Klausur, Jg.13, Englisch zum Thema Gendern!?

  • Vielleicht sollten wir auch endlich mal zwischen geschlechtergerechter Sprache, die eben nicht von der Mehrheit abgelehnt wird und den verschiedenen Formen des Genderns unterscheiden. „Schüler“, „Schülerinnen“, „Schüler/-innen“, „Schülerinnen und Schüler“, „Schülis“ ... sind alle verschiedene Formen des Genderns, von denen einige mehr abgelehnt werden als andere.

    Mit unserer Wirtschaft geht es derart bergab, dass wir uns bald in einer Situation vorfinden werden, in der wir schlicht und ergreifend gar keine Zeit mehr haben, uns über solche Banalitäten Gedanken zu machen und folgerichtig zu pragmatischen Lösungen zurückkehren werden.

  • Mit unserer Wirtschaft geht es derart bergab, dass wir uns bald in einer Situation vorfinden werden, in der wir schlicht und ergreifend gar keine Zeit mehr haben, uns über solche Banalitäten Gedanken zu machen und folgerichtig zu pragmatischen Lösungen zurückkehren werden.

    Na dann fang doch einfach damit an und halte dich hier nicht weiter auf damit.

  • Selbst wenn es anders wäre, müsste man es als Akademiker aushalten und sachlich weiterargumentieren können. Viel schlimmer wäre es, wenn dieses Forum zu einer Echokammer verkommen würde.

    Danke! Ich glaube aber, deine Warnung kam bzgl. dieses Themas zuuu spät:

    Ein "sachlich[es] [W]eiterargumentieren" erfolgte hier ohnehin nicht sonderlich. Man kann in diesem Thread beobachten, wie innerhalb einer "Echokammer" entsprechende (typische) Hermetisierungs- und Konformisierungsprozesse stattfinden, welche Strategien zur Bewältigung kognitiver Dissonanz ihre Anwendung finden: Derailment (zur Vermeidung sachlich-inhaltlicher, daten-, fakten- u./o. argumentbasierter Themendiskussion) mittels allerlei Devalvierungs- und Ridikülisierungsversuchen (z.B. proaktiv-toxische Smileys; Einzeilern wie "Ach Mäuschen, stell dich doch nicht so an", "Mäusschen, ist gut jetzt", "Bin gespannt, ob du es dieses Mal wirklich schaffst" etc.), roter Heringe u.ä., um ggü. dem eigenen Peer (haltungstechnisch) zu reüssieren (das sind eben die "interessante[n] gruppendynamische Prozesse" u.ä.). Funktioniert in 'ner "Echokammer", aber nicht in der Realität außerhalb derselben.

    ¯\_(ツ)_/¯

    "Ich mag Kuchen!" (Johnny Bravo)

    "The fact that an opinion has been widely held is no evidence whatever that it is not utterly absurd; indeed in view of the silliness of the majority of mankind, a widespread belief is more likely to be foolish than sensible" (Bertrand Russell).

    "Pourquoi suit-on la pluralité? Est-ce qu'elle a plus de raison? Non, mais plus de force" (Blaise Pascal).

  • Ich finde es halt wirklich problematisch, dass Du Dich eben nicht auf die inhaltliche Ebene beschränkst, sondern sofort eine Diskussions- und Diskursanalyse mitlieferst, die Deine Argumentation wohl unterstützen soll, aber auch von ihr ablenkt. Dazu kommt dann die Häufung von Fachbegriffen und die Art, zu zitieren, sodass man sich wie in einem soziologischen Fachartikel fühlt und eben nicht in einer sachlichen Diskussion zum Thema. Das führt - zumindest bei mir - dazu, auch die inhaltliche Ebene zu verlassen und themenfremd zu reagieren.

    Sorry, aber die Argumentation deinerseits ist m.E. nicht sinnig:

    Du schreibst, dass du "die inhaltliche Ebene [...] verlassen und themenfremd [...] reagieren" müsstest, (a) weil ich (vermeintl.) "Fachbegriff[e]" benutze, (b) korrekt zitiere, (c) meine Texte das Rezeptionsniveau benötigten, das ein "soziologische[r] Fachartikel" benötigt, was dir Ausschlusskriterium einer "sachlichen Diskussion zum Thema" ist, und (d) dass meiner Argumentation gleichzeitig eine "Diskussions- und Diskursanalyse" (ich frage mich, ob du die Diskussion / den Diskurs hier oder eine/n allg. meinst)* inhärent sei, die von meiner Diskussion ablenke. Inwiefern sollen (a), (b) und (c) eine "sachlich]e} Diskussion zum Thema" unterminieren, statt (im Gegenteil) dieser protegieren? Sachlichkeit führt zu Unsachlichkeit?!

