Freitagsgebet als Lehrer

  • Du wirfst hier im Thread ausgehend von einer höflich geäußerten Frage (die man natürlich kontrovers diskutieren kann) dem Threadersteller vollkommen an den Haaren herbeigezogen vor, dass er ein Problem mit der freiheitlich-demokratischen Grundordnung habe; stellst deine Wünsche ("ich möchte", "will jeder") mit dem mMn in jener FDGO festgeschriebenem Recht auf freie Religionsausübung gleich; und beschwerst dich jetzt, dass ich übergriffig sei? Wow.

    Blödsinn: Bitte nachvollziehen, auf welche Beiträge ich geantwortet habe.

  • Ich kenne mehrere Lehrkräfte mit türkischen oder arabischen Wurzeln. Ich kann nicht mal sagen, ob sie Muslime sind, da sie ihre Religiösität nicht nach außen tragen. Und das ist bei den meisten Akademikern so, unabhängig von der Religion.

    Strenge oder fundamentalistische Auffassung von Religion und ein damit verbundenes Bestehen auf die Einhaltung besonderer Regeln ist zum Glück in diesem Land ein Randphänomen, zumindest in bildungsaffinen Kreisen. Und das sollte auch so bleiben. Muslimische Lehrkräfte sind in Schulen willkommen und gebraucht. Ich erwarte von ihnen, dass sie unter den gleichen Bedingungen ihren Dienst ausüben, wie Christen oder Atheisten.

    (Und es ist absolut nicht so, dass 5 Millionen Muslime in Deutschland jeden Freitag um 13 Uhr alle ihren übrigen Pflichten zurückstellen und in der Moschee sitzen, genau so wie viele von ihnen nicht konsequent auf Alkohol verzichten und genau so, wie sich die wenigsten Christen an die endlosen Regeln in der Bibel halten.)

    Christen und Christinnen können bei Interesse aber sonntags in den Gottesdienst gehen und an Karfreitag trauern. (Gibt's nicht sogar ein Tanzverbot? Bei uns sind die Clubs zu bis 0 Uhr, wenn ich recht erinnere).

    Woche und Feiertage sind nunmal auf christliche Rituale abgestimmt.

  • Ich bin einigermaßen überrascht, wie sich dieser Thread hier entwickelt hat.

    Meine persönliche Wahrnehmung war, dass Jamaha hier freundlich und sachlich einen Sachverhalt nachgefragt hat. Er hat keine Forderungen formuliert, er hat die Praxis im Schuldienst, die ihm hier dargestellt wurde, nicht kritisiert oder von Diskriminierung gesprochen. Vielmehr hat er sehr sachlich daraus seine Schlüsse für seine berufliche Laufbahn gezogen.

    Bei manchen Posts lese ich - und ich mag mich natürlich täuschen - dennoch eine gewisse Empörung heraus, wie man so dreist sein könne, so etwas zu erwarten oder zu fordern. Was er ja nicht gemacht hat. Das finde ich schon ein wenig befremdlich.

    Und als weitere Beobachtung:

    Mich würde als Schulleitungsmitglied noch einiges andere interessieren:

    Wie stehst Du zum Thema Gleichberechtigung von Mann und Frau?
    Wie gehst Du mit Muslimen und Nicht-Muslimen um?
    Wie offen(siv) oder diskret übst Du Deine Religion außerhalb der Moschee aus?
    Wenn Du muslimisches Rollenvorbild an Brennpunktschulen sein möchtest, wie gehst Du mit Jugendlichen um, denen die Worte eines Mullahs, eines Imams, des Familienpatriarchen wichtiger sind als unsere freiheitlich-demokratische Rechtsordnung? Kommst Du da manchmal in Rollenkonflikte?
    Wie gehst Du mit Konflikten im Rahmen von vorehelichen Beziehungen mit wenigstens einem/einer Beteiligten, der/die Moslem ist?

    Bolzbold Du schreibst, dass du keine muslimischen Ressentiments hegst, was ich dir natürlich glaube, weil ich von deinen Posts hier in den vergangenen 20 Jahren nicht auf die Idee käme, dass es so sein könnte. Die Religion deines Vaters als Beleg anzuführen, ist allerdings natürlich argumentativ eher schwach und erinnert ein wenig an die "Mein Freund ist Ausländer, aber..." Argumentation.

