Doku über die Gräfenauschule

  • Es gibt die Möglichkeit, das Kind nicht in den Schulkindergarten (an Schule angegliedert), sondern in eine KiTa (möglichst mit Profil für Integration) zurückzustellen, aber dann ist es keine Schulpflicht.

    Hier gibt es nur die Möglichkeit Rückstellung und dann noch ein Jahr Kita, aber wenn die Plätze knapp sind, muss die Kita den Platz auch nicht anbieten und damit muss eingeschult werden.

  • Tja, in NRW gab es dafür mal Schulkindergärten. Dort wurden noch nicht schulreife Kinder dann gezielt gefördert. Die waren wirklich super.

    Leider haben unsere dummen Politiker die abgeschafft, weil sie das Geld lieber in Ganztagsangebote stecken wollten.

  • Leider haben unsere dummen Politiker die abgeschafft, weil sie das Geld lieber in Ganztagsangebote stecken wollten.

    Damit Vati und Mutti Vollzeit arbeiten können.

    Ja,ja,ja jetzt wird wieder in die Hände gespuckt,

    Wir steigern das Bruttosozialprodukt...


    Hier in Bayern gibt es an Förderschulen die SVEs, die Schulvorbereitenden Einrichtungen. Dort gehen vormittags die Kinder hin, die massiv auffallen im Regelkiga. Nachmittags gehen sie in ihren Regelkindergarten.

    Natürlich gibt es viel zu wenig Plätze.

    Aber hat nicht Merz gerade gesagt, er streicht Gelder für die Teilhabe von behinderten und von Behinderung bedrohten Menschen...

  • Die verpflichtende Vorschule und verpflichtende Testung und Diagnostik wie in Hamburg finde ich hervorragend. (...) Hamburg macht es richtig? Übernehmen! Und das gilt für alle Bundesländer. Wieso kann man nicht mal akzeptieren, dass ein Bundesland - in diesem Fall Hamburg - den richtigen Weg eingeschlagen hat und sich daran orientieren?!

    Das finde ich auch gut. Das Leseband ist ein weiteres gutes Beispiel, das NRW bspw. schon übernommen hat.

    Die Gruppe muss Vorrang vor dem Individuum haben und das Ermöglichen von Unterricht Vorrang haben vor der Beschulung von "Systemsprengern" in Regelklassen.

    In Hamburg lag die Inklusionsquote 22/23 bei 5,2 Prozent und die Exklusionsquote bei 2,7 Prozent. Das ist nach Berlin und Bremen, wenn ich nichts übersehen habe, der jeweils drittbeste Wert im Bundeslandvergleich. Bitte übernehmen.

    Zitat von k_19

    Handyverbote, die auch durchgesetzt werden, sind alternativlos an Schulen der Sekundarstufe I.

    Das stimmt so pauschal nicht. Axel Krommer hat da letztens (wie fast immer eine relativ provokante) These in den Raum gestellt:

    [Blockierte Grafik: https://cdn.bsky.app/img/feed_fullsize/plain/did:plc:kft3rnj5jojyxf5tdsi63wjg/bafkreigosqrmgxuoteygwmweu2ico23q4fe7etfvwx6f7lctzldsmtfrb4@jpeg]

    Dazu auch Amy Orben:

    Kennen Sie die Metapher mit dem Ozean?" Der Ozean könne ein tödlicher Ort für Kinder sein, sagt sie. Doch niemand käme auf die Idee, Familien deswegen den Strandbesuch zu verbieten. Stattdessen gehe man zu Recht davon aus, dass Eltern aufpassen und ihre Kinder an den Ozean heranführen. "Sie nehmen sie, wenn sie klein sind, an die Hand. Sie geben ihnen Schwimmunterricht. Wir bezahlen Bademeister, die das Geschehen am Wasser überwachen. Und irgendwann trauen wir Kindern zu, allein im Ozean zu schwimmen." Amy Orben fragt sich, ob das nicht der richtige Weg sei fürs Schwimmenlernen im digitalen Ozean: keine Verbote, sondern Ausprobieren unter Anleitung, Stück für Stück, langsam, aber sicher.

    Es gibt also mMn durchaus sinnvollere Alternativen bzw. mindestens begleitende Maßnahmen. Die Studienlage zu den Diskussionen z.B. zum Them Handynutzung und psychischem Wohlbefinden - da gibt es die gleiche Korrelation wie zwischen steigendem Kartoffel-Konsum und psychischen Problem im Jugendalter - sowie digitale Medien und Lernen - diese sind (tatsächlich beim Smartphone tendenziell weniger) hilfreich beim Lernen, wenn sie in der Schule zum Lernen und nicht zu Freizeitzwecken genutzt werden - ist sehr viel komplexer, als die aktuell sehr simplifizierte Debatte in Schule und Gesellschaft. Es kommt dabei immer darauf an, was damit gemacht wird, wie es begleitet wird und welche anderen Erfahrungen ermöglicht werden - und im Fall Smartphone auch, wie effektiv die Verbote realistisch umgesetzt werden können, wie du ja auch schriebst.