    Und wenn du meinst, (Teile) meine(r) Argumente seien meiner Argumentation nicht sachdienlich, "ablenken[end]" o.ä., dann benenne mir bitte konkret, welche das sein sollen.

    * Eine allg. "Diskussions- und Diskursanalyse" wird btw m.E. bereits angestoßen, wenn hier das Gros nicht sachlich-inhaltlich 'diskutieren' will, sondern hermetisierend Peer-reüssierend u./o. sich nicht der Sachfrage widmet, inwiefern der vermeintl. Fehler deskriptiv-linguistisch tatsächlich ein Fehler (zur Erinnerung, das hier sind die möglichen Fehler in Oberstufenklausuren im Fach Englisch in NRW – es müsste geklärt werden, welches ggf. einschlägig sein soll, "Pron" ist es jedenfalls nicht: https://lehrplannavigator.nrw.de/system/files/m…en_englisch.pdf, insofern das Bezugssubjekt eindeutig und die Bezugsnorm in comprehension-, analysis- und regelmäßig auch in comment-Aufgaben zweifellos auch das biologische Geschlecht sein kann) sein soll, sondern i.w.S. mit den vermeintl. 'guten Sitten' argumentieren (all das Geschreibe von "Respekt" u.ä. ist ja auch das), dabei aber idiosynkratische Überzeugungen ohne jede argumentative Elaboration (selbst auf expl. Nachfrage hin) zur allg. Norm verklären wollen, aber (ebenfalls trotz merhfachem Hinweis) die Performativität bestimmter Sprachakte ebenso ignorieren wie die eigene Bringschuld zum Belegen der Alternativlosigkeit dieser vermeintl. Norm.

    (ツ)_/¯

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  • Nein. Das ist genau nicht die Definition, die in der Biologie verwendet wird.

    Danke für ein weiteres Beispiel, in dem "biologische Geschlecht" gesagt wird, aber das sog. Hebammengeschlecht gemeint ist.

    Wie "ein weiteres Beispiel" dafür? Wurde entsprechendes hier im Thread bereits artikuliert? Im Gegenteil: Ich präsentierte dir bereits eine "Definition, die in der Biologie verwendet wird" (https://www.nature.com/articles/518288a) – gerne abermals:

    Biologisches Geschlecht bezeichnet beim Menschen ein binäres Spektrum an unterschiedlich konglomerierten Kombinationen aus Gonaden, Chromosomen, Hormonen, somatischen Geschlechtsmerkmalen etc., "a continuum of variation in anatomy/physiology" (Claire Ainsworth). Irgendwie meintest du fälschlicherweise, du hättest dieser Definition, die eben nicht der Definition von Hebammengeschlecht entspricht, inhaltlich widersprochen. Und 'zufälligerweise' konntest du bislang (trotz entsprechender Bitte meinerseits) auch keinerlei (vermeintl.) korrigierende Antwort bieten, wie denn die wirklich wahre "Definition, die in der Biologie verwendet wird", lautet... Honi soit qui mal y pense.........

    Zitat

    Insbesondere wenn man ÜBER jemanden spricht, sollte man das respektvoll tun.

    Insofern hier niemand meine diesbzgl. Fragen beantworten konnte, du aber diese Rede von vermeintl. Respekt wiederholst, gerne auch konkret dir ggü. (abermals) meine entsprechenden Fragen:

    Was meinst du konkret mit "respektvoll" (damit wir eine geminsame Diskussionsgrundlage haben)? Respektieren bedeutet ja i.e.S. 'bestätigen', 'wertschätzen' etc. Darauf basierend meine Frage: Warum "sollte man das [...] tun" und sollte nicht lediglich Toleranz (dort, wo die Idiosynkrasien desjenigen, über den man spricht, nicht die Freiheiten und Rechte anderer negativ beeinträchtigen) üben?