    Deine Frageliste finde ich aus verschiedenen Gründen allerdings ebenfalls befremdlich. Als persönliches Interesse wäre es seltsam, einem Wildfremden solche intimen Fragen zu stellen. Als Mitglied der Schulleitung wären solche Frage in einem Vorstellungsgespräch - und das deutest du als Szenario ja an, wenn du schreibst, diese Fragen wären dir für eine Einstellung wichtiger als der Einsatz am Freitagmittag - finde ich sie tatsächlich übergriffig.

    Dann müsste man konsequenterweise katholische Bewerber ebenfalls fragen, wie sie zur Gleichberechtigung von Mann und Frau stehen, wie sie als Christen mit Nicht-Christen umgehen, wie offensiv sie ihre Religion außerhalb der Pfarrgemeinde ausüben. Man könnte dann auch noch fragen, wie sie zu Homosexualität und zu Kindesmissbrauch stehen

    Ich verstehe dein Anliegen, aber das ist einfach nicht der richtige Weg, da die Fragen einfach auf Pauschalisierungen und auf Vorurteilen basieren. Ich habe vier muslimische Kolleg*innen, bei drei von ihnen war ich als Personalvertreter beim Erstgespräch dabei. Wenn mein Schulleiter solche Fragen gestellt hätte, wäre ich ihm ins Wort gefallen. Und ich vermute, keine/r der vier Kolleg*innen wären nach sochlen Fragen an unsere Schule gekommen, was ein herber Verlust wäre.

  • Meine persönliche Wahrnehmung war, dass Jamaha hier freundlich und sachlich einen Sachverhalt nachgefragt hat. Er hat keine Forderungen formuliert, er hat die Praxis im Schuldienst, die ihm hier dargestellt wurde, nicht kritisiert oder von Diskriminierung gesprochen. Vielmehr hat er sehr sachlich daraus seine Schlüsse für seine berufliche Laufbahn gezogen.

    Bei manchen Posts lese ich - und ich mag mich natürlich täuschen - dennoch eine gewisse Empörung heraus, wie man so dreist sein könne, so etwas zu erwarten oder zu fordern. Was er ja nicht gemacht hat. Das finde ich schon ein wenig befremdlich.

    Der Satz lautete: Als Muslim MUSS ich jeden Freitag zum Gebet in die Moschee...

    (ich kann nicht aus 2 Threads zitieren, deswegen tippe ich ab)

    Dieses "MUSS", auch noch groß geschrieben, irritiert mich.

    Es wertet doch all jene ab, die eben das nicht tun und es fordert sehr wohl.

    Wäre da gestanden: ... möchte ich... oder... halte es als Muslim für meine Pflicht...

    Aber jetzt, versprochen, bin ich wirklich raus.

  • Du hast ja jetzt eine Vielzahl von Antworten zu dem Thema bekommen.

    Mich würde als Schulleitungsmitglied noch einiges andere interessieren:

    • Wie stehst Du zum Thema Gleichberechtigung von Mann und Frau?
    • Wie gehst Du mit Muslimen und Nicht-Muslimen um?
    • Wie offen(siv) oder diskret übst Du Deine Religion außerhalb der Moschee aus?
    • Wenn Du muslimisches Rollenvorbild an Brennpunktschulen sein möchtest, wie gehst Du mit Jugendlichen um, denen die Worte eines Mullahs, eines Imams, des Familienpatriarchen wichtiger sind als unsere freiheitlich-demokratische Rechtsordnung? Kommst Du da manchmal in Rollenkonflikte?
    • Wie gehst Du mit Konflikten im Rahmen von vorehelichen Beziehungen mit wenigstens einem/einer Beteiligten, der/die Moslem ist?

    Ich frage das deshalb, weil mir das als Schulleitungsmitglied viel wichtiger wäre als die Frage, ob ich es Dir stundenplantechnisch ermöglichen kann, Freitags rechtzeitig zur Moschee zu kommen. Ich persönlich würde Dir das sogar ermöglichen, wenn es denn ohne andere stundenplantechnische Konflikte geht, wenn ich von Dir den Eindruck hätte, dass Deine Religion nicht zu Konflikten innerhalb der Schulgemeinschaft führt.

    (Bevor Du ggf. anti-muslimische Ressentiments meinerseits befürchtest: Mein Vater war Moslem, so wie seine gesamte Familie.)

    Ich hoffe, dass du, als Schulleitungsmitglied schon gleich gar nicht, das nie einen Bewerber fragen wirst. Das ist geradezu unverschämt und mich wundert, dass ausgerechnet du, CDL das gut findest?

