Worüber ich mich heute freuen kann...

  • Das darf ich die nächsten 8 Jahre nicht sonst kann die Einbürgerung annulliert werden. Probezeit ;)

  • Mir ist gerade eingefallen, dass ich den Termin tatsächlich verschieben muss. Ausgerechnet am 16. Juni bin ich gar nicht da ... :autsch:


    Ich nehme aber an, dass ich im Herbst zur Nationalratswahl stimmberechtigt sein müsste. Nach dem Gespräch wird in der nächsten Grossratssitzung über die Einbürgerung entschieden, dann geht alles nach Bern und die stellen den Pass aus.

  • Da kann man jetzt schon ein philosophisches Fass draus machen ... chilipaprika Was würdest du denn als Eingebürgerte in Deutschland sagen? Ich meine, formal ist der Fall klar, ich bin jetzt mehr so bei der "gefühlten" Definition.

  • Als schweizerische Bürgin ist man doch Schweizerin.


    Das ist doch keine Frage.


    Oder sagt man "Schweizin"?

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

    • Offizieller Beitrag

    Ich bin beides. Rechtlich wie gefühlt.

    Für Einige werde ich nie das eine oder das andere sein, ist halt so.

    In einigen Momenten bin ich aber mehr das eine als das andere (ich denke / rede / lebe als Deutsche. Ich stricke als Französin 🤣 ich spiele Musik als Französin.

    Ich denke politisch und arbeitsrechtlich noch stark französisch, wähle aber ausschließlich in Deutschland.

    Hätte ich Kinder, würde ich eine Mischerziehung haben, aber Märchen, Lieder und co kenne ich nur auf Französisch, den Teil kriege ich nicht anders hin. Ich bin ein Cyborg.


    Aber wenn wir dieselbe Sprache hätten, wäre es noch schwieriger, auseinanderzuhalten. Solange mir mindestens einmal in der Woche gespiegelt wird, ich sei Französin (mit Akzent gesprochen, nachgefragt, was mein Volk macht…), bleibe ich es weiter.


    Lustig übrigens: ich war ein Jahr in Neuseeland, dort war ich ohne wenn und aber die Deutsche. Sie haben es bis zum Ende nicht kapiert und einige auch nie gehört/gewusst.

  • Lustig übrigens: ich war ein Jahr in Neuseeland, dort war ich ohne wenn und aber die Deutsche. Sie haben es bis zum Ende nicht kapiert und einige auch nie gehört/gewusst.

    In GB werde ich immer für eine Amerikanerin gehalten. Ich werde gefragt, warum ich mit Deutschen unterwegs sei. Das ist irgendwie lustig.

  • Sprache ist irgendwie ne wichtige Sache, ne? Da ich keine Mundart spreche bin ich für Fremde natürlich nie Schweizerin. Mein "Hochdeutsch" ist unterdessen aber so gefärbt, dass ich mindestens als verdächtige Schweizerin durchgehe, wenn ich mich in Deutschland bewege. Letztes Jahr war ich mit einer Reisegruppe im Baltikum im Urlaub, darunter eine "richtige" Schweizerin. Für die Gruppe war dann völlig klar, dass wir zwei die Schweizerinnen sind, allein schon deshalb, weil ja nur ich die andere wirklich verstanden habe ^^


    Politisch und arbeitsrechtlich bin ich sehr Schweizerin, auch in vielen ethisch-moralischen Fragen, mit wenigen Ausnahmen: Ich und der zweite Deutsche in der Fachschaft Chemie gelten an der Schule als die zwei "Öko-Nazis", die Jugendlichen gerne mal falsch weggeworfene Aludosen und PET-Flaschen hinterhertragen. Man kann selten so schön den Deutschen raushängen lassen wie beim Thema Müll und Recycling :D Was ich wohl nie wirklich loswerde, ist die sehr deutsche Art zu diskutieren. Das ewige Hintenrumgeeiere und alles noch ein 100. mal zu Tode diskutieren wird mich immer nerven, auch wenn ich in den letzten 12 Jahren um einiges geduldiger geworden bin. Hier geht niemals irgendwas SCHNELL und EINFACH MAL SO und schon gar nicht ohne KONSENS.

  • Solange mir mindestens einmal in der Woche gespiegelt wird, ich sei Französin

    So oft?!


