• Dass Abordnungen drohen können, ist eigentlich nichts Neues. Das droht schon seit 2 oder 3 Jahren.

    Aber es gab vor einigen Wochen hier im Forum den Hinweis auf eine Email bzgl. der Abordnungen. Die kam aber nicht und der Hinweis wurde zurückgezogen.

    Generell kann eine Abordnung aber jede (Grund-)Schule betreffen, die überbesetzt ist. Und im Rahmen von "Kaskaden-Abordnungen" kann es auch Schulen treffen, die nicht überbesetzt sind.


    Die bekommen dann eine Abordnung und müssen wen anders abgeben, damit die Fahrtwege für beide im akzeptablen Rahmen bleiben.

    Die Bezirksregierungen können, zumindest mit verbeamteten Personen, im Normalfall unvorstellbare Dinge tun:

    1) Abordnen, auch an andere Schulformen, auch für länger. Zwar kann man dann ggf. Trennungsentschädigung beantragen, aber ich weiß, dass das sehr deprimierend sein kann (--> andere Klientel, neues Kollegium, andere Regeln, Einarbeiten in neues Material, ggf. als sinnlos empfundene Tätigkeit, längere Fahrzeit).

    2) Versetzen, auch gegen den Willen und ohne Zustimmung. In einem mir bekannten Fall wurde die zu versetzende Lehrkraft mittels Postzustellungsurkunde in die Bezirksregierung geladen. Dort wurde ihr von den Dezernenten (inkl. Gleichstellungsbeauftragter) eröffnet, dass sie ab bald an Schule XX (andere Schulform) versetzt wird. Man wolle daran erinnern, dass die Lehrkraft "fürstlich alimentiert" werde. Sollte ihr das nicht passen, könne sie sich gerne aus dem Dienstverhältnis entlassen lassen.

    Auch der Personalrat bzw. die Gewerkschaft konnte der betreffenden Lehrkraft nicht helfen, sie musste an die XX Schule gehen.

    Also, man sollte sich da keinen falschen Vorstellungen hingeben, möglich ist das.

  • 2) Versetzen, auch gegen den Willen und ohne Zustimmung. In einem mir bekannten Fall wurde die zu versetzende Lehrkraft mittels Postzustellungsurkunde in die Bezirksregierung geladen. Dort wurde ihr von den Dezernenten (inkl. Gleichstellungsbeauftragter) eröffnet, dass sie ab bald an Schule XX (andere Schulform) versetzt wird. Man wolle daran erinnern, dass die Lehrkraft "fürstlich alimentiert" werde. Sollte ihr das nicht passen, könne sie sich gerne aus dem Dienstverhältnis entlassen lassen.

    Dann hätte ich um Zettel und Stift gebeten und an Ort und Stelle den entsprechenden Entlassungsgesuch-Zweizeiler geschrieben. Schulformübergreifend würde ich nicht mitmachen und wäre meine persönliche Schmerzgrenze, aber dann muss man eben auch mit den Konsequenzen leben.


    Wie siehts denn eigentlich derzeit an Berufskollegs aus, muss da auch schon abgeordnet werden oder ist man dort noch safe?

  • Sinkende Schülerzahlen gibt’s auch am BK. Ich hab persönlich bisher nichts von Abordnungen gehört, aber ich habe 2 Schulschließungen erlebt, die dann beide meiner Schule zugeordnet wurden. Das ist allerdings schon länger her.

  • Vielleicht aber schon, wenn die Unterbesetzung halt weniger ausgeprägt als woanders ist? 😬

    Also, wenn eine Schule unterbesetzt ist, wird man sicher nicht noch weitere Lehrkräfte abordnen, nur weil andere Schulen mehr betroffen sind. Da die Karten jährlich neu gemischt werden, kann sich die Situation an BKs sehr schnell ändern. Wir haben viele einjährige und einige zweijährige Bildungsgänge und sind von der freien Wirtschaft abhängig. Außerdem sind die beruflichen Richtungen der Lehrpersonen oft ja speziell. Ich könnte zB nicht ohne weiteres an jedes BK mit meinen technischen Fächern.

  • Okay, das macht für Lehrkräfte mit beruflicher Fachrichtung Sinn. Danke für den Einblick! Ich tendiere gerade perspektivisch zum BK, mache mir aber schon ein bissi Gedanken, ob Landesdienst mit meinem wohnortnahen Unterbesetzungshotspot hier überhaupt so clever bzw. ein vertretbares Risiko ist^^

    Dass am BK auch Schülerzahlen sinken, war mir neu - interessant!

  • Dass am BK auch Schülerzahlen sinken, war mir neu - interessant!

    Im Nächsten Schuljahr könnte es noch prekärer werden, wenn der G9-Jahrgang fehlt.

    Unsere Zahlen im allgemeinbildenden Bereich sehen aktuell gut aus, aber das duale System schwächelt auch wegen der schlechten Konjunktur.

  • Ist das "typspezifisch" (Technisches, Wirtschaft/Verwaltung etc.) oder trifft die Tendenz alle BKs? Interessant jedenfalls.

    Wahrscheinlich sind alle Systeme jenseits des klassischen allgemeinbildenen 1. Bildungsweges ein bisschen volatil..

  • Dass am BK auch Schülerzahlen sinken, war mir neu - interessant!

    Ich kenne zwei Fälle aus NRW:

    1) Für einen Bildungsgang am BK hätte die Abteilungsleitung eigentlich Werbung mache sollen an Realschulen etc. Aber die Abteilungsleitung war der Meinung, dass sie sich die Arbeit sparen will. Die SL hatte da wohl auch nicht so den Durchblick. Jedenfalls waren demletzt nur ganz wenige Anmeldungen vorhanden, im letzten Sommer sogar nur 2 (?) Anmeldungen, sodass nun die Schließung dieses Bildungsgangs angedacht wird. Bei einem 3-jährigen Bildungsgang kann man sich leicht ausrechen, dass daran mindestens mal 4-5 Lehrerstellen hängen. Wenn es gut läuft, müssen die KuK in Bildungsgänge wechseln, wo sie sich neu einarbeiten müssen. Wenn es schlecht läuft, werden sie versetzt, weil die Abteilungsleitung sich "einen Lauen" gemacht hat.

    2) Gefühlt halten sich diverse Schulen im Bereich der Erwachsenenbildung aktuell nur wegen der IK-Klassen. Wenn aber politisch durch Maßnahmen gegen Zuzug diese Klientel wegbricht, könnte es auch da eng werden.

  • Und wohin dann? Gen Gesamtschulen?

    ne nur zu anderen BKs, in technischen Fächern ist der Mangel noch hoch. Aber auch Deutsch und Englisch sowie Religion oder Gesellschaftslehre sind regelmäßig gesucht bei uns. Mathe auch. Wenn man solche Fächer mitbringt, hat man durchaus Chancen.


    Dass am BK auch Schülerzahlen sinken, war mir neu - interessant!

    Bei uns aktuell wegen IFK Klassen nicht, aber bei den Azubis teils schon kleinere Klassen. Die Betriebe bilden weniger aus.

    Vollzeit ist recht stabil.

    Abendform - Weiterbildung der Technikerschule krankt aber auch, das machen immer weniger Leute, weil aber auch die Stellen nicht ausgeschrieben sind dann für die Absolventen.

  • ne nur zu anderen BKs, in technischen Fächern ist der Mangel noch hoch. Aber auch Deutsch und Englisch sowie Religion oder Gesellschaftslehre sind regelmäßig gesucht bei uns. Mathe auch. Wenn man solche Fächer mitbringt, hat man durchaus Chancen.

    Ich habe aber mal gehört, dass an manchen BKs grade die Lehrkräfte für Gesellschaftslehre sehr viele Klassen haben, weil das Fach pro Klasse nur ein geringes Stundendeputat hat. Theoretisch könnte man dann 11-12 verschiedene Klassen haben, in denen man unterrichtet. Was auch nicht so nice ist.

  • Ok, nicht so schön. Aber solange innerhalb der gleichen Schulform versetzt wird, gehts ja noch - für mich wäre Runterstufung an eine Kinderschule der Supergau, den ich gerne vermeiden würde. Würde jemand berichten, dass das bereits gelebte Praxis ist, würde ich einen entsprechenden Wechsel vor dem Risikohintergrund wohl direkt ausschließen und mich weiter auf private Träger konzentrieren.


    Viele verschiedene Klassen wegen geringer Stunden im Fach wäre dann halt so. Alles ist besser, als mit 7 Deputatsstunden als Klassenlehrer in Klasse 5 zu landen, wie mir mehr als einmal passiert ist, und dann netterweise direkt noch mit 5 Stunden die Parallelklasse dazu zu kriegen 😕 Bei der Option, die gerade auf dem Tisch liegt, könnte ich auch ausschließlich Englisch machen (stelle mir das aber etwas öde und einseitig vor, vielleicht ist zwischendurch Gesellschaftslehre dann doch ganz nett).

  • Ist das "typspezifisch" (Technisches, Wirtschaft/Verwaltung etc.) oder trifft die Tendenz alle BKs?

    keine Ahnung. Gerüchteweise hat es alle BKs im Umkreis getroffen, aber eine belastbare Aussage kann ich dazu nicht treffen.

    weil die Abteilungsleitung sich "einen Lauen" gemacht ha

    naja, die Schließung eines Bildungsganges ist eine größere Sache. Schülerzahlen brechen nicht allein deswegen weg, weil die Werbung fehlt. Etablierte Bildungsgänge benötigen ohnehin wenig Werbung. Die tragen sich alleine durch Mundpropaganda. Und den Abteilungsleiter allein dafür verantwortlich zu machen, ist eine sehr verkürzte Darstellung.

    Aber das ist die Realität an BKs, die nicht grad im Ballungsgebiet liegen. Ich kenne das auch aus meinem ländlichen Bereich. In jedem Jahr muss neu entschieden werden. Und manchmal macht die Schulaufsicht auch Bildungsgänge dicht.

    Theoretisch könnte man dann 11-12 verschiedene Klassen haben,

    Theoretisch kann man auch 25 Klassen haben! Gute Schulleitungen vermeiden das aber! Ich kenne jedoch Religionspfarrer*innen, die das schon so hatten. Das ist eine große Belastung.

    Maylin85 mit deinen Fächern kannst du im Gymnasium und den Fachoberschulen eingesetzt werden. Damit reduzieren sich die Klassen schon mal deutlich. Auch Fachschule wäre möglich.

  • Es hängt denke ich sehr von der Region und dem BK, sowie den eigenen Fächern ab. Kenne durchaus jemanden der schon für einige Stunden an eine Sekundarschule abgeordnet war.

    Uns fehlen aktuell eher KuK, allerdings in Fächern die sehr schwierig zu bekommen sind. Unsere SuS-Zahlen sind aber auch, dank viel Werbung aktuell wieder sehr gut.

  • Ich habe aber mal gehört, dass an manchen BKs grade die Lehrkräfte für Gesellschaftslehre sehr viele Klassen haben, weil das Fach pro Klasse nur ein geringes Stundendeputat hat. Theoretisch könnte man dann 11-12 verschiedene Klassen haben, in denen man unterrichtet. Was auch nicht so nice ist.

    Betrifft häufiger die berufsübergreifenden Fächer.

    Ich könnte mein ganzes Stundenvolumen in einer Klasse halten (theoretisch), jemand mit D, M, E, Reli eben nicht.

    Also ja, die mit WL, PG, GL etc haben tendentiell mehr Klassen.
    Am BK haben wir aber in vielen Bildungsgängen auch Mehrzügigkeit, was dann wieder entlasten kann und insgesamt in der Regel 2-3 jährige Bildungsgänge, also dort eine weniger breite Streuung als bei Jahrgang 5 bis 10 oder bis 13.

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