Kein verbindlicher Notenschlüssel an der Grundschule? ;(

  • Das sind dann auch die KuK die immer noch nicht verstanden haben, dass sie die Mitarbeitsnoten (etc.) nicht miteinander verrechnen dürfen, als wären diese gleichwertig.

    Ich gewichte die Mitarbeit - wo immer ich das rechtlich darf - eher niedrig. Weil gerade bei Mitarbeitsnoten eine objektive Notengebung eher schwierig ist. Die Mathelehrerin schrieb jetzt noch, dass die Arbeiten bei ihr ohnehin nichts zählen. Na super... wie sie die Mitarbeit bewertet, will ich lieber auch nicht wissen. Danke für euer Feedback - wäre ja herrlich, wenn ICH so meine Notengebung machen könnte. Immer dem individuellen Niveau den Notenschlüssel anpacken. Wahnsinn.

  • Danke für euer Feedback - wäre ja herrlich, wenn ICH so meine Notengebung machen könnte. Immer dem individuellen Niveau den Notenschlüssel anpacken. Wahnsinn.

    Hä, aber Du machst das doch sicherlich anders herum. Du bestimmst doch darüber, wie schwierig die Aufgaben im Test und in der Klausur sind.

    Darüber hast Du doch volle Kontrolle.

  • Kann dir nur anekdotisch berichten, dass mein Kind bei 90,47% richtig eine 2 hat. 3. Klasse, Mathe.

    90% ist in den meisten Noten Schlüsseln auch keine 1

  • Firelilly hat recht, es ist vollkommen egal, ob man erst die Klassenarbeit erstellt und dann einen passenden Notenschlüssel festlegt, oder ob man einen vorgegebenen Notenschlüssel hat und passende Aufgaben wählt. Man kann in beiden Fällen jedes gewünschte Ergebnis bekommen, wenn man es darauf anlegt.


    Aber selbst, wenn die Parallelklassen die gleichen Arbeiten mit dem gleichen Notenschlüssel schreiben, kann das ungerecht sein, weil der Unterricht abhängig von Lehrer und Klasse sicherlich unterschiedlich abgelaufen ist.

  • Haubsi1975 Ich weiß von den GS bei uns (NRW) im Schulbezirk, dass man dort einen schulinternen Notenschlüssel hat, der im Leistungskonzept der jeweiligen Schule nachzulesen ist. Der hat es an vielen Schulen in sich, glaube, da wäre ich als Kind niemals über eine 3 hinaus gekommen 😉. Und kein Vergleich zu den weiterführenden...

  • Haubsi1975 Ich weiß von den GS bei uns (NRW) im Schulbezirk, dass man dort einen schulinternen Notenschlüssel hat, der im Leistungskonzept der jeweiligen Schule nachzulesen ist. Der hat es an vielen Schulen in sich, glaube, da wäre ich als Kind niemals über eine 3 hinaus gekommen 😉. Und kein Vergleich zu den weiterführenden...

    Aber warum gibt man den Notenschlüssel dann nicht raus? Diese Intransparenz stört mich ...

  • Aber warum gibt man den Notenschlüssel dann nicht raus? Diese Intransparenz stört mich ...

    Okay, dass sollte schon selbstverständlich sein. Insbesondere auf Nachfrage.

    Wobei dir der Notenschlüssel auch nichts sagt, wenn du nicht weißt, welche Aufgaben im Unterricht besonders geübt wurden und welche überhaupt nicht und daher die Anforderungsbereiche nicht genau zuordnen kannst.

  • Ich habe gerade keine sichere rechtliche Grundlage dazu (vielleicht kann jemand aushelfen?), meine aber, dass alle Schulen aller Schulformen verpflichtet sind, ein Leistungsbewertungskonzept offen zu legen (NRW).

  • Ich habe gerade keine sichere rechtliche Grundlage dazu (vielleicht kann jemand aushelfen?), meine aber, dass alle Schulen aller Schulformen verpflichtet sind, ein Leistungsbewertungskonzept offen zu legen (NRW).

    Das ist per "Gesetz" geregelt. In Bayern z.B. steht etwas über die Leistungsbewertung in der Grundschulordnung und evtl. im allgemeinen BayEUG. Ähnliche Gesetze wird es für alle Bundesländer geben.


