Gibt es überhaupt Vorteile vom Lehrerdasein in NRW?

  • Danke für die Einblicke! Das ist wirklich interessant zu lesen, wie es in BW abläuft.

    Hier in NDS war es auch zu meiner Abi-Zeit schon so, dass die Abi-Klausuren kurz vor oder nach den Osterferien begannen (je nach Lage der Ferien bzw. der Ostertage), allerdings hatten wir damals nach dem schriftlichen Abi noch Unterricht (ob bis zu den mündlichen Prüfungen, weiß ich nicht mehr). Seit wann es hier so geregelt ist, dass das zweite Schulhalbjahr für den Abiturjahrgang schon vor den schriftlichen Prüfungen endet, kann ich gar nicht sagen.

    Alle anderen Bildungsgänge bei uns, die Abschlussprüfungen haben, haben aber nach den schriftlichen Prüfungen noch regulären Unterricht, teilweise sogar noch bis zum letzten Schultag vor den Sommerferien (z. B. die einjährigen Berufsfachschul- und Berufseinstiegsklassen).

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Ich bezog mich in dem Beitrag ehrlich gesagt weniger auf meinen Beruf als darauf, das "Hobby zum Beruf zu machen". Das macht dann, wenn man damit Geld verdient muss, oft weniger Spaß.

    Ach so, dann hatte ich das falsch verstanden (ich habe diesen Thread - ehrlich gesagt - eher überflogen, da ich nach meiner "Forenabsenz" und über 100 ungelesenen Beiträgen nicht dazu komme, alles genau zu lesen ;) ). Da gebe ich dir allerdings recht, dass es durchaus sein kann, dass es evtl. weniger Spaß machen kann, wenn man sein Hobby zum Beruf macht.

    Allerdings kenne ich da auch Gegenbeispiele, z. B. ein guter Freund meines Mannes, der sich im Aquaristikbereich erfolgreich selbstständig gemacht hat, eine ehemalige Schülerin, die als Hobbys während ihrer Zeit in meiner Klasse "Backen und Torten gestalten" angab und eine Ausbildung zur Konditorin gemacht hat oder der oben schon genannte Gärtner aus meiner Verwandtschaft, der schon als Kind ständig mit seinen Großeltern und Eltern im Garten herumgewerkelt hat. Diese drei haben ja nun alle ihre Hobbys zum Beruf gemacht und arbeiten noch immer gerne in dem jeweiligen Bereich.

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  • Allerdings kenne ich da auch Gegenbeispiele, z. B. ein guter Freund meines Mannes, der sich im Aquaristikbereich erfolgreich selbstständig gemacht hat, eine ehemalige Schülerin, die als Hobbys während ihrer Zeit in meiner Klasse "Backen und Torten gestalten" angab und eine Ausbildung zur Konditorin gemacht hat oder der oben schon genannte Gärtner aus meiner Verwandtschaft, der schon als Kind ständig mit seinen Großeltern und Eltern im Garten herumgewerkelt hat. Diese drei haben ja nun alle ihre Hobbys zum Beruf gemacht und arbeiten noch immer gerne in dem jeweiligen Bereich.

    Ich ergänze, ich habe viele Jahre von einem Bekannten profitiert, der begeistert Autos repariert hat und nach seiner Rente nicht aufhören konnte. Er war begeistert, wenn ich mein altes Auto brachte, z. B. mit einem Problem, den mehrere Autowerkstätten nicht lösen konnten (es sprang nach Regen nicht sofort an, außer ich hatte die Motorhaube abgedeckt). Ich vergesse nie, wie er mir strahlend mitteilte, "gefunden" und als ich nach dem Preis fragte, "2,50 DM" (er hat grundsätzlich sich nur Sachkosten erstatten lassen). Ich hatte bei den anderen Werkstätten Hunderte von DM bezahlt, hatte neue Batterie, Zündkerzen, diverses am Motor austauschen lassen, kaputt war eine Kunststoffabdeckung. Nachdem sie ersetzt wurde, fuhr mein Auto noch viele Jahre einwandfrei.

