Terminplanung rund um den Stundenplan

  • Überlastungsanzeige, Krankschreibung - weil der Stundenplan mit der Freizeitgestaltung kollidiert?
    Keine Frage, darauf kann man Rücksicht nehmen. Aber wenn das nicht passiert, weil es nicht geht,...


    Kl.gr.Frosch

    Nein, weil ich das für eine derart belastende Situation halte, dass es MIR dabei definitiv nicht gut ginge! Wenn die Schule meint, sie könne täglich von 7.30-21.30 Uhr und samstags dann auch noch von 7.30 - 16 Uhr über mich verfügen, und das mit voller Willkür (so hören sich die Schilderungen für mich an!) dann bin ich sicher nicht die Einzige, die psychisch damit ein Problem hätte!

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    können deshalb keinen einzigen februartermin im Januar schon ausmachen etc.?

    Wenn ich es richtig verstanden habe, geht es um einen Termin im Herbst dieses Jahres. Oder?
    Februar-Termine wären ja vom nächsten Stundenplan betroffen, der sollte eigentlich inzwischen fertig sein. Bzw. so konkret sein, dass man auf Termine ggf. Rücksicht nehmen kann (bzw. dass man als Lehrer weiß,welche schulischen Termine man hat.)


    Meine Meinung von "oben":
    die Situation unterscheidet sich ziemlich massiv von meinem eher kleinen, sehr gut personell ausgestatteten System hier. Wir haben keinen Abend-Unterricht geschweige denn Samstags-Unterricht. (Grundschule halt.)
    Aber Fakt ist, dass der Unterricht erteilt werden muss.
    Fakt ist auch, dass die Planer zum jetzigen Zeitpunkt keine Chance haben, den Stundenplan oder die Stundenverteilung für das kommende Schuljahr vorauszusehen. Die Forderung "Sagt mir bitte, dass ich an dem Termin / an dem Abend keinen Unterricht habe" ... ist daher illusorisch. (Das habe ich ähnlich sogar in meinem kleinen System. Ich kann meinen Kolleginnen heute auch noch nicht im Detail sagen, was im kommenden Schuljahr ist. Wer weiß, ob es zu unerwarteten Personalbewegungen kommt.)
    Fakt ist aus meiner Sicht auch, dass "Lehrer" ein Beruf ist (wird hier ja oft genug gesagt). Und ich halte es für logisch, dass die berufliche Verpflichtung wichtiger ist als die private Verpflichtung in Vereinen. (Höher als die berufliche Verpflichtung würde ich persönlich allerdings familiäre Verpflichtungen ansehen, solange das nicht ausgenutzt wird.)


    Generell würde ich also nicht davon ausgehen, dass der Stundenplaner jetzt etwas sagen kann bzw. die generelle Notwendigkeit aus Sicht der Schule existiert, auf die Hobbys der Lehrer Rücksicht zu nehmen. (Und wenn man die Stress-Situation, in der man sich wegen des Konfliktes zwischen Beruf und Hobby befindet, nicht aushält (wie MrsPace), würde ich mir ein weniger stressendes, termingebundenes Hobby suchen. Oder einen anderen Beruf, in dem ich Zeit für mein Hobby habe. Eine Krankschreibung, weil mir der Stundenplan nicht passt, ist da aber keine Lösung.)


    Ich muss allerdings auch sagen, dass ich den Stundenplan von patty ... grenzwertig finde. Ich hätte als Planer alles dafür getan, dass so eine Situation nicht entsteht.
    Da ich allerdings weiß, dass das Herstellen eines Stundenplans (im Gegensatz zur scheinbar landläufigen Meinung hier) kein Kinderspiel ist, denke ich nicht, dass der Planer unfähig oder ein A... ist (wie einige hier schreiben) oder das es Willkür ist, sondern dass es halt die unschöne berufliche Realität ist. Scheinbar geht es nicht anders. Unschöne, nicht zum Freizeitverhalten passende Arbeitszeiten findet man aber nicht nur im Lehrerberuf, sondern auch in anderen Berufen.


    kl. gr. frosch

  • ...
    So, wie mache ich das jetzt mit den Trainingszeiten und mit dem Wochenend-Turnier-Terminen?
    Ich müßte in 2 Wochen ggf. für ein Turnier Ende September verbindlich zusagen, haben aber noch gar keinen Einsatzplan für das neue Schuljahr. Wenn ich da gerade an dem Samstag antreten muß in der Schule, kann ich natürlich nicht zusagen.