    Und wie man aus einem muss ich irgend eine Art von Druck für andere ablesen kann, ist mir auch schleierhaft.

  • Ich weiß nicht, ob man das so lesen muss. Das "muss" kann als Zwang von außen oder als innerer, emotionaler Zwang gelesen werden. Man kann natürlich darin auch eine Forderung an das Umfeld sehen, die Erfüllung dieses Zwangs möglich zu machen. Jamahal hat aber so eine Forderung an keiner Stelle formuliert. Er hat im Gegenteil für sich den Schluss gezogen, dass er wohl in diesem Fall einen anderen Weg gehen muss. Ich würde die Lesart einer Forderung an das Umfeld deshalb nicht als zwingend oder sogar überzeugend ansehen. Aber das ist natürlich meine Interpretation.

    Die Abwertung anderer, weil er für sich einen inneren oder äußeren Zwang formuliert, kann ich ehrlicherweise nicht nachvollziehen.
    "Als Nachtmensch MUSS ich morgens einen Kaffee trinken, bevor ich in die Schule gehe."
    "Als Mann MUSS ich mich regelmäßig rasieren."
    "Als Demokrat MUSS ich am Wahltag meine Stimme abgeben."

    In dieser Mischung Beispiele würde ich allerhöchstens beim dritten Beispiel eine Wertung herauslesen; und auch die ist nicht zwingend.

  • Ich hab ein wenig Zeit verbracht mit meiner Schwester. Nächtliches Uno spielen :) (Hoffentlich verstößt das nicht gegen die freiheitliche Grundordnung :/

    Hatte zuvor die Fragen nur kurz überflogen und hatte nur das 1. und 2. gesehen. Dachte mir halt enspannte Vorurteile, die man so eben weg machen kann. Die letzte Frage ist ja echt weird bro. Hab jetzt den Beitrag von WillG gelesen und er hat den Nagel auf den Kopf getroffen.

    Was erwartest du Bolzbold??? Ich werde ja offentsichtlich wie ein normaler Mensch antworten, was erwartet man sonst von mir. Verfassungsfeindlichkeit???

    Ich finde jede Frage, auch wenn sie auf Vorurteile basiert, kann man stellen. Lieber offen Fragen, als Vorurteile im Herzen zu tragen , noch absurder die Frage sein mag. Aber hier ist nicht der richtige Ort dafür.

    Empfehlung: Geh zur örtlichen Moschee und frag da mal nach. Ich kann die "arabsich-marrokanischen" Moscheen sehr empfehlen. Deutsch wird da am meisten gesprochen. Die türkischen Kollegen bekommen meist Imame aus der Türkei, so wie ich es mitbekomme, die oft sehr schlecht deutsch sprechen. Die "arabisch-marrokanische" Community ist meist geprägt von hier geborenen deutschen Staatsbürger. Nimm dir die Zeit und frag da mal nach. Ich hoffe du magst Pfefferminztee, wirst du höchstwahrscheinlich angeboten bekommen.

    Das ist der Ort Fragen zu stellen, bei Leuten die Ahnung haben. Experten die weiterhelfen. Stell jede Frage die du möchtest und nimm kein Blatt vor dem Mund. Ist erwünscht, damit alle Fragezeichen weg sind.

  • Jamaha schreibt primär aus der Ich-Perspektive. Möglicherweise erscheint ein sehr religiös geprägter Lebensstil für manche User (m/w/d) erst einmal befremdlich, aber wichtig ist die Abgrenzung zwischen der eigenen Position und der nach außen gerichteten professionellen Haltung. Ich habe bei Jamaha bislang nicht herausgelesen, dass er ein Problem hätte mit Schülern (m/w/d), die ein anderes Religionsverständnis haben, keiner/einer anderen Religionsgemeinschaft angehören oder eventuell sogar offen aufbegehren gegen die Religionspraxis des Elternhauses (in der Pubertät nicht ganz unüblich). Er hat ja gerade betont, dass er im Zweifelsfall eher für sich Konsequenzen zieht statt Konsequenzen von Anderen zu fordern.

    Eine Überwältigungsabsicht gegenüber den Schülern (m/w/d) kann ich hier nicht erkennen.

  • Ich finds Schade, dass man mich so in die Mangel nimmt.

    Warum ist es so schlimm zu fragen, wie der rechtliche Rahmen für das Freitagsgebet ist? Das Fragen aufkommen über die Religion, die ja meist noch fremd ist, war mir klar.

