Arbeitsaufteilung bei Korrektur der Abiarbeiten im Leistungskurs / Bitte um Feedback

  • dieses ganze "Beliebtheitsding" wirkt auf mich immer so unprofessionell. Manches solltest du vll weniger persönlich nehmen :rose:

    Also, ich finde es schon schwierig, es nicht persönlich zu nehmen, wenn man wochenlang die doppelte Leistungskursbesatzung hat und dann ab Woche 2 begrüßt wird mit "Wann kommt Frau K. endlich wieder? Die gibt bessere Noten und ist auch freundlicher zu uns!" Als ich dann erwiderte, meine Notengebung sei doch transparent und ja, ich würde eben nicht so tolerant auf ständiges Zuspätkommen reagieren. Und zur eigentlichen Frage, ich wüsste nicht, wann Frau K. wieder käme, aber ich wäre wirklich bemüht, sie so gut wie möglich zu vertreten und würde mich freuen, wenn sie mir auch dabei helfen würden. Nur lange Gesichter. Woche für Woche. Doch, ich nehme das persönlich - es ist ja auch persönlich gemeint. Gegenfrage: Dir wäre das wirklich egal?

    Es ändert indes nichts an meiner Notengebung und meiner Einstellung und Reaktion auf ständiges Zuspätkommen. Aber es macht doch zugegenbermaßen für alle mehr Spaß, wenn die SuS mehr mitmachen und respektvoller mit einem umgehen. Gott sei Dank war das letztes Jahr in meinem Stammkurs ganz anders - da hatte ich auch keine Noten verschenkt und Zuspätkommen wäre ebenso sanktioniert worden. Ich schreibe bewusst "wäre" - weil es nur ein einziges Mal dazu kam und danach nicht mehr. Ich vermisse die Stufe immer noch. ;)

  • Ich hoffe doch sehr, dass sich dein Frust über das Zuspätkommen nicht auf die Notengebung auswirkt, zumindest nicht in einem Maße das darüber hinausgeht als dass in der verspäteten Zeit keine Leistung erbracht werden konnte.

    Falls du das notenmäßig versuchst zu sanktionieren, kann ich den Schülerfrust verstehen.

  • Also, ich finde es schon schwierig, es nicht persönlich zu nehmen, wenn man wochenlang die doppelte Leistungskursbesatzung hat und dann ab Woche 2 begrüßt wird mit "Wann kommt Frau K. endlich wieder? Die gibt bessere Noten und ist auch freundlicher zu uns!" Als ich dann erwiderte, meine Notengebung sei doch transparent und ja, ich würde eben nicht so tolerant auf ständiges Zuspätkommen reagieren. Und zur eigentlichen Frage, ich wüsste nicht, wann Frau K. wieder käme, aber ich wäre wirklich bemüht, sie so gut wie möglich zu vertreten und würde mich freuen, wenn sie mir auch dabei helfen würden. Nur lange Gesichter. Woche für Woche. Doch, ich nehme das persönlich - es ist ja auch persönlich gemeint. Gegenfrage: Dir wäre das wirklich egal?

    Es ändert indes nichts an meiner Notengebung und meiner Einstellung und Reaktion auf ständiges Zuspätkommen. Aber es macht doch zugegenbermaßen für alle mehr Spaß, wenn die SuS mehr mitmachen und respektvoller mit einem umgehen. Gott sei Dank war das letztes Jahr in meinem Stammkurs ganz anders - da hatte ich auch keine Noten verschenkt und Zuspätkommen wäre ebenso sanktioniert worden. Ich schreibe bewusst "wäre" - weil es nur ein einziges Mal dazu kam und danach nicht mehr. Ich vermisse die Stufe immer noch. ;)

    Dass du dich gerechtfertigt hast, halte ich schon für einen großen Fehler. Damit hast du schon Schwäche eingestanden und gezeigt, dass dir Gelassenheit fehlt.

