Abschlussfeiern am Abend verpflichtend?

  • Mich interessiert, wie das bei euch gehandhabt wird.

    Bei uns werden die Abschlusszeugnisse in einem Eventrestaurant ausgegeben. Mit Ansprachen der Lehrer, Schüler und teilweise der Eltern. Parallel dazu wird getrunken und anschließend gegessen und mit Musik gefeiert.

    Das findet alles abends statt. Der Eintritt beträgt ca. 100€/Person inkl. Lehrer, wofür aber auch einiges geleistet wird.


    Mich stört allerdings, dass dies als Pflichtveranstaltung deklariert wird, bzw. es dringend erwartet wird, dass die unterrichtenden Lehrer daran teilnehmen.


    Habt ihr auch solche "Pflichtveranstaltungen" und sind diese überhaupt rechtmäßig (Zeugnisausgabe, verknüpft mit bezahlten Event)?

  • Ich bin ja eine, die Entlassfeiern in der Schule, Freisprechungsfeiern etc. als Pflichtveranstaltungen für die in den Abschlussklassen unterrichtenden Lehrkräfte betrachtet. Das ist auch eine Wertschätzung gegenüber den SchülerInnen.

    100 € wären mir jetzt allerdings auch zuviel. Oder werdet ihr eingeladen?


    Nachtrag: In dieser Größenordnung ist das aber schwierig, oder!?

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    Mir scheint, hier liegt keine klare Trennung zwischen einer schulischen Veranstaltung (Abschlussfeier und Zeugnisübergabe) und dem privaten Teil (tanzen, trinken, tratschen) vor. Das ist in meinen Augen mehr als unglücklich.


    Formal gesehen kann niemand zu einer dienstlichen Veranstaltung verpflichtet werden, wenn für die pflichtgemäße Wahrnehmung der Dienstgeschäfte ein Eintritt für den Zutritt selbiger Veranstaltung erhoben wird. Das kann man der Schulleitung gerne entsprechend rückmelden.


    Anders wäre es, wenn es einen offiziellen - und kostenlosen - Teil am Anfang gibt und der zweite Teil sich klar abgrenzt und die "Bezahlschranke" erst dort liegt.

  • Das findet alles abends statt. Der Eintritt beträgt ca. 100€/Person inkl. Lehrer, wofür aber auch einiges geleistet wird.

    Mich stört allerdings, dass dies als Pflichtveranstaltung deklariert wird, bzw. es dringend erwartet wird, dass die unterrichtenden Lehrer daran teilnehmen.

    Einfach mal - so wie es sich für Dienstreisen gehört - vorab einen Antrag auf Genehmigung der Dienstreise unter Angabe aller damit verbundenen Kosten einreichen. Man wird dann am entsprechenden Bescheid erkennen, ob diese Veranstaltung wirklich im dienstlichen Interesse liegt und verpflichtend ist oder nicht ;)


    Habt ihr auch solche "Pflichtveranstaltungen" und sind diese überhaupt rechtmäßig (Zeugnisausgabe, verknüpft mit bezahlten Event)?

    Bei uns ist das klar getrennt. Die Zeugnisausgabe findet am Nachmittag in feierlichem Rahmen durch die Schule statt (natürlich ohne Eintritt), die Abschlussfeier durch Schüler und Eltern organisiert dann außerhalb von Schule. Die Lehrkräfte sind dazu herzlich eingeladen und gerne gesehen, verpflichtend ist die Teilnahme nicht und wird so von uns auch klar kommuniziert. Im Übrigen liegen die Kosten bei unseren Veranstaltungen dann eher bei 20€ als bei 100€, wie ich im Parallelthread schon einmal beschrieben hatte.

  • Bei uns werden die Abschlusszeugnisse in einem Eventrestaurant ausgegeben.

    Abitur kenne ich bisher nur aus Schülersicht, daher meine vielleicht etwas naive Frage:

    Die Zeugnisse gibt doch "die Schule", also ein Lehrer (... oder mehrere oder die Schulleitung) aus. Also ist die Institution Schule bei der Planung dabei. Oder wird gesagt -von wem dann eigentlich?- : ,,Komm bitte um xx Uhr ins Restaurant yy, zahl 100€ Eintritt und bring die Zeugnisse mit!"?

    Wenn also die Schule bei der Planung dabei ist, kann sie dann nicht einfach gegen die Abgabe der Zeugnisse im Restaurant sein?