    Älteren Schülern der Sekundarstufe kann man die Bewertung viel einfacher erklären. Bei den Grundschülern geht das je nach Alter nur bedingt. Es ist ja schließlich eine Rückmeldung für die Kinder. Das Problem in der Grundschule ist, dass weniger die Kinder genau die Verteilung wissen wollen, sondern die Eltern. Und diese sind nicht im Unterricht dabei. Manchmal ist das sehr mühsam. Die meisten Schüler denken von Haus aus noch gar nicht so leistungsorientiert.


    Wichtig ist doch, was man mit dem Ergebnis macht. Es geht erst einmal um eine Rückmeldung und so sollte sie auch gesehen werden und die entsprechenden "Lern"konsequenzen gezogen werden oder man sagt: "Weiter so".

  • Eher schwere Aufgaben wurden genauso bepunktet wie die einfachen Aufgaben. Sorry - ich verstehe es nach wie vor nicht.

    Ich kann das jetzt nur für die Grundschule Bayern sagen. Es kommt immer darauf an, was man in einer Arbeit abfragt. Wir haben interne Vorgaben, wie viel Prozent von welcher Schwierigkeitsstufe in einer Arbeit erhalten sein sollte. So kann das sein, dass schwierige Aufgaben insgesamt weniger Punkte erhalten als leichte. Denn mit den leichten reproduzierenden Aufgaben muss man, wenn man einen Notenschlüssel hat, erst einmal eine Grundlage für eine 3 oder 4 schaffen. So eine Probe zusammenzustellen, ist manchmal eine Wissenschaft für sich, weil man die Aufgaben und Aufgabenteile einklassifiziert. Dabei muss man berücksichtigen, was genau man in der Klasse zu den Aufgaben geübt hat.


    Übrigens ist 80 Prozent für eine Drei nicht so aus der Welt. Es ist zwar streng, aber nicht unmöglich. Bei uns geht es bis 77 Prozent, was für eine Grundschule nicht allzu streng ist. Meine Schule hat - weil das in Bayern üblich ist - einen internen Notenschlüssel für Arbeiten (=Proben), wenn sie einen normalen Schwierigkeitsgrad haben. Wenn der Stoff leichter ist, können wir durchaus strenger bewerten.

  • Hier gibt es auch einen schulinternen Schlüssel , da hätte dein Kind ab 85 Prozent auch eine drei.


    Und ich finde es ungewöhnlich bis unsympathisch, wenn Eltern, noch dazu Kollegen mich dann auf privaten Kanälen über die Notengrenzen ausfragen würden.... auch wenn diese bei uns im Schulprogramm stehen.. so sollten bei der ersten Arbeit in klasse 3 doch andere Dinge im Vordergrund stehen. Eine Vergleichbarkeit zur Sek1 oder 2 sehe ich da erstmal nicht.

    Es sind doch die ersten Arbeiten für die Kinder......

  • Firelilly hat recht, es ist vollkommen egal, ob man erst die Klassenarbeit erstellt und dann einen passenden Notenschlüssel festlegt, oder ob man einen vorgegebenen Notenschlüssel hat und passende Aufgaben wählt. Man kann in beiden Fällen jedes gewünschte Ergebnis bekommen, wenn man es darauf anlegt.


    Aber selbst, wenn die Parallelklassen die gleichen Arbeiten mit dem gleichen Notenschlüssel schreiben, kann das ungerecht sein, weil der Unterricht abhängig von Lehrer und Klasse sicherlich unterschiedlich abgelaufen ist.

    Das mit dem unterschiedlich abgelaufenen Unterricht ist selbst bei einem selber so.

    Ich kann einen Reaktionsmechanismus abfragen und vorher nur bekannt geben, dass alles zu dem Thema drankommt. Ich kann aber vorher sagen: Lernt auch diesen Reaktionsmechanismus.

    Und ich ich kann zusätzlich diesen auch in der Stunde davor nochmal an der Tafel durchsprechen.


