Was tun in den langen Ferien außer Urlaub?

  • Die despektierlichen Äußerungen

    Jetzt wird es ekelig.

    Es war schlicht eine Nachfrage, mehr nicht. Dass state_of_Trance sich angegriffen fühlt oder genervt, weil er denkt, man würde ihm das Hobby vorwerfen, war keine Absicht. Ich wollte lediglich wissen, was genau den Reiz / die kognitive Aktivierung ausmacht.

    Darauf wird reagiert mir „kannst du ohnehin nicht nachvollziehen“ oder „Du kannst ja gerade eine App herunterladen“. Schade.

  • Keine Ahnung, aber eine Meinung.

    Er schrieb doch ausdrücklich von seinen Wünschen, Bedürfnissen und persönlichen Stressoren.

    Ich bin aktuell froh, dass mein Beruf keine großartige kognitive Aktivierung benötigt, weil ich konzentrationstechnisch nicht ganz auf der Höhe bin. Ich mache ihn sehr gerne, freue mich auf die SuS, wenn das Schuljahr losgeht und habe bestimmt auch alles Mögliche dafür gelernt. Für kognitiv anspruchsvoll halte ich die Tätigkeit aber nicht.

  • Es gibt ja die unterschiedlichsten Arten des „Zockens“. Manches geht wirklich nicht über Candy-Crush-Niveau hinaus. Anderes verbindet Tempo, Strategie und Teamarbeit zu komplexen und anspruchsvollen Aktivitäten.

    In Spektrum kompakt von dieser Woche war ein Artikel mit dem Titel "Candy Crush ist selbst aus mathematischer Sicht kompliziert" ;) :D

    Tim Finnegan liv’d in Walkin Street
    A gentle Irishman mighty odd.

  • Ich bin kein allzu passionierter Gamer, aber wenn mal, bin ich bin dabei ganz anekdotisch und subjektiv zumindest "aktivierter" als beim Unterrichten. Schon allein deswegen, weil es ein anderes Level an Konzentration und schnellere Reaktionen etc. erfordert, sonst ist halt schnell Game Over. Unterricht ist Überblick behalten und eher oberflächlich Prozesse managen, Zocken ganz punktuelle und dauerhafte Fokussierung. Geht bei mir auch körperlich mit höherer Anspannug einher.

  • Palim Ähnlich, wie state es schon angedeutet hat: Gaming heute hat an vielen Stellen nicht mehr viel mit Gaming vor 20-30 Jahren zu tun. Als jemand, der dieses Hobby schon länger ausgeübt hat, reagiert man empfindlich, weil Gaming in den 90ern und frühen 2000ern sozial ziemlich geächtet war - es war nicht cool, ganz anders als heute, wo jeder 10-jährige schon mal was mit Fortnite etc. zu tun hatte. Deshalb überlegt man es sich dreimal, ob sich das jetzt lohnt, eine Apologie zu verfassen. Ich meinte dich persönlich nicht mit despektierlich, du hast ja wirklich sachlich gefragt.

    Edit Palim : Ich habe bei genauerer Betrachtung dann doch etwas übertrieben - wahrscheinlich aus der Erfahrung, die ich damals gemacht habe. Ich möchte mich entschuldigen.

    Es kommt letztlich darauf an, welchen Anspruch die Spiele haben, die man spielt. Handygames erreichen natürlich selten eine inhaltliche Tiefe, anders sieht das bei so manchem Spiel für den PC oder die Konsole aus mit komplexer Story, interessanten Charakteren, die moralische Dilemmata bewältigen oder Entscheidungen treffen müssen. Strategiespiele verlangen einem langfristiges Planen und Denken oder aber (durchaus stressiges) Multitasking ab. Und summa summarum muss ich ehrlich sagen, dass für mich persönlich einige Spiele intellektuell mehr fordern, als mein Leistungskurs. Dass Schule mein Bedürfnis nach intellektueller Befriedigung aber gar nicht erfüllen kann (das ist mir spätestens seit dem Studium bewusst), ist ja erstmal okay für mich. Nur darf ich mich dann nicht hinstellen und behaupten, ich verrichte in der SEK I intellektuelle Herkulesaufgaben.

  • Hausarbeiten geschrieben, WG-Partys gefeiert, One-night-stands gehabt, auf Festivals gechillt, Auslandssemester absolviert... Führst du jetzt kein anderes Leben als vor 25 Jahren? Ich weiß nicht, wie das Leben ohne Kinder als Erwachsener ist. Aber die Freiheit ist mit Partner*in und lauter arbeitenden Mitmenschen und solchen, die Familie haben und alle Ferien mit selbiger gemeinsam verbringen eine andere.

    Inzwischen kenne ich auch Paare, deren Kinder gerade ausgezogen sind, die müssen sich auch komplett neu finden. Wer macht was wann allein oder eben zusammen?

    Feiern, Konzerte, Festivals, Partys one night stands gibt es heute immer noch trotz Kindern, aber nicht mehr so intensiv und häufig (aber das kann auch eine Frage des Stresses im Job sein -> Studium ist halt was anderes).