    Es gibt viele, die in ihrem Beruf Berufung erfahren haben, nicht nur in sozialen wie hier geschrieben wurde.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Es gibt viele, die in ihrem Beruf Berufung erfahren haben, nicht nur in sozialen wie hier geschrieben wurde.

    Ja, "unser" Elektriker, der mit über 80 oder war er schon 90? das letzte Mal als er hier war, eigentlich nur mit mir in der Küche saß und Kaffee trank. Das eigentliche Problem konnte er nicht lösen, aber wir hatten einen gemeinsamen schönen Nachmittag und er erzählte mir von seiner Flucht kurz vor dem Mauerbau, als er mit 16 Jahren mit seinem Bruder allein in den Westen floh. Sie kamen ins Kinderheim hier im Ort. Er machte hier eine Lehre und wohnt (hoffentlich) bis heute im Ort. Aber auch das ist schon ein paar Jahre her... Eine Rechnung bekam ich nie. Er wollte immer noch seine alten Baustellen weiter betreuen und so kontaktierte ich ihn wegen eines Problems.

  • Eine Verwandte von mir ist letztes Jahr 90 geworden und sie arbeitet immer noch einmal wöchentlich (manchmal auch nur alle zwei Wochen) in dem Versicherungsbüro, wo sie nun schon seit über 50 Jahren tätig ist (ihr derzeitiger Chef ist schon die 3. Generation). Sie sagt, das halte sie sowohl körperlich als auch geistig fit.

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  • Meine Schwiegeroma ging mit 87 regelmäßig ins Altenheim, um den alten Menschen vorzulesen. ;) Gut, war jetzt kein Beruf. Sie war Schneiderin und nähte mir bei einem Besuch eine Tischdecke von Hand, weil ich keine Nähmaschine hatte damals.

  • Die Beispiele erinnern mich an dieses Video, in dem ein Herr porträtiert wird, der mit 100 Jahren immer noch (stundenweise?) als Steuerberater arbeitet.

    Der Mann ist beindruckend - mit 100 Jahren noch absolut fit, geistig wie körperlich. Würde ich ihn auf der Straße treffen, ich hätte ihn auf maximal 80 geschätzt.

    Gesundheit und ein langes Leben - das ist leider nicht jedem Mitmenschen vergönnt. Diejenigen, die von Geburt an gute Voraussetzungen mitbringen und durch einen gesunden und aktiven Lebensstil noch das Maximale herausholen, zeigen jedoch, wozu der menschliche Körper fähig ist.

    Keiner muss bis ins hohe Alter arbeiten, in manchen Jobs ist das auch kaum bis gar nicht möglich, aber dennoch finde ich es wichtig, dass man so lange wie möglich Dinge macht, die man gerne macht - was auch immer diese Dinge im Einzelfall auch sein mögen.

  • Die Beispiele erinnern mich an dieses Video, in dem ein Herr porträtiert wird, der mit 100 Jahren immer noch (stundenweise?) als Steuerberater arbeitet.

    Der Herr war anscheinend schon immer aktiv. Wenn man erst im Alter damit anfangen will, gelingt es vmtl. nicht mehr.

  • Im Gegenteil:
    du machst etwas gerne, bekommst dafür auch noch Geld. Ist doch geil :tanz:

    Ne. Ich muss arbeiten um Geld zu verdienen, um die Dinge die ich geil finde zu bezahlen. :daumenrunter:

    Wenn Lottogewinn, dann raus. Man stelle sich vor, man könnte morgens 3h Klavierspielen, am Nachmittag gemütlich seine Bahnen ziehen und am Abend mit der Frau einen Rotwein auf der Terrasse beim Sonnenuntergang genießen.

    Oder vielleicht wieder zurück an die Uni und entspannt jedes Semester eine Vorlesung anhören.

    Es gibt soviel was man verpasst wenn man täglich arbeiten muss :musik:

  • Man stelle sich vor, man könnte morgens 3h Klavierspielen, am Nachmittag gemütlich seine Bahnen ziehen und am Abend mit der Frau einen Rotwein auf der Terrasse beim Sonnenuntergang genießen.


    Oder vielleicht wieder zurück an die Uni und entspannt jedes Semester eine Vorlesung anhören.

