Rat erbeten / Schüler werden gegen mich indoktriniert

  • Das bringt jetzt zwar nichts und ich habe deine Schilderung der Handlungsweise deiner Ärztin nicht ganz verstanden, aber sehr professionell scheint sie nicht zu sein.

    Auf meinen Überweisungsscheinen steht immer "Abklärung.......bladibla..." und nicht "Verdachtsdiagnose Bösartiges Leberkarzinom." Welcher Arzt/Ärztin haut denn sowas raus und drückt es dem Patienten in die Hand?

  • Auf meinen Überweisungsscheinen steht immer "Abklärung.......bladibla..." und nicht "Verdachtsdiagnose Bösartiges Leberkarzinom."

    Je nach Symptomlage steht nach dem Wörtchen „Abklärung“ dann aber manchmal genau dasselbe, wie nach dem Wörtchen „Verdacht auf…“, z.B.: „Abklärung Lipödem“ könnte ebenso gut „Verdacht auf Lipödem. Bitte um Abklärung.“ lauten im Überweisungsschein.

    Irgendwie bezweifle ich, dass an der Stelle „Abklärung Leberkarzinom“ besser wäre für die TE, als „Verdacht auf Leberkarzinom. Bitte um Abklärung.“ Das haut einen egal in welcher Formulierung um.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Je nach Symptomlage steht nach dem Wörtchen „Abklärung“ dann aber manchmal genau dasselbe, wie nach dem Wörtchen „Verdacht auf…“, z.B.: „Abklärung Lipödem“ könnte ebenso gut „Verdacht auf Lipödem. Bitte um Abklärung.“ lauten im Überweisungsschein.

    Irgendwie bezweifle ich, dass an der Stelle „Abklärung Leberkarzinom“ besser wäre für die TE, als „Verdacht auf Leberkarzinom. Bitte um Abklärung.“ Das haut einen egal in welcher Formulierung um.

    Genau. Das Wort Karzinom ist schon zu viel. Bösartig erst recht. Da gehört eine andere Formulierung hin, aber ich bin ja keine Ärztin.

    Vielleicht: Druck in Lebergegend, (wie von der Patientin geschildert) oder Abklärung Ultraschallbefund, ... jedenfalls keine vermutete Diagnose, wenn noch nicht einmal eine Blutabnahme erfolgt ist oder eine Biopsie gemacht wurde.

  • Genau. Das Wort Karzinom ist schon zu viel. Bösartig erst recht. Da gehört eine andere Formulierung hin, aber ich bin ja keine Ärztin.

    Ich weiß schon gerne, was Sache ist. Wenn mein Arzt vermutet, dass ich ein Leberkarzinom haben könnte, dann muss er das auch so sagen. Man bekommt ja in der Regel auch nicht einfach eine Überweisung mit irgendetwas drauf in die Hand gedrückt, sondern spricht erst, mehr ider weniger ausführlich, mit seinem Arzt. Die Überweisung ist dann nur ein Zettel, den man am Ende bekommt. Da sollte dann auch die ernsthafteste Möglichkeit draufstehen, damit die weiteren Instanzen die Angelegenheit auch hinreichend Ernst nehmen.

  • Ich weiß schon gerne, was Sache ist. Wenn mein Arzt vermutet, dass ich ein Leberkarzinom haben könnte, dann muss er das auch so sagen. Man bekommt ja in der Regel auch nicht einfach eine Überweisung mit irgendetwas drauf in die Hand gedrückt, sondern spricht erst, mehr ider weniger ausführlich, mit seinem Arzt. Die Überweisung ist dann nur ein Zettel, den man am Ende bekommt. Da sollte dann auch die ernsthafteste Möglichkeit draufstehen, damit die weiteren Instanzen die Angelegenheit auch hinreichend Ernst nehmen.

    Das mag sein. Aber nur auf Vermutung hin, kann man doch einem Patienten so etwas nicht sagen.

    Bei meiner ältesten Tochter diagnostizierte ein einziger Frauenarzt, der mich zuvor noch nie gesehen hatte einen Wasserkopf in der Schwangerschaft. Dreißigste Woche, er riet zur Abtreibung. Zum Glück hat mein Mann, ein sehr rationaler Physiker, mir was von Messfehler erklärt und ließ sich nicht verunsichern. Meine Tochter kam quietschfidel zur errechneten Zeit auf die Welt und niemand erwähnte auch nur einmal ihren Kopfumfang. Frage nicht, wie es mir mit dieser falschen Diagnose ging und wie ich den Rest der Schwangerschaft erlebt habe. Genügend Menschen lassen sich durch so eine Diagnose verunsichern, was fatale Folgen haben kann. Von daher möchte ich solche vagen Diagnosen nur noch hören, wenn sie belegt werden können. Alles andere ist Folter.