    Jetzt mit einer 4-Tage-Schnittmenge, wo beide Kinder gleichzeitig in Zeltlagern sind, gab es eine ungewohnte Situation ;) Da haben wir es geschafft, bspw. drei mal an zwei Tagen auszugehen!! :D Oder: Mal ganz in Ruhe ein Buch lesen! etc. Und trotzdem ist es schön, wenn Kind 1 morgen aus dem Zeltlager abgeholt wird :)

    Und trotzdem hat die Zeit nicht gereicht, um endlich wieder eine Fotosafari zu machen oder schwimmen zu gehen oder die Gitarre in die Hand zu nehmen... :D

    Tim Finnegan liv’d in Walkin Street
    A gentle Irishman mighty odd.

  • Palim Ähnlich, wie state es schon angedeutet hat: Gaming heute hat an vielen Stellen nicht mehr viel mit Gaming vor 20-30 Jahren zu tun. Als jemand, der dieses Hobby schon länger ausgeübt hat, reagiert man empfindlich, weil Gaming in den 90ern und frühen 2000ern sozial ziemlich geächtet war - es war nicht cool, ganz anders als heute, wo jeder 10-jährige schon mal was mit Fortnite etc. zu tun hatte. Deshalb überlegt man es sich dreimal, ob sich das jetzt lohnt, eine Apologie zu verfassen. Ich meinte dich persönlich nicht mit despektierlich, du hast ja wirklich sachlich gefragt.

    Gaming in den 90ern war für mich (neben Tetris, Lemmings, Civilization, Castle Wolfenstein ...) vor allem, Adventures durchzuspielen: Space Quest (mein Favorit), Indiana Jones, Monkey Island... Spiele mit skurrilen Geschichten und coolem Humor.

    Tim Finnegan liv’d in Walkin Street
    A gentle Irishman mighty odd.

  • Und trotzdem hat die Zeit nicht gereicht, um endlich wieder eine Fotosafari zu machen oder schwimmen zu gehen oder die Gitarre in die Hand zu nehmen... :D

    Bin ich ne schlechte Mutter, wenn ich so etwas trotz Kindern gemacht habe? Wenn die allein ins Zeltlager gehen können, kannst du auch allein schwimmen gehen.

  • Bin ich ne schlechte Mutter, wenn ich so etwas trotz Kindern gemacht habe? Wenn die allein ins Zeltlager gehen können, kannst du auch allein schwimmen gehen.

    Die Zeit hat nicht gereicht, als sie jetzt weg waren, weil ich für die Schule und an der Steuererklärung gearbeitet habe. Die Sachen mache ich ja auch immer mal wieder übers Jahr, auch wenn die Kinder im Haus sind. Ich dachte nur, jetzt hätte ich etwas mehr Zeit dafür. Das hat aber doch nix mit schlechte(r) Mutter/Vater sein zu tun.

    Tim Finnegan liv’d in Walkin Street
    A gentle Irishman mighty odd.

  • Ich bin kein allzu passionierter Gamer, aber wenn mal, bin ich bin dabei ganz anekdotisch und subjektiv zumindest "aktivierter" als beim Unterrichten. Schon allein deswegen, weil es ein anderes Level an Konzentration und schnellere Reaktionen etc. erfordert, sonst ist halt schnell Game Over. Unterricht ist Überblick behalten und eher oberflächlich Prozesse managen, Zocken ganz punktuelle und dauerhafte Fokussierung.

    Ich zocke nicht, würde aber die Wörter "Unterrichten" und "Zocken" in deinem Beitrag tauschen.

    Deshalb stimme ich Magellan und Ilse2 zu, die Unterricht anders wahrnehmen, was sich auch mit den Erfahrungen der Gym-Lehrkräfte deckt, die an unserer Schule waren.

  • CDL , du musst dich nicht angesprochen fühlen, ich hatte einen anderen Beitrag zitiert.

    Offensichtlich habe ich mich aber angesprochen gefühlt von dem von dir verwendeten pauschalisierenden Plural „eure“, der gerade nicht nur einen einzelnen Beitrag meinte, sondern unspezifisch diverse Beiträge diverser Personen, bzw. so, wie sich das für mich las, unspezifisch alle Beiträge.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • . Aber wenn der Schüler es auch nach einem halben Jahr intensiver fast-Einzelbetreuung nicht hinbekommt, zwei einfache Brüche miteinander zu addieren,

    Hast du das so erlebt, also selbst unterrichtet? In welchem Bundesland herrschen derartige Bedingungen? Ich finde, da wurde mit dem Schüler in der offenbar zustehenden Zeit (Luxus! Ein halbes Jahr fast nur Einzelbetreuung! Kenne ich von keinem Standort!) nicht passend gearbeitet.

    Ein halbes Jahr nur die Addition von Brüchen zu üben erscheint mir nicht als passendes Förderziel.

    Hast du das so gemacht?

    Einmal editiert, zuletzt von Magellan (9. August 2025 13:47) aus folgendem Grund: 2 RS Fehler

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