    • Offizieller Beitrag

    zu den langen Gesichtern und schlechten Anmerkungen sage ich nichts aber aus der Sicht einer ausfallenden Kollegin: Ich bin womöglich auch nicht "professionell genug", aber die Mail mit Nachfrage eines Kurses, ob es mir gut geht und wann ich zurückkomme, fand ich sehr nett und NICHT gegen den Vertretungskollegen (also nicht "oh, sie sind gerade unglücklich"). Und das würde ich bei einem LK nach anderthalb Jahren Unterricht 5 Stunden die Woche wirklich als normal ansehen, dass da eine gewisse Bindung existiert.
    Nur so als Perspektivwechselangebot.

  • (…) wochenlang die doppelte Leistungskursbesatzung hat und dann ab Woche 2 begrüßt wird mit "Wann kommt Frau K. endlich wieder? Die gibt bessere Noten und ist auch freundlicher zu uns!" Als ich dann erwiderte, meine Notengebung sei doch transparent und ja, ich würde eben nicht so tolerant auf ständiges Zuspätkommen reagieren. Und zur eigentlichen Frage, ich wüsste nicht, wann Frau K. wieder käme, aber ich wäre wirklich bemüht, sie so gut wie möglich zu vertreten und würde mich freuen, wenn sie mir auch dabei helfen würden. Nur lange Gesichter. Woche für Woche. Doch, ich nehme das persönlich - es ist ja auch persönlich gemeint. Gegenfrage: Dir wäre das wirklich egal?

    Ja, das wäre mir an der Stelle ziemlich egal, da ich weiß, warum ich bestimmte Kriterien beachte und das wie du auch entsprechend transparent mache.

    Das andere Lehrkräfte freundlicher wären als ich höre ich immer nur dann, wenn SuS meinen, sie müssten mir etwas reinwürgen, normalerweise sagen mir spätestens zum Abschluss selbst diejenigen, die sich dauerhaft an mir gerieben haben, dass ich trotzdem fast immer total freundlich und immer sehr fair geblieben wäre und bedanken sich. Das kann ich also einordnen, wenn ein Pubertierchen sich plötzlich besonders beschwert (was nicht bedeutet, dass ich das nicht ernstnehme oder nicht auch kritisch auf mich selbst blicke und mein Verhalten oder meine Aussagen), womit ich es auch nicht persönlich nehme- es geht schließlich nur gegen die Lehrerrolle, was ich damit verstanden und einsortiert habe, nicht gegen mich persönlich (=Privatperson).

    Eine Reaktion wie die von dir dargestellte zeigt, dass die SuS mit ihrer Nachfrage einen Nerv getroffen haben bei dir. Das wird der eine oder andere im Zweifelsfall also einfach wiederholen, wenn er/ sie genervt ist vom Unterricht/ von dir- es funktioniert schließlich..

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Also, ich finde es schon schwierig, es nicht persönlich zu nehmen, wenn man wochenlang die doppelte Leistungskursbesatzung hat und dann ab Woche 2 begrüßt wird mit "Wann kommt Frau K. endlich wieder? Die gibt bessere Noten und ist auch freundlicher zu uns!" Als ich dann erwiderte, meine Notengebung sei doch transparent und ja, ich würde eben nicht so tolerant auf ständiges Zuspätkommen reagieren. Und zur eigentlichen Frage, ich wüsste nicht, wann Frau K. wieder käme, aber ich wäre wirklich bemüht, sie so gut wie möglich zu vertreten und würde mich freuen, wenn sie mir auch dabei helfen würden. Nur lange Gesichter. Woche für Woche. Doch, ich nehme das persönlich - es ist ja auch persönlich gemeint. Gegenfrage: Dir wäre das wirklich egal?

