Frage zur zugelassenen Kursgröße

  • Nee Du, so zusammengelegte Bildungsgänge geht mal gar nicht, eben weil immer die gleichen KuK dabei das Nachsehen haben und immer die gleichen KuK profitieren.

    Das ist Blödsinn. Wir machen das auch und es wird dabei niemand benachteiligt.

  • s3g4 In welchen Fächern legt Ihr die Bildungsgänge zusammen und in welchen nicht? Legt ihr die Bilduingsgänge jedes Jahr immer in den gleichen Fächern zusammen oder hat auch mal der BWL-Lehrer, der in der Metalltechnik eine Wochenstunde unterrichtet und dessen Lehrinhalte in allen metalltechnischen Berufen identisch sind, die Möglichkeit einen einzelnen Bildungsgang zu bekommen und nicht immer den ganzen zusammengewürfelten Haufen aus Werkzeugmechanikern, Industriemechanikern, ... ?

    Ich frage wegen des Korrektur- und Nachschreibaufwands. Da macht es ja schon einen gehörigen Unterschied, ob man in jeder Klasse 3-7 oder 35 Azubis sitzen hat.

    Wahrscheinlich legt ihr jedes Jahr die gleichen Bildungsgänge in den gleichen Fächern zusammen und dann trifft es halt immer die gleichen Kollegen positiv wie negativ.

  • Danke euch.

    Wäre es vielleicht denkbar, die Schulleitung mit Blick auf die Zielgrößen darauf hinzuweisen, dass ein Widerspruch gegen die Benotung durch SuS kommen könnte?

    Ganz ehrlich kann ich doch die SuS nicht in der sonstigen Mitarbeit beurteilen zum Quartal, vermutlich werde ich von den meisten SuS nie etwas hören.

    Ich finde das so schlimm, dass man total der Willkür ausgeliefert ist. Einige Kollegen haben wirklich kleine und einfache Klassen (z.B. IK mit wenigen SuS, die in ihren Arbeitsheften arbeiten) und andere zig 4.-Fach Prüfungen und rappelvolle Kurse, jedes Jahr immer wieder. Wie kann das sein?

    Mal abgesehen von diesen ganzen Sonderschulen wie im Gefängnis, Schule für Kranke, tlw. auch WBK... wo recht kleine Kurse oder wie bei der Schule für Kranke teilweise Einzelunterricht stattfindet. Die Bezahlung ist gleich. Eigentlich ist man doch blöd, an einem normalen Gymnasium zu arbeiten und sich so schikanieren zu lassen.

    Widersprüche können immer kommen - die Lerngruppengröße dürfte da jedoch argumentativ nicht greifen.

    Was aus Deiner Sicht Willkür ist, hat ganz handfeste und sachliche Gründe, die ich weiter oben ausführlich erläutert habe. Es gibt Sachzwänge, die ich als Schulleitung nicht auflösen kann - und dennoch ist es meine oberste Aufgabe, dass der Laden läuft.

    Dass beispielsweise Doppelkorrekturfachlehrkräfte durch VERA, ZP10 und Abitur immer gekniffen sind und mit jeder Lerngruppe, die sie nicht fachfremd unterrichten, auch eine Korrekturgruppe haben, ist der Sache und nicht der Willkür geschuldet - nur um einmal einen dieser Sachzwänge anzuführen.

    Du darfst das Ganze gerne als Schikane empfinden, das ist aber dann Dein ganz persönliches Problem - und das würde ich Dir im eins zu eins auch je nachdem, wie Du da auftreten würdest, genauso sagen - nachdem ich Dir vorher die Hintergründe erläutert hätte.

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

  • In welchen Fächern legt Ihr die Bildungsgänge zusammen und in welchen nicht?

    Sprachen und Religion, dadurch kann man nämlich Französisch und Spanisch anbieten als Wahl und eben auch kath., ev. Religion sowie Philo anbieten. Was in einer Klasse alleine zu sehr kleinen Kursen führen würde, war schon bei mir am Gym früher so, dass da Klassen dann gemeinsam unterrichtet wurden.


    und dann trifft es halt immer die gleichen Kollegen positiv wie negativ.

    Wie es dann aussieht hängt dann von der Wahl des Jahrgangs ab, mal haben mehr Spanisch, mal mehr Französisch.

  • s3g4 In welchen Fächern legt Ihr die Bildungsgänge zusammen und in welchen nicht?

    Naturgemäß natürlich die allg. bildenden Fächer, sowie Lernfelder, die ähnlich bzw. gleich sind (das sind gar nicht so wenige). Auch werden manchmal verschiedene Jahrgänge zusammengelegt. Solche Kunstgriffe werden wegen kleiner Klassen und zu wenig Lehrkräfte gemacht.

    Das macht die Stundenplanung natürlich um einiges unschöner, aber es gibt keine Alternative.

  • Naturgemäß natürlich die allg. bildenden Fächer, sowie Lernfelder, die ähnlich bzw. gleich sind (das sind gar nicht so wenige).

