Nichterreichbarkeit bei Krankheit

  • Wenn du jegliche Arbeitsprozesse vollständig „ausfallsicher“ gestalten möchtest

    Wer? Ich? Bestimmt nicht. Nicht mein Zuständigkeitsbereich.

    Wenn aber Dinge nicht verschoben werden können, wie hier erwähnt wurde, muss man organisatorisch dafür Sorge tragen, dass der Ausfall einer Einzelnen diese nicht verhindert.

    Z. B. findet man meine Notenlisten im Schreibtisch in meinem Dienstzimmer in der Schule.

    Ach, nee. Ich habe gar keinen Schreibtisch in der Schule und erst recht kein Dienstzimmer. Man kann nicht erst erwarten, dass ich ständig Kram zu Hause erledige, und sich dann wundern, dass die Unterlagen nicht in der Schule sind. Organisatorischer Fehler, nicht meine Entscheidung, nicht mein Problem. Gesäß lecken und Mittelfinger.

    Ich komme aus einem selbständigen Handwerkerelternhaus - und ich kenne es nicht anders, als das mein Vater ständig rufbereit war - und als plötzlich nichts mehr ging (kurz vor seinem Versterben) , war es für alle belastend.

    Klingt nach „Arbeiten bis zum Umfallen“. Mag sein, dass da Menschen mit glücklich werden. Für mich ist das keine Perspektive.

    Und ich glaube auch nicht, dass uns dieses Beispiel irgendwie weiter bringt.

  • Wenn ich nicht erreichbar bin, teile ich das der Schule mit der Krankmeldung klar mit.

    Eben. Mit der Krankmeldung ist klar, dass man nicht erreichbar ist. Und wer das selbst nach erfolglosen Kontaktaufnahmeversuchen nicht merkt, der ist eh nicht zu helfen.

  • Eben. Mit der Krankmeldung ist klar, dass man nicht erreichbar ist. Und wer das selbst nach erfolglosen Kontaktaufnahmeversuchen nicht merkt, der ist eh nicht zu helfen.

    Mit der Krankmeldung teile ich der Schule mit, dass ich nichts dienstfähig bin. Das kann bedeuteten, dass ich auch nicht erreichbar bin. In der Regel bin ich aber trotzdem erreichbar. Wenn ich eine Krankmeldung abgebe, rechne ich durchaus damit, dass sich jemand aus dem Kollegium meldet. Und sei es nun, um zu Frage, ob ich etwas brauche. Wenn ich das nicht möchte oder nicht kann, teile ich es explizit mit der Krankmeldung mit. Daher finde ich es auch nicht unangemessen, wenn jemand versucht einen Kollegen trotz Krankmeldung zu kontaktieren.

    Und im konkreten Fall: Statt etliche Anrufe bewusst zu blockieren, würde ich einmal rangehen und das Sekretariat nett informieren, dass ich aus gesundheitlichen Gründen nicht kontaktiert werden möchte.

    Ich denke aber auch, dass das durchaus vom Einzelfall abhängig ist. Bei uns in der Schule ist das so üblich und normal. Wir sind aber auch ein relatives kleines Kollegium und man kennt sich untereinander. Wir haben alle auch die privaten Kontaktdaten der anderen. An einer Schule mit 100+ Lehrkräften ist das sicherlich anders.

  • Es ist ein Unterschied, ob ich dem kranken Kollegen eine Mail an seine Schuladresse schicke, die er lesen kann, wenn er dazu in der Lage ist und das trotz Krankheit möchte, oder ob ich ihn auf seiner privaten Telefonnummer Anrufe. Letzteres hab ich mir als einzelner Kollege zu verkneifen, unabhängig davon, was der Erkrankte im Sekretariat hinterlegt hat oder nicht.

  • Also ich würde einen Kollegen nicht ungefragt anrufen, wenn er krank ist. Ausnahme wäre, wenn er ausdrücklich drum bitten würde.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Da ich Single bin, haben mich schon Kollegen früher nach ein paar Tagen angerufen, heute über den Schulmessenger angeschrieben mit der Frage, ob sie für mich irgendetwas einkaufen sollen.

