Rheinland-Pfalz schafft unangekündigte HÜs ab

  • In RLP hat unser recht neuer Bildungsminister angeordnet, dass ab dem neuen SJ jede mündliche oder schriftliche Hausaufgabenüberprüfung beim Aufgeben der HA explizit angekündigt werden muss.

    Einige Verbände schimpfen, die GEW jubelt und wir als Eltern freuen uns auf entspannteres Lernen.

    Bin gespannt , wie KoK versuchen werden , das falsch zu verstehen...

    Tim Finnegan liv’d in Walkin Street
    A gentle Irishman mighty odd.

  • Man muss Herrn Teuber zugute halten, dass er wenigstens als Studienrat mit mehreren Jahren Lehrerfahrung "vom Fach" ist, was nicht auf jeden Kultusminister in Deutschland zutrifft.

    Es bleibt jedoch ein fader Beigeschmack in dem Umstand, in einer Zeit, in der medial und seitens von Verbänden verstärkt vor einem nationalen Leistungsabfall gewarnt wird, eine weitere Form der Leistungsmessung zu streichen.

  • In RLP hat unser recht neuer Bildungsminister angeordnet, dass ab dem neuen SJ jede mündliche oder schriftliche Hausaufgabenüberprüfung beim Aufgeben der HA explizit angekündigt werden muss.

    Einige Verbände schimpfen, die GEW jubelt und wir als Eltern freuen uns auf entspannteres Lernen.

    Bin gespannt , wie KoK versuchen werden , das falsch zu verstehen...

    Da wird dann halt im Zweifelsfall immer angekündigt, dass es mündlich überprüft und ggf. zusätzlich auch schriftlich überprüft wird. Drops gelutscht und niemand hat etwas gewonnen oder verloren, aber der Bildungsminister hatte seine Schlagzeilen.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Man muss Herrn Teuber zugute halten, dass er wenigstens als Studienrat mit mehreren Jahren Lehrerfahrung "vom Fach" ist, was nicht auf jeden Kultusminister in Deutschland zutrifft.

    Es bleibt jedoch ein fader Beigeschmack in dem Umstand, in einer Zeit, in der medial und seitens von Verbänden verstärkt vor einem nationalen Leistungsabfall gewarnt wird, eine weitere Form der Leistungsmessung zu streichen.

    Oh bitte, da wird doch nun wirklich nichts gestrichen, nur ein bisserl Aktenschieberei betrieben, die sich halt medial gut verkaufen lässt, weil zu viele Menschen nicht kritisch hinterfragen, was sich tatsächlich ändert.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • In RLP hat unser recht neuer Bildungsminister angeordnet, dass ab dem neuen SJ jede mündliche oder schriftliche Hausaufgabenüberprüfung beim Aufgeben der HA explizit angekündigt werden muss.

    Einige Verbände schimpfen, die GEW jubelt und wir als Eltern freuen uns auf entspannteres Lernen.

    Bin gespannt , wie KoK versuchen werden , das falsch zu verstehen...

    Also muss die Lehrkraft nichts weiter tun als jedesmal zu sagen, dass die HA überprüft werden wird. So viel Aufwand ist das nun ja nicht, das zu sagen. Ob die Überprüfung dann auch stattfindet oder wegen xyz ausfallen muss liegt ja nicht im Einflussbereich der LK.

  • Also muss die Lehrkraft nichts weiter tun als jedesmal zu sagen, dass die HA überprüft werden wird. So viel Aufwand ist das nun ja nicht, das zu sagen. Ob die Überprüfung dann auch stattfindet oder wegen xyz ausfallen muss liegt ja nicht im Einflussbereich der LKW.

    Deswegen schrieb ich ja, dass manche KoK die Anordnung aus dem KuMi bewusst falsch verstehen werden.

    Da der Minister schreibt (schreiben lässt): Ab dem Schuljahr 2025/2026 werden alle schriftlichen und mündlichen Hausaufgabenüberprüfungen bereits bei der Erteilung der Hausaufgaben angekündigt.

    und dann auch den Zusatz:

    klare Ankündigungen

    weiter im Text fallen lässt, wird es zunächst einige Diskussionen darüber geben, ob die Ankündigung einer Lehrkraft: "schriftlich oder mündlich" dem Wortlaut des Ministers entspricht. Und ich wage mal zu bezweifeln, dass eine Lehrkraft mehrfach damit durchkommt, eine Überprüfung anzukündigen und diese dann nicht durchzuführen. Da werden Eltern mit Verweis auf die vom Minister verkündete Regelung sicherlich auf die Barrikaden gehen und ob dann die Lehrkraft auf die Dauer am längeren Hebel sitzt, wage ich zu bezweifeln.

    Tim Finnegan liv’d in Walkin Street
    A gentle Irishman mighty odd.

