Schülerin unterstellt "in den Ausschnitt" gucken

  • Was glaubt ihr denn eigentlich, was die Staatsanwaltschaft macht, wenn eine Anzeige gegen eine noch nicht straffällig gewordene 9. Klässlerin kommt, weil sie mal behauptet hat, Lehrkraft x habe ihr in den Ausschnitt geschaut? Das Verfahren wird schlicht unmittelbar eingestellt und auf den Privatklageweg verwiesen. In dem Fall bleibt da auch nichts dauerhaft in einer Akte hängen. Sinnvoller ist hier mit hoher Sicherheit ein entsprechendes Gespräch der Beteiligten vor Ort in der Schule.

  • Auch das halte ich nicht für realistisch. Im Internet kann man schnell nach Härte und Konsequenz rufen, das fällt unter Gratismut. Im Zweifelsfall muss man sich mal durch eine Erstberatung beim Anwalt eine realistische Einschätzung holen. Aber im schlimmsten Fall geht man vor Gericht, dort bestätigt die beste Freundin, dass sie das genau so gesehen hat, wie die Schülerin und der Rest der Klasse kann oder will nichts gesehen haben. Dann fängt man sich mit seiner Verleumdungsklage vor Gericht eine Klatsche und hat selber eine "na dann wird wohl etwas dran gewesen sein"-Situation herbeigeführt.

    Ich glaube, dass es schon der realistischere und gangbarere Weg ist, dass eine geeignete Person aus der Schule ein ernsthaftes Gespräch mit der Schülerin führt und ihr klar macht, welche Tragweite so eine Behauptung haben kann.

  • Alles gut möglich.

    Ich glaube, dass es in dem von mir geschilderten Fall, bei dem die Schülerin die Tragweite, so wurde es mir erzählt, nicht verstanden hat und die Eltern das Verhalen mit dem Zauberwort "Pubertät" erklärt haben, der Kollege NACH mind. 2 Gesprächen inkl. SL einen Weg suchte, um der Geschichtenerzählerei ein Ende zu bereiten. Da kann man, finde ich, durchaus mal eine Drohkulusse aufbauen, wenn die Eskalationsstufen davor nicht geholfen haben.

    Hier ging es nicht um den Ausschnitt, sondern um die Unterstellung einer Affäre mit einer Schülerin, das ist noch eine andere Dimension.

    Mehr kann ich dazu nicht sagen, denn ich kann nicht hellsehen oder spekulieren, sondern nur das wiedergeben, was mir erzählt wurde.

  • Hier ging es nicht um den Ausschnitt, sondern um die Unterstellung einer Affäre mit einer Schülerin, das ist noch eine andere Dimension.

    Mehr kann ich dazu nicht sagen, denn ich kann nicht hellsehen oder spekulieren, sondern nur das wiedergeben, was mir erzählt wurde.

    Ich bezog mich eher auf die Ausgangsproblematik, der von dir geschildert Fall ist ja grundsätzlich auch zu klären, weil man vermutlich widerlegen kann, dass angebliche Treffen zwischen den Personen stattgefunden haben, sobald die Schülerin anfängt konkrete Dinge zu behaupten. Im Ausgangssachverhalt ging es um angebliche Blicke, da wird es sehr schwierig.

  • Sorry, aber ich musste jetzt einfach einen Ort finden darüber zu reden. Meine Frau ist auch schon total unruhig, ich will sie nicht noch mehr damit belasten. Mit Kids und Eigenheim muss ich wohl niemanden erklären, was alles an meinem Einkommen hängt.

    Du hast schon einmal einen Kollegen der scheinbar zu dir hält (der, der dich über die Behauptung der 7. klässlerin informiert hat). Hattest du schon ein Gespräch mit der schulsozialarbeit (ich gehe mal von aus das ihr die an der Gesamtschule habt)? Die wird doch sicher auch informiert sein.
    Darüber hinaus: gibt es einen Kollegen, dem du dich noch anvertrauen kannst hinsichtlich der derzeitigen Belastungssituation?


    Wohl dem, der gelernt hat, zu ertragen, was er nicht ändern kann.

    Der Himmel ist nicht mein Limit, ich bin es.

  • Schon komisch. Eine Schülerin trägt einen Ausschnitt und beschwert sich, weil da jemand reinschaut.

    Ein Ausschnitt ist sehr öffentlich, ebenso wie die in Mode gekommenen Po-string Leggings, oder wie die Dinger auch immer heißen. Da sieht man gefühlt alles.

    Das man da nicht drauf starten sollte ist ja selbstverständlich, aber ein Blick darauf ist unmöglich abzuwenden.

    Lächerlich, diese Schülerinbehauptung.

  • Schon komisch. Eine Schülerin trägt einen Ausschnitt und beschwert sich, weil da jemand reinschaut. [...] Das man da nicht drauf starten sollte ist ja selbstverständlich, aber ein Blick darauf ist unmöglich abzuwenden.

    ich geb zu, dass die Argumentation nah an dieser "Minirock-Vergewaltigungs-Erzählung" war, aber genauso gut, könnte es ein unbeholfenes "Bedingung dafür, dass man den Eindruck bekommt, dass einem jemand in den Ausschnitt guckt ist, dass man einen Aussschnitt trägt"-Argument gewesen sein.