    Mich treibt das ja schon als westdeutsch Sozialisierte in Ostdeutschland oft genug um. Es gibt Erinnerungen, Einstellungen, Erfahrungen, Sprache die teilt man nicht, gehört nicht dazu und wird es auch nie. Allein die gegenseitigen Vorurteile :weissnicht:


    Ich glaube, die Amis sind in der Beziehung entspannter...

  • So oft?!


    Mich treibt das ja schon als westdeutsch Sozialisierte in Ostdeutschland oft genug um. Es gibt Erinnerungen, Einstellungen, Erfahrungen, Sprache die teilt man nicht, gehört nicht dazu und wird es auch nie. Allein die gegenseitigen Vorurteile :weissnicht:


    Ich glaube, die Amis sind in der Beziehung entspannter...

    Da wirkt es auf mich - auf Presse-Artikeln basierend - als sei dort das Verhältnis zwischen Ost-/Westküste und fly over country (bspw.) auch nicht gerade entspannt.


    Und auch in "Westdeutschland" sind regionale Prägungen und Mentalitäten durchaus unterschiedlich.

    Tim Finnegan liv’d in Walkin Street
    A gentle Irishman mighty odd.

  • Einbürgerung wird in den USA aber anders wahrgenommenen als in Europa. Wenn du dort geboren bist, gehörst du dazu, in Deutschland muss man einen lückenlosen regionalen Stammbaum bis ins Mittelalter nachweisen und darf weder eine dunklere Hautfarbe noch einen Akzent haben, wenn man nicht wöchentlich daran erinnert werden will, dass man "irgendwie anders" ist.

    Und auch in "Westdeutschland" sind regionale Prägungen und Mentalitäten durchaus unterschiedlich.

    Du bist in deiner Heimat geboren, hast dort studiert und lebst und arbeitest dort? Sprichst den regionalen Dialekt? Dein größtes Problem sind die Witze, dass das Saarland doof ist und die Pfalz toll oder umgekehrt?

  • Ich glaube er meint nicht den "Streit" zwischen Pfalz und Saarland (mal davon abgesehen, dass Finnegans Wake nicht in der Pfalz wohnt), sondern wohl eher sowas Norddeutschland und Bayern. Das ist ja auch beides "West".


    Die USA romantisierst du auch ganz schön in deinem Beitrag. In den suburbs gibt es kein "Miteinander" von Hautfarben. Da sind die "Rassen" getrennt wie zu Zeiten der Sklaverei.

  • Einbürgerung wird in den USA aber anders wahrgenommenen als in Europa. Wenn du dort geboren bist, gehörst du dazu, in Deutschland muss man einen lückenlosen regionalen Stammbaum bis ins Mittelalter nachweisen und darf weder eine dunklere Hautfarbe noch einen Akzent haben, wenn man nicht wöchentlich daran erinnert werden will, dass man "irgendwie anders" ist.

    Du bist in deiner Heimat geboren, hast dort studiert und lebst und arbeitest dort? Sprichst den regionalen Dialekt? Dein größtes Problem sind die Witze, dass das Saarland doof ist und die Pfalz toll oder umgekehrt?

    Deinen anderen Beitrag beantwortete ich in Bezug auf west-/ostdeutsche Unterschiede, von denen du schriebst.

    Tim Finnegan liv’d in Walkin Street
    A gentle Irishman mighty odd.

  • Es gibt nicht einmal zwischen Ostfriesen und Oberbayern einen so großen fühlbaren Unterschied wie zwischen Ossis und Wessis. Ersterer beruht auf Eigenheiten, Gepflogenheiten und wenn man so will auch "Nationalcharakter". Der Unterschied zwischen Ost und West beruht auf der grundlegend unterschiedlichen Sozialisation und materiellen Situation (die im Einzelfall so unterschiedlich nicht sein muss).

  • Da kann man jetzt schon ein philosophisches Fass draus machen ... chilipaprika Was würdest du denn als Eingebürgerte in Deutschland sagen? Ich meine, formal ist der Fall klar, ich bin jetzt mehr so bei der "gefühlten" Definition.

    Meine aus den USA stammende Kollegin, die seit letztem Jahr auch Deutsche ist, sagt, sie sei "American and Deutsche mit Migrationshintergrund". :)

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

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