    Was man wirklich tun sollte:

    Man sollte (auch i.S.e. humanistischen Gebots) Menschen als Menschen mit jeweiligem 'Recht' an eigenen Idealen, Bedürfnissen, Perspektiven, Empfindungen, Eigendefinitionen, Verhaltensweisen etc. grundlegend bestätigen und dieses 'Menschein' des Menschen (im Bewusstsein der Unantastbarkeit der Würde des Menschen) im jeweiligen Menschen wertschätzen. Aber:

    • D.h. lediglich, dass man diesen Menschen ihre Ideale, Bedürfnisse, Perspektiven, Empfindungen, Eigendefinitionen, Verhaltensweisen etc. zubilligt und infolge evtl. eines Dissens nicht entwürdigend agiert.

    • D.h. nicht, dass man im Einzelnen all diese Ideale, Bedürfnisse, Perspektiven, Empfindungen, Eigendefinitionen, Verhaltensweisen etc. bedingunglos bestätigt u./o. anderweitig wertschätzt (mal ungeachtet dessen, dass dies regelmäßig infolge evidenter Kontradiktionen auch gar nicht möglich ist).

    Man sollte i.d.S. respektieren, dass ein anderer Mensch, eine biologische Frau bspw., nach eigenem Empfinden transsexuell ist. D.h. dass man diese Person als Mensch mit Empfindungen wertschätzt (ungeachtet dessen, was man von der konkreten Person im Einzefall halten mag) und gewissermaßen bestätigt (eigtl. zugesteht), dass diese Person diese Empfindung hat (wäre auch schwerlich hinterfragbar).

    D.h. aber nicht, dass man bestätigt, dass man diese Person in ihrer "Geschlechtsinkongruenz" bestätigt oder diese "Geschlechtsinkongruenz" gar wertschätzt (vermeintl. 'böser' Vergleich: Einer Person mit Anorexia nervosa ggü. würden wir diese Essstörung ja auch nicht bi.d.S. bestätigen oder gar wertschätzen) und auch nicht, dass man damitevtl. einhergehende Weltanschauungen o.ä. affirmiert, wie bspw. das (ideologische) Kredo 'Transmänner sind Männer' – eine entsprechende Person aber (abseits von Zwängen, wie sie z.B. das SBGG entfalten kann) als 'Herr' oder mit einem selbtgewählten (nichtoffiziellen) männlichen Namen anzusprechen, über diese Person mit männlichen Pronomen zu sprechen o.ä., ist mehr als der skizzierte Respekt, es ist die skizzierte Affirmation.

    Und hier habe ich mehrfach gefragt, wo die Grenzen dieser vermeintl. Handlungsmaxime sein sollen, ob man sich beim Gegenüber nur an deren gender identity zu richten habe (und warum diese höher wiegen soll als die eigenen Befindlichkeiten des Sprechers) oder ob auch andere Wünsche des Gegenübers zur direkten Ansprache desselben oder der Rede über denselben, die auf gleichermaßen persönlichkeitskonstituierenden eigenen Idealen, Bedürfnissen, Perspektiven, Empfindungen, Eigendefinitionen, Verhaltensweisen etc. basieren, das Zeug zur handlungsmaxime haben. Wo sind hier warum dann welche Grenzen? Wenn ich jetzt verlange, dass über mich immer respektvoll als "Ihre Hoheit" gesprochen wird, würdest du dem umstnadslos und ernsthaft nachkommen? Warum nicht?

    Aaaber: Das ist nach wie vor ja ga rnicht das Thema gewesen...

    "Ich mag Kuchen!" (Johnny Bravo)

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  • Super112

    Zitat

    Das Thema wurde nicht ausreichend im Unterricht besprochen. [...] Ich finde das Thema mehr als bekloppt.

    Während ich dir nach Maßgabe des meinerseits (auf Basis deiner leider bestenfalls kursorischen und infolgedessen nicht sonderlich reliablen Erläuterungen) skizzierten Szenarios (dass das biologische Geschlecht des "junge[n] Mann[es]" im Text gegeben war und der Punkteabzug insb. dem sex-orientierten Personenbezug im Rahmen der comprehension-, analysis- u./o. comment-Aufgabe und nicht bspw. in einem entsprechenden Szenario einer re-creation of text- oder Mediationsaufgabe galt, wie es z.B. Djino skizziert) bzgl. der Fehlsamkeit des Punkteabzugs zustimmen muss (und selsbt wenn du dir das lediglich ausgedacht hast, demosntrieren die Kommentare hier, wie realistisch ein entpsrechendes Szenario tatsächlich bedauerlicherweie ist), muss ich (bzgl. entsprechender Behauptungen von Schülern erfahrungsbedingt) der Behauptung, dass das Thema vermeintl. "nicht ausreichend im Unterricht besprochen [wurde]", mit erheblichen Zweifeln begegnen und in dubio pro reo annehmen, dass die Kollegen an der Schule deiner Tochter hier ordnungsgem. agierten.


