Ich habe jetzt zugegebenermaßen nur den bisherigen Thread quergelesen...
Einige Aussagen finde ich inhaltlich oder in ihren möglicherweise unbeabsichtigten Implikationen sehr problematisch.
Fachfremder Unterricht gehört in der Grundschule aufgrund des Klassenlehrerprinzips dazu. Jedes in der Lehrerausbildung einigermaßen vernünftig denkende Bundesland verpflichtet mindestens zum Studium von Mathe, Deutsch und einem weiteren Fach. Dementsprechend gehe ich völlig mit, dass gerade in den Hauptfächern fachfremder Unterricht einfach vermeidbar wäre. Spannend finde ich, dass hier das nur in Bezug auf Mathe problematisiert wird. In Deutsch sind fachdidaktische Fehler aber ja nicht weniger verheerend.
Dennoch wird es immer wieder Fächer geben, die in der eigenen Klasse fachfremd abgedeckt werden, um ausreichend Stunden für die Klassenleitung zu haben oder weil es niemanden mit diesem Studienfach gibt. Außerdem ergeben sich daraus Potenziale für fächerübergreifenden Unterricht. Sinnvoll finde ich ein Verfahren, bei dem jede Lehrkraft ein bis drei Fächer "wegwünschen" kann, sodass jeder nicht in seinen schwachen Bereichen eingesetzt wird. Manchmal bietet es sich dann an, dass Parallelkolleginnen tauschen, bes. bei Fächern mit gleicher Stundenzahl (à la "Ich mache in beiden Parallelklassen Musik, weil ich musikalisch bin und mich mit Begeisterung in die Musikdidaktik eingearbeitet habe und du machst in beiden Klassen Kunst, weil du gut zeichnen kannst und Ahnung von Kunstdidaktik hast").
Außerdem möchte ich die Aussagen von anderen GS-Lehrkräften nochmal unterstreichen, dass Englisch nur in studierte Hände gehört. Gerade weil wir eben kein "stumpfes Vokabellernen" vermitteln, sondern der Unterricht auf ganz anderen didaktischen Konzepten fußt, kann ich als schlechtes Sprachvorbild, das z.B. falsche Grammatik oder Aussprache vorlebt oder häufig Deutsch spricht, unheimlich viel auch hier kaputt machen.