    Ich stimme den anderen absolut zu, insbesondere chilipaprika

    Man Unterrichtet so eine LK viele Stunden die Woche. Ein wichtiger Teil unserer Aufgabe ist Beziehungsarbeit. Dass die Schüler nach Frau K. fragen, sagt weniger etwas über dich aus, sondern viel mehr darüber, dass deine Kollegin gute Beziehungsarbeit geleistet hat - und die funktioniert im Regelfall nicht darüber, dass man einfach Noten "verschenkt".

    Ich glaube, du kannst davon ausgehen, dass es im umgekehrten Fall ähnlich gewesen wäre. Ich meine, wenn du krankheitsbedingt ausgefallen wärst und deine Kollegin hätte deinen LK übernommen, dann hätten deine Schüler sicher auch nach dir gefragt. Das ist doch völlig normal.

    So gesehen, ja, mir wäre das ziemlich egal, ob ein Kurs, in dem ich vertrete, mich "mag". Es bereitet mir auch keine schlaflosen Nächte, wenn ein Kurs, in dem ich fest eingeteilt bin, mich "nicht mag". Klar ist es angenehmer, wenn die Beziehung stimmt, aber wenn es mal nicht passt, dann ist das halt so. Mit der Frage danach, wie beliebt ich bin, belaste ich mich nicht. Und ich würde diese Frage als Belastung empfinden.


  • So gesehen, ja, mir wäre das ziemlich egal, ob ein Kurs, in dem ich vertrete, mich "mag". Es bereitet mir auch keine schlaflosen Nächte, wenn ein Kurs, in dem ich fest eingeteilt bin, mich "nicht mag". Klar ist es angenehmer, wenn die Beziehung stimmt, aber wenn es mal nicht passt, dann ist das halt so. Mit der Frage danach, wie beliebt ich bin, belaste ich mich nicht. Und ich würde diese Frage als Belastung empfinden.

    Ich glaube, es erschwert die Sache, dass ich ja nicht nur die Kollegin in ihrem Kurs vertreten habe, sondern den gesamten Kurs hatte. Und deren "Stimmung" mir gegenüber ist dann auch auf "meine Gruppe" übergegangen ("Wirklich, Haubsi bewertet strenger wie Frau K."). Auch nicht günstig war natürlich, dass ich anfangs die SuS nicht direkt namentlich kannte. Die müssen sich nur einen Namen merken, ich mir zusätzlich 25. Dafür gab es auch kein Verständnis.

    Und das (fett Markierte) lässt sich hier im Forum einfach schreiben - genau wie die Aussage, dass man natürlich immer objektiv bewertet. Ob ich das den Usern hier glaube, steht auf einem anderen Blatt.

    Ich hoffe doch sehr, dass sich dein Frust über das Zuspätkommen nicht auf die Notengebung auswirkt, zumindest nicht in einem Maße das darüber hinausgeht als dass in der verspäteten Zeit keine Leistung erbracht werden konnte.

    Falls du das notenmäßig versuchst zu sanktionieren, kann ich den Schülerfrust verstehen.

    Ich mag deinen Ton nicht, state_of_Trance und da hoffe ich sehr, dass du bei deinen SuS einen anderen Ton anschlägst.

  • Und das (fett Markierte) lässt sich hier im Forum einfach schreiben - genau wie die Aussage, dass man natürlich immer objektiv bewertet. Ob ich das den Usern hier glaube, steht auf einem anderen Blatt.

    Keine Ahnung, ob du mich auch mit der objektiven Bewertung meinst, aber ich halte eine völlig objektive Bewertung für utopisch.

