Nach Lehramtsstudium keine Perspektive (Hilfe)

  • Vielleicht nochmal so generell zur Fliegerei. Wenn man das machen möchte, dann muss man das auch WIRKLICH wollen. Die Hürde für den Eintritt ist sehr sehr hoch, die Vorbereitung darauf ist sehr aufwendig und es werden hier nur sehr wenige ausgewählt. Auch die Ausbildung ist sehr anspruchsvoll, wenn man das nicht zu 100% will, wird man garantiert scheitern. Der Vorbereitungsdienst ist da ein Witz gegen.

  • Was die KI verzapft, muss dann schon noch ein menschlicher Verstand querlesen, bevor das als Anleitung bei Geräten beigelegt wird. Zudem haben wir als Lehrer der KI eine Fähigkeit voraus:
    Wir können Informationen für definierte Zielgruppen didaktisch und strukturiert aufbereiten. Gerade bei neuen Produkten hat die KI gar keine Trainingsdaten, auf die sie zugreifen könnte. Mein Job wäre gewesen, die Beschreibungen der Entwickler auf ein allgemein verständliches Niveau herunterzubrechen und für "Normalanwender" verständlich zu formulieren.
    Viel Spaß beim Lesen einer Bedienungsanleitung, die von einer KI formuliert wurde ;)

    Alternativen zum Lehramtsberuf hatte ich hier zusammengestellt - und ergänze das sporadisch:
    https://www.autenrieths.de/lehrerberuf.html

    Wenn ein Produkt gut designt ist, liest man die Bedienungsanleitung eh nicht. Ansonsten sind technische Redakteure in der Regel keine Deutschlehrkräfte, es gibt dafür eigene Studiengänge. Technisches Verständnis ist viel wichtiger als Orthografie und Übersetzung, das wird in der Regel eh Extern gemacht.

    Kann man sich natürlich aneignen, aber mit einem Lehramtsstudium bringt man echt wenig für diese Tätigkeit mit.

  • Hm, nach deine Schilderungen habe ich einen Typ Lernenden im Auge, der gar nicht so selten ist… nämlich solche, denen ein akademisches Setting (Schule, Hochschule, etc.) eigentlich gar nicht liegt. Vielleicht schätze ich dich da falsch ein, aber ich habe so das Gefühl, das ist bei dir auch so.

    Falls ja, dann denke ich nicht, dass du mit einer weiteren, wie auch immer gearteten Ausbildung, viel glücklicher werden würdest.

    Meine Vorschlag wäre tatsächlich zu schauen, was du mit deinem Universitätsabschluss - den hast du ja, das solltest du auf keinen Fall kleinreden - beruflich machen kannst. Da möchte ich mich auch diversen Vorposts anschliessen - kontaktiere eine Berufsberatung bzw. ein Berufscoaching. Die Leute dort können mit dir herausarbeiten, wie du deinen Abschluss und deine Stärken/Interessen am besten in einen Beruf verwandeln kannst 🙂

  • Wenn ein Produkt gut designt ist, liest man die Bedienungsanleitung eh nicht. Ansonsten sind technische Redakteure in der Regel keine Deutschlehrkräfte, es gibt dafür eigene Studiengänge. Technisches Verständnis ist viel wichtiger als Orthografie und Übersetzung, das wird in der Regel eh Extern gemacht.

    Kann man sich natürlich aneignen, aber mit einem Lehramtsstudium bringt man echt wenig für diese Tätigkeit mit.

    Technische Redakteure schreiben in der Regel Bedienungsanleitungen komplexer Geräte und dann auch entsprechend die technischen Unterlagen (Installation, Wartung, Reparatur). Da hilft wirklich kein Lehramtsstudium (mit der exotischen kleinen Ausnahme, dass man ein berufsbildendes technisches Fach studiert hat).

    Bei dem ersten Punkt würde ich ein bisschen widersprechen. Gute technische Redakteure*innen verbinden technisches Verständnis mit soliden sprachlichen, rechtschriftlichen, grammatikalischen und kommunikativen Fähigkeiten. Das ist unter Ingenieuren*innen eine recht kleine exotische Minderheit, es muss aber in diesem Pool gewildert werden, da grundständig ausgebildete Redakteure*innen selten sind.

    Aber zu der eigentlichen Frage zurück:

    * Die technische Dokumentation passt nicht (und damit natürlich auch nicht das technische Training).

    * Mit dem Hintergrund würde ich schauen, ob ich an irgendeiner Stelle im Fortbildungsbereich unterkommen könnte. Da muss man aber aufpassen, dass man nicht anfängt sehr prekär zu arbeiten. --> Ich würde also sehr breit nach Jobs suchen, die irgendeinen Bezug zu Fortbildung haben. Jetzt das Aber: Das geht auch nicht in die Richtung deiner Wünsche (Pilotin).

    * Jetzt noch eine ganz andere Idee: Wenn du Pilotin andenkst, schlummert in dir Talent und/oder Interesse für Physik/Technik? Dann wäre eine Idee, eine Ausbildung/ein Studium in einem in einem technischen Bereich zu machen und dann später (auch auf der Basis des LA-Studiums) in den Ausbildungsbereich zu gehen.


    Und noch eine Anmerkung am Rande: Du gibst die Verantwortung dafür, etwas Falsches studiert zu haben und nicht gestoppt worden zu sein, ab. Ja, andere beeinflussen dich, aber du hast dich auch selbst dazu entschieden, das so durchzuziehen.

    Außerdem: Stell dir die Frage (und gib die Antwort ggf. hier), was du gut kannst. Das ist die Basis dafür, was du beruflich anstreben solltest. Dann könnte dir zielgerichteter geantwortet werden, so stochern wir irgendwie in dem Nebel zwischen Lehramt und Pilotin.

    Tim Finnegan liv’d in Walkin Street
    A gentle Irishman mighty odd.

  • Und jetzt mal Spaß beiseite!

    Die Ausbildung bei der Bundeswehr dürfte im Pilotenbereich zum anspruchsvollstem in diesem Land gehören!

    Wie kann man jemandem dazu raten, die im Jura Grundstudium gescheitert und mit hängen und würgen durch einen LA-Master gekommen ist?

    Die wäre schon nach dem ersten Interview der Traum ausgeträumt!

    Das geht wohl an mich und nein, mein Hinweis mit der Bundeswehr war nicht ernst gemeint, zumindest nicht der Teil mit der Pilotenausbildung.

    Wenn jemand Ende 20 keinerlei Plan hat, was er/ sie überhaupt machen will, offenbar noch nie richtig auf eigenen Beinen gestanden hat, dann aber eine extrem teure Berufsausbildung angibt interessant zu finden ohne Angabe von Gründen, warum diese niemals weiter verfolgt wurde trotz medizinischer Investitionen angeblich im Hinblick darauf, dann haue ich halt auch einfach mal etwas raus, was vielleicht ja eine Reaktion provoziert, mit der sich konkret etwas anfangen lässt.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Kann man sich natürlich aneignen, aber mit einem Lehramtsstudium bringt man echt wenig für diese Tätigkeit mit.

    In meinem Fall waren zwei Arbeitgeber anderer Ansicht ;)
    Dass ich letztendlich nicht in diesem Bereich gelandet bin, lag darin, dass ich eine Stelle als Lehrkraft erhielt.

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
    Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten

  • Das geht wohl an mich und nein, mein Hinweis mit der Bundeswehr war nicht ernst gemeint, zumindest nicht der Teil mit der Pilotenausbildung.

    Wenn jemand Ende 20 keinerlei Plan hat, was er/ sie überhaupt machen will, offenbar noch nie richtig auf eigenen Beinen gestanden hat, dann aber eine extrem teure Berufsausbildung angibt interessant zu finden ohne Angabe von Gründen, warum diese niemals weiter verfolgt wurde trotz medizinischer Investitionen angeblich im Hinblick darauf, dann haue ich halt auch einfach mal etwas raus, was vielleicht ja eine Reaktion provoziert, mit der sich konkret etwas anfangen lässt.

    Das ist bei vielen Leuten so. Immer wenn man sich einen Beruf auswählt wie z.B. Lehrer, der dann gleich auch klappt, alles gut. Wenn man sich diverse Berufe ausgesucht hat, die jedoch nicht geklappt haben, weil man sie mal eben nicht so einfach anfangen kann wie ein Lehramtsstudium, in das man sich einfach ohne jegliche Hürden von heute auf morgen einschreiben kann, wird prompt unterstellt man wüsste nicht, was man machen soll.

    Hier müsste man eher zwischen machen wollen (Plan) und tatsächlich auch machen können (Realistisch) differenzieren. Es nützt nichts, konkrete berufliche Pläne zu haben, die unrealistisch sind, dann hat man mit 50 noch keine Arbeit.

  • Mit dem Hintergrund würde ich schauen, ob ich an irgendeiner Stelle im Fortbildungsbereich unterkommen könnte. Da muss man aber aufpassen, dass man nicht anfängt sehr prekär zu arbeiten.

    Das ist leider oft der Fall. Man wird manchmal mit guten, verführerischen Honorarsätzen gelockt. Diese Einkünfte müssen jedoch nachträglich selbst versteuert werden, es gibt keinen Zuschuss zur Altersvorsorge oder zur Krankenversicherung, genauso wenig für die Vorsorge gegen Arbeitslosigkeit - die im Honorarbereich von heute auf morgen eintreten kann.

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  • Bei dem ersten Punkt würde ich ein bisschen widersprechen. Gute technische Redakteure*innen verbinden technisches Verständnis mit soliden sprachlichen, rechtschriftlichen, grammatikalischen und kommunikativen Fähigkeiten. Das ist unter Ingenieuren*innen eine recht kleine exotische Minderheit, es muss aber in diesem Pool gewildert werden, da grundständig ausgebildete Redakteure*innen selten sind

    Deswegen gibt es hier eigne Studiengänge.

  • Ja, ich habe mich entschieden es so durchzuziehen, da ich mit 2 abgebrochen Studiengängen nicht besser dagestanden hätte, als mit einem Masterabschluss und 1 abgebrochen Studium, also "Hose wie Jacke".

    Was ich wirklich gut kann, ist nur das Zeichnen. Aber das lassen wie besser mal als Hobby, denn damit lässt sich nun wirklich kein Geld verdienen.

  • Hast du mal bei Stellen an der Volkshochschule geschaut?

    Ein Kollege war mal als Leiter abgeordnet.

    • Offizieller Beitrag

    Wäre eine Fortbildung im kunsttherapeutischen Bereich etwas? (Ja, kostet Geld)
    Ist der pädagogische / soziale Bereich jetzt für dich gestorben oder nur der Grundschulsetting?
    Je nach bisherigen Nebenjobs und Praktika gibt es im sozialen Bereich einiges, und dann kannst du berufsbegleitend bestimmte Weiterbildungen machen (Beratung, Lernbegleitung, usw..). Der soziale Bereich ist sehr breit, klar ein Studienabschluss im Bereich wäre auch gut, aber bei Interesse kommt man auch unter. Man muss allerdings bereit sein, dann Weiterbildungen zu machen, manchmal werden sie vom Arbeitgeber bezahlt, oft nicht, dafür ist man danach durchaus begehrt.

    • Offizieller Beitrag

    Hast du mal bei Stellen an der Volkshochschule geschaut?

    Ein Kollege war mal als Leiter abgeordnet.

    war er promoviert?
    Ich habe noch nie eine unpromovierte VHS-Leitung gesehen.
    Aber Sachbearbeitung in dem Bereich ist sicher auch gut, wenn man Organisationstalent und -interesse mitbringt.

  • du hast aber auch eine technische Ausbildung davor gehabt!

    Mein Gesellenbrief in der Druckindustrie war jetzt vielleicht wegen der Kenntnisse in der optischen und drucktechnischen Gestaltung von Vorteil, im Vorstellungsgespräch bei ABB ging es jedoch mehr um die didaktisch-methodischen Skills, die wir als Lehrer besitzen. Der andere AG war ein Büro, das auf technische Dokumentationen spezialisiert ist. Heute wie damals werden Technische Dokumentationen nicht von der KI, sondern von einem Team von Profis mit unterschiedlichen Fähigkeiten erstellt, die sich bei der Erstellung des perfekten Endprodukts ergänzen. KI wird höchstens als Hilfswerkzeug verwendet.
    https://www.tanner.de/technische-dokumentation/kompetenzen/

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  • war er promoviert?
    Ich habe noch nie eine unpromovierte VHS-Leitung gesehen.
    Aber Sachbearbeitung in dem Bereich ist sicher auch gut, wenn man Organisationstalent und -interesse mitbringt.

    Nein. Scheint aber die derzeitige Leitung, zumindest laut Homepage, auch nicht zu sein.

  • Das geht wohl an mich und nein, mein Hinweis mit der Bundeswehr war nicht ernst gemeint, zumindest nicht der Teil mit der Pilotenausbildung.

    Wenn jemand Ende 20 keinerlei Plan hat, was er/ sie überhaupt machen will, offenbar noch nie richtig auf eigenen Beinen gestanden hat, dann aber eine extrem teure Berufsausbildung angibt interessant zu finden ohne Angabe von Gründen, warum diese niemals weiter verfolgt wurde trotz medizinischer Investitionen angeblich im Hinblick darauf, dann haue ich halt auch einfach mal etwas raus, was vielleicht ja eine Reaktion provoziert, mit der sich konkret etwas anfangen lässt.

    Ich weiß jetzt nicht genau, was an dem o.g. Beitrag groß verwirrend klingt.

    Für mich ist es eher verwirrend, warum es einen gravierenden Lehermangel gibt, aber tausende von Lehramtsstudenten und den Leuten eingetrichtert wird als Lehrer hätte man so gute Bedingungen (gutes Geld, mehr Freizeit, Ferien), gute Pension. Mir haben auch alle gesagt, dass man solche Bedingungen in keinem anderen Beruf mehr finden wird, mag sein, dann müssten sich die Leute aber eigentlich um den Beruf reißen, dabei sind hunderte von Stellen unbesetzt, ein Phänomen, dass es vor 20 Jahren nie derart gegeben hat!

    In der Pflege sind auch viele Stellen unbesetzt, da ist es aber halbwegs verständlich, diese Arbeitsbedingungen kann man nun wirklich nicht mit denen eines Lehrers vergleichen.

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