    Mal ab vom kommenden Stundenplan, kannst du nicht jetzt schon diesen konkreten Samstag irgendwie blocken? Also dass du ankündigst, ein Turnier zu haben und diesen Tag im Zweifel nach-/vorarbeitest?


    Ansonsten finde ich vor allem die Frage interessant, ob es zulässig ist, dass ihr immer die genannten Zeiträume freihalten müsst. Und dass du z.B. bis 21.30 h unterrichtest und am nächsten Tag früh um 7 anfangen musst, kann ich mir nicht vorstellen, da gibt’s doch bestimmt Ruhezeiten, die eingehalten werden müssen?


    Ich würde auch mal nach Grundsätzen der Stundenverteilung suchen. Hat da vielleicht die GLK ein Wörtchen mitzureden? Also dass man 6 Stunden Leere hat, könnte man zumindest mal abstellen... was sagt denn dein Personalrat dazu? Und der Schulleiter? Planlosigkeit kenne ich auch zur Genüge. Meine Devise inzwischen daher: weniger jammern, mehr fordern :D

  • ...
    Dann kommt am Ende der Stundenplaner: "Sie sind als männlicher Single auf der Prio-Liste ganz hinten, unsere Alleinerziehenden gehen vor, es geht nicht anders, sie müssen genau an diesen Terminen arbeiten."

    „Doch, das geht schon anders. Ich habe dich nur darum gebeten, den Donnerstagabend freizuhalten und das wird möglich sein, ich bin nicht der einzige Kinderlose hier.“

  • ...


    Generell würde ich also nicht davon ausgehen, dass der Stundenplaner jetzt etwas sagen kann bzw. die generelle Notwendigkeit aus Sicht der Schule existiert, auf die Hobbys der Lehrer Rücksicht zu nehmen...

    Naja, es gibt schon einen Unterschied, zwischen „ich würde gern um 10 Uhr im Fitnessstudio Yoga machen“ und „ich kann gar keinen Privattermin mehr wahrnehmen, weil mein Arbeitgeber mich rund um die Uhr einsetzen kann.“


    Wie machen das eigentlich Leute im Schichtdienst?

  • Naja, es gibt schon einen Unterschied, zwischen „ich würde gern um 10 Uhr im Fitnessstudio Yoga machen“ und „ich kann gar keinen Privattermin mehr wahrnehmen, weil mein Arbeitgeber mich rund um die Uhr einsetzen kann.“
    Wie machen das eigentlich Leute im Schichtdienst?

    Der Schichtdienst in der Industrie ist immer gleich. Mein Vater arbeitet seit Jahren immer wöchentlich Früh, Spät, Nacht und dann wieder von vorne. Das ist wirklich bestens planbar.


    Schichtdienst im Krankenhaus etc. ist soweit ich weiß nicht so regelmäßig, aber in jedem normalen Beruf kann man sich freie Tage mal blocken, wenn es rechtzeitig angekündigt wird.

    • Offizieller Beitrag

    Jein, da kenne ich aus meinem Hobby aber genug Personen, die spontan ausfallen, weil deren Dienst sich geändert hat. Unplanmäßig.


    Krabappel: in der Schule kannst du nicht "rund um die Uhr" eingesetzt werden. Aber zu den Zeiten, in denen Unterricht stattfindet. Deinen Dienstplan erhältst du normalerweise (wenn es nicht unerwartete Personalprobleme gibt) zweimal im Jahr zu den bekannten Terminen.
    Und sollte es zwischendurch mal Änderungen geben, gibt es die auch nicht aus Langeweile, sondern weil sie nötig sind.


    Kl.gr.Frosch

  • Eine Krankschreibung, weil mir der Stundenplan nicht passt, ist da aber keine Lösung.