    Aber Deutschlandfeindlichkeit daraus abzuleiten, fraglich. Ich möchte nur ein Mehrwert für die Gesellschaft leisten und Lehrkraft werden, in einem unbeliebten System . Ich weiß, dass ich einen Impact haben kann auf Problemschüler an so mancher Brennpunktschulen.

    Wenn mich jemand fragt, Deutschland und Rassismus, würde ich immer antworten, dass ich persönlich noch nie ernsthaft Rassismus erlebt habe. Aber diese Feindlichkeit, wo man abdriftet von der Frage und mich angreift, dass habe ich so noch nie erlebt.

    Ich bin nicht radikal, weil ich Freitags für 1h meine Pflichten nachkommen will.

    Vielleicht kann man den Thread ja schließen. Ist komplett in die falsche Richtung gegangen.

    Vielleicht wirds dann eventuell der Quereinstieg irgendwann.

  • Jamaha schreibt primär aus der Ich-Perspektive. Möglicherweise erscheint ein sehr religiös geprägter Lebensstil für manche User (m/w/d) erst einmal befremdlich, aber wichtig ist die Abgrenzung zwischen der eigenen Position und der nach außen gerichteten professionellen Haltung. Ich habe bei Jamaha bislang nicht herausgelesen, dass er ein Problem hätte mit Schülern (m/w/d), die ein anderes Religionsverständnis haben, keiner/einer anderen Religionsgemeinschaft angehören oder eventuell sogar offen aufbegehren gegen die Religionspraxis des Elternhauses (in der Pubertät nicht ganz unüblich). Er hat ja gerade betont, dass er im Zweifelsfall eher für sich Konsequenzen zieht statt Konsequenzen von Anderen zu fordern.

    Eine Überwältigungsabsicht gegenüber den Schülern (m/w/d) kann ich hier nicht erkennen.

    Fühl dich ganz doll gedrückt.

  • Klares Nein.

    Hab gesagt, dass jeder selbst entscheidet was man tut und was man nicht tut.

    Magellan Entschuldige, wenn ich dir zur Nahe getreten bin. War nicht meine Absicht dich zu irritieren.

    LG

  • Ich hoffe, dass du, als Schulleitungsmitglied schon gleich gar nicht, das nie einen Bewerber fragen wirst. Das ist geradezu unverschämt und mich wundert, dass ausgerechnet du, CDL das gut findest?

    Bolzbold hat sich doch überhaupt nicht auf ein Einstellungsgespräch bezogen gehabt, sondern formuliert, dass er das grundlegend wichtig fände bei einer Lehrkraft, sprich letztlich bei jemandem, der/ die dann bereits eingestellt ist. Das kann ich nicht nur nachvollziehen, sondern teile ich auch, dass das -religionsunabhängig und insofern auszubauen- zentrale Fragen sind. Nein, nicht im Einstellungsgespräch und auch nicht im Sinne inquisitorischer Befragungen, aber eben wenn es um Haltungen geht, die im Einklang stehen mit dem GG.

    Wäre es möglich, dass es hier ein Missverständnis gegeben hat, dass es plötzlich um ein Einstellungsgespräch gegangen ist in den Antworten auf Bolzbolds Beitrag?

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Bolzbold hat sich doch überhaupt nicht auf ein Einstellungsgespräch bezogen gehabt, sondern formuliert, dass er das grundlegend wichtig fände bei einer Lehrkraft, sprich letztlich bei jemandem, der/ die dann bereits eingestellt ist. Das kann ich nicht nur nachvollziehen, sondern teile ich auch, dass das -religionsunabhängig und insofern auszubauen- zentrale Fragen sind. Nein, nicht im Einstellungsgespräch und auch nicht im Sinne inquisitorischer Befragungen, aber eben wenn es um Haltungen geht, die im Einklang stehen mit dem GG.

    Wäre es möglich, dass es hier ein Missverständnis gegeben hat, dass es plötzlich um ein Einstellungsgespräch gegangen ist in den Antworten auf Bolzbolds Beitrag?

    "Ich frage das deshalb, weil mir das als Schulleitungsmitglied viel wichtiger wäre als die Frage, ob ich es Dir stundenplantechnisch ermöglichen kann, Freitags rechtzeitig zur Moschee zu kommen. Ich persönlich würde Dir das sogar ermöglichen, wenn es denn ohne andere stundenplantechnische Konflikte geht, wenn ich von Dir den Eindruck hätte, dass Deine Religion nicht zu Konflikten innerhalb der Schulgemeinschaft führt."