  • Ach ich weiß nicht. Das von mir beschriebene Vorgehen sorgt dafür, dass das, was der Minister angekündigt (hat lassen) auch passiert: Jede Überprüfung wird angekündigt worden sein.

    Dass jede angekündigte Überprüfung durchgeführt werden muss ist nicht Bestandteil dieser Ankündigung.

  • Ach Gottchen, wenn man einmal was ankündigt und nicht prüft, dann meckert keine(r). Wenn daraus ein systematisches Vorgehen wird, dann gehen viele Eltern in die Luft. Sowohl aus der Lehrer- als auch aus der Elternperspektive habe ich mitbekommen, wie Eltern wegen Dingen des Schulalltags eskalieren.

    In meiner Lehrersicht: Ich kündige an. Und das klar.

    Tim Finnegan liv’d in Walkin Street
    A gentle Irishman mighty odd.

  • Rotstift 20. August 2025 22:28

    Hat den Titel des Themas von „Rheinland-Pfalz schafft unangekündigte Tests ab“ zu „Rheinland-Pfalz schafft unangekündigte HÜs ab“ geändert.
  • Der neue Bildungsminister Teuber hat verfügt, dass mit Erteilung der Hausaufgaben bereits die etwaige HÜ angekündigt werden muss. Eine unangekündigte HÜ wäre insofern nicht mehr möglich. Damit will er Schülerinnen und Schülern den Druck nehmen.


    https://bm.rlp.de/service/presse…ljahr-2025-2026

    Finde ich prima. Unangekündigte Leistungsüberprüfungen haben keinen Mehrwert

  • sie sind aber bei jüngeren schülern sozial gerechter, da bei ankündigung von arbeiten leistungsorientierte eltern mit ihren kindern panisch pauken bis die schwarte kracht, wohingegen bildungsfernere kinder nicht zu hauslicher vorbereitung angehalten werden.

  • sie sind aber bei jüngeren schülern sozial gerechter, da bei ankündigung von arbeiten leistungsorientierte eltern mit ihren kindern panisch pauken bis die schwarte kracht, wohingegen bildungsfernere kinder nicht zu hauslicher vorbereitung angehalten werden.

    Das halte ich für ein Gerücht. Gerade leistungsorientierte Kinder sind i.d.R. gut auf den Unterricht vorbereitet und kommen auch mit unangekündigten Leistungsüberprüfungen gut zurecht. Dafür braucht es kein "panisches pauken bis die schwarte kracht".


    PS: Ich kenne inzwischen keine Schule der näheren Umgebung mehr, die nicht systematische Hausaufgabenbetreuung o.ä. anbieten würde, um den Einfluss häuslicher Umgebungen auf die Lernbedingungen reduzieren zu können. Diese werden meiner Wahrnehmung nach gerade in der Unterstufe auch ganz gerne angenommen.

  • Was sind denn "Hausaufgabenüberprüfungen"? Sprechen wir da von einer Art Kurztest oder Abfrage vor der Klasse oder von einer Überprüfung (mündlich/schriftlich), ob die Hausaufgaben bearbeitet wurden?

    Das kann beides sein. Mündlich oder schriftlich. Es darf sich nur auf die beiden vorhergehenden Stunden beziehen (wo viele Lehrkräfte schon schummeln), was ja schon vorher galt [SchuO §51 (3): Ein schriftliches Abfragen der Hausaufgaben darf sich höchstens auf die Hausaufgaben der letzten beiden Unterrichtsstunden beziehen und nicht länger als 15 Minuten, in der gymnasialen Oberstufe nicht länger als 30 Minuten dauern.]

    Neu ist, dass die Überprüfung an sich und die Form (so interpretiere ich die Pressemeldung des BMs) beim Aufgeben der HA angekündigt werden müssen. Der Minister hat hier auch die Formulierung der "klare[n] Ankündigung" verwendet, was die erwartbare Interpretation mancher Lehrkräfte, sich da durch bewusst unklare Aussagen rauszuschummeln, nicht im Sinne des Ministers erscheinen lässt.

    In einem anderen Thread wurde ja schon nach dem Ausweg gesucht, dass man dann nicht klar ankündigt sondern mündlich oder schriftlich in den Raum stellt und regelmäßig "aufgrund der Umstände" auf die Überprüfung trotz Ankündigung verzichtet. Ergo: es wird schon direkt mal überlegt, wie man das unterlaufen könnte.

    Tim Finnegan liv’d in Walkin Street
    A gentle Irishman mighty odd.

  • sie sind aber bei jüngeren schülern sozial gerechter, da bei ankündigung von arbeiten leistungsorientierte eltern mit ihren kindern panisch pauken bis die schwarte kracht, wohingegen bildungsfernere kinder nicht zu hauslicher vorbereitung angehalten werden.

