Mobbing durch den Schulleiter

  • Ich bin aktuell in einer Situation, in der ich nicht mehr weiter weiß. Ob ich die ganz großen Geschütze (Anzeige) auffahren soll oder mich zurückziehen soll. Ich wurde von einem Schulleiter "ausgesucht", sein Stellvertreter zu werden. Im Vorfeld hat er mir das Kollegium als hoch problematisch geschildert, mich also gegen dieses instrumentalisiert. Ich war sein "verlängerter Arm", musste seine "Gemeinheiten" umsetzen. Beschwerten sich die KuK über mich, lehnte er sich zurück und schob mir die Schuld zu. Entsprechend richtete sich der Zorn gegen mich. Er war dann der "Wohltäter" und machte Geschenke, z.B. bessere Stundenpläne. Auch lies er mich permanent arbeiten: ich musste morgens die erste sein, abends war ich die letzte, die die Schule verließ. Kein Feierabend, weil er dann auch noch Mails schrieb, kein Wochenende. Keine 30 Tage Urlaub. Er belog mich, sprach in der Öffentlichkeit schlecht über mich, als ich anfing, mich gegen diese Vorgehensweise zu stellen und auch Kollegen seine Machenschaften durchblickten (zudem ist er nie von diesem akzeptiert worden). Mittlerweile bin ich mit Depressionen und Erschöpfung im Krankenstand. Ich habe die Stellvertretung zurückgegeben. Nach mehr als 6 Wochen Krankheit wollte ich wieder arbeiten. Ich bekam von ihm den schlechtesten Stundenplan überhaupt. Und vor allem: kein Angebot für ein BEM-Gespräch. Der Personalrat ist informiert und entsprechend schockiert. Ebenso das Schulamt, das ihn aber "deckt". Eine Erstberatung mit einem Anwalt hat stattgefunden. Ich möchte an der Schule bleiben, weil ich gerade nicht die Kraft habe, mich in ein neues System einzuarbeiten. Was also machen...:traenen:

  • Auch wenn manches sich im ersten Moment irritierend liest, gehe ich aufgrund deiner früheren Beiträge davon aus, dass du tatsächlich Lehrkraft bist.

    Ich verstehe zwar, dass du gerade keine Kraft hast, aber nicht, warum du weiter unter einem Schulleiter arbeiten willst, den du als derart unfähig beschreibst. Warum solltest du dir das antun? Es ist doch absehbar, dass das nicht besser wird zwischen euch, wenn es offensichtlich derart dysfunktional war und ist. Tu dir selbst den Gefallen und beantrage die Versetzung.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Auch wenn manches sich im ersten Moment irritierend liest, gehe ich aufgrund deiner früheren Beiträge davon aus, dass du tatsächlich Lehrkraft bist.

    Ich verstehe zwar, dass du gerade keine Kraft hast, aber nicht, warum du weiter unter einem Schulleiter arbeiten willst, den du als derart unfähig beschreibst. Warum solltest du dir das antun? Es ist doch absehbar, dass das nicht besser wird zwischen euch, wenn es offensichtlich derart dysfunktional war und ist. Tu dir selbst den Gefallen und beantrage die Versetzung.

    Ja, ich bin Lehrkraft.

  • Ich möchte noch ergänzen: ... so schnell wie möglich.

    Ja, natürlich müsste ich aus dieser krankmachenden Umgebung heraus. Ich bekomme aber so viel Unterstützung, dass ich denke, dass ich endlich den "Spuk" beenden kann. Ich denke da an die anderen - wahrscheinlich sollte ich aber eher an mich denken...

  • Das BEM-Verfahren muss nicht an der Schule stattfinden und im RAhmen des BEM kann auch eine Versetzung eine Maßnahme sein.

    Wenn das möglich wäre, hättest du einen gestuften Einstieg an einer anderen Schule und damit ja auch mehr Zeit, dich in ein anderes System einzufinden.

  • Ich bekomme aber so viel Unterstützung, dass ich denke, dass ich endlich den "Spuk" beenden kann. Ich denke da an die anderen - wahrscheinlich sollte ich aber eher an mich denken...

    Ohne dir die Hoffnung nehmen zu wollen: den "Spuk" beenden im Sinne von "SL ändert grundsätzlich sein Verhalten und wird ein anderer Mensch" oder "SL muss die Schule verlassen" wirst du vermutlich nicht erreichen können. Insofern kann ich ebenfalls nur hierzu raten:

    Ja, natürlich müsste ich aus dieser krankmachenden Umgebung heraus.

  • Ich bin aktuell in einer Situation, in der ich nicht mehr weiter weiß. Ob ich die ganz großen Geschütze (Anzeige) auffahren soll oder mich zurückziehen soll. Ich wurde von einem Schulleiter "ausgesucht", sein Stellvertreter zu werden. Im Vorfeld hat er mir das Kollegium als hoch problematisch geschildert, mich also gegen dieses instrumentalisiert...

    Ich verstehe es nicht, wie wird man ausgesucht, instrumentalisiert und warum kanntest du das Kollegium nicht selbst?