    Ich fand es immer nett.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Ich glaube es ist wirklich vom Umgang im Kollegium abhängig. Bei uns ist es auch vollkommen normal. Zu mindestens die Parallellehrkräfte wissen meistens genau Bescheid. Aber wir machen auch viel gemeinsam und haben engeren Kontakt. Wir wissen viel mehr über das Privatleben der Kollegen. Wenn ich jetzt an einer großen Schule bin, wo man sich kaum kennt, ist das sicher etwas anderes.

    Aber auch da würde ich es mit einer Krankmeldung nicht voraussetzen, dass man mich nicht kontaktieren kann. Insbesondere als Mitglied der Schulleitung. Ich denke durchaus, dass man das noch zusätzlich mitteilen sollte.

  • Das ist ja auch nett, wenn befreundete Kollegen fragen, ob sie helfen können etc.

    Ich möchte jetzt aber nochmal auf die Ausgangsfrage hinweisen:

    Dass das Schuljahr für den Gesundheitszustand mitverantwortlich ist, hat der TE möglicherweise bereits kommuniziert. In jedem Falle kontrolliert er aber keine Mails und blockt das Telefon. Es sollte doch dann klar sein, dass man nicht vom Sekretariat angerufen werden will? Wenn ein guter Kollege fragt, wie es geht o.ä., kann man ja kommunizieren, ob man reden will. Das vielfache Klingelnlassen der Sekretärin finde ich in jedem Falle aufdringlich und stressig.

  • Da ich Single bin, haben mich schon Kollegen früher nach ein paar Tagen angerufen, heute über den Schulmessenger angeschrieben mit der Frage, ob sie für mich irgendetwas einkaufen sollen.

    Ich fand es immer nett.

    Das ist der Punkt, über den Schulmessenger kannst du es lesen oder es lassen, niemand würde dann immer wieder nachfragen, hoffe ich. Bei ein oder zweimal nicht ans Telefon gehen, gehe ich davon aus, dass derjenige mich nicht sprechen will!

  • Das ist der Punkt, über den Schulmessenger kannst du es lesen oder es lassen, niemand würde dann immer wieder nachfragen, hoffe ich. Bei ein oder zweimal nicht ans Telefon gehen, gehe ich davon aus, dass derjenige mich nicht sprechen will!

    Schulmessenger haben wir erst seit Corona (und ohne Corona vielleicht immer noch nicht).

    Seitdem fällt es mir auch leichter, Kollegen anzuschreiben. Früher musste telefoniert werden. Der Unterschied für mich war, wer ruft an und warum.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Also ich würde einen Kollegen nicht ungefragt anrufen, wenn er krank ist. Ausnahme wäre, wenn er ausdrücklich drum bitten würde.

    Und auch sonst keiner ruft dort an, keine SL, kein Sekretariat, keine Eltern oder sonst wer. Eine E-Mail kann geschrieben werden. Mehr nicht. Es gibt in der Schule keine Grund der sowas rechtfertigen würde. Die kranke Person darf natürlich dort anrufen. Ich sehe aber keine Grund dafür.

  • Dienstunfähig bedeutet eben auch unfähig zu dienstlicher Kommunikation. Das muss man nicht dazu sagen. Aber da werden wir uns wohl nicht mehr einig. Es ist aber auch diese Erwartungshaltung, immer Zugriff auf jede haben zu wollen, die uns krank macht.

    Umso konsequenter müssen wir beim „Dichtmachen“ sein. Das auch als Tipp an die TE.

    Personen, mit denen ich privat verkehre (da können auch Kolleginnen bei sein), wissen, wie sie mich privat erreichen können. Das hat mit der dienstlichen Erreichbarkeit nichts zu tun.