    Das Thema ist uns Englischkollegen auch nicht Verfügungsgegenstand, sondern aktuell obligatorisches Thema. Und der (vermeintl.) Fall und die Diskussion hier demonstrieren dann auch, dass das Thema vielleicht gar nicht derart "bekloppt" ist, sondern ein kontemporäres sozio-kulturelles und auch -politisches Politikum (das im Kenrlehrplan btw auch insg. kulturelle Apsekte umfasst und nicht bzgl. geschlechtlicher Identiät begrenzt ist), dass die Lebenswirklichkeit auch der Schüler betrifft und anhand dessen sich exemplifizieren lässt, was eigtl. der Unterschied zwischen (auch lediglich indifferenter) Toleranz und (affirmierender) Akzeptanz ist, welche Bedingungen und Grenzen entsprechende Konzessionen des einem Individuums dem anderen individuum ggü. haben (müssen, können, sollten), was notwendige Bedingungen von Gemeinschaftsfähigkeit (als einem der Erziehungsziele von Schule und zum Zweck der Perpetuierung und Optimierung von Gesellschaft insg.) sind, wie sich die Dynamiken von Diskursen verhalten etc. etc. etc. - alles wunderbare Ansatzpunkte zur Reflexion über sich selbst, andere und Gesellschaft, zur Elaboration der eigenen Position (als Gegengewicht zur unkritisch-affirmativen Haltungsbekundung) in unserer pluralistischen Gesellschaft (was einem anderen Ziel schulischer Erziehung entspricht, der Erziehung zur Eigenverantwortlich- und tatsächlicher sozio-politischer und -kultureller Partizipationsfähigkeit). Notwendige Bedingung dessen ist, dass die Lehrkraft die Schüler nicht mit ihren eigenen Überzeugungen zu überwältigen.

    Aber angesichts des Umfangs dieser Diskussion hier und deiner eigtl. Nichtbeteiligung an dieser muss ich leider glauben, dass es sich so verhält, wie Joker13 mutmaßt.

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  • Ich kann nicht für alle Kollegen (m/w/d) deutschlandweit sprechen, aber gerade im Leistungsfach sehen die Curricula nicht nur vor, dass mehr (Teil-)Themen behandelt werden, sondern auch tiefgehender. Daher wäre es nicht unmöglich, aber es würde mich überraschen, wenn der Kollege oder die Kollegin eine Klausur über ein Thema schreiben lässt, das im Unterricht nicht ausreichend behandelt wurde.

    Ungeachtet meines in dubio pro reo (s.o.): Das mit dem "tiefgehender" ist selbst im LK speziell in Englisch in NRW ein frommer Wunsch. Gefühlt jedes Jahr wird in Englisch massiv curricular 'reformiert' des 'Reformierens' wegen und hat man derart viele, derart komplexe, aber gleichzeitig auch derart unzusammenhängende Themen in die gerade einmal ca. 1 1/2 Schuljahre gestopft und es derart 'nebulös' gelassen, was (in Vorbereitung auf das Zentralabitur) eigtl. konkret inhaltlich gelehrt werden soll, dass da nichts wirklich "tiefergehender" ist, leider. :(

    Für die meisten Themen haben wir keinen Monat an Zeit. Mein diesbzgl. Lieblingsbsp., aus dem man irgendwie extrapolieren soll, was inhaltlich gefordert sein könnte: Das Themenfeld "Eine weitere englischsprachige Bezugskultur: Nigeria o Politik, Kultur, Gesellschaft – zwischen Wandel und Tradition o Das Erbe der britischen Herrschaft zwischen Aneignung und Abgrenzung" (Vorgaben Abitur 2026 – Englisch – NEU – 25.08.2025) – präziser wird es nicht...

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  • Schön, dass wir alle einig sind,...