    Warum widerholst du diese Fehlinterpretation? Gefällt sie dir so sehr? Ist dir der Zusammenhang zwischen Stress und Gesundheit wirklich völlig unbekannt? Hier hat niemand etwas anderes vorgeschlagen, als sich krank zu melden, wenn man krank ist. "Der ist nicht krank, der hat nur keinen Bock." ist der Stoff, aus dem die verständnisvollen und daher besten Schulleiter gemacht sind. Glückwunsch.


    Und wenn man die Stress-Situation, in der man sich wegen des Konfliktes zwischen Beruf und Hobby befindet, nicht aushält (wie MrsPace), würde ich mir ein weniger stressendes, termingebundenes Hobby suchen. Oder einen anderen Beruf, in dem ich Zeit für mein Hobby habe.

    Diese Variante von "Geh' doch nach drüben!" nehmen wir mal zur Kenntnis. Auch eine Sichtweise, die die besseren Schulleiter auszeichnet. Ich gratuliere nochmals.


    Andersherum wird's ein Schuh. Plattyplus hat Stress, weil er sein Hobby nicht ausüben kann. Das dient eigentlich der Abwechslung und Entspannung. Wenn es nach den Hempeln an seiner "Schule" ginge, könnte er Sonntag nachmittag Enten füttern, den Rest seines Lebens widmet er schön der Schule.


    Fakt ist auch, dass die Planer zum jetzigen Zeitpunkt keine Chance haben, den Stundenplan oder die Stundenverteilung für das kommende Schuljahr vorauszusehen. Die Forderung "Sagt mir bitte, dass ich an dem Termin / an dem Abend keinen Unterricht habe" ... ist daher illusorisch.

    Nein, da ist organisatorisch viel Spielraum. Wir hatten mal Samstagsunterricht. Die betroffenen Kollegen wusste alle lange vorher Bescheid. Eine befreundetes Berufskolleg hat Abendunterricht für die Fachschulen in Teilzeit. Und zwar seit Jahrzenten an den zwei gleichen Wochentagen. Das bietet Planunssicherheit für Kollegen, Schüler und Betriebe. Was machen die eigentlich falsch?


    Es mag ja attraktiv für Arbeitgeber und Schulleiter sein, einen Mitarbeiter für 41,5 Stunden/Woche zu bezahlen, aber 76 Stunden über ihn verfügen zu können. Das ist aber nicht verhältnismäßig.


    Es ist nicht zuviel verlangt, ein Hobby regelmäßig ausüben zu können und sich auch im Verein ehrenamtlich zu engagieren. Im Gegenteil, eine Schule sollte so etwas unterstützen. Dass das nicht geht, weil man an der Schule nicht in der Lage ist, gewisse Dinge mal grundsätzlich zu regeln, ist nicht einzusehen.


    Stundenplan von patty ... grenzwertig

    Nein, die Grenze ist überschritten. Fürsorgepflicht verletzt.

    Scheinbar geht es nicht anders.

    Doch. Siehe oben.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    Einmal editiert, zuletzt von O. Meier ()

    • Offizieller Beitrag

    Seien wir mal ehrlich:
    Wenn ein Stundenplaner / eine Schule (als System) in der Lage ist, für 5 Alleinerziehende im Kollegium alle Abende und alle 1. Stunden freizublocken, für den Kollegen mit kleinen Kindern möglichst wenig 1. Stunden zu geben, für den Kollegen im Stadtrat den Mittwoch Nachmittag freizuhalten, für die Kollegen mit Pflegefall den einen oder anderen Abend freizublocken, für den Kollegen im Zertifikatskurs den einen Tag, für den Kollegen im Personalrat den anderen... (alles Fälle mit rechtlicher/ moralischer Absicherung...)


    ... dann kann man auch EINEN Abend freiblocken, wenn der Kollege dafür bereit ist, an ALLEN ANDEREN Abenden / Vormittagen / Nachmittagen samt samstags da zu sein.
    Bei einer solchen Schule mit solchen Einsatzzeiten hielt / hielte ich es sogar für absolut