Ich sehe nur den Unterschied zu anderen Kolleg*innen nicht so recht. Klar kann es ärgerlich sein, wenn der Vertretungsunterricht meine Planung betrifft. Das hat aber ja nichts mit der Profession der Person zu tun, die meine Planung durcheinander bringt. Ob Lehrkraft oder SEP man muss dann an der gemeinsamen Absprache arbeiten. Das Reduzieren des Problems auf die Rolle als SEP deutet für mich sonst nämlich schon auf ein Hierarchie-Denken hin, das ich bei der Arbeit in multiprofessionellen Teams als Hindernis sehe.
Rolle der sozialpädagogischen Fachkraft in der Schuleingangsphase.Kompetenzüberschreitung
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Ich sehe nur den Unterschied zu anderen Kolleg*innen nicht so recht. Klar kann es ärgerlich sein, wenn der Vertretungsunterricht meine Planung betrifft. Das hat aber ja nichts mit der Profession der Person zu tun, die meine Planung durcheinander bringt. Ob Lehrkraft oder SEP man muss dann an der gemeinsamen Absprache arbeiten. Das Reduzieren des Problems auf die Rolle als SEP deutet für mich sonst nämlich schon auf ein Hierarchie-Denken hin, das ich bei der Arbeit in multiprofessionellen Teams als Hindernis sehe.
Klar geht es um Absprachen aber die sind einfacher, wenn Aufgaben definiert werden und nicht zwischen zwei Personen "auf Augenhöhe" erfolgen. Wenn aus Personalmangel irgendwann unser Hausmeister Kinder betreut, soll er bitte auch nicht im Workbook arbeiten. Deswegen mag ich den Hausmeister trotzdem als Mensch und habe keinerlei Hierarchie-Denken-Probleme. Bislang jedenfalls, weil er komplett getrennt arbeitet.
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Hm, ich sehe als Ziel schon, dass Lehrkräfte untereinander und Lehrkräfte mit multiprofesionellen Kräften wie SEPs auf Augenhöhe miteinander arbeiten und nicht getrennt voneinander. Einfacher ist das nur in der Hinsicht, als dass das die gewohnte wie kritisierte Arbeitsweise der letzten Jahrzehnte ist. Es sollen nicht alle alles machen und es muss definierte Aufgabenbereiche geben, auf jeden Fall. Es muss aber auch mehr Zusammenarbeit auf Augenhöhe geben Das zusammenzubrigen ist eine wichtige Entwicklungsaufgabe des ganzen Schulsystems, würde ich sagen.
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Und wie würdest du das machen? Das Problem ist m.E. eher, dass man eben keine Hierarchie hat. Wir sind nicht weisungsbefugt, müssen demnach hinnehmen, wenn Dinge nicht gut laufen. Dass Absprachen zwischen zwei Personen funktionieren ist ja nun keinesfalls automatisch gegeben. "Bitte arbeite nicht in dem Fach weiter, für das ich verantwortlich bin und Noten geben muss" "Doch, ich arbeite da weiter, wo ich es für richtig halte." Hm. Und nun?
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Bei den Schulsozialarbeiter/innen und SEP Kräften ist es schon immer so, dass deren Kompetenzen sehr unterschiedlich sind. Viele Aufgaben, die sie in der Praxis übernehmen, z.B. die diversen Fördergruppen, wurden im Studium nur angeschnitten, soweit ich die Studienverlaufspläne für Sozialpädagogik kenne. Daher sind sie (gerade zu Berufsbeginn) oft auf unsere fachdidaktische Expertise und viele Fortbildungsangebote angewiesen, gleichzeitig ist deren Kenntnis über Vorläuferfähigkeiten und deren Routine in Zusammenarbeit mit Kitas usw. oft Gold wert... Und die Förderstunden für Kleingruppen sind auch sehr hilfreich bei Klassengrößen um die 30 Kinder. Ich möchte meine sehr erfahrene SEP insgesamt nicht missen! Es muss aber wie auch bei der Zusammenarbeit mit KuK im Jahrgangsteam menschlich einfach irgendwie passen.
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Und wie würdest du das machen? Das Problem ist m.E. eher, dass man eben keine Hierarchie hat. Wir sind nicht weisungsbefugt, müssen demnach hinnehmen, wenn Dinge nicht gut laufen. Dass Absprachen zwischen zwei Personen funktionieren ist ja nun keinesfalls automatisch gegeben. "Bitte arbeite nicht in dem Fach weiter, für das ich verantwortlich bin und Noten geben muss" "Doch, ich arbeite da weiter, wo ich es für richtig halte." Hm. Und nun?
So eine Situation hatte ich noch nicht. Ich glaube schon, dass man in den meisten Fällen mit Kommunikation weiterkommt. Falls nicht, würde ich mich mit meinen Stufenkolleg*innen beraten, wie ich weiter vorgehen könnte, und evtl. auch bei der SL um Rat fragen. Aber am Ende ist der Einsatz des Personals Verantwortung der SL. Ich kenne auch Fälle, in denen die KL nicht zufrieden ist mit der Arbeit des eingesetzten Personals in der eigenen Klasse (ich halte es absichtlich sehr offen das Beispiel), das ist aber dann einfach nicht mehr Verantwortungsbereich der KL. Ich mache, was meine Aufgabe ist und bewerte, was ich bewerten kann. Die Verantwortung für den Vertretungsunterricht trägt das von der SL eingesetzte Personal (was bei uns wie gesagt nicht die SEP wäre).
Bei den Schulsozialarbeiter/innen und SEP Kräften ist es schon immer so, dass deren Kompetenzen sehr unterschiedlich sind.
Das stimmt vermutlich, da muss ich sagen, haben wir sehr viel Glück mit unserer SEP.
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Ihre Meinung und Expertise im Bereich sprachliche Bildung und der Schuleingangsdiagnostik
Ich habe noch keine Sozialpädagogin kennengelernt, die in standardisierter Sprachdiagnostik ausgebildet gewesen wäre. Auch die Feststellung von Schulfähigkeit gehört meines Wissens nicht zu den Kernkompetenzen dieser Profession.
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Ich habe noch keine Sozialpädagogin kennengelernt, die in standardisierter Sprachdiagnostik ausgebildet gewesen wäre. Auch die Feststellung von Schulfähigkeit gehört meines Wissens nicht zu den Kernkompetenzen dieser Profession.
Bei uns wird z.B. die Sprachstandsfeststellung Delfin 4 von ihr durchgeführt und ausgewertet. Eine kurze Suche bei Google ergibt, dass wir damit keine Ausnahme sind, sondern auch das Ministerium in NRW dort eine Kompetenz dieser Profession erwartet.
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Delfin 4 ist ein Screening, kein Test. Zwischen einer SES und mangelnden Deutschkenntnissen zu unterscheiden, ist rein damit kaum möglich. Auch besteht ein Unterschied darin, ein Verfahren korrekt durchzuführen und auszuwerten (obgleich ich mir sicher bin, dass auch da schon viele Missgeschicke passieren bei Leuten, die nicht hinreichend diagnostisch ausgebildet sind) und es richtig zu interpretieren und die entsprechenden Therapieschwerpunkte und -methoden daraus abzuleiten.
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