Lügen bei elterlichen Entschuldigungen

  • Das ist keine Lösung, sondern ein Hilfskonstrukt, welches auf äußerst wackligen Füßen steht. Inwiefern überhaupt Ersatzleistungen in dieser Form zulässig sind und ob häuslich anzufertigende Arbeiten überhaupt bewertet werden dürfen, wäre mit Angabe des Bundeslandes erst einmal zu prüfen. Für NDS würde ich das verneinen. Aber das ist hier müßig, denn die Fehlzeiten sind regulär entschuldigt.

    vielleicht schreiben wir aneinander vorbei: es ist bei uns total üblich, bei SuS, die selektiv (auch entschuldigt) fehlen, bei Wiedererscheinen in der Schule zu überprüfen, ob sie die Unterrichtsinhalte - wie es ihre Pflicht ist - nachgeholt haben. das Nachholen muss ja zu Hause stattfinden, wenn sie nicht in die Schule kommen. ab 25% verpasster Stunden sind wir sogar rechtlich zur Feststellungsprüfung verpflichtet. Was macht Ihr denn, wenn jemand viel fehlt? Die Stunden einfach ignorieren?

  • vielleicht schreiben wir aneinander vorbei: es ist bei uns total üblich, bei SuS, die selektiv (auch entschuldigt) fehlen, bei Wiedererscheinen in der Schule zu überprüfen, ob sie die Unterrichtsinhalte - wie es ihre Pflicht ist - nachgeholt haben. das Nachholen muss ja zu Hause stattfinden, wenn sie nicht in die Schule kommen. ab 25% verpasster Stunden sind wir sogar rechtlich zur Feststellungsprüfung verpflichtet. Was macht Ihr denn, wenn jemand viel fehlt? Die Stunden einfach ignorieren?

    Davon kann man sich natürlich im Gespräch überzeugen. Schülern, die entschuldigt (und damit vermutlich krankheitsbedingt) gefehlt haben, häusliche Ersatzaufgaben zu geben und diese dann auch direkt zu bewerten, geht jedenfalls völlig an der Sache vorbei...und ist unter Umständen auch schlicht rechtswidrig. Man muss nun wirklich nicht so tun, als sei der Verzicht auf eine direkte Prüfung gleichzeitig eine Vernachlässigung der Sorgfalt durch die Lehrkräfte bei der Sicherstellung eines entsprechenden Standes aller Schüler bei den Unterrichtsinhalten, nur um ein deutlich grenzwertiges Vorgehen zu rechtfertigen.

  • Ich würde NB (=nicht bewertbar) ins Zeugnis schreiben und dann entsprechend eine Feststellungsprüfung ansetzen. Die Prüfung wäre dann schriftlich und mündlich.

    Echt? Weil jemand wie im Fall beschrieben mal in 2 Stunden im Unterricht (entschuldigt!) gefehlt hat?

  • Echt? Weil jemand wie im Fall beschrieben mal in 2 Stunden im Unterricht (entschuldigt!) gefehlt hat?

    Ich war jetzt von 25%, 30% oder gar noch umfangreicheren Fehlzeiten ausgegangen. Wenn natürlich regelmäßig gezielt zu Klausur- und Nachschreibterminen gefehlt wird, würde ich auch bei geringeren Fehlzeiten mit der Note „NB“ in die Zeugniskonferenz gehen.

    Wir haben bei uns Schüler, die gezielt in dem Unterricht bestimmter Kollegen fehlen. Bei dem Gesamtumfang der Fehlzeiten sind sie unauffällig, aber in einem Fach sind sie einfach gar nicht da. So sind dann auch schön Schüler mit einer 6 in Religion durchgefallen.

  • Ich arbeite ja nun an Förderschulen, wer da absent ist, bei dem ziehen gerade Noten nun gar nicht. Dann sind's halt lauter 5en und 6en, wem Schule egal ist, ist auch das egal. Noten sind in meinem Berufsalltag wirklich nie ein geeignetes Sanktionsmittel, daher muss es ohne gehen.

    Leider zieht da nicht mal das Ordnungsamt, weil wenn man kein Geld hat, verlaufen die Bußgeldbescheide im Sande.

    Was bleibt also? Gespräche, Schulsozialarbeit, Jugendamt. Man kann nur versuchen, dran zu bleiben, wer aber völlig abdriftet, sich mit seinen Eltern prügelt, auf der Straße abhängt usw., den interessieren Zeugnisse genau nicht.

    Insofern finde ich es nicht nur rechtlich falsch sondern auch pädagogisch sinnlos, einem 2x fehlenden Jugendlichen unbedingt eine 6 geben zu wollen. Wozu, was soll das Kind dann gelernt haben?