    PS Ich kenne es so, dass die Zeugnisse auf schulischem Boden abgegeben werden (müssen?).

  • Bei uns wird es auch als verpflichtend dargestellt und das sorgt, berechtigterweise, regelmäßig für Diskussionen (auch unter uns schulleitungsmitgliedern).


    Meinen Standpunkt kennen die Kollegen und Schüler dazu:

    Zur Zeugnisübergabe, die von der Schule aus ausgerichtet wird und kostenlos ist, bin ich da. Wenn mich ein Jahrgang zur Feier dabei haben will (vor allem dann wenn ich im Jahrgang keinen Unterricht hatte), komme ich nur wenn es kostenfrei ist oder klar ist, dass ich kostenlos dabei bin aber dann auch nicht gezwungen bin dort zu essen oder zu trinken (quasi nur da sitzen und die Möglichkeit haben auf eigene Rechnung ein Getränk zu bestellen). Dadurch braucht man für mich nur nen Stuhl bereit stellen 😊

    • Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. -Machiavelli-
    • Zwei Mächte gehen durch die Welt, Geist und Degen, aber der Geist ist der mächtigere. -Napoleon-
    • In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst! -Augustinus-
  • state_of_Trance : Aber stimmt dann nicht die Schule zu, dass das dort stattfindet? Oder bekommt die Schule mitgeteilt, wann sie sich wo mit Zeugnissen einzufinden hat?

    Die Schüler laden ein, das wird allerdings schon mit der Stufenleitung abgesprochen. Es gab kürzlich einen Durchgang, der für viel Unmut gesorgt hat, weil die Feier 70€ gekostet und zusätzlich auch recht schlecht ohne Auto erreichbar.


    Im Endeffekt war die Feier inklusive Catering die 70€ auch wert, aber das sollte trotzdem nicht wiederholt werden. Restaurant auf eigene Rechnung ist am besten.

  • Einfach mal - so wie es sich für Dienstreisen gehört - vorab einen Antrag auf Genehmigung der Dienstreise unter Angabe aller damit verbundenen Kosten einreichen.

    Dabei aber auch damit rechnen, dass für die dann vor Ort "kostenfrei" erhältliche Verpflegung vom Tagegeld ein Betrag für das Abendessen abgezogen wird.

    Tagegeld gibt es natürlich nur bei entsprechend langer Abwesenheit/Dauer. Das Abendessen ergibt vielleicht 5,20 € weniger.

    Da die Veranstaltung vermutlich abends stattfindet, ist davon auszugehen, dass der ÖPNV nicht für die Heimreise genutzt werden kann. Deshalb darf bei der Abrechnung der Fahrtkosten ein höherer Satz (z.B. 0,38 Ct/km statt nur 0,25) angesetzt werden. Wahlweise müsste auch eine Hotelübernachtung möglich sein, denn nicht jede*r hat ein Auto.

  • Das ist doch selbstverständlich ;) Vermutlich fällt aber ohnehin meist kein Tagegeld bei einer solchen Dienstreise an, da diese selten über 8 Stunden dauern dürfte....obwohl.... :teufel:

  • So wie ich das hier sehe und lese, ist das Problem hausgemacht. Zeugnisübergabe kann also von der restlichen Feier getrennt werden (so war es auch bei meinem Abitur vor 2000 Jahren).

  • Mich betrifft das ja nicht, aber wenn das ab und zu vorkommt, würde es mir nix ausmachen. Jedes Jahr mit 100 € verpflichtend dabei sein zu müssen, wäre mir zu viel.

    Ist es und kommt daher natürlich auch nicht in Frage. Wir sind Profis und arbeiten in diesem Beruf, um damit Geld zu verdienen und nicht, um eigenes Geld dorthin zu tragen.

  • Die Organisation erfolgt durch die Abteilungsleiter und Schüler. Tatsächlich werden die Zeugnisse in der Location ausgeteilt und selbstverständlich bezahlen die Lehrer ihren Beitrag selbst. Bekommen dafür auch einiges.

    Mich stört etwas der Zwangscharakter für alle, weil einige das ganz toll finden. So wie bei Klassenfahrten, wo sich einige immer melden und viel aus der eigenen Tasche bezahlen.

    Letztendlich ist die Frage, Spielverderber oder nicht Spielverderber. Beliebter Kollege oder der miesepetrige immer dagegen Typ.

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