    Und damit haben immer die KuK in den allg. bildenden Fächern und die mit den ähnlichen Lernfeldern (BWL z.B.) die großen "Klassen" und die mit der Fakulta in den Spezial-Lerninhalten immer die kleinen und sehr kleinen Klassen. Entsprechend sind erstere Kollegen massiv benachteiligt.

  • 1. Zusammenlegen heißt doch sicher nicht durchgehend 35 SuS.
    2. Du hast doch selbst Landesfachklassen. Sollen diese Berufe gestrichen werden? Selbst wenn du schadenfroh wärst, wenn einige kleine Bildungsgänge gestrichen werden: DEIN Job hängt auch an den vielen kleinen Bildungsgängen...

  • Und damit haben immer die KuK in den allg. bildenden Fächern und die mit den ähnlichen Lernfeldern (BWL z.B.) die großen "Klassen" und die mit der Fakulta in den Spezial-Lerninhalten immer die kleinen und sehr kleinen Klassen. Entsprechend sind erstere Kollegen massiv benachteiligt.

    Was sind denn Fakulta in Spezial-Lerninhalten? Wir haben Lehrkräfte in Elektrotechnik, Metalltechnik, Informationstechnik, Bautechnik und allg. bildende Fächer.

    Ähnliche Lernfelder sind sehr häufig fachspezifisch (BWL gibt es so gut wie gar nicht) und gehört eben zu den entsprechenden Fachlehrkräften. Ich wüsste aus dem Kopf keine einzige Lehrkraft ohne wenigstens eine zusammengesetzte Lerngruppe.

    1. Zusammenlegen heißt doch sicher nicht durchgehend 35 SuS.

    Außerdem das hier. Die Zusammenlegung führt doch erst zu einer "normalen" Klassengröße.

  • ich verstehe den Frust bei riesigen Lerngruppen, und noch mehr, wenn es 70% des Stundenplans ist.
    Aber ein Blick in den (allgemeinbildenden) Stundenplan meiner Schule und ich frage mich, ob einige Kurse bitte nicht jahrgangsübergreifend unterrichtet werden könnten (sie liegen eh parallel im Stundenplan, 3 Lehrkräfte für je 5 SuS), in einem Fach, wo es definitiv nicht um einen linearen Lernzuwachs geht.
    Auch wäre ICH definitiv bereit, Huckepackkurse mit GK/LK zu haben, wenn es meine Fächer absichert (und bin bereit, Zusatzkurse mit 30 SuS auch dafür in Kauf zu nehmen. Wenn eine Kollegin dieser besagten 5-SuS-Kurse sich auch noch über ihren großen GK beschwert, drehe ich innerlich sehr durch.

  • An Realschulen hat keiner Klassen mit 10 Leuten. Auch nicht mit 20. eher mit 26. Am Gym in der SEK 1 ist auch eher eine Klassengrösse an die 30 üblich

    Durch Zusammenlegung entstehen bei uns Klassen, die dann 15 SuS haben. Woher die 35 kommen sollen, wenn am BK ab 32 geteilt werden muss, raffe ich nicht. Sobald wir 16 haben, bilden wir eine eigene Klasse und legen NICHT zusammen. Wir legen auch eher nicht bei 10-15 Schülern zusammen, sondern unter 10!

    und ja: jemand mit Deutsch hat mehr korrekturaufwand als ich mit Maschinenbau. Dafür kann ich ja nun mal gar nichts. Das ist ein ganz anderes Problem.

    Alternative ist zB bei uns: wir schmelzen das Angebot sehr stark zusammen. Unsere Kinder können dann nur noch wenige Berufe lernen und zB kein berufliches Gymnasium besuchen. Wenn sie das wollen, müssen sie eben einige Stunden mit dem ÖPNV fahren oder mit 16 alleine nach Dortmund ziehen.
    Da wir das nicht wollen (alle KuK werden regelmäßig gefragt, ob sie das System mittragen wollen), leisten wir uns das so, um örtlich ein attraktives BK zu bleiben und nicht in einigen Jahren ganz geschlossen zu werden, wie 2 aus unserer nahen Umgebung!

  • Ich denke, es besteht weitestgehend Verständnis darüber, dass ein nach außen hin attraktives Fächerangebot den Schulstandort sichert und daher in manchen Fällen kleine Kurse nötig sind. Es muss natürlich alles im Verhältnis stehen. Wir könnten theoretisch Russisch als dritte Fremdsprache im Wahlpflichtbereich anbieten, aber die absehbare Kursgröße wäre im niedrigen einstelligen Bereich. Wir verzichten darauf, um dann im Gegenzug eher unser restliches Fremdsprachenangebot zu stärken.

    Wir gönnen uns auch den einen oder anderen kleinen Leistungskurs und haben dann im Gegenzug an anderer Stelle mal größere Kurse in der Mittelstufe.