  • Wir sind doch erwachsene Menschen. Es geht doch nicht um "dienstliche Kommunikation". Sekretariat ruft an. Ich gehe ran und sage: Ihr wusstet es wahrscheinlich nicht aber ich bin krankgeschrieben und bin leider auch für schulische Fragen nicht erreichbar.

    I.R. wird sich dann die Person für die Störung entschuldigen und gut ist.

    Wenn ich explizit sage, dass ich nicht erreichbar bin und die Schule mich anruft, habe ich volles Verständnis für die Reaktion. Aber wenn ich "nur" eine Krankmeldung abgebe und die Schule mich anruft, kann man doch kurz informieren, dass man nicht gestört werden möchte.

  • Wir sind doch erwachsene Menschen. Es geht doch nicht um "dienstliche Kommunikation". Sekretariat ruft an. Ich gehe ran und sage: Ihr wusstet es wahrscheinlich nicht aber ich bin krankgeschrieben und bin leider auch für schulische Fragen nicht erreichbar.

    I.R. wird sich dann die Person für die Störung entschuldigen und gut ist.

    Wenn ich explizit sage, dass ich nicht erreichbar bin und die Schule mich anruft, habe ich volles Verständnis für die Reaktion. Aber wenn ich "nur" eine Krankmeldung abgebe und die Schule mich anruft, kann man doch kurz informieren, dass man nicht gestört werden möchte.

    1. Dürfte an den meisten Schulen die Sekretärin sowieso wissen, wenn Lehrkräfte erkrankt sind, in jedem Fall weiß sie es aber, wenn es, wie hier, um ein Mitglied der Schulleitung geht.

    2. Die Krankmeldung an sich ist bereits die „Nicht stören“- Meldung, die genau genommen keiner weiteren Ergänzung oder Verstärkung bedarf.

    3. Wenn die Sekretärin meint, es gebe ein Anliegen, dass NUR mit der erkrankten Person zu klären ist, dann schreibt sie eine Mail, statt wiederholt anzurufen. Nachdem fast alles auch ein anderes Mitglied der Schulleitung bearbeiten können muss, geht der Weg im Fall einer vorhandenen und bekannten Krankmeldung meines Erachtens IMMER über ein anderes Schulleitungsmitglied. Nur wenn die anderen Mitglieder der SL das Anliegen nicht lösen können wird die erkrankte Person kontaktiert. Nachdem es nicht um Notfälle gehen kann, sprich nichts so zeitsensibel ist, dass es nicht entweder eine andere Person enteisen entscheiden kann oder es schriftlich abgeklärt werden kann, sollte auch dann nicht wiederholt angerufen werden.
    Gerade Schulleitungsmitglieder sind meist sowieso im Austausch mit der Schule, wenn sie mal erkrankt sind, wann immer ihnen dies dennoch möglich ist. Darauf darf man vertrauen und es umgekehrt schlicht respektieren, wenn jemand das nicht kann, statt Druck (auch Erwartungsdruck, das „kleine“ Anliegen doch schnell zu regeln) aufzubauen, den berufliche Anrufe nun einmal mit sich bringen.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    Einmal editiert, zuletzt von CDL (12. August 2025 21:14) aus folgendem Grund: Zu viel im Eisthread mitgelesen…

  • es gebe ein Anliegen, dass NUR mit der erkrankten Person zu klären ist,

    Dann ist vorher etwas falsch gelaufen. Notieren und zukünftig besser machen. Diesmal bleibt wohl etwas liegen.

    „Fakten haben keine Lobby.“

    (Sarah Bosetti)

    2 Mal editiert, zuletzt von O. Meier (13. August 2025 05:46)

  • Es geht doch nicht um "dienstliche Kommunikation".

    Doch. Darum dreht sich dieser Thread.

    Sekretariat ruft an. Ich gehe ran und sage

    Kannst du machen, wenn es für dich passt. Die TE hat aber das Problem, dass sie die dienstliche Kommunikation ihren Heilungsprozess hemmt. Da gehört es sich nicht, ihr ein schlechtes Gewissen zu machen, indem man erklärt, dass das alles kein Problem sei, dass man doch mal eben schnell. Und überhaupt könnten kranke Menschen angerufen werden, die müssten sich halt schon kümmern und erläutern, wie dienstunfähig die denn nun wirklich sind.