  • Ich arbeite ja nun an Förderschulen, wer da absent ist, bei dem ziehen gerade Noten nun gar nicht. Dann sind's halt lauter 5en und 6en, wem Schule egal ist, ist auch das egal. Noten sind in meinem Berufsalltag wirklich nie ein geeignetes Sanktionsmittel, daher muss es ohne gehen.

    Ich will auch nicht den Schüler damit sanktionieren sondern in erster Linie die Gesellschaft und das Schulsystem vor diesen Schülern schützen. Mit der Herangehensweise „Noten zählen eh nicht, da geben wir ihm ne 4 und sind das Problem los“ bekommen wir jedes Jahr mehr Analphabeten mit Mittlerer Reife bei uns an die Schule und dann wundern sie sich warum am Ende des Schuljahres nur die Hälfte der Schüler übrig sind.

  • Ich will auch nicht den Schüler damit sanktionieren sondern in erster Linie die Gesellschaft und das Schulsystem vor diesen Schülern schützen. Mit der Herangehensweise „Noten zählen eh nicht, da geben wir ihm ne 4 und sind das Problem los“ bekommen wir jedes Jahr mehr Analphabeten mit Mittlerer Reife bei uns an die Schule und dann wundern sie sich warum am Ende des Schuljahres nur die Hälfte der Schüler übrig sind.

    Das habe ich nicht gesagt, dass eine 4 die Lösung wäre. Und natürlich gibt man bei unentschuldigtem Fehlen die 6. Der TE ging es aber explizit ums Erziehen.

  • @cheshire cat Relax! Es bringt dich nicht weiter auf irgendwelchen Regeln rumzureiten, die du nicht wirklich durchsetzen kannst.
    Ich würde schauen, dass eine Ersatzleistung (schriftliche Klausur) für die nicht erbrachte Projektarbeit erbracht werden kann und entsprechend benoten. Rein formal, nicht emotional.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen.

  • Das habe ich nicht gesagt, dass eine 4 die Lösung wäre. Und natürlich gibt man bei unentschuldigtem Fehlen die 6. Der TE ging es aber explizit ums Erziehen.

    Dafür formulierst du reichlich provokant und implizierst so manches, was du dann ganz bequem abstreitest auf Nachfrage. Nicht das erste Mal.

    Knackige Feststellungsprüfung, und dann mal weiter schauen. Nicht zu sehr reinsteigern,

  • Also mich interessiert an der Entschuldigung nur eine Sache. Die Unterschrift unten links. Die Gründe halte ich in den meisten Fällen eher für gelogen, wieso sollte ich mir dann darüber Gedanken machen. Wenn die Eltern meinen ihrem Sprößling durch zu einfachem Absentismus etwas Gutes zu tun ist es ihr Problem. Es sind anderer Leute Blagen. Sie erziehen sie so, dann werde ich nicht dagegen arbeiten und mit aufreiben.

  • Nein, das scheitert regelmäßig bereits daran, dass es schlicht unmöglich ist, für jeden Schüler eine Leistung für eine Einzelstunde festzustellen.

    Oh. Das wusste ich nicht. Ich mache das nämlich bisher so. JedeR SuS bekommt für jede Stunde eine sonstige Mitarbeitsnote, die zu 50% aus der mündlichen Leistung besteht. Ich nehme aber auch jedeN in jeder Stunde dran.

  • Wie anstrengend, sind deine Themen so kurz? Kann ich mir gar nicht vorstellen, es gibt bei mir viele Stunden in denen nur gearbeitet wird und wenig in Plenum gesprochen wird. Dann noch jeden dran zunehmen würde bei mir gar nicht zur Arbeitsatmosphäre passen.

  • Wie anstrengend, sind deine Themen so kurz? Kann ich mir gar nicht vorstellen, es gibt bei mir viele Stunden in denen nur gearbeitet wird und wenig in Plenum gesprochen wird. Dann noch jeden dran zunehmen würde bei mir gar nicht zur Arbeitsatmosphäre passen.

    Es gibt in jeder Stunde (wir haben praktisch ausschließlich Doppelstunden) Arbeits- und Präsentationsphasen. Mindestens je 2. Und auch beim Stundenanfang können sie punkten, indem sie mir erklären, was wir eigentlich noch gleich gerade machen.

  • Wie anstrengend, sind deine Themen so kurz? Kann ich mir gar nicht vorstellen, es gibt bei mir viele Stunden in denen nur gearbeitet wird und wenig in Plenum gesprochen wird.

    Sonstige Noten brauchen sich ja nicht nur auf mündliche Mitarbeit im Plenum beziehen. In Arbeitsphasen kann ich ebenso rumgehen und Beobachtungen machen, die in die sonstige Note einfließen können. Außerdem kann ich mit einzelnen SuS sprechen, mir ihre Vorgehensweise erklären lassen und so weiter.

  • Joa kann man machen. Stunden-genau ist für mich übertriebene Genauigkeit, die eh ungenau ist. Also Zeitverschwendung.

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