    Naja als Schulleitungsmitglied würde er lieber die Fragen stellen.

  • Möglicherweise. Von Einstellungsgespräch hat Bolzbold ja tatsächlich nicht geschrieben, aber diese Aussage hat zumindest bei mir die Assoziation mit Einstellung erzeugt:

    Ich frage das deshalb, weil mir das als Schulleitungsmitglied viel wichtiger wäre als die Frage, ob ich es Dir stundenplantechnisch ermöglichen kann, Freitags rechtzeitig zur Moschee zu kommen. Ich persönlich würde Dir das sogar ermöglichen, wenn es denn ohne andere stundenplantechnische Konflikte geht, wenn ich von Dir den Eindruck hätte, dass Deine Religion nicht zu Konflikten innerhalb der Schulgemeinschaft führt.

    Da wird hypothetisch die Frage beantwortet, ob man den Stundenplan entsprechend gestalten würde, aber dann wird als Priorität der Eindruck vom Umgang der Lehrkraft mit der Religion noch vorangeschobeb. Der wiederum wird an diese Fragen aufgehängt, deren Beantwortung Bolzbold dann mehrfach einfordert. Ja, bei mir ist hier der Eindruck entstanden, als würde hier Auskunft von (im hypothetischen Szenario) potentiellen Bewerbern erwartet.

  • Grandios, was hier so durcheinander wirbelt ... :autsch:

    Back to the beginning:

    Jamaha möchte an einer Brennpunktschule unterrichten. Das ist i.d.R. eine Haupt- oder Gesamtschule.
    Freitags geht der Unterricht an den Schulen, die ich kenne, bis 12 Uhr - manchmal gibt es freitags in der 6.Stunde noch eine Klassenlehrerstunde als "Klassenkonferenz", in der die Schüler die Woche reflektieren.
    Eine Schulleitung wird hier Möglichkeiten finden, einem gläubigen Muslim das Freitagsgebet zu ermöglichen.
    Deswegen explodiert kein Reaktor - bei der richtigen "Chemie" und Toleranz im Kollegium kann dies auch auf die (muslimische) Schülerschaft positiv wirken - wenn der muslimische Kollege bei seinen "Klienten" diese Toleranz auch gegenüber den Nichtmuslimen propagiert.

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
    Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten

  • "Ich frage das deshalb, weil mir das als Schulleitungsmitglied viel wichtiger wäre als die Frage, ob ich es Dir stundenplantechnisch ermöglichen kann, Freitags rechtzeitig zur Moschee zu kommen. Ich persönlich würde Dir das sogar ermöglichen, wenn es denn ohne andere stundenplantechnische Konflikte geht, wenn ich von Dir den Eindruck hätte, dass Deine Religion nicht zu Konflikten innerhalb der Schulgemeinschaft führt."

    Naja als Schulleitungsmitglied würde er lieber die Fragen stellen.

    Es geht um Haltungen. Je nachdem, wie jemand die von Bolzbold gestellten Fragen beantworten würde, landen wir im Ergebnis entweder bei einem Menschen, der im deutschen Schuldienst den Schulfrieden massiv stören würde und ggf. grundgesetzfeindliche Haltungen zumindest tolerieren würde oder bei einer Lehrkraft, die tatsächlich ein positives Rollenvorbild ist für SuS mit vergleichbarem Hintergrund.

    Statt wie andere im Thread einfach zu mutmaßen über deine Intentionen und Haltungen hat Bolzbold dir offene Fragen gestellt, um den hier im Thread geäußerten Vorstellungen über deine Person eigene Fakten entgegenzusetzen oder auch Grenzen zu setzen, wo dir eine Frage zu persönlich ist. Genau so funktioniert letztlich so ein Forum im besten Fall, dass wir uns möglichst häufig ergebnisoffene Fragen stellen, diese beantworten, Antworten lesen und wirken lassen und möglichst selten aus dem Bauch heraus und rein emotional schreiben, ehe wir Fakten kennen und kritische Punkte erfragt haben (passiert natürlich trotzdem uns allen, mir heute auch schon).

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ja, bei mir ist hier der Eindruck entstanden, als würde hier Auskunft von (im hypothetischen Szenario) potentiellen Bewerbern erwartet.

    Interessant. Das hatte ich tatsächlich komplett anders gelesen und verstanden und hatte deine Antwort auf Bolzbold deshalb als wichtige Ergänzung aus deiner Perspektive als Personalrat gelesen.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

Werbung