Kind durchs Gymnasium schieben (BY)

  • Ja. Wer zum Beispiel in der Realschule einen Zweig ohne Französisch wählt, kann danach zwar auf die FOS gehen und seine Fachhochschulreife oder fachgebundene Hochschulreife machen. Für die allgemeine Hochschulreife braucht man aber eine zweite Fremdsprache, die man nachlernen muss. Man hat dafür Zeit (kann da auch irgendwelche Nachweise nachreichen und die fachgebundene Hochschulreife wird dann umgeschrieben, wenn ich richtig informiert bin), aber man braucht sie eben.

    Also das Schulsystem ist durchlässig, auch nach oben, aber es ist eben für Kinder, die gerne und gut lernen, auf direktem Weg einfacher. Für Kinder, die sich etwas schwer tun, ist der "Serpentinenweg" besser, weil es immer wieder erworbene Abschlüsse als Sicherheitsnetz gibt und man aussteigen kann, wenns nicht weitergeht. Nicht jeder wird das allgemeine Abitur schaffen, das ist einfach Fakt. ist aber auch nicht schlimm, wenn man mal ehrlich ist. Es gibt viele gute Berufe ohne Abitur - und viele Studenten, die ihr Abi haben, ihr Leben aber nicht auf die Reihe bekommen.

  • Na ja, in Bayern ist der Elternwille nicht ausschlaggebend, sondern es hängt von den Noten in der Grundschule ab. Das gilt aber nur "nach oben". D.h. Eltern können nicht entscheiden, dass das Kind aufs Gymnasium geht, wenn die Noten nicht reichen. Sie können aber entscheiden, dass das Kind auf die Realschule geht, obwohl das Kind vom Notenbild her auch aufs Gymnasium könnte.
    Und es gibt natürlich Situationen, in denen Kinder die Noten gerade so erreichen, aber man ihnen doch eher empfehlen würde, eine andere Schulart zu wählen.

    Das stimmt. Meine Antwort war sehr kurz neben dem Kochen geschrieben.

    Soweit ich weiß gab und gibt es in Bayern keine Möglichkeit, die Schule frei auszuwählen. Korrigiert mich, wenn’s mal anders war.

    Aber die Aussage verstehe ich so, als hätte man gar keine Wahl und müsste auf eine vorgeschriebene Schule.

    Und das stimmt häufig eben nicht.

    Bei uns kann man z.B. Notenabhängig nach der 4. zwischen zwei Gymnasien, zwei Realschule, einer Wirtschaftsschule (Testversuch) und zwei verschiedenen Mittelschulen wählen. Und das sind nur die staatlichen Schulen.

  • Erkläre ihm doch mal, dass das Kind jetzt eine Pause braucht.

    Die Anmeldungen waren ja Anfang Mai. Probeunterrichte sind auch rum.

    Die Schule steht jetzt fest, vielleicht kann er es jetzt etwas entspannter sehen.

  • Ja. Wer zum Beispiel in der Realschule einen Zweig ohne Französisch wählt, kann danach zwar auf die FOS gehen und seine Fachhochschulreife oder fachgebundene Hochschulreife machen. Für die allgemeine Hochschulreife braucht man aber eine zweite Fremdsprache, die man nachlernen muss. Man hat dafür Zeit (kann da auch irgendwelche Nachweise nachreichen und die fachgebundene Hochschulreife wird dann umgeschrieben, wenn ich richtig informiert bin), aber man braucht sie eben.

    Also das Schulsystem ist durchlässig, auch nach oben, aber es ist eben für Kinder, die gerne und gut lernen, auf direktem Weg einfacher. Für Kinder, die sich etwas schwer tun, ist der "Serpentinenweg" besser, weil es immer wieder erworbene Abschlüsse als Sicherheitsnetz gibt und man aussteigen kann, wenns nicht weitergeht. Nicht jeder wird das allgemeine Abitur schaffen, das ist einfach Fakt. ist aber auch nicht schlimm, wenn man mal ehrlich ist. Es gibt viele gute Berufe ohne Abitur - und viele Studenten, die ihr Abi haben, ihr Leben aber nicht auf die Reihe bekommen.

    Ja… ich kenne viele, die nach der mittleren Reife oder 10. Klasse Gym die FOS gemacht haben und auch ein Gym, wo man erst in der Oberstufe die zweite Fremdsprache anfangen konnte, also nach der mittleren Reife das allgemeine Abi.

    Welche Schnitte dafür jeweils notwendig sind, weiß ich nicht, aber ungewöhnlich scheint mir das nicht zu sein.

  • Ja… ich kenne viele, die nach der mittleren Reife oder 10. Klasse Gym die FOS gemacht haben und auch ein Gym, wo man erst in der Oberstufe die zweite Fremdsprache anfangen konnte, also nach der mittleren Reife das allgemeine Abi.