    Die Frage nach Beliebtheit: Mich belastet es tatsächlich nicht so, wenn ich mit einem Kurs kein besonders tolles Verhältnis habe. Ich habe aktuell einen Oberstufenkurs, den ich im zweiten Jahr unterrichte, mit dem ich ein extrem gutes Verhältnis habe. Und einen anderen Oberstufenkurs, den ich im ersten Jahr unterrichte, wo alles etwas mühsam ist. Klar gehe ich tendenziell lieber in den ersten Kurs, weil es weniger anstrengend ist, aber insgesamt mach ich mir da keine großen Gedanke drüber. Ich muss aber auch sagen, dass ich in der angenehmen Situation bin, dass ich mich nicht als grundsätzlich unbeliebter Lehrer sehe, in dem Sinne, dass eine Klasse laut aufschreit, wenn sie hört, dass sie mich bekommt. Sowas gibt es ja durchaus auch. Andererseit gibt es wohl auch keinen Jubel, wenn sie mich bekommen. Es ist halt ein professionelles Lehrer-Schüler-Verhältnis, wo die Frage nach "Beliebtheit" wirklich keine große Rolle für mich spielt.

    Etwas anderes sind eskalierte Konflikte mit einzelnen Schülern. Das ist in meinen 20 Dienstjahren sehr vereinzelt mal vorgekommen, hat mich dann aber unter Umständen dann doch auch mental beschäftigt und belastet.

  • Keine Ahnung, ob du mich auch mit der objektiven Bewertung meinst, aber ich halte eine völlig objektive Bewertung für utopisch.


    Danke - da haben etliche User hier schon Anderes geschrieben. Was ich dann eben auch angezweifelt hatte.

    Wahrscheinlich ist es auch eher normal, dass man nicht in allen Kursen / Klassen gleich beliebt/unbeliebt ist. Das mache ich mir ja auch klar - hatte aber wirklich auch noch in keinem Kurs / Klasse bei einfach sehr vielen SuS das Gefühl, dass es so überhaupt nicht passt, obwohl ich das Gefühl hatte, die jetzt auch nicht anders als die anderen SuS in anderen Klassen behandelt zu haben. Insgesamt ist es auch sicher so, dass ich in BWL wesentlich höhere Ansprüche an die SuS stelle als in meinem anderen Fach (Deutsch) - das hängt aber auch damit zusammen, dass ich BWL tatsächlich als Leidenschaft bezeichnen würde und so überhaupt kein Verständnis dafür aufbringen, wenn das jetzt jemanden nicht interessiert, aber natürlich trotzdem BWL im Leistungskurs gewählt hat.

  • Aber generell ist es für die Schüler natürlich schon ein Problem, wenn in unterschiedlichen Leistungskursen auch komplett unterschiedlich streng bewertet wird.

    Du schreibst ja in diesem Thread ziemlich häufig darüber, dass dein Kurs klein ist, weil du streng bist und aussiebst, während der andere Kurs fast doppelt so groß ist, weil den Schülern angeblich Noten geschenkt oder oft ein Auge zugedrückt wird. Dass das unter den Schülern vielleicht so wahrgenommen wird - das mag auch unbegründet so sein. Aber du bestätigst das ja. Und dann ist es kein reines Schülergefühl mehr, sondern Tatsache, und dann kann da natürlich ein Gefühl der Ungerechtigkeit entstehen und man mag die Lehrkraft lieber, die einen nicht ganz so streng bewertet.

    Es hat sich wohl noch kein Jugendlicher dafür bedankt, aus dem Leistungskurs herausgesiebt zu werden, weil er zu schlecht war. Du merkst, ich schreibe aus Schülersicht und versuche den Perspektivenwechsel.

  • Insgesamt ist es auch sicher so, dass ich in BWL wesentlich höhere Ansprüche an die SuS stelle als in meinem anderen Fach (Deutsch) - das hängt aber auch damit zusammen, dass ich BWL tatsächlich als Leidenschaft bezeichnen würde und so überhaupt kein Verständnis dafür aufbringen, wenn das jetzt jemanden nicht interessiert, aber natürlich trotzdem BWL im Leistungskurs gewählt hat.

    Das empfinde ich als schwierig.

    Ich bin allerdings keine Sek 2 Lehrerin. Aber in einem Fach bewusst strengere Maßstäbe anzulegen, weil das Fach meine Leidenschaft ist, da fehlt mir so ein bisschen der gesunde Abstand bzw. die Professionalität.