    Ansonsten würde ich auch dringend raten, dort wegzugehen. Wenn das so ein kranker Typ ist, wie du beschreibst, bist du ihm nicht gewachsen.

    Wie du anderen dort "helfen" willst, ist mir auch nicht klar.

  • Ja, natürlich müsste ich aus dieser krankmachenden Umgebung heraus. Ich bekomme aber so viel Unterstützung, dass ich denke, dass ich endlich den "Spuk" beenden kann. Ich denke da an die anderen - wahrscheinlich sollte ich aber eher an mich denken...

    Wenn du diesem SL den Zahn als Stellvertretung nicht ziehen konntest, dann wird das realistischerweise auch jetzt nicht klappen, wo die Positionen mutmaßlich verhärtet sein werden. Du kannst nur dich ändern, nicht ihn und lernen für dich selbst besser zu sorgen, besser Grenzen zu ziehen. Nur, wenn du das geschafft hast und schaffst kannst du auch etwas für andere bewirken- an einer neuen Schule, mit gesünderem Führungsstil und ohne die belastete und belastende Vorgeschichte der abgebenden abgegebenen Stellvertretung. „Die anderen“ sind nicht wichtiger als du..

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    Einmal editiert, zuletzt von CDL (18. Juli 2025 19:25) aus folgendem Grund: Autofillpanne

  • Ich verstehe es nicht, wie wird man ausgesucht, instrumentalisiert und warum kanntest du das Kollegium nicht selbst?

    Ansonsten würde ich auch dringend raten, dort wegzugehen. Wenn das so ein kranker Typ ist, wie du beschreibst, bist du ihm nicht gewachsen.

    Wie du anderen dort "helfen" willst, ist mir auch nicht klar.

    Ich war zuvor an einer anderen Schule, mit der Stellvertretung habe ich die Schule gewechselt

  • Auch wenn manches sich im ersten Moment irritierend liest [...]

    Ich finde, da liest sich leider garnichts irritierend. Ich hab den Eindruck gewonnen, dass sich zumindest NRW in Punkto Rechtssicherheit kaum von einer Bananenrepublik unterscheidet und irgendwelche Verfahren und Regeln eben nur gelten, wenn da nicht jemand bösartig und korrupt genug ist, sie zu umgehen.

    An der Schule meiner Frau hat der Schulleiter sechs Wochen vor seine Versetzung in die Schulfaufsicht, eine erfahrene und unbescholtene A15-Kollegin mit hahnebüchenden Lügen ohne sachliche Grundlage beim Dezernenten als inkompetent diffamiert und kommt - wie es aussieht - damit durch, sie gegen ihren Willen und noch in ihrer Elternzeit auf eine andere Stelle zu versetzen, damit sein Eigengewächs die freigewordene Position einnehmen kann und verpisst sich dann feige, ohne überhaupt vor dem Kollegium Verantwortung für den ganzen Vorgang übernommen zu haben.

    Was ich damit sagen wollte: ich schließe mich den Anderen an: geh weg da. Letztlich kommen so Psychopathen mit ihrer Nummer so durch und wer auf Regeln vertraut hat, ist die Dumme, weil es im Dezenernat/ Schulamt einfach keinen interessiert und die nur Ruhe haben wollen. Ich hab absolut kein Vertrauen mehr in das System.

  • Danke für die vielen Gedanken / Impulse. Ich wollte kurz ein Update geben: Ich bin noch immer im Krankenstand, warte auf einen Therapieplatz. Nun soll das BEM-Gespräch stattfinden. Geleitet von der Person, die ursächlich ist für meine Erkrankung. Was machen? Um zeitlichen Aufschub bitten, bis die Therapie begonnen hat und ich Strategien im Umgang mit ihm habe? Das Gespräch führen - im Beisein von öPR, Frauen -und Gleichstellungsbeauftragten, Schwerbehindertenvertretung etc. und schildern, wer /was mich krankgemacht hat? Damit das endliche mal vor weiteren Zeugen ausgesprochen wurde. Das Gespräch führen ohne Angabe von Art der Erkrankung und ledigliche dem Hinweis, dass es der falsche Zeitpunkt ist? Eine mögliche Wiedereingliederung steht in ca. 3 Monaten an (evtl.). Ich bin nur noch verunsichert... ;(

  • Eine solche Beschwerde ändert aber wahrscheinlich nichts an der Zuständigkeit des Schulleiters für das BEM-Verfahren. Eine Möglichkeit wäre es, eine längerfristige Krankschreiben vorzulegen mit einem kurzen Gutachten deines behandelnden Arztes in Sinne von "Aktuell ist noch nicht absehbar, in welcher Form und in welchem Umfang eine berufliche Wiedereingliederung möglich ist, der Patient ist derzeit aus gesundheitlichen Gründen nicht in der Lage, ein BEM-Gespräch zu führen".