    ... (I) dass die Verwendung männlicher Pronomina zur Identifikation biologisch männlicher Personen (die im Text eindeutig derart identifiziert wurden) auch im Rahmen einer Englischklausur in NRW in Jgstf. 13 grundsätzlich i.d.R. keinen Fehler darstellt, so dass jedweder entsprechende Punkteabzug regelmäßig mind. ungerechtfertigt ist:

    Zumindest im Rahmen der obligatorischen comprehension-, analysis- und (wahrscheinl.) im Gros adäquater comment-Aufgaben derartiger Englischklausuren ist keines der offiziellen Kriterien der Leistungsbewertung resp. der zulässigen Korrekturzeichen für die inhaltliche Leistung oder Sprachrichtigkeit einschlägig, außer evtl. dem Pron-Fehler.

    Allerdings ist die Verwendung von biologischem Geschlecht (sex) als objektiver Bezugsnorm in bspw. deskriptiven u./o. sachlich-analytischen Texten sprachlich-inhaltlich und i.S.v. deskriptiver Linguistik korrekt. Es ist definitiv kein "Referenzfehler" o.ä., tatsächlich ist es im Rahmen solcher Aufgaben unerheblich, ob der Autor des Ausgangstextes geschlechtsneutrale Pronomina zur Identifikation einer biologisch männlichen Personen verwendet oder ob er bspw. diese Person im Ausgangstext derart zitiert, diese einen entsprechenden Wunsch artikuliert etc.; diesem "sprachliche[n] Referenzrahmen" hat die Auseinandersetzung im Rahmen der Klausur eben nicht "zu folgen" – woraus soll sich denn eigtl. ein linguistisches(!) Gebot ergeben, intertextuell entsprechende Pronomina übernehmen zu müssen? Deixis – (hier) "eine Person kohärent zu benennen" (Maylin85) – begründet ein vermeintl. derartiges textübergreifendes Gebot jedenfalls nicht, hinreichend ist die sprachlich-sachliche Korrektheit und intratextuelle Kohärenz (die mit sex als Bezugsnorm gewährleistet sind), s. mein Bsp.:

    'In the provided text extract, Bobby Bob, who is described as biologically male and raised as a boy, began to identify as non-binary at age 14, expressing a gender identity that is neither exclusively male nor female. He now calls himself Ashley (which is a gender-neutral first name) and wants to be addressed with gender-neutral pronouns. He [...].'

    Verdeutlichtung: Wenn in einem Text über einen (mglw. gar selbsternannten) König durchgängig 'His Majesty' (bitte keine Diskussion, dass das kein Pronomen i.e.S. ist, es wird ja i.S.e. solchen verwendet) verwendet wird, müssen unsere Schüler dann in den comprehension- u./o. analysis-Aufgaben auch 'His Majesty' verwenden? Nein. Falls jmd. geneigt ist, hier zwischen noun phrases dieser Art bei Adeligen und subjektiver Geschlechtsidentität differenzieren zu wollen, müsste auch äußerst elaboriert erläutert werden, warum gender entsprechende Obligationen bewirken sollte, andere identitätskonstituierende Eigenheiten aber nicht;

    ... und (II) dass allenfalls bestimmte Szenarien in bspw. comment-, hier insb. entsprechende re-creation- u./o. in Mediationsaufgaben denkbar sind, wo gender sachlogisch i.S.e. entsprechenden Aufgabe die entsprechende Bezugsnorm darstellen muss.


    Was hier vermeintl. der tatsächliche Fall war, den Super112 beschreiben wollte? Da haben wir am Ende k.A., aber die Grundsatzdiskussion ist ja dennoch lohnenswert.

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  • PaPo: Ich unterrichte nicht Englisch, würde aber so vorgehen bei dem Nigeriathema:

    1. Gibt es das Thema auch als Vorgabe im Basisfach?

    2. Wenn ja: Steht da inhaltlich genau dasselbe oder wird hier etwas eingeschränkt (z.B. statt "und" ein "oder")?

    3. Wenn nein: Dann breite ich die Schwerpunktsetzung auf Basis der Vorgaben der prozessorientierten Vorgaben vor.

    4. So oder so bereite ich dann Unterrichtsstunden vor, die sich auf die drei Schwerpunkte Politik, Kultur und Gesellschaft Nigerias beziehen und bei denen es als roten Faden auch immer wieder über die historische Entwicklung (auch das könnte die Differenzierung zu einem Basisfach sein) geht.