  • Wäre es nicht möglich, dass die Plätze im Kurs limitiert sind wir an der Uni?

    Sind noch Plätze frei, ok… wenn nicht, bekommt der Schüler eben nicht den Deutsch-LK, sondern muss in Englisch oder Französisch in den parallel laufenden LK. Ggf. wird gelost. So müsste dich auch eine gleichmäßige Aufteilung möglich sein.

  • Wäre es nicht möglich, dass die Plätze im Kurs limitiert sind wir an der Uni?

    Sind noch Plätze frei, ok… wenn nicht, bekommt der Schüler eben nicht den Deutsch-LK, sondern muss in Englisch oder Französisch in den parallel laufenden LK. Ggf. wird gelost. So müsste dich auch eine gleichmäßige Aufteilung möglich sein.

    Die Plätze sind nach oben mittelbar limitiert, ebenso nach unten - nur eben nicht nach starren Quoten. Und das ist gut so.

    Eine Umsetzung Deines Vorschlags käme an einigen Schulen dem Ende des Wahlprinzips in der Oberstufe gleich und würde zu einer nicht unerheblichen Chancenungleichheit beitragen, was mittelfristig dann kleinere Schulen benachteiligen und in ihrer Existenz bedrohen würde. Für einige SchülerInnen würde das zudem bedeuten, dass sie entweder gar nicht erst ihr Abitur bestehen oder aber deutlich schlechter als andere SchülerInnen.

    Die negativen Folgen einer solchen Entscheidung überwiegen die scheinbaren Vorteile bei weitem.

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

  • Ist das an der Uni nicht auch so? Wenn ich dieses Semester den Kurs nicht belegen kann, weil voll, und ich ein Semester länger studieren muss….

    Dann hast du _eigentlich_ Anspruch auf einen Kurs, weil du dein Studium in der Regelstudienzeit abschließen können musst (Angebotspflicht für die Uni).
    Das heißt weder, dass du den Kurs "Einführung in die Literaturwissenschaft" montags bekommen musst, wenn es freitags noch freie Plätze gibt, noch dass du Anspruch auf den "Dürrenmatt"-Kurs hast, wenn es bei "der Roman im Realismus" oder "Landschaften in Goethes Romanen" gibt.
    Aber die Uni kann dich nicht zwingen, einen Literaturkurs in der Anglistik oder eine Mathe-Übung als Ersatz zu belegen, wenn du Deutsch studierst.

  • Ist das an der Uni nicht auch so? Wenn ich dieses Semester den Kurs nicht belegen kann, weil voll, und ich ein Semester länger studieren muss….

    Wir reden aber über eine schulische Ausbildung und nicht über eine universitäre.
    Der Unterschied zwischen einem Semesterkurs und Kursen, die Du in der Oberstufe zwei Jahre (oder ggf. je nach Belegungsverpflichtung kürzer) belegen musst, ist Dir sicherlich bekannt.

    Der oben genannte Vorschlag greift viel erheblicher in die Bildungslaufbahn von SchülerInnen ein als es das bei Deinem Vergleich mit der Uni tut.

    Ferner gibt es keine Gleichheit im Unrecht - d.h. nur weil es an einer Institution Scheiße ist, legitimiert dies nicht eine Forderung, es an einer anderen Institution genauso handzuhaben.

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

  • einfache Klassen (z.B. IK mit wenigen SuS, die in ihren Arbeitsheften arbeiten)

    Hm, also an meiner Schulform würde ich bei den "SI"-Klassen (nennt sich bei uns "Berufseinstiegsschule Sprache und Integration") absolut nicht von "einfachen" Klassen sprechen. Zudem arbeiten diese SuS auch nicht nur in ihren Arbeitsheften, sondern haben viel Fachpraxisunterricht und arbeiten auch im Theorieunterricht eher wenig mit Arbeitsheften.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Wir haben das Problem derzeit auch in einem Bildungsgang. Über 90 Schüler in einem Bildungsgang, den wir zweizügig anbieten. Jetzt wird eine dritte Klasse aufgemacht, aber wir haben keine Lehrerstunden übrig. Wer da unterrichten wird ist absolut unklar, der Vorschlag, den jetzt nach oben gereicht wurden sind tageweise Beschulung (die eine Klasse kommt Montag, Mittwoch, Freitag, die andere Dienstag und Donnerstag und in der Woche darauf dreht sich das). Damit kommen wir wahrscheinlich nicht durch, aber zwei Klassen mit 45 Schülern geht eben auch nicht. Und wenn ich dann überlege, dass der Leistungskurs Elektrotechnik mit 4 Schülern angeboten wird, dann finde ich das schon ... interessant.

    Tageweise beschulen dürfen wir nicht. Die dritte Klasse wird aber aufgemacht. Da wir nicht mehr Stunden kriegen, kriegt jetzt jede Klasse nur 4 Stunden pro Tag statt 6 Stunden. So macht Bildung Spaß.

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