OT: Private Frage: Diebstahl von Bäumen

  • Liebe Zauberwald,

    von Herzen wirklich die besten Wünsche, viel Kraft, Durchhaltevermögen und Zuversicht.

    Sowas ist immens ärgerlich und drückt unglaublich auf die Seele, weil es hinterlistig und einfach fies ist, man selbst dafür nix kann und sich hilflos fühlt. Du hast jetzt alle Schritte eingeleitet, die dir Hilfe bringen, Polizei, Anwalt, Beweise gesichert etc.

    Nun hoffe ich für dich, dass du genug Vertrauen in deine Helfer zusammenkratzen kannst, um dich weitestgehend zu entspannen.

    Auf dass dir das Beste geschehen möge, das geht und du ohne Kratzer aus der Sache rauskommst.
    Schade um die Bäume... sollen die mal ordentlich aufforsten.

    Alles Gute!

    Blowing out someone else's candle doesn't make yours shine any brighter.

  • Zunächst ist es Sachbeschädigung. Und die muss die Polizei als Sachverhalt aufnehmen und dokumentieren. Das fällt nicht unter das Zivilrecht, sondern unter das Strafrecht.
    Stelle bei der Polizei eine Anzeige wegen SACHBESCHÄDIGUNG.

    Zitat

    Strafgesetzbuch (StGB) § 303 Sachbeschädigung
    (1) Wer rechtswidrig eine fremde Sache beschädigt oder zerstört, wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
    Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten

  • Erzähl mal, wie dieser Krimi weitergeht, Zauberwald. Ich habe entsetzt mitgelesen, kann leider nicht helfen, bin aber fassungslos, dass jemand einfach 140 Bäume ohne Erlaubnis auf einem fremden Grundstück fällt und zu verkaufen versucht.

  • Allein, dass unsere Kleinstadt noch immer keine Baumschutzsatzung hat (im Jahr 2025!!!!), ist eine Ungeheuerlichkeit...

    Da scheint es noch vernünftige Leute in deiner Kleinstadt zu geben.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen.

  • Allein, dass unsere Kleinstadt noch immer keine Baumschutzsatzung hat (im Jahr 2025!!!!), ist eine Ungeheuerlichkeit...

    Da hat Eure Stadtverwaltung mal fähige Leute. Wir haben hier eine Baumschutzsatzung, die besagt, dass man ab 80cm Stammumfang in 1m Höhe eine Fällgenehmigung benötigt. Im Ergebnis fällen viele Bürger ihre Bäume bei 79cm Umfang, um in Zukunft keinen Ärger mit dem Amt zu haben. Ohne Satzung würden die Bäume stehenbleiben.

    Persönlich empfinde ich eine Baumschutzsatzung auch eher als Bestrafung für die Bürger, die große Bäume auf ihren Grundstücken stehen haben. Die Bäume sind auch ohne Satzung groß geworden, da braucht man jetzt die Eigentümer auch nicht zu bevormunden.

  • Da hat Eure Stadtverwaltung mal fähige Leute. Wir haben hier eine Baumschutzsatzung, die besagt, dass man ab 80cm Stammumfang in 1m Höhe eine Fällgenehmigung benötigt. Im Ergebnis fällen viele Bürger ihre Bäume bei 79cm Umfang, um in Zukunft keinen Ärger mit dem Amt zu haben. Ohne Satzung würden die Bäume stehenbleiben.

    Das ist doch Humbug. Die Leute fällen die Bäume, weil sie einfach zu groß für einen normalen privaten Stadtgarten geworden sind - und nicht, um einer Verordnung zuvor zu kommen. Mit 80cm Umfang hat so ein Baum einen Durchmesser von 25 cm und damit auch eine ziemliche Höhe erreicht. Ab diesem Durchmesser/Umfang wird's einfach zu gefährlich, den selbst zu fällen.

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  • Um die "Verwirrung" von Palim zu mildern:
    Die Baumschutzverordnung schützt nicht nur den Baum, sondern auch die Nachbarn und den Besitzer.
    Für das Fällen eines Baumes mit diesem Durchmesser muss man sachkundig sein, um weder sich selbst, noch das eigene oder fremde Eigentum zu beschädigen. Daher muss die Aufsichtsbehörde informiert werden, die für die Einhaltung von Rechtsvorschriften sorgt.

    Und bevor jemand meine Fachkenntnis dabei anzweifelt: In Baden-Württemberg muss man - falls man im Wald selbst Holz für den Eigenbedarf einschlägt oder auch nur sog. "Polterholz" kaufen darf, einen Kurs in der Bedienung der Motorsäge bei der Forstverwaltung oder einem zertifizierten Kursanbieter - samt praktischer Prüfung im Wald - absolviert haben. Ich darf Polterholz verarbeiten und 'Schwachholz' bis zu einem Brusthöhendurchmesser von 25 cm fällen. Eine Fichte mit diesem Durchmesser kann 20 Meter und höher sein. Da trifft man unter Umständen das Nachbarhaus, falls man die fällt.

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  • Ich kann dir versichern, dass die Anwohnenden hier den Baum längst selbst gefällt haben, bevor er eintsrpechend groß ist, beim Kauf eines Hauses scheuen sie sich nicht, den Baum zu schädigen, bis er dann gefällt werden muss.