  • Danke für die vielen Gedanken / Impulse. Ich wollte kurz ein Update geben: Ich bin noch immer im Krankenstand, warte auf einen Therapieplatz. Nun soll das BEM-Gespräch stattfinden. Geleitet von der Person, die ursächlich ist für meine Erkrankung. Was machen? Um zeitlichen Aufschub bitten, bis die Therapie begonnen hat und ich Strategien im Umgang mit ihm habe? Das Gespräch führen - im Beisein von öPR, Frauen -und Gleichstellungsbeauftragten, Schwerbehindertenvertretung etc. und schildern, wer /was mich krankgemacht hat? Damit das endliche mal vor weiteren Zeugen ausgesprochen wurde. Das Gespräch führen ohne Angabe von Art der Erkrankung und ledigliche dem Hinweis, dass es der falsche Zeitpunkt ist? Eine mögliche Wiedereingliederung steht in ca. 3 Monaten an (evtl.). Ich bin nur noch verunsichert... ;(

    Wenn du die Wiedereingliederung an der Schule machst, an der du gemobbt wurdest, dann wirst du immer Gespräche mit dieser SL führen müssen. Der gesunde Weg wäre also die fortgesetzte Krankschreibung bei gleichzeitigem, begründeten Versetzungsantrag mit dem Hinweis, dass du erst wieder dienstfähig werden kannst, wenn du ein gesundes Arbeitsumfeld hast.

    Je nachdem, wie schwerwiegend die gesundheitlichen Folgen des Mobbings sind, kannst du dann entweder direkt mit Versetzung wieder arbeiten gehen, während du zeitgleich das Geschehene therapeutisch aufarbeitest - verstehen, welche Voraussetzungen systematisch vorliegen in einem Arbeitsumfeld, das von Mobbing geprägt ist, was Mobber: innen der Forschung nach wesentlich motiviert, aber natürlich auch, welche Voraussetzungen bei Mobbingopfern vorliegen, um zu solchen zu werden, sprich der Teil, den man selbst auch tatsächlich alleine ändern kann - oder ggf. auch erst, wenn es dir gesundheitlich wieder deutlich besser geht. Dass du noch keine therapeutische Versorgung hast kann relevant sein bei der Entscheidung, muss es aber nicht zwingend.

    Lass dich in jedem Fall von deinen behandelnden Ärzten beraten zum Zeitpunkt von Wiedereingliederung und BEM- Gespräch und such ebenfalls den Kontakt zunächst zur Schwerbehindertenvertretung, um dich in der Sache beraten zu lassen.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Eine solche Beschwerde ändert aber wahrscheinlich nichts an der Zuständigkeit des Schulleiters für das BEM-Verfahren. Eine Möglichkeit wäre es, eine längerfristige Krankschreiben vorzulegen mit einem kurzen Gutachten deines behandelnden Arztes in Sinne von "Aktuell ist noch nicht absehbar, in welcher Form und in welchem Umfang eine berufliche Wiedereingliederung möglich ist, der Patient ist derzeit aus gesundheitlichen Gründen nicht in der Lage, ein BEM-Gespräch zu führen".

    Das war auch mein erster Impuls. Zu jetzigen Zeitpunkt würde ein Gespräch wohl die Situation noch verschlimmern.

  • Wenn du die Wiedereingliederung an der Schule machst, an der du gemobbt wurdest, dann wirst du immer Gespräche mit dieser SL führen müssen. Der gesunde Weg wäre also die fortgesetzte Krankschreibung bei gleichzeitigem, begründeten Versetzungsantrag mit dem Hinweis, dass du erst wieder dienstfähig werden kannst, wenn du ein gesundes Arbeitsumfeld hast.

    Je nachdem, wie schwerwiegend die gesundheitlichen Folgen des Mobbings sind, kannst du dann entweder direkt mit Versetzung wieder arbeiten gehen, während du zeitgleich das Geschehene therapeutisch aufarbeitest - verstehen, welche Voraussetzungen systematisch vorliegen in einem Arbeitsumfeld, das von Mobbing geprägt ist, was Mobber: innen der Forschung nach wesentlich motiviert, aber natürlich auch, welche Voraussetzungen bei Mobbingopfern vorliegen, um zu solchen zu werden, sprich der Teil, den man selbst auch tatsächlich alleine ändern kann - oder ggf. auch erst, wenn es dir gesundheitlich wieder deutlich besser geht. Dass du noch keine therapeutische Versorgung hast kann relevant sein bei der Entscheidung, muss es aber nicht zwingend.

    Lass dich in jedem Fall von deinen behandelnden Ärzten beraten zum Zeitpunkt von Wiedereingliederung und BEM- Gespräch und such ebenfalls den Kontakt zunächst zur Schwerbehindertenvertretung, um dich in der Sache beraten zu lassen.

    Lieben Dank für die vielen und richtigen Vorschläge. Das Gespräch mit der Schwerbehindertenvertretung hat schon stattgefunden - sie hat indirekt signalisiert, dass sie hinter dem SL steht. Im Moment habe ich keine Kraft, mich in ein neues System einzuarbeiten. Aber ich denke auch, dass es wohl auf eine Versetzung hinauslaufen wird.

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