  • Genau. Das Wort Karzinom ist schon zu viel. Bösartig erst recht. Da gehört eine andere Formulierung hin, aber ich bin ja keine Ärztin.

    Vielleicht: Druck in Lebergegend, (wie von der Patientin geschildert) oder Abklärung Ultraschallbefund, ... jedenfalls keine vermutete Diagnose, wenn noch nicht einmal eine Blutabnahme erfolgt ist oder eine Biopsie gemacht wurde.

    „Abklärung unklarer Raumforderung, Leber“. Zumindest mein Gehirn würde dabei aber Krebs für möglich halten angesichts der Formulierung. Wenn die Ärztin aber ein Leberkarzinom für die wahrscheinlichste Ursache erachtet, dann sollte das auch zwingend in der Überweisung stehen, damit die weitere Abklärung SEHR zeitnah erfolgt.


    Ich hatte vor rund 10 Jahren eine melonengroße Raumforderung an der Schulter, sehr schnell gewachsen, schmerzhaft, da war zunächst unklar, ob es womöglich doch ein Sarkom wäre, ergo stand in der Überweisung zur Abklärung dann auch etwas von einer Raumforderung plus Abklärung Verdachtsdiagnose Sarkom, damit ich binnen zwei Tagen den Termin für die weitere Abklärung bekomme. Am Ende war es zum Glück ein gutartiger Tumor. Auch wenn die Zeit, bis das feststand emotional wirklich schlimm war (habe mein Testament geschrieben, notiert, wie ich beerdigt werden möchte oder geregelt, wer sich im worst case weiter um meinen Hund kümmern wird), war ich dankbar dafür, dass mir klar gesagt wurde, welche schlimmstmögliche Diagnose mit im Raum stand neben weiteren Optionen (von weniger letal bis hin zu komplett harmlos) und dass das so schnell abgeklärt wurde, auch wenn die letzte Gewissheit, dass es komplett gutartig war erst die OP eine Woche später gebracht hatte.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Bei meiner ältesten Tochter diagnostizierte ein einziger Frauenarzt, der mich zuvor noch nie gesehen hatte einen Wasserkopf in der Schwangerschaft. Dreißigste Woche, er riet zur Abtreibung.

    Hast du das dem Arzt oder der Ärztekammer zurückgemeldet?

    Unabhängig davon - für mich macht es einen Unterschied aus, ob der Arzt wie beim TE den Patienten mit seinem Verdacht konfrontiert (da macht der Ton natürlich die Musik) oder ob man - wie in deinem Fall - gleich und ohne Zweitmeinung zum schwerwiegenden und irreversiblen Eingriff rät.

  • Liebe Marie_September , ich muss gerade weinen und mag dich umarmen, das ist wirklich furchtbar. Deine Angst ist die normale Reaktion, das Arschlochverhalten der Kolleginnen die unnormale.

    Ich würde der Schulleitung schreiben, dass ich nicht mehr komme in diesem Schuljahr, du die Klausuren in einen Umschlag steckst und zusendest, wer sie korrigieren will, soll das tun oder es lassen.

    Die Kollegin blockieren, nicht mehr antworten. Alles andere, nachdem du Klarheit hast.

    Jetzt nur du und dein Kind.

  • Das mag sein. Aber nur auf Vermutung hin, kann man doch einem Patienten so etwas nicht sagen.

    Doch, natürlich sagt man dem Patienten sowas. Der muss umfassend über alle Möglichkeiten aufgeklärt werden. Wenn der Verdacht auf ein Leberkarzinom besteht, dann muss der Arzt das dem Patienten natürlich mitteilen. Das sagt der janauch nicht einfach mal so, sondern begründet aufgrund der bisherigen Untersuchungsergebnisse.

    Zitat

    Bei meiner ältesten Tochter diagnostizierte ein einziger Frauenarzt, der mich zuvor noch nie gesehen hatte einen Wasserkopf in der Schwangerschaft. Dreißigste Woche, er riet zur Abtreibung.

    Joa, Ärzte die Fehldiagnosen stellen und/oder unseriös arbeiten gibt es natürlich. Deshalb holt man bei ernsten Angelegenheiten mindestens eine zweite Meinung ein und hat die Entscheidung am Ende immernoch selbst in der Hand.

    Es ist aber ja gerade auch unseriös, wenn ein Arzt seine begründet vermutete Diagnose nicht äußert.

  • ...

    Es ist aber ja gerade auch unseriös, wenn ein Arzt seine begründet vermutete Diagnose nicht äußert.

    Zumal, wenn er sagen würde "keine Ahnung, lassen sie mal bei Gelegenheit ein MRT machen", würde man möglicherweise nichts weiter unternehmen, wäre auch nicht gut.