  • Bei Nigeria mussten sich alle erst etwas zurecht ruckeln, inzwischen gibt es aber doch nun wirklich zu allen Schwerpunkten ausreichend Material, um damit ein Quartal solide zu füllen. Das ist übrigens auch mehr als ein Monat.

  • Bei Nigeria mussten sich alle erst etwas zurecht ruckeln, inzwischen gibt es aber doch nun wirklich zu allen Schwerpunkten ausreichend Material, um damit ein Quartal solide zu füllen. Das ist übrigens auch mehr als ein Monat.

    Das Halbjahr fing am 27. August an und geht bis zum 19. Dezember, das sind abzgl. der Wochenenden und Feiertage 72 Schultage, das sind 2 Monate und 11 Tage für zwei Inhaltsfelder. Sooo viel "mehr als ein Monat" ist das nicht, insb. wenn man bedenkt, dass zumidnest bei uns regelmäßig in den zwei bis drei Wochen an jeweiligen klausurphasen auch insb. die Unterrichtsstunden von Morgens bis Mittags in den Oberstufenkursen entfallen oder die Kurse so dezimiert sind (weil das Gros in Klausuren sitzt),d ass an regulären Unterricht nicht zu denken ist. Wir haben zudem längere Unterrichtstunden als nur 45 Minuten, damit auch nur drei LK-Stunden resp. drei LK-Tage pro Woche. Von den theoretisch 44 LK-Stunden bis zum Halbjahresende entfallen bei mir durch Klausuren, Infoveranstaltungen und Co. mind. über ein Dutzend. Hinzu kommen evtl. Krankheit meinerseits oder durch irgendwelche Infektionskrankrheiten gerrade im Winter dezimierte Kurse. Konservativ gerechnet habe ich also pro Inhaltsfeld 16 Stunden... OK, sind statistisch 5,3 Wochen pro Thema, de facto aber weniger.

    Ob es "ausreichend Material [gibt], um damit ein Quartal solide zu füllen", ist ja auch nicht die Frage, im Gegenteil: Es gibt zu viel, was man nicht mehr hineinbekommt, was aber potenziell relevant ist, insb. in einer solchen Situation allg. Unklarheit.

    Ist aber auch nicht das thema. ;)

    "Ich mag Kuchen!" (Johnny Bravo)

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    "Pourquoi suit-on la pluralité? Est-ce qu'elle a plus de raison? Non, mais plus de force" (Blaise Pascal).

  • In meiner Welt geht das Halbjahr bis zum 6.2., aber nun gut. Was Einzelne durch Klausuren verpassen, müssen sie selbstständig nacharbeiten, da "warte" ich nicht. Ich finde eher beim USA-Thema die Zeit knapp, aber nun gut, empfindet jeder anders.

    67-Minuten-Stunden hatte ich auch 7 Jahre lang, bin froh, dass ich das nicht mehr habe 😊

  • In meiner Welt geht das Halbjahr bis zum 6.2., aber nun gut. Was Einzelne durch Klausuren verpassen, müssen sie selbstständig nacharbeiten, da "warte" ich nicht. Ich finde eher beim USA-Thema die Zeit knapp, aber nun gut, empfindet jeder anders.

    67-Minuten-Stunden hatte ich auch 7 Jahre lang, bin froh, dass ich das nicht mehr habe 😊

    Mein Fehler, ich war gedanklich bei der Q2 und Leistungsbewertung für das erste Halbjahr derselben am 22. Dezember 2025. Ändert aber im Wesentlichen nichts an meiner Aussage.

    Zitat

    Ich finde eher beim USA-Thema die Zeit knapp, aber nun gut, empfindet jeder anders.

    Ich finde es bei jedem Thema zu knapp. GInge es nach mir, würde ein Q-Jahr ausschl. UK und GB gepaukt, das andere Jahr zum Thema USA.

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  • Macht ihr überhaupt keine Literatur mehr? Das war das einzige was mir als Schüler Spaß gemacht hat. Die Landeskunde ist der Grund, warum ich niemals in der Oberstufe hätte Sprachen unterrichten wollen.

  • Der Literaturteil findet ja immer im Rahmen eines Überthemas statt. Da wird dann vielleicht ein Drama zum American Dream gewählt und Short Studies zu Generationenkonflikten und moralischen Vorstellungen in Nigeria.

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