1. Mal Begleitung Klassenfahrt Klasse 10 - Bekannte Tipps/"Fettnäppchen"?

  • Moin!

    Ich bin angehende Lehrkraft (fange im Sommer das Ref an) und darf zum ersten Mal eine Begleitperson für die Klassenfahrt einer 10. Klasse sein. Ich kenne 2/3 der Klasse, da ich sie im Unterricht habe.

    Einerseits freue ich mich auf die Klassenfahrt und bin sehr gespannt auf die Erfahrungen. Andererseits habe ich Respekt davor, als (junge) Lehrkraft eine Begleitperson zu sein. Ich frage mich, ob es vielleicht einige allgemeine (Verhaltens-)tipps und Aspekte gibt, welche ich beachten könnte. Habt ihr (erfahrene) Kollegen vielleicht einige bekannte Tipps oder auch "Fettnäppchen", auf die ich achten sollte? Sollte man sich beispielsweise eher strenger und konsequent verhalten?

    Die Klassenfahrt wurde von meiner Kollegin organisiert, auch führt sie die weiteren Vorgehen (Verhaltensregeln, Pläne) durch. Dementsprechend geht es mir primär um mein Verhalten/Vorgehen während der Klassenfahrt.


    Ich bin für jeden Tipp, Einblick oder Kommentar dankbar :)

    Dankeschön!

  • Darauf achten, dass schriftlich nach Krankheiten, Medikamenten, Allergien, sonstigen Auffälligkeiten wie Angststörungen oder Panikattacken gefragt wird und die Eltern unterschrieben haben.

  • Gegebenenfalls kann es auch helfen, das Jugendschutzgesetz noch einmal zu lesen, damit du sicher den gesetzlichen Rahmen kennst, was du erlauben darfst und was du zum Schutz der Jugendlichen verhindern musst.

  • Würde mich hier nicht verrückt machen, du hast noch nicht mal das Ref, d.h. du hältst dich an die organisierende Kollegin und fragst sie auch um Rat.



    Sonst würde ich dir empfehlen auch eine professionelle Distanz zu wahren und nicht der nette Kumpel zu sein und beim Betreten von Räumen des anderen Geschlechts vorsichtig zu sein.



    Ansonsten bin ich mir für NRW zumindest recht unsicher, ob du, eine Klassenfahrt als befristet Beschäftigter überhaupt begleiten dürftest.

    • Neu
    • Offizieller Beitrag

    sprich dich eng ab mit der hauptverantwortlichen Person, damit du informiert bist über die Regeln, die während der Fahrt gelten.
    Eine Klassenfahrt ist eine Schulveranstaltung, kein privater Ausflug. Entsprechend sei dir deiner Rolle als Lehrkraft bewusst.

    Viel Spaß und einen reibungslosen Ablauf wünscht dir jemand, die erst vor kurzem mit zwei 10.KLassen auf Fahrt war

  • beim Betreten von Räumen des anderen Geschlechts vorsichtig zu sein.

    Das auch beim gleichen Geschlecht unpassend sein, nicht nur bei anderen. Vielleicht ziehen die sich gerade um oder bauen einen Joint.


    Generell gebe ich den Tipp, nicht zu fahren, dann hat mana uch den Ärger nicht.


    Ansonsten: Schau in die Vorschriften. Jugendschutzgesetz wurde genannt, aber auch Erlass zu Schulfahrten und (wichtig!) die Reisekostenverordnung. Stelle deinen Reisekostenantrag entsprechend und reiche alles zur Erstattung ein. Pauschale für erweiterten Verpflegungsaufwand ("Tagesgeld") nicht vergessen.


    Bei Klasse 10 dürfte Alkohol ein Thema sein. Sprecht euch da im Team auf eine klare Linie ab. Lasst euch nicht gegeneinander ausspielen.


  • Bei Klasse 10 dürfte Alkohol ein Thema sein.

    Übrigens auch unter den Kollegen. Ich muss gestehen, dass ich auf meiner ersten Klassenfahrt darauf nicht vorbereitet war, dass die KuK abends einen heben wollten - ich wäre nie auf den Gedanken gekommen, auf einer Klassenfahrt zu trinken. Inzwischen weiß ich aus Erfahrung, dass das wohl ziemlich naiv war und habe da meine Linie gefunden. Als Neuling kannst du dir im Voraus vielleicht einige Gedanken zu der Frage machen, wie du reagierst, wenn die Wein- und Bierflaschen rausgeholt werden.

    Warum Trübsal blasen, wenn man auch Seifenblasen kann?

  • Ich sorgte noch vorher dafür, dass die Dienstzeiten klar umrissen sind. Wenn ich Feierabend habe, kann ich nach Belieben Bier trinken und Schnitzel essen. Wer womöglich eine nächtliche Aufsicht hat, nicht.


    Auf keinen Fall machte ich so etwas ohne Festlegung der Dienstzeiten oder ließe mich gar auf einen Quatsch ein, der verlangt, dass ich mehrere Tage lang 24 Stunden im Dienst bin, Bereitschaft habe o. ä. Das geht nämlich gar nicht.

  • uf keinen Fall machte ich so etwas ohne Festlegung der Dienstzeiten oder ließe mich gar auf einen Quatsch ein, der verlangt, dass ich mehrere Tage lang 24 Stunden im Dienst bin, Bereitschaft habe o. ä. Das geht nämlich gar nicht.

    Hast du mal ne Klassenfahrt in der Sekundarstufe I gemacht?

  • Hast du mal ne Klassenfahrt in der Sekundarstufe I gemacht?

    Welche Relevanz hat das? Möchtest du mir erzählen, dass in der Sekundarstufe I biologische Grenzen nicht gelten, dass die Dienstherrin keine Fürsorgepflicht mehr und so’n Mist.


    Das ist mit alles wurscht. Ich machte keine 24-Stunden-Schichten. Nach 10 Stunden fällt der Hammer. Danach bin ich physisch nicht mehr in der Lage, einer anspruchsvollen Tätigkeit wie Aufsicht nachzukommen.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Welche Relevanz hat das? Möchtest du mir erzählen, dass in der Sekundarstufe I biologische Grenzen nicht gelten, dass die Dienstherrin keine Fürsorgepflicht mehr und so’n Mist.


    Das ist mit alles wurscht. Ich machte keine 24-Stunden-Schichten. Nach 10 Stunden fällt der Hammer. Danach bin ich physisch nicht mehr in der Lage, einer anspruchsvollen Tätigkeit wie Aufsicht nachzukommen.

    Okay und wer macht sie dann, wenn sich das alle Kollegen so vornehmen?!? Dann kannst du bei nicht volljährigen nur Tagesausflüge machen.



    Und ja, das ist ein Fettnäpfchen in das man den Kollegen gegenüber deutlich treten kann, wenn man sich abends einfach verabschiedet, dass man jetzt schlafen geht, obwohl da noch diverse Schüler durch die Gänge geistern. Das hat bei uns der begleitende Vater damals gemacht, wir waren echt bedient. War völlig daneben, denn sonst hätte man sich eben abwechseln können, so war das schwieriger.

  • Hast du mal ne Klassenfahrt in der Sekundarstufe I gemacht?

    Ich machte keine 24-Stunden-Schichten. Nach 10 Stunden fällt der Hammer. Danach bin ich physisch nicht mehr in der Lage, einer anspruchsvollen Tätigkeit wie Aufsicht nachzukommen.

    Mir ist natürlich klar, dass die gängige Praxis die ist, dass möglichst wenige Begleitpersonen mitfahren, damit in der Schule während der Fahrt möglichst wenig Unterricht ausfällt. Das führt dann dazu, dass wöhrend der Fahrt alle irgendwie immer im Dienst und zuständig sind. Ich habe noch keine Fahrt erlebt, wo das anders war. So weit verstehe ich Karl-Dieters Frage - also, in diese Richtung interpretiere ich sie.

    Das heißt aber ja nicht, dass O. Meier grundsätzlich falsch liegt. Wie immer muss man sich die Frage stellen, wo denn die eigenen Rechte liegen und wodurch es gerechtfertigt scheint, diese Rechte zu untergraben, nur weil von Seiten des Dienstherrn Erwartungen formuliert werden, die nicht mit entsprechenden Ressourcen gestützt werden.


    Es würde uns allen gut anstehen, hier mehr auf unseren eigenen Schutz zu beharren. Ich soll auf Klassenfahrt fahren? Okay, aber ich bestehe auf meine gesetzlich festgelegten Ruhephasen, also müssen genügend Begleitpersonen zur Verfügung stehen, dass ich nicht jede Nacht Aufsicht und "Bereitschaft" bin. Und dass ich nach Nächten, wo dies mal meine Aufgabe ist, entsprechende Regenerationsphasen einlegen kann, ohne dass umgekehr zu wenige Kollegen da sind, die die Gruppe tagsüber betreuen und das Programm durchführen können. Das geht nicht, weil dann zu Hause zu viel Unterricht ausfällt? Dann kann wohl die Klassenfahrt nicht stattfinden.


    Ich arbeite selbst daran, hier noch konsequenter zu werden und mir nicht mit Gedanken wie "Ich bin ja eh ein Nachtmensch und so oft werde ich ja dann ab Mitternacht nicht mehr gebraucht" in die eigene Tasche zu lügen. So gesehen finde ich die Konsequenz, die O. Meier hier zeigt, eigentlich fast bewundernswert.

  • Okay, aber ich bestehe auf meine gesetzlich festgelegten Ruhephasen, also müssen genügend Begleitpersonen zur Verfügung stehen, dass ich nicht jede Nacht Aufsicht und "Bereitschaft" bin. Und dass ich nach Nächten, wo dies mal meine Aufgabe ist, entsprechende Regenerationsphasen einlegen kann, ohne dass umgekehr zu wenige Kollegen da sind, die die Gruppe tagsüber betreuen und das Programm durchführen können.

    Insbesondere vor dem Hintergrund, dass man vor Gericht landen kann, wenn was schief geht.

  • Ich halte es auch für ein Problem, dass Arbeitszeiten während Klassenfahrten keine Rolle spielen. Natürlich ist das Prinzip bei Beamten ein anderes (Alimentation vs. volle Arbeitskraft) als bei Angestellten, aber Klassenfahrten sind jetzt auch keine unerwartet auftretende Notsituation, da könnte man auch mit entsprechend Personal entsprechend planen. Zumal die Kollegen ja auch die Verantwortung für die Klasse tragen und nicht irgendwann auf dem Zahnfleisch gehen sollten.


    Aber solange nicht alle so konsequent sind wie O. Meier, wird sich da nicht so schnell etwas ändern.

  • Obacht: folgende Mitteilung könnte Verwirrung auslösen.


    Okay und wer macht sie dann, wenn sich das alle Kollegen so vornehmen?[…]

    M.I.R. E.G.A.L! Ich jedenfalls nicht. Nochmal: ich bin körperlich nicht in der Lage 24-Stunden-Schichten zu absolvieren. Sollte ich nachts wach bleiben müssen, muss ich entsprechend tagsüber schlafen. Ich erkenne die Realität an.

    Dann kannst du bei nicht volljährigen nur Tagesausflüge machen.

    Okay.

    Und ja, das ist ein Fettnäpfchen in das man den Kollegen gegenüber deutlich treten kann, wenn man sich abends einfach verabschiedet, dass man jetzt schlafen geht, obwohl da noch diverse Schüler durch die Gänge geistern. Das hat bei uns der begleitende Vater damals gemacht, wir waren echt bedient. War völlig daneben, denn sonst hätte man sich eben abwechseln können, so war das schwieriger.

    Meine Punkte, um das zu vermeiden:


    1. Nicht fahren!


    2. Wer fahren möchte, klärt alles vorher. In diesem Falle: einen mit der Rechtslage und den Naturgesetzen verträglichen Dienstplan aufstellen.


    Falls sich erfahrene Kolleginnen der völligen Negation ihrer Person hingeben möchten, bitte. Ich habe ohnehin nicht vor, euch ernst zu nehmen. Ich richte mich hier explizit an Berufsanfängerinnen wie die TE: lasst euch keine Scheiße erzählen, was alles unvermeidbar sei, was man schon immer so gemacht habe. Und überhaupt, warum du willst du denn als Mensch behandelt werden.


    Klärt bitte vorher, dass ihr unter menschenwürdigen Bedingungen fahrt.


    Im übrigen haben die Schülerinnen auch nichts davon, wenn etwas passiert, weil sie von einer übermüdeten Lehrerin beaufsichtigt werden.

  • Inwiefern beeinträchtigt Schnitzel die Wahrnehmung von dienstlichen Pflichten wie Aufsicht?

    Schnitzel und Bier, nicht Schnitzel oder Bier.

    So gesehen finde ich die Konsequenz, die O. Meier hier zeigt, eigentlich fast bewundernswert

    Mein aktuelles MS Word würde jetzt "eigentlich fast" unterstreichen und mir empfehlen, überflüssige Füllwörter wegzulassen.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

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