    Ich finde beides schwierig, Ärztinnen, die nicht mit einem reden und auf der Rechnung erfährt man seine Diagnose finde ich ähnlich schwierig, wie junge Ärzte, die irgend einen Verdacht als gesichert raushauen und damit unnötig einen riesen Stress beim Patienten auslösen.

    Wäre super, wenn sie jemand in der Ausbildung an irgend einer Stelle vernünftig in Patientenkommunikation einwiese.

  • Ich bin unheimlich erleichtert euch sagen zu können, dass es sich um einen gutartigen Befund handelt.

    Es muss weiter regelmäßig beobachtet werden, aber der Radiologe hat es definitiv als gutartig beschrieben. Es sind keine Metastasen und der Tumor ist laut Erscheinungsbild im MRT auch nicht bösartig, weil er nicht die typischen Veränderungen zeigt.

    Ich bin überglücklich und habe mich spontan entschlossen, mit meiner Tochter morgen für einen Kurzurlaub ans Meer zu fahren. Psychisch gesehen bin ich sehr fertig. Die letzte Woche hat mir kräftemäßig den Rest gegeben.

    Was mir das alles sagen soll, weiß ich nicht. Irgendwie hat es mir aber die Augen für die Prioritäten geöffnet.

    Ich überlege aktuell, ob ich für das restliche Schuljahr nochmal zurück gehe, oder ob ich die Empfehlung mich nach all dem Stress bis zum Ende krankschreiben zu lassen (die kam von der Ärztin selbst) annehme.

    Danke euch allen. Ich werde das Gespräch mit SL und den restlichen Instanzen sicher dennoch führen.

  • Danke, dass du das Update mit uns teilst. Ich freue mich SEHR fr dich, dass es letztlich gutartig ist und finde es unglaublich gut, dass du jetzt erst einmal etwas für dich (und deine Tochter) machst, um deine Ressourcen wieder aufzufüllen. Nutz diese Auszeit, um bewusst dem Gedanken mit den Prioritäten Raum zu geben und diesen weiterzudenken , dann bist du auf einem guten Weg für dich.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Es freut mich auch sehr, dass es gutartig ist und ich finde es auch gut, dass deine Tochter und du in den Kurzurlaub fährst.

    Die SL an deiner Abordnungsschule ist ja echt ... mehr als unsensibel. Ich würde an deiner Stelle den Rat / die Empfehlung annehmen und mich bis zum Ende des SJ krank schreiben lassen.

  • Ich überlege aktuell, ob ich für das restliche Schuljahr nochmal zurück gehe, oder ob ich die Empfehlung mich nach all dem Stress bis zum Ende krankschreiben zu lassen (die kam von der Ärztin selbst) annehme.

    Da gibt es nichts zu überlegen. Nach so einer emotionalen Achterbahnfahrt muss man sich - pardon - erst mal in Ruhe auskotzen und ausruhen, ehe man die nächste Fahrt macht, die dann - hoffentlich - weniger nervenaufreibend sein wird. Hör auf die Ärztin und ab ans Meer!

  • Ich erinnere an die Probezeit.
    Ich bin die Letzte, die dazu rät, in mental krankem Zustand arbeiten zu gehen. Vielleicht würde ein Kompromiss im Sinne von "Raus aus der Abordnung" anzusprechen sein.
    Gut, spätestens zum neuen Schuljahr könnte es Thema beim BEM sein (weil 6 Wochen Krankheit), vielleicht ist es der Alternativweg. Aber dann: wirklich mit der Ärztin absprechen, was der Grund der Krankschreibung ist, weil: am Ende der Probezeit auf Nachfrage sagen "ich war wegen eines Überweisungszettels zu durcheinander und dann 8 Wochen aus dem Verkehr" _könnte_ (egal wie menschlich nachvollziehbar es ist) gegen dich verwendet werden.

  • In den Schilderungen finde ich die Ärztin nach wie vor seltsam: Erst so, dann so. Wenn man schon eine solche niederschmetternde Diagnose auf einen Überweisungszettel schreibt, der den Patienten schon Vorfeld unter dermaßen (zusätzlichen) psychischen Stress stellt (würde mir ähnlich gehen), dann hätte sie wenigstens die Patientin darüber aufklären können, warum sie die Diagnose so formuliert, (z.B. wegen Zeitnähe, damit man schneller drankommt) damit das besser einzuordnen ist. Wenn die Ärztin das aber wirklich geglaubt hat, dann würde ich auf jeden Fall die Ärztin wechseln. Sie hat zu dem Stress noch den Stresslevel erhöht. Für mich wäre eine Ärztin, die insgesamt so agiert, nicht passend und ich würde mir jemanden anders suchen.

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