Vom Wert der Werte. Oder: Gehört die besinnliche Zeit abgeschafft?

  • Das hat er sich leider in letzter Zeit so angewöhnt, wenn er sich "angepöbelt" fühlt (nur weil jemand einen Lach-Emoji unter einen seiner Beiträge setzt, was ja meist eher als "mit ihm lachen" als "über ihn lachen" gemeint ist; kann man aber natürlich bewusst falsch verstehen...).

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • In Zauberwalds Beitrag, den du zitiert hast, geht es aber doch nicht wirklich um "Werte" sondern eher um "Rituale" an Weihnachten, die ihrer Ansicht nach heute halt andere sind, als es früher der Fall war, oder verstehe ich das falsch?

    Eben, Kartoffelsalat ist Tradition, da ist nichts neu.

    Dass Kinder nicht still eine Stunde einem Gottesdienst lauschen auch nicht, schon gar nicht einem Schulgottesdienst mit 100 anwesenden Kindern und als Schaf verkleidetem Pfarrer.

    Kurz vor der Rente ist das halt anstrengender als mit 30, ist doch normal.

    Und was die Werte anbelangt, da warte ich seit 5 Seiten drauf, welche das sein sollen.

  • Eben, Kartoffelsalat ist Tradition, da ist nichts neu.

    Dass Kinder nicht still eine Stunde einem Gottesdienst lauschen auch nicht, schon gar nicht einem Schulgottesdienst mit 100 anwesenden Kindern und als Schaf verkleidetem Pfarrer.

    Kurz vor der Rente ist das halt anstrengender als mit 30, ist doch normal.

    Und was die Werte anbelangt, da warte ich seit 5 Seiten drauf, welche das sein sollen.

    Also nur mein Boomerproblem? Sehe ich nicht so. Ich liebe gerade mein Alter. Vor 10 Jahren war alles viel komplizierter.

    Nicht jeder wird es verstehen, und das ist okay!

  • Ich glaube, ich (und da kann ich jetzt ausdrücklich nur von mir sprechen) möchte das Thema Weihnachten in der Schule positiv sehen. Klar, die Zeiten sind schwieriger und viele Kinder sind anstrengender geworden, aber gerade deshalb finde ich es gut, bestimmte Traditionen aufrecht zu erhalten, die viele Kinder von zu Hause gar nicht mehr kennen. Die Schule kann einiges anbieten - ob die Kinder etwas für sich daraus mitnehmen, müssen sie (später) selbst entscheiden. Aus dem Grund halte ich auch den Religionsunterricht für wichtig in der Schule, zumal es darin ja zu großen Teilen auch um Werte wie Freundschaft, Miteinander, etc geht.

    Traditionen, die ich meine, sind zum einen Weihnachtslieder. Die werden bei uns in der Vorweihnachtszeit in allen Klassen mehr oder weniger verpflichtend gesungen - es kontrolliert niemand, aber es werden vorab ein Liederzettel und die entsprechenden Stücke per Mail an die Lehrkräfte verteilt. Ein Mal pro Wochen treffen sich alle in der Aula und trällern gemeinsam - und dabei lernen die Kinder zunehmend, sich rücksichtsvoll in einer größeren Menschenmenge zu verhalten. Das ist noch etwas, was sich zu bewahren bzw wieder anzubahnen lohnt - nicht nur in der Weihnachtszeit. Die Weihnachtsbäckerei war als Lied auch mal dabei - da wird es dann mal etwas munterer, sodass danach was ruhigeres kommt. Das funktioniert sogar in unserer "Brennpunktschule".

    Auch bei uns gehen alle, die möchten, kurz vor den Ferien zur Kirche. Dort wird ein Krippenspiel von einer Klasse aufgeführt, das kurzweilig ist, und es wird gesungen. Dadurch, dass wir zwei Schulgottesdienste pro Jahr haben, kennen die Kinder das und verhalten sich recht gut. Ausnahmen gibt es natürlich immer mal. Aber natürlich platzieren wir Schulbegleiter und Lehrkräfte auch zwischen den Kindern, ist ja klar. Immer wieder höre ich von Kindern, die sich davon angesprochen fühlen und danach z.B. zum Kindergottesdienst gehen oder bei kirchlichen Aktionen mitmachen. Und das ist doch eine Chance! So viele Kids bei uns haben keinerlei "Anker" in ihrem Umfeld und sind zu häufig sich selbst überlassen. Wenn von diesen Kindern nur ein oder zwei in der Kirche etwas finden, das ihnen in ihrem jetzigen oder zukünftigen Alltag hilft, ist das doch toll.