    Welche Schnitte dafür jeweils notwendig sind, weiß ich nicht, aber ungewöhnlich scheint mir das nicht zu sein.

    Das ist gar nicht ungewöhnlich. Die beruflichen Schulen voll mit solchen Menschen. Viele gehen auch später studieren, auch recht erfolgreich. Zumindest bei denen, die ich miterlebt habe.

  • Das Problem ist halt, dass nach ein paar Schuljahren der Übertritt auf das Gymnasium faktisch kaum mehr möglich ist, da Lehrplaninhalte, Stundentafeln und Fächerangebote zu unterschiedlich sind.

    Nach Ende der Sek I wechseln immer einige Schüler (m/w/d) nach Erwerb des mittleren Schulabschlusses in die Sek II.

    Im Laufe der Sek I, da gebe ich dir Recht, ist es schwieriger, aber auch nicht unmöglich - vorausgesetzt, der Schüler (m/w/d) hat sehr gute Noten und ist leistungsstark. Wir haben, da bin ich ehrlich, nur selten solche Fälle. Die allermeisten Übertrittskandidaten warten dann doch bis zum Ende der Sek I (darunter auch einige, die sich doch überschätzen und nach der Einführungsphase wieder abgehen und eine Ausbildung anfangen).

  • Ich weiß ja nicht, welche Massen da bei euch jedes Jahr wechseln, bei uns kommt das nicht mal jedes Jahr vor, eher alle paar Jahre mal vereinzelt jemand. Ich würde das nicht als Zeichen großer Durchlässigkeit werten.

    An meiner vorherigen Schule kamen tatsächlich jedes Jahr ein paar Realschüler zu uns in die Oberstufe (und immer erfolgreich). Hier wechseln sie auf das berufliche Gymnasium.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Naja, was heißt Massen. 10-20% der Schüler (m/w/d) in der Einführungsphase sind solche, die zuvor den mittleren Schulabschluss erworben haben.

    Wenn das bei euch derart selten vorkommt, darf ich fragen, ob es dann überhaupt ein Angebot der neu einsetzende 2. Fremdsprache in der Sek II gibt? Bei uns gibt es nur seeeehr wenige Schüler, die mit der Einführungsphase die 2. Fremdsprache noch einmal wechseln, sodass die meisten Schüler, die in der Sek II eine neu einsetzende 2. Fremdsprache belegen, solche sind, die zuvor keine 2. Fremdsprache hatten.

  • Ich weiß ja nicht, welche Massen da bei euch jedes Jahr wechseln, bei uns kommt das nicht mal jedes Jahr vor, eher alle paar Jahre mal vereinzelt jemand. Ich würde das nicht als Zeichen großer Durchlässigkeit werten.

    Das weiß er auch nicht, glaub mir.

  • Na ja, ich rede ja vom bayerischen System, da gibt es meines Wissens neu einsetzende Fremdsprachen nicht flächendeckend. Wir haben keine und wir sind das einzige Gymnasium im Landkreis

    Zusätzlich zum Wechsel in die reguläre Oberstufe, kann man in Bayern auch in Einführungsklassen an bestimmten Gymnasium wechseln.

    Das sind dann Extraklassen für Schüler und Schülerinnen mit mittlerer Reife mit zusätzlichen Stunden. Im Anschluss kann dann in die reguläre Oberstufe gewechselt werden.


    Edit: ich denke dir ist das bekannt. War mehr als Info für andere User gedacht.

  • Hier wird jedenfalls jeden Tag eine Stunde der Schulstoff Englisch fürs nächste Jahr mit dem Workbook vorgelernt und nachmittags eine Stunde laut gelesen.


    Ob das was bringen kann weiß ich nicht…. aber ich empfinde es echt als Belastung.

  • Hier wird jedenfalls jeden Tag eine Stunde der Schulstoff Englisch fürs nächste Jahr mit dem Workbook vorgelernt ...

    So ein Nonsens. Ich würde das nicht unterstützen.

    Meiner Meinung nach wäre die Aufarbeitung des Verlusts der Mutter am wichtigsten, das war auch schon Thema, aber bislang wurde nichts unternommen.

    Dann mach das nochmal deutlich und hartnäckig zum Thema, so wärst du die größte Hilfe fürs Kind!

    ...

    aber einfach nicht helfen obwohl ich könnte ist auch gemein. Oder?

    Nein, im Gegenteil. Machst du mit, unterstützt du den Vater beim Verdrängen der Realität.

  • Bei uns dürfen HA ohnehin nicht benotet werden und es gibt neben in der Stunde vorher angekündigten kleinen auch unangekündigte Leistungsnachweise und Ausfragen.

    Wer nicht hören will, will nicht hören. Sie hätte die Grundschule „locker“ geschafft und ich hätte ja keine Erfahrung wie wertvoll Vorlernen ist und wie beeindruckend der Fortschritt.
    Meine Mutter war schon bei der Familienberatung, aber- wer nicht hören will, will nicht hören.

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