  • Mittlerweile sehen wir aber bundesweit ein Umdenken beim Thema Handynutzung. Es geht ja nicht nur um Ablenkung. Es geht auch um Cybermobbing und verbotene Aufnahmen, auch in den Toiletten, die die Schulen kaum unterbinden können.

    Die Abgabe von Handys zu Beginn des Schultages wäre eine von vielen Lösungen. Ja, vllt. hat jmd. ein Zweitgerät. Aber irgendwo muss man ja ansetzen.

    Die Handys stellen ein Sicherheitsrisiko dar und sind nur eine massive Ablenkung vom Unterricht.

    Medienkompetenzen zu vermitteln verändert leider erfahrungsgemäß nicht oder nur kaum das Nutzungsverhalten der Schüler.

    Es reicht völlig, wenn Schulen Computerräume und Leihgeräte (Tablets) haben. Damit kann man doch schon alles Mögliche machen, z.B. Recherche betreiben. Dafür brauchen wir keine Handys.

    Zum Thema Inklusion: Es kommt drauf an, wie sie umgesetzt wird. Ein extra Stuhl im Klassenraum ist keine Inklusion. Ich wende mich nicht grdsl. gegen jede Form der Inklusion. Jedoch müssen die Belange der Gruppe Vorrang haben. Wenn ein Kind den Unterricht zum Erliegen bringt, muss es vorerst anders betreut oder beschult werden, zumindest solange, bis es sein Verhalten so anpasst, dass es sich zumindest weitestgehend sozialveträglich verhält.

  • Das Leseband ist ein weiteres gutes Beispiel, das NRW bspw. schon übernommen hat.

    Da gibt es in mehreren Ländern Ansätze, es zu integrieren, nur dass HH 108 Stunden in der Stundentafel hat, die anderen Ländern alle weniger.

    NDS stockt die Stunden ein wenig auf, kommt aber dennoch bei weitem nicht an die 108 Stunden heran.

    Die KMK hat sich im Laufe des letzten Jahres abgestimmt, dabei aber den Ansatz als Minimum gesetzt, der in einem BL erreicht wird, also den schlechtesten Wert.

    Die Länder, die das Leseband integrieren, ohne dafür Stunden zu haben, werden wieder an anderer Stelle etwas streichen müssen ... wie immer, wenn man weitere Aufgaben installiert, um etwas besonders zu fördern.

  • Ich würde die 6-jährige Grundschule, die Brandenburg und Berlin ja haben, auch bundesweit begrüßen. Zumindest wenn man am dreigliedrigen Modell festhalten will.

    Hatten wir mal in Niedersachsen, weiß garnicht warum das abgeschafft wurde, damals war ich noch in NRW tätig. Aber wahrscheinlich hatte der Philologenverband was dagegen und die sind bestens in der Politik vernetzt und so dermaßen rückständig...

  • Hatten wir nicht in NDS,

    es gab für Klasse 5/6 eine Orientierungsstufe, das war eine eigenständige Schulform, die alle Kinder besucht haben. Während der 2 Jahre wurde man halbjährlich neu eingeschätzt und in Kurse eingeteilt.

    Englisch und Mathe wurden ab dem 2. Halbjahr der 5. Klasse leistungsdifferenziert unterrichtet, für Deutsch gab es irgendwann auch Kurse zur Förderung oder Herausforderung. Für den Übergang gab es Vorgaben, welche Noten man in welchen Kursen benötigte und am Ende eine Empfehlung der Klassenkonferenz, welche weiterführende Schulform geeignet erschien.

    Weil das Kurssystem aber viele Lehrerstunden benötigt, wurden diese immer weiter zusammengestrichen und irgendwann die ganze OS abgeschafft.

  • Wenn es selbst in Hamburg keine Mehrheit dafür gibt.

    Weil ein paar Bildungsbürger gewaltig Stimmung machten. (Dieser Volksentscheid wurde vor Brexit als Begründung genannt, warum Volksentscheide nicht allgemein sinnvoll sind, sondern nur für eine kleine Elite.)

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Zum Hintergrund, alle Parteien (auch die CDU) waren dafür, hatte jahrelang mit Experten und mit den anderen Parteien gerungen und sich geeinigt. Ein Rechtsanwalt gründete eine Initiative und holte sich Hilfe bei einem gewissen Zeitungsverlag, um die Umstellung von 4 auf 6 Jahre abzulehnen. Der Untergang des Abendlandes stand lt. ihnen unmittelbar bevor. Wie soll man eine Initiative mit "wir wollen lernen" nicht unterstützen? Ich erinnere mich an Wählerbefragungen, die deutlich zeigten, dass sie nicht verstanden haben, worum es ging.