    Was wurde noch moniert? Die Wichtel. In der Schule haben die bei mir auch keinen Platz, aber wenn Familien das zu Hause machen, ist das doch deren Sache. Ich habe noch nie von "bösen Wichteln" gehört, wie hier geschrieben wurde, sondern meist von kleinen, frechen Wichteln, die mal ein bisschen Mehl verschütten oder so. Ist doch schön, wenn die Eltern sich dafür Zeit nehmen und den Kindern damit eine Freude machen.

    Kartoffelsalat ist mir übrigens egal, ich bevorzuge ein festliches Essen zu Weihnachten. Aber auch da: jeder, wie er mag. :)

  • Eben, Kartoffelsalat ist Tradition, da ist nichts neu.

    Dass Kinder nicht still eine Stunde einem Gottesdienst lauschen auch nicht, schon gar nicht einem Schulgottesdienst mit 100 anwesenden Kindern und als Schaf verkleidetem Pfarrer.

    Kurz vor der Rente ist das halt anstrengender als mit 30, ist doch normal.

    Und was die Werte anbelangt, da warte ich seit 5 Seiten drauf, welche das sein sollen.

    Steht alles auf den ersten Seiten, lesen musst du schon selbst, sorry. #leseverständnis

  • Was ist denn das für eine merkwürdige Geschichte mit diesen "bösen Wichteln"? Davon habe ich noch nie gehört. Kann mich bitte mal jemand aufklären?!?

    Danke für die Erläuterung. Kenne ich wirklich nicht. Ist das irgendwie gerade "in"? (Falls ja, scheint es an mir vorbei gegangen zu sein, oder hat sich hier noch nicht so durchgesetzt...)

    In den letzten Jahren habe ich im Internet öfter mal von "Wichteltüren" gelesen. Anscheinend ersetzt so etwas so langsam den Adventskalender.

  • In den letzten Jahren habe ich im Internet öfter mal von "Wichteltüren" gelesen. Anscheinend ersetzt so etwas so langsam den Adventskalender.

    Davon habe ich heute das erstmal gelesen. Aber wer weiß, Traditionen ändern sich über die Generationen eben auch.

  • Wenn ich nochmals von der Frage der Überschrift ausgehe:

    Vom Wert der Werte. Oder: Gehört die besinnliche Zeit abgeschafft?

    Nein, ich würde die besinnliche Zeit in der Grundschule nicht abschaffen, nur anders organisieren. Die Adventszeit würde ich hauptsächlich in die Klasse verlagern und die schulumfassenden Feiern so gestalten, dass man sie noch einigermaßen in dem Sinn durchführen kann, wie sie gemeint sind.

    Ich denke, regelmäßig in der Klasse Weihnachtsgeschichten im Kerzenlicht vorzulesen und dazu ein Lied singen und ein Türchen im Adventskalender aufmachen ist doch in der Grundschule eine schöne Tradition, das eine Klasse schaffen müsste. Im Unterricht braucht man ja auch einmal Ruhe.

    Großveranstaltungen sind etwas anderes, die finde ich gerade, wenn man Ruhe und Besinnung erwartet, schwierig. Wir haben dies einmal in der Adventszeit gemeinsam im Schuljahr eine Unterrichtsstunde lang gemacht, wo jede Klasse ihren Beitrag leistete. Das ging gerade noch. Die Gottesdienste wurden von Jahr zu Jahr von der Lautstärke her immer schlimmer, obwohl sie wirklich schön mit großer Beteiligung von Kindern gestaltet waren. Da hätte ich schon längst eingegriffen und diese Gottesdienste anders organisiert. Aber man hat es halt durchgezogen und gehofft, dass die Lehrkräfte es schaffen, die Klassen ruhig zu halten.

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