtsvorbereitung; Zusatzaufgaben) wieder einzusparen.

    Ich verstehe nicht, warum das Lehrern immer so schwer fällt.


    In Deutsch wird dann mal in allen Klassen das gleiche Arbeitsblatt zur Kommasetzung geübt. Oder "kreatives Schreiben". In Geschichte: Lest mal den Text aus dem Buch.


    In Mathe ist es noch einfacher, man kann immer was zu Termumformungen, Gleichungen und co. üben und macht damit sogar gleichzeitig trotzdem sinnstiftenden Unterricht.

  • Na ja, streng genommen findet es ja bei uns auch während der Arbeitszeit statt, nur halt nicht während der Unterrichtszeit. Und es erfordert vermutlich sehr viel mehr Selbstdisziplin, die Zeit, die man in Fortbildungen steckt eben an anderer Stelle (Unterrichtsvorbereitung; Zusatzaufgaben) wieder einzusparen.

    Ist halt für Teilzeitkräfte schwierig, die alles, was nicht Unterricht ist zu 100 % erfüllen müssen, obwohl sie nur 50 % bezahlt werden. Wo soll man denn da einsparen? Meine Unterrichtsvorbereitung nimmt mittlerweile vielleicht 5 % meiner gesamten Arbeitszeit ein. Mehr geht da nicht.

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