    Nee, alles nicht, alles verkehrt.

    „Fakten haben keine Lobby.“

    (Sarah Bosetti)

    Einmal editiert, zuletzt von O. Meier (13. August 2025 05:47)

  • Aber wenn ich "nur" eine Krankmeldung abgebe und die Schule mich anruft, kann man doch kurz informieren, dass man nicht gestört werden möchte.

    Man KANN ... aber man muss nicht. Dieses ständige "man kann doch noch" ist genau einer der Gründe, warum es so wenige Lehrkräfte ins reguläre Renten-/Pensionsalter schaffen. Damit fällt man den KuK in den Rücken, die eben nicht können / wollen, man schafft Erwartungshaltung.

  • 1. Dürfte an den meisten Schulen die Sekretärin sowieso wissen, wenn Lehrkräfte erkrankt sind, in jedem Fall weiß sie es aber, wenn es, wie hier, um ein Mitglied der Schulleitung geht.

    Woher hast Du diese Informationen? Aus dem Beitrag geht das nicht hervor. Ich denke, dass wenn das Sekretariat es wusste, hätte der/die TE es geschrieben.

    2. Die Krankmeldung an sich ist bereits die „Nicht stören“- Meldung, die genau genommen keiner weiteren Ergänzung oder Verstärkung bedarf.

    Das mag dein persönliches Empfinden sein, ist aber juristisch aus meiner Sicht nicht haltbar. Ich muss nicht rangehen und Daueranrufe sind sicherlich auch nicht in Ordnung. Aber das AG versucht Kontakt aufzunehmen, scheint mir akzeptabel. Insbesondere weißt Du nicht, ob es einen dringenden Anlass dafür gibt. Vielleicht wollte man auch einfach nur Gute Besserung wünschen.

    Nur wenn die anderen Mitglieder der SL das Anliegen nicht lösen können wird die erkrankte Person kontaktiert. Nachdem es nicht um Notfälle gehen kann, sprich nichts so zeitsensibel ist, dass es nicht entweder eine andere Person enteisen entscheiden kann oder es schriftlich abgeklärt werden kann, sollte auch dann nicht wiederholt angerufen werden.

    Vielleicht haben Sie es versucht? Schulleitung bitte Sekretariat: "Rufen Sie doch mal XY an, wünschen Sie gute Besserung und fragen Sie, ob XY schon sagen kann, wann XY wieder erreichbar ist." Fände ich vollkommen ok. Dann ist natürlich die Frage. Wenn es des Sekretariat 2-3 mal erfolglos versucht, ist das noch ok?

    Kannst du machen, wenn es für dich passt. Die TE hat aber das Problem, dass sie die dienstliche Kommunikation ihren Heilungsprozess hemmt.

    Die TE hat die Krankmeldung abgegeben und fragt, ob es akzeptabel ist, dass das Sekretariat sie trotzdem versucht zu kontaktieren. Ohne weitere Informationen, kann es in Ordnung sein, es kann nicht akzeptabel sein, insbesondere wenn mitgeteilt hat, dass man nicht erreichbar ist.

  • Die TE hat die Krankmeldung abgegeben und fragt, ob es akzeptabel ist, dass das Sekretariat sie trotzdem versucht zu kontaktieren. Ohne weitere Informationen, kann es in Ordnung sein, es kann nicht akzeptabel sein, insbesondere wenn mitgeteilt hat, dass man nicht erreichbar ist.

    Und noch mal: ein mehrmaliges Anrufen ist ganz grundsätzlich und auch ohne weitere Informationen nicht in Ordnung, das ergibt sich einfach aus der Natur einer Krankmeldung. Über einen einzelnen Anruf oder Mails an die Schuladresse kann man noch diskutieren, aber dann ist irgendwann einfach mal gut.

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