    Der Grund ist, dass man im Herbst keine Blätter auf dem Grundstück haben möchte, da das Beseitigen zeitaufwändig ist, einigen Anwohnendne nach aber quasi täglich für jedes Blatt einzeln erfolgen muss, damit der Garten vorzeigbar ist.

  • Hat sich im Grundstück bzw. in der Adresse geirrt. Auf diese Art und Weise sollen auch schon fälschlicherweise Häuser abgerissen worden sein.

    Vielleicht hat auch jemand den Wald vor lauter Bäumen nicht gesehen, und wollte das ändern... 8). Sorry für den platten Gag, Zauberwald, aber solange wir nicht von dir endgültig "aufgeklärt" werden können, kann man wohl nur spekulieren.

  • Ich kann dir versichern, dass die Anwohnenden hier den Baum längst selbst gefällt haben, bevor er eintsrpechend groß ist, beim Kauf eines Hauses scheuen sie sich nicht, den Baum zu schädigen, bis er dann gefällt werden muss.

    Der Grund ist, dass man im Herbst keine Blätter auf dem Grundstück haben möchte, da das Beseitigen zeitaufwändig ist, einigen Anwohnendne nach aber quasi täglich für jedes Blatt einzeln erfolgen muss, damit der Garten vorzeigbar ist.

    Nun - wenn das bei euch in Niedersachsen so ist...

    Auch hier im Ort gibt es "Gärten des Grauens", die ihre Farbgestaltung aus unterschiedlichen Kiessorten erhalten.
    Als wir gebaut haben, war unsere Prämisse, dass die versiegelte Fläche einen "Grün-Höhenausgleich" durch Sträucher und Bäume erhält. Am Haus und in den Bäumen befinden sich Nisthilfen, es gibt Totholzecken und unterschiedlichste Blühpflanzen. Heute hab' ich Johannisbeeren eingekocht (von denen mir die Vögel die Hälfte weggevespert haben - aber 15 Gläser Marmelade sind auch genug. Demnächst sind die Stachelbeeren und die Pflaumen reif, Salat und Zucchini muss ich nicht kaufen und mit dem Rasenmähen bin ich in 15 Minuten rings ums Haus fertig. Wir genießen unsere vorzeigbare grüne Oase. Morgen muss ich etwas Minze und Salbei ernten - hab' mich bei der Hitze erkältet. Klimaanlage im Auto ist nett, aber...
    Bäume kann man "ziehen". Da muss man eben im Februar mit der Leiter und Säge raus. Laub ist kein Problem. Das kommt als Nisthilfe für den Igel ins Gebüsch oder wird mit dem Rasenmäher eingesammelt. Alles machbar, Herr Nachbar ;)

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  • Mir musst du das nicht erklären … aber als „Garten des Grauens“ bezeichnen die Steinwüsten-Inhaber:innen womöglich auch dein Natur-Idyll, aus dem Samen und Blätter auf ihr gezirkeltes Beet rieseln könnten.


    Mir juckt es ja immer in den Fingern, diese Samenkugeln zu verteilen.

  • An Samenkugeln hatte ich nie gedacht, aber es würde bei einigen Nachbarn nichts bringen, es ist kein cm2-Stück ohne Steine und Beton auf der Fläche vor der Tür.
    Beide betroffenen Nachbarn haben 2 oder 3 kleine Kinder und ich vermute, dass auch der Garten, trotz Spielgeräte, versiegelt ist.

    Die anderen Nachbarn (alles ältere Generation) haben perfekt gemähte Rasenflächen und zupfen Unkraut quasi jeden Tag. Die eine Nachbarin wird uns dieses Jahr nicht in die Hölle schicken, weil wir diesmal proaktiv die Äste geschnitten haben, die bei ihr überragen.
    Ich vermute, sowohl für die älteren Nachbarn als auch für die jüngeren ist unser Vorgarten ein Horror. Die einen fremdschämen sich, dass die Blätter im Herbst immer viel zu lange liegen bleiben, die anderen schütteln mit dem Kopf, warum wir den Baum nicht fällen.

  • Da habe ich und haben wir richtig Glück: Rund um den Garten des Hauses, in dem ich wohne gibt es nur weitere sehr naturnahe Gärten quer durch die die Eichhörnchenautobahn weiterläuft und wo es viele Insekten (inkl. Libellen dank zahlreicher kleiner Teiche) und zahlreiche Vogelarten gibt. Bei uns nisten dann in den ganz hohen Bäumen jedes Jahr u.a. Turmfalken.

    Unser Familiengarten ist dann größtenteils umgeben von ähnlich wilden, naturnahen Gärten und selbst die Nachbarn, die andere Gärten haben, sind sehr tolerant, weil sie einerseits meinen Vater so sehr schätzen als Mensch (und teilweise schon meine Großeltern sehr geschätzt haben, die den Garten so angelegt haben) und andererseits die Privatsphäre schätzen, die unsere großen, alten Bäume und riesigen Hecken ihnen bieten. Darüber hinaus freuen sich im Herbst immer zahlreiche Nachbarn darüber, dass die Äpfel und Nüsse für den Eigenbedarf ernten dürfen bei uns (das wäre zu viel für uns alleine und die Tiere bekommen immer trotzdem noch mehr als genug).

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Mir juckt es ja immer in den Fingern, diese Samenkugeln zu verteilen.

    Löwenzahn ist da unglaublich effektiv. Der wächst in jeder Steinritze und kann Teerflächen sprengen. :pirat:

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