  • das hängt aber auch damit zusammen, dass ich BWL tatsächlich als Leidenschaft bezeichnen würde und so überhaupt kein Verständnis dafür aufbringen, wenn das jetzt jemanden nicht interessiert, aber natürlich trotzdem BWL im Leistungskurs gewählt hat.

    Das finde ich ja ein bisschen unglücklich. Wer Abitur machen will, muss bestimmte Leistungskurse wählen, in dem man auf höherem Niveau und mit einer bestimmte Tiefe Themen behandeln kann. Dass das auch sofort eine Leidenschaft münden muss, erschließt sich mir nun so gar nicht. Denn man erwirbt die allgemeine Hochschulreife (oder ist das bei euch anders?), nur eben mit beruflichem Schwerpunkt. Die Wahl dessen muss aber nicht unbedingt mit meiner Leidenschaft identisch sein. Hat ja auch was mit örtlicher Verfügbarkeit zu tun, da 16-jährige nun mal nur bedingt mobil sind.

    Ich würde dir auch ein bisschen mehr zur Professionalität raten. Es gibt Kompetenzen, die erfüllt werden müssen. Das geht auch ohne Leidenschaft.


  • Es hat sich wohl noch kein Jugendlicher dafür bedankt, aus dem Leistungskurs herausgesiebt zu werden, weil er zu schlecht war. Du merkst, ich schreibe aus Schülersicht und versuche den Perspektivenwechsel.

    Längerfristig wäre er aber vielleicht dankbar dafür: Was bringt es denn, wenn wir jetzt fast jedem das Abitur "schenken" ? Das habe ich jetzt mal ganz bewusst so formuliert. Ich bin ja nun an einer Berufsbildenden Schule - und erlebe immer mehr, dass keine(r) mehr Ausbildungen machen will, weil immer mehr studieren wollen. Einerseits. Andererseits kehren aber nicht wenige, die "irgendwie" das Abi bei "uns" bestanden hatten, genervt nach 2 Jahren Studium zurück in die Ausbildung. Weil es dann doch "viel zu schwer war".

    Der umgekehrte Weg wäre doch sinnvoller, oder? Wenn überhaupt.

    Das finde ich ja ein bisschen unglücklich. Wer Abitur machen will, muss bestimmte Leistungskurse wählen, in dem man auf höherem Niveau und mit einer bestimmte Tiefe Themen behandeln kann. Dass das auch sofort eine Leidenschaft münden muss, erschließt sich mir nun so gar nicht. Denn man erwirbt die allgemeine Hochschulreife (oder ist das bei euch anders?), nur eben mit beruflichem Schwerpunkt. Die Wahl dessen muss aber nicht unbedingt mit meiner Leidenschaft identisch sein. Hat ja auch was mit örtlicher Verfügbarkeit zu tun, da 16-jährige nun mal nur bedingt mobil sind.

    Also ich hatte an (m)einer allgemeinbildenden Schule schon sehr nach meinen Interessen die Leistungskurse gewählt - und auch Bereitschaft zu lernen mitgebracht. In den Leistungskursen. Örtliche Verfügbarkeit ist doch wirklich Quatsch in dem Zusammenhang - sorry. Bei "uns" gibt es genügend allgemeinbildende Gymnasien in der Nähe - die meisten SuS kommen schlicht zu uns, weil sich herumgesprochen hat, dass man bei uns leichter das Abitur erwerben kann. Das erzählen mir die Sekretärinnen immer wieder aus Gesprächen mit den SuS, die sich "bei uns" anmelden. Man glaube, bei uns leichter das Abitur zu bekommen. Und wählt dann Wirtschaft als Leistungskurs, weil der andere naturwissenschaftliche Leistungskurs als noch schwerer empfunden wird. UND weil man sich sicher ist, an einem "normalen" Gymnasium sein Abitur nicht zu bekommen. Genau das hatten mir viele aus meinem Leistungskurs so mitgeteilt, als wir gleich am Anfang (nach der 2. Arbeit in der MSS 12) ein Gespräch darüber führten, dass bei vielen offensichtlich nicht das geringste Interesse an Wirtschaft vorhanden ist. Das setze ich aber voraus. Nein, es muss keine Leidenschaft sein - aber zumindest wirkliches Interesse. Und wenn das nicht spürbar ist (und offenkundig auch nicht besteht), dann bekommen die SuS halt bei mir, bzw. mit mir ein Problem.