    Nehmen wir mal den Begriff der bildungsorientierten Eltern ;) Bei denen sehe ich eher das kontinuierliche Lernen und auch gezielte Unterstützung der Kinder sowie die Kontrolle erledigter HAen etc. Panisches Pauken ist mir zu negativ konnotiert und beschreibt meiner Ansicht nicht die Masse der bildungsorientierten Familien. Gerade diese Familien sehr ich wegen des kontinuierlichen Lernens bei der bisherigen Regelung in RLP im Vorteil.

    Tim Finnegan liv’d in Walkin Street
    A gentle Irishman mighty odd.

  • Das kann beides sein. Mündlich oder schriftlich. Es darf sich nur auf die beiden vorhergehenden Stunden beziehen (wo viele Lehrkräfte schon schummeln), was ja schon vorher galt [SchuO §51 (3): Ein schriftliches Abfragen der Hausaufgaben darf sich höchstens auf die Hausaufgaben der letzten beiden Unterrichtsstunden beziehen und nicht länger als 15 Minuten, in der gymnasialen Oberstufe nicht länger als 30 Minuten dauern.]

    Neu ist, dass die Überprüfung an sich und die Form (so interpretiere ich die Pressemeldung des BMs) beim Aufgeben der HA angekündigt werden müssen. Der Minister hat hier auch die Formulierung der "klare[n] Ankündigung" verwendet, was die erwartbare Interpretation mancher Lehrkräfte, sich da durch bewusst unklare Aussagen rauszuschummeln, nicht im Sinne des Ministers erscheinen lässt.

    In einem anderen Thread wurde ja schon nach dem Ausweg gesucht, dass man dann nicht klar ankündigt sondern mündlich oder schriftlich in den Raum stellt und regelmäßig "aufgrund der Umstände" auf die Überprüfung trotz Ankündigung verzichtet. Ergo: es wird schon direkt mal überlegt, wie man das unterlaufen könnte.

    Neue Nachfrage: Darf so eine Abfrage dann nur Inhalte der Hausaufgaben oder auch weitere Inhalte der Stunde beinhalten (ich weiß eine gute Hausaufgabe sollte das alles noch einmal wiederholen aber das passiert ja nicht immer)?

  • Neue Nachfrage: Darf so eine Abfrage dann nur Inhalte der Hausaufgaben oder auch weitere Inhalte der Stunde beinhalten (ich weiß eine gute Hausaufgabe sollte das alles noch einmal wiederholen aber das passiert ja nicht immer)?

    Das ist eine Grauzone ;)

    Ich als Lehrer würde das so interpretieren, dass die HA auf die Stundeninhalte aufbaut und diese aufgreift, womit diese umfasst sind. Das ist bei mir im Unterricht zumindest der Fall.

    Ich kann aber problemlos auch etwas konstruieren, wo ich Bauschmerzen hätte: In der ersten Stunde der Doppelstunde arbeiten wir am Scheitelpunkt der Parabel und in der zweiten Stunde an Nullstellen von quadratischen Funktionen. Als HA gebe ich explizit nur letzteres auf, dann würde ich ersteres nicht in der HÜ überprüfen.

    Tim Finnegan liv’d in Walkin Street
    A gentle Irishman mighty odd.

  • Nehmen wir mal den Begriff der bildungsorientierten Eltern ;) Bei denen sehe ich eher das kontinuierliche Lernen und auch gezielte Unterstützung der Kinder sowie die Kontrolle erledigter HAen etc. Panisches Pauken ist mir zu negativ konnotiert und beschreibt meiner Ansicht nicht die Masse der bildungsorientierten Familien. Gerade diese Familien sehr ich wegen des kontinuierlichen Lernens bei der bisherigen Regelung in RLP im Vorteil.

    Das bedeutet es wird sich nichts ändern. Die bildungsorientierten Elternhäuser werden weiterhin ihre Kinder unterstützen, die anderen nicht. Die Linken haben weiterhin genug Gründe um sich über das Schulsystem aufzuregen.


    Unangekündigte Tests können schon sanften Druck ausüben, sich regelmäßig mit dem Schulstoff zu beschäftigen.
    Für mich als Lehrer ist es aber zusätzlicher Korrekturaufwand. Warum also sollte ich es tun.

    Und wenn man es doch macht und die Noten fallen entsprechend aus, dann ist das Geschrei groß und alle reden auf einen ein (Schüler, Eltern, KL und SL).

    Dann lieber sein lassen.

  • Unangekündigte Tests können schon sanften Druck ausüben, sich regelmäßig mit dem Schulstoff zu beschäftigen.
    Für mich als Lehrer ist es aber zusätzlicher Korrekturaufwand. Warum also sollte ich es tun.

    Wenn ich sowas machen müsste, dann wäre auf ein Minimum reduziert. Multiplechoice wäre hier meine Wahl.

    Zum Glück gibt es das bei uns nicht.

Werbung