    Selbst als Gymnasiallehrer stießen mir die Schlagzeilen entsprechender Zeitungen so negativ auf, dass es mir heute noch bekannt ist.

    Dazu kamen viele Protestwähler (z. B. Elbphilharmonie, mehr Demokratie, gegen Parteien, war auch ein Slogan).

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Anders herum gefragt: Gibt es denn empirische Nachweise, dass in Jahrgangsstufe 5 und 6 in der Lernsozialisierung junger Menschen noch so viel passiert, dass diese unbenötigt benötigt werden, um eine profunde Entscheidung zu treffen, welche Schulform die geeignetste ist?

  • Anders herum gefragt: Gibt es denn empirische Nachweise, dass in Jahrgangsstufe 5 und 6 in der Lernsozialisierung junger Menschen noch so viel passiert, dass diese unbenötigt benötigt werden, um eine profunde Entscheidung zu treffen, welche Schulform die geeignetste ist?

    Ja. Ehe du weiterschreibst, informiere dich doch bitte, warum die Jahrgangsstufen 5 und 6 üblicherweise als Orientierungsstufe bezeichnet werden. Überleg dir im nächsten Schritt, warum man wohl in der Forschung den Übergang von der Grundschule an die weiterführenden Schulen als „komplexes, kritisches Lebensereignis“ betrachtet. Denk dann über die Auswirkungen von konstanter Über- oder auch Unterforderung für den Lernprozess von Kindern und deren Lernmotivation nach. Biographisch bedingte Übergangsrisiken sollten ebenfalls Teil deiner Überlegungen sein. An dem Punkt könnte es sich dann lohnen, selbst noch einmal nachzulesen, was die Forschung zu diesem Übergang zu sagen hat.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • An dem Punkt könnte es sich dann lohnen, selbst noch einmal nachzulesen, was die Forschung zu diesem Übergang zu sagen hat.

    und dann berücksichtige dabei auch noch, dass eine vierjährige Grundschulzeit weltweit die absolute Ausnahme ist. Fast alle anderen machen es anders. Warum das so ist, wirst du bei der Recherche zur Forschung sehr schnell finden.

  • Vielen Dank für den Link. Der Film zeigt auch generell auf, mit welchen Problemen man u.a. in der Grundschule am Anfang zu kämpfen hat: Konzentration, Feinmotorik, Sprache... Disziplinmäßig massiv auffallende Kinder hat man nicht gezeigt, aber erwähnt.

    Hier in Bayern gibt es an Förderschulen die SVEs, die Schulvorbereitenden Einrichtungen.

    Die finde ich super, das ist ja so etwas wie eine Vorschule. Diese sollte verpflichtend werden für alle (so weit ich weiß, ist es freiwillig), die in geeigneten Tests auffallen.

    Die hier eingeführte Sprachförderung in Kitas finde ich wie einen Tropfen auf einen heißen Stein, falls sich nichts daran geändert hat, wie ich es noch vor 3 Jahren erlebt habe. Da gehen in der Woche für 2 Stunden Grundschullehrerinnen in die Kita bzw. die Kinder kommen in die Schule und da gibt es dann Sprachunterricht. Besser als nichts, aber eine täglich verpflichtende Vorschule wäre viel besser für solche Kinder.

    Einige Schulen hier haben eine flexible Eingangsphase, da sind die Jahrgangsstufen 1 und 2 in einer Klasse zusammengefasst. In dieser Klasse kann man zwischen einem und drei Jahren verweilen. Die Idee wäre nicht schlecht, wenn es dafür genügend Personal und kleine Klassen gäbe, denn hier muss man viel individueller arbeiten. Aber letztendlich ist das zum Sparmodell geworden. Gerade kleine Grundschulen entscheiden sich das zu machen, wenn sie nicht genügend Kinder für eine Jahrgangsstufe zusammen bekommen. Dann wird zusammengelegt und es gibt eine große Klasse. Und große Schulen haben in solchen Klassen ca. 24 Kinder mit einer Lehrkraft.

  • Die finde ich super, das ist ja so etwas wie eine Vorschule. Diese sollte verpflichtend werden für alle (so weit ich weiß, ist es freiwillig), die in geeigneten Tests auffallen.

    Nein, das ist nicht "so etwas wie eine Vorschule", sondern eine Einrichtung für Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf.

    Bei weitem nicht alle Kinder, die noch nicht schulfähig sind, haben SPF. Und welche Verfahren genau meinst du mit "geeignete[n] Tests"?

Werbung