  • Schon komisch. Eine Schülerin trägt einen Ausschnitt und beschwert sich, weil da jemand reinschaut.

    Das ist exakt die Argumentation, die bei Sexualstraftaten die überwiegend weiblichen Opfer sich anhören dürfen und ist der Standardspruch, den die überwiegend männlichen Täter als Teil der „Rechtfertigung“ anbringen. Als ob Kleidung irgendeine Rechtfertigung sein könnte für Übergriffe.

    Den Ausschnitt trägt die Schülerin im besten Fall zumindest vor allem für sich selbst, weil sie sich wohl fühlt in ihrem Körper, nicht weil irgendwelche Kerle den als Ausrede zum Blicke schweifen heranziehen sollen oder um noch eloquenter mit den Brüsten der Schülerin sprechen zu können.

    Genau diese Scheißsprüche und Scheißblicke samt der „Ansprache meiner Brüste“ sind es, die mich als Opfer sexueller Gewalt immer wieder davon abhalten, mich einfach nur wohl und frei fühlen zu können in meinem Körper, da manche meiner männlichen Mitmenschen mich immer wieder daran erinnern, dass sie mich konstant sexualisieren, objektifizieren und meinen, das gebe ihnen irgendwelche Sonderrechte.

    Menschen wie du, die solche Sprüche unreflektiert raushauen sind Teil des Problems, wenn es um sexuelle Gewalt geht, statt Teil der Lösung zu sein. Genau deshalb gibt es #metoo und braucht es #metoo.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Kommt wohl drauf an was „in dem Ausschnitt schauen“ bedeutet. Wenn ich einen Schüler anschaue, dann sehe ich doch unweigerlich auch den Ausschnitt, ohne das gezielt zu tun. Sekundenlang dorthin starren, am besten noch aus passend gewählter Position, ist für mich etwas ganz anderes.

    Selbst als Frau empfinde ich extreme Ausschnitte, sehr kurze Röcke usw als unangenehm, da ich auch nicht unfreiwillig etwas sehen möchte.

    Wenn Schüler*innen halbnackt durch die Gegend laufen, dass Mann / Frau schon Mühe hat schnell genug wegzuschauen, dann würde ich auch sagen: beschwert euch nicht, wenn jemand sieht, was ihr offen zeigt.

    Ich möchte manche Einblicke nicht aufgezwungen bekommen. Das empfinde ich dann auch als Belästigung.

  • So sehe ich das. Schon unglaublich, dass ein Blick mit einer Vergewaltigung gleichgesetzt wird. Wenn ich nackt in der Sauna sitze, muss ich auch damit rechnen, dass jemand intime Teile von mir sieht und einen Blick drauf wird.

  • Schon unglaublich, dass ein Blick mit einer Vergewaltigung gleichgesetzt wird.

    Das hat keiner hier getan!

    Wenn ich nackt in der Sauna sitze, muss ich auch damit rechnen, dass jemand intime Teile von mir sieht und einen Blick drauf wird.

    Dort fühle ich mich meist deutlich wohler, als je nach Kleidung irgendwo draußen, verrückt, ne?

  • Ich kann als schwuler Mann dazu nur sagen, dass ich im Fitnessstudio ANGST habe aus Versehen bei den Damen in enger Leggins wo man echt ALLES sieht denen das Gefühl zu geben, auch nur eine Millisekunde hingeschaut zu haben.

  • Schon komisch. Eine Schülerin trägt einen Ausschnitt und beschwert sich, weil da jemand reinschaut.

    Ein Ausschnitt ist sehr öffentlich, ebenso wie die in Mode gekommenen Po-string Leggings, oder wie die Dinger auch immer heißen. Da sieht man gefühlt alles.

    Das man da nicht drauf starten sollte ist ja selbstverständlich, aber ein Blick darauf ist unmöglich abzuwenden.

    Lächerlich, diese Schülerinbehauptung.

    Ich verstehe nicht, warum Fachinformatiker hier so viele komische Reaktionen bekommt. Wenn ich mir ein Oberteil mit Ausschnitt anziehe und mich dann belästigt fühle, wenn jemand dort auch mal hinschaut, dann habe ich nicht mehr alle Latten am Zaun. In dieser Gesellschaft würde ich echt kein Mann sein wollen.

    Fachinformatiker schreibt es ja, darauf starren ist nicht angemessen, aber dass der Blick da mal hingeht ist ja wohl absolut normal. Das geht mir mit anderen Frauen auch so, da nehme ich auch ein Dekollete wahr.

    Ich behaupte einfach mal, es ist einfach die falsche Person die ihr in den Ausschnitt schaut, nicht, dass jemand da überhaupt hinschaut.

    Ein sogenanntes Pretty privilege Problem ist das. Wäre das der Sportreferendar oder ein attraktiver Mitschüler, dann würde sie sich freuen anstatt sowas abzuziehen.

    Keine Karikatur beschreibt solche Frauen und Mädchen besser als diese hier.


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