  • Ich würde dir auch ein bisschen mehr zur Professionalität raten. Es gibt Kompetenzen, die erfüllt werden müssen. Das geht auch ohne Leidenschaft.

    Also ich finde es unprofessionell, in einem Leistungskurs die Erwartungshaltung und die Maßstäbe, die ich an die SuS anlege, immer mehr abzusenken, nur "weil die SuS ja nunmal irgendeinen Leistungskurs wählen müssen". Und klar, das geht vielleicht auch ohne Leidenschaft. Aber wenn nicht wenigstens ein Grundinteresse an Wirtschaft besteht (und das ist bei vielen in meinem Kurs der Fall, bzw. der Fall gewesen), dann wird es sehr sehr schwierig. Und eben bei mir nicht (mehr) machbar.

  • dass ich BWL tatsächlich als Leidenschaft bezeichnen würde und so überhaupt kein Verständnis dafür aufbringen

    Dafür solltest du unbedingt Verständnis entwickeln! Ich finde BWL todeslangweilig, ich bin auch 5 mal durch das BWL-Modul im Studium gefallen.

    Ich kann gleiches auch für den Maschinenbau allgemein oder einzelne Teilbereiche, die ich besonders gerne mag, vollkommen verstehen.

    Entropy is a bitch, embrace her.

    Einmal editiert, zuletzt von s3g4 (6. Mai 2025 19:36)

  • Nein, es muss keine Leidenschaft sein - aber zumindest wirkliches Interesse. Und wenn das nicht spürbar ist (und offenkundig auch nicht besteht), dann bekommen die SuS halt bei mir, bzw. mit mir ein Problem.

    Ich finde ja nicht, dass Interesse unbedingt spürbar sein muss, Hauptsache, die Schüler machen Ihre Aufgaben und erreichen die geforderten Kompetenzen, das Wissen, etc pp., was halt bei euch im Lehrplan steht.

    Und ja, ich finde auch, dass man keinem das Abi schenken sollte, und dass nicht alle ein Abi brauchen. Aber wenn es bei euch an der Schule zwei Leistungskurse gibt im gleichen Fach, die ganz unterschiedliche Bewertungsmaßstäbe anlegen, dann ist das ungut. Und du wirst wohl damit leben müssen, dass die Schüler dich streng finden und sich vielleicht in den anderen Leistungskurs wünschen. Am besten wäre es halt schon, ihr würdet gemeinsame Maßstäbe festlegen und annähernd gleich bewerten.

  • Dafür solltest du unbedingt Verständnis entwickeln! Ich finde BWL todeslandweilig,

    Das ist ja akzeptabel, wenn BWL ein Teilbereich war (so wie ich im öffentlichen Recht eingeschlafen bin - auch ein Teilbereich in meinem BWL-Studium), aber wenn ich einen Leistungskurs wähle, sollte ich BWL nicht als todeslangweilig empfinden - sonst wird es schwierig.

  • Ich finde ja nicht, dass Interesse unbedingt spürbar sein muss, Hauptsache, die Schüler machen Ihre Aufgaben und erreichen die geforderten Kompetenzen, das Wissen, etc pp., was halt bei euch im Lehrplan steht.

    Ja, aber dafür reicht es (mit der Einstellung) eben nicht - der Durchschnitt auch im Vorabitur lag bei uns bei 2 (MSS-Punkten). :angst:

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