    In der Klausur wird man unterschiedliche gute Schülerleistungen bekommen, je nachdem wie genau man bekannt gibt, dass der für die Klausur wichtig ist und, wie sehr man ihn vorher übt. Danach passe ich sogar meine Bepunktung an. Bei einem Mechanismus, den ich wenig geübt habe, bin ich großzügiger, wenn SuS den richtigen Ansatz haben, aber es im Detail nicht ganz hinbekommen. Habe ich den explizit eingetrichtert, dann wird auch sehr streng bewertet. Vor allem, wenn ich vorher gesagt habe "Achtet hier auf die Polarisierungen der Atome, die müssen unbedingt angegeben werden". Also man hat sogar über das "Wann gebe ich nur einen halben Fehler, wann einen Ganzen" auch noch Steuerungsmöglichkeiten.



    Übrigens gebe ich immer sehr genau bekannt, was dran kommt in der Klausur. Bin da ultra transparent, verlange dafür aber auch viel. Also im Sinne von, ich verlange komplizierte Mechanismen und Rechenwege, gebe aber recht genau an, dass diese drankommen.

    Ist einfach eine Typfrage, es gibt auch KuK die nicht so sehr in die Tiefe abfragen, aber die Angabe was dran kommt, eher vage halten.



    Achso, und natürlich hat man auch, wenn man einen Reaktionsmechanismus abfragt, die Möglichkeit die Anforderungsbereiche zu variieren. Kommt er mit genau dem Molekül von der Übung dran, ist selbst ein komplizierter Reaktionsmechanismus AFB I (reine Reproduktion, von dem, was ander Tafel stand), wenn auch vielleicht ein anspruchsvoller AFB I.

    Verändere ich das Molekül etwas unter Beibehaltung der funktionellen Gruppen wird es (für manche) SuS schwieriger und man könnte von AFB II (Transfer) sprechen, wenn auch, wie ich finde, recht einfachem Transfer. Kannste den Reaktionsmechanismus mit den funktionellen Gruppen, ist es ja fast egal, wie der Rest des Moleküls aussieht.

    Tja, und dann kann man noch AFB III daraus machen, wenn man einen ähnlichen Reaktionsmechanismus entwickeln lässt und sich die SuS anhand des gelernten Reaktionsmechanismus in Kombination mit anderen gelernten Gesetzmäßigkeiten den neuen Reaktionsmechanismus herleiten können.

    Beispielsweise bei einer auswendig gelernten Kondensationsreaktion mit Wasserabspaltung könnten die SuS in der Klausur auch auf die Chlorwasserstoffabspaltung kommen, wenn man Hinweise zu den Produkten gibt (z.B. Universalindikatorlösung färbt sich bei der Reaktion rot). Das wäre für mich AFB III.


    Man hat abseits der prozentualen Verteilung sooooo unendlich viele Möglichkeiten zu steuern und kein Test und keine Klausur wird je objektiv gleichwertig schwer sein. Es geht darum ein eigenes Gefühl zu entwickeln, was man verlangt, dass es für die SuS fair aber anspruchsvoll ist, dass es möglichst viele Kompetenzen abprüft und die Aufgaben so einen gestaffelten SChwierigkeitsgrad über die Anforderungsbereiche haben, dass man möglichst viele Aussagen über Leistungsfähigkeit der SuS bekommt. Das meint vor allem jetzt Klausuren, aber selbst bei einem Test kann man sich extremst viele Gedanken machen, was dieser genau abprüft und wie die Korrelation Vorbereitung im Unterricht / Aufgaben ist.
    Da interessieren irgendwelche Prozentpunktevorgaben wirklich an aller letzter Stelle.

  • In Nds setzen die Fachkonferenzen die Notenschlüssel fest, er wäre bei uns also fix und wird auch veröffentlicht.

    Arbeiten können parallel geschrieben werden, müssen es aber nicht, ich könnte auch etwas ganz anderes schreiben lassen ... der Notenschlüssel bleibt.


    Auch ich finde die Bewertung nicht so ungewöhnlich, bei uns begann früher die 1 ab 97%, inzwischen ist es gelockert auf 95%, andere Noten entsprechend.

  • Für NRW kann ich folgendes sagen: Jede Grundschule erstellt ein schuleigenes Leistungskonzept mit den entsprechenden Bewertungsmaßstäben zur Notenfindung. Dazu gehört auch ein Bewertungsschlüssel für LZKs und Klassenarbeiten in Mathematik. Für unsere Schule (dreizügige GS) heißt das, die Arbeiten werden im Team erstellt und ein gemeinsamer Bewertungsschlüssel wird festgelegt.

    Viel wichtiger ist m. E. die Aufgabenverteilung hinsichtlich der Anforderungsbereiche. Ca. 50% der Aufgaben sollen dem Anforderungsbereich 1, 40 bis 45% dem Anforderungsbereich 2 zugeordnet werden. Der größte Teil einer Lernzielkontrolle besteht also aus Reproduktionsaufgaben und nur ein kleiner Teil Aufgaben mit Anforderung zur Abstraktion oder anderen Schwierigkeiten. Daher sind die Bewertungen mit den Schlüsseln anderer Schulformen wohl kaum vergleichbar. Konkret bedeutet dies, wenn 20% von einer LZK zum Thema Einmaleins nicht richtig gerechnet wurde, ist dies eben nicht mehr „gut“.

    Bei uns wird dies allerdings zu Beginn der Schuljahre 3 und 4 so erklärt.

  • Hier gibt es auch einen schulinternen Schlüssel , da hätte dein Kind ab 85 Prozent auch eine drei.


    Und ich finde es ungewöhnlich bis unsympathisch, wenn Eltern, noch dazu Kollegen mich dann auf privaten Kanälen über die Notengrenzen ausfragen würden....

    Es sind doch die ersten Arbeiten für die Kinder......

    Eben - gerade weil es die ersten Arbeiten sind, wollte ich mal nach dem Notenschlüssel fragen. Meine Güte, wenn ich mich über jede Nachfrage so aufregen würde... Ich fand es ungewöhnlich, ich kenne es so überhaupt nicht - und ich frage nach. Nachdem die Mathelehrerin selber uns diesen Chat für Fragen aller Art zur Verfügung gestellt hat. Wenn ich das als Lehrerin nicht aushalte, sollte ich keine werden. Ich hatte in dieser Woche schon einige (!) Gespräche wegen der Bewertung. Warum die und die Note, warum die und die Bepunktung, warum hier der Notenschlüssel und da jener? Und da muss ich mich immer rechtfertigen. Und erkläre das. Und jetzt möchte ich eben mal etwas erklärt bekommen, jetzt bin ich eben mal die, die "nervt". So what. Meine Tochter hat übrigens geweint, als sie mir von der Note erzählte. Ich habe dann gesagt, dass das doch gut ist für den Anfang. Und die Hauptsache ist, dass ihr Mathe Spaß macht. Sie meinte dann, sie hätte "von Oma" meine Grundschulzeugnisse gesehen. Und ich hätte in Mathe immer eine 1 gehabt (war wirklich so), das schafft sie dann nicht mehr.


  • Auch ich finde die Bewertung nicht so ungewöhnlich, bei uns begann früher die 1 ab 97%, inzwischen ist es gelockert auf 95%, andere Noten entsprechend.

    Krass - wie gesagt, berufliches Gymnasium hätte sie bei uns eine 2+ gehabt, da wissen wir ja jetzt, warum jeder das Abi bekommt. Warum übrigens der Notenschlüssel für das berufliche Gymnasium in RLP so "milde" ist, weiß ich auch nicht. Der IHK-Schlüssel ist der "Härteste" - auch hier wäre es aber eine 2- gewesen.

  • Ich habe gerade keine sichere rechtliche Grundlage dazu (vielleicht kann jemand aushelfen?), meine aber, dass alle Schulen aller Schulformen verpflichtet sind, ein Leistungsbewertungskonzept offen zu legen (NRW).

    Richtig.

    Kann bei uns z.B auf der Homepage gelesen und r runtergeladen werden. Und außerdem liegt es im Sekretariat.

  • Okay, es scheint mir wirklich nicht vergleichbar zu sein, deine Schulform und Grundschule.

    Hier erkläre ich am Elternabend natürlich die Grundlagen, erlebe solche detailierten Rückfragen aber nur selten. Der Fokus liegt in Klasse 3 zum Glück noch nicht so auf den Noten, + und - gibt es bei uns gar nicht.

    Und das obwohl der Notenschlüssel deutlich strenger ist als bei euch.


    Elterngespräche drehen sich in der Grundschule tatsächlich oft um andere Dinge als um Noten...

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