    3 Stunden Klavierspielen war mir schon in der Jugend ein Graus, den Rest tue ich auch so. (Gut, Weißwein und Uni nicht regelmäßig, aber immer wieder, wenn ich Lust dazu habe. Es ist nett, aber mir dauerhaft zu wenig.)

    Ich sehe es bei meinem Vater und meinen Stiefvater, wer rastet, der rostet. Mein Vater ist schon lange tot, mein Stiefvater mit 94 immer noch fit. Er war Landschaftsgärtner mit eigenem Betrieb und schneidet immer noch Bäume.

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  • Wenn Lottogewinn, dann raus. Man stelle sich vor, man könnte morgens 3h Klavierspielen, am Nachmittag gemütlich seine Bahnen ziehen und am Abend mit der Frau einen Rotwein auf der Terrasse beim Sonnenuntergang genießen.

    Als Musiklehrkraft dürfte das auch so problemlos möglich sein :teufel:

  • Da verdient man nix. :cash:

    Weder bin ich ein Ausnahmepianist, noch ein zweiter Michael Phelps noch habe ich ein Weingut :aufgepasst:

    Aber ich finde es okay wenn manche gerne arbeiten, auch über die Regelarbeitsgrenze hinaus.

    Für mich wäre das nichts.

  • 3 Stunden Klavierspielen war mir schon in der Jugend ein Graus, den Rest tue ich auch so. (Gut, Weißwein und Uni nicht regelmäßig, aber immer wieder, wenn ich Lust dazu habe. Es ist nett, aber mir dauerhaft zu wenig.)

    Ich sehe es bei meinem Vater und meinen Stiefvater, wer rastet, der rostet. Mein Vater ist schon lange tot, mein Stiefvater mit 94 immer noch fit. Er war Landschaftsgärtner mit eigenem Betrieb und schneidet immer noch Bäume.

    Wo raste ich denn dann? Geistig und körperliche Betätigung ist essentiell. Nur sehe ich diese für mich nicht im Beruf sondern in anderen Dingen

    • Offizieller Beitrag

    Es gibt soviel was man verpasst wenn man täglich arbeiten muss :musik:

    wenn ich durch die schwere Krankheit meines Mannes vor einigen Jahren eines gelernt habe, dann:

    Nichts aufzuschieben.

    Nicht zu sagen: XY mache ich, wenn ... (die Kinder groß sind, der Hund nicht mehr lebt, die Oma im Heim ist, ich in Rente bin, das Haus abgebrannt äähh abbezahlt ist -- you name it). Was mir wichtig ist, mache ich zusätzlich zum Beruf.
    Künstlerisch tätig sein z.B.

    Und ganz ehrlich: zu einem Glas Wein mit Partner/Partnerin sollte doch wohl in jedem Beruf, der in der Nähe von zu Hause ausgeübt wird, die Zeit immer reichen.


  • Oder vielleicht wieder zurück an die Uni und entspannt jedes Semester eine Vorlesung anhören.

    Da kommt es denke ich sehr auf das Vorlesungsformat an. Die Art von Vorlesung, bei der der Dozent 12 Wochen lang durch seine 60-Seiten-Foliensätze hetzt, um jedes noch so kleine Detail irgendwie anzusprechen, und am Ende steht eine umfangreiche Klausur an - da sehe ich weniger den Spaß oder die Entspannung. Das sind halt Vorlesungen, die man besucht, weil man den Schein auf dem Weg zum Erwerb eines berufsqualifizierenden Abschlusses braucht.

    Ein reines Hobbystudium müsste vermutlich von Grund auf deutlich anders strukturiert (und vor allem deutlich weniger kompetitiv) sein. Dann wäre das Ganze eher vergleichbar mit z.B. einem Buchclub.

    • Offizieller Beitrag

    Also: ICH habe durchaus diese Vorlesungen genossen und sehr zu schätzen gewusst.
    Jemand mit deutlich mehr (Spezial)Wissen als ich hat sein Wissen aufbereitet, damit ich es in zwölf Wochen lerne.
    Das ist ein Privileg sondergleichen. Dann kann ich auch mit anderen Menschen genau dazu ins Gespräch kommen, noch mehr lernen. Also das Psychologie-Studium wartet auf meinen Lotto-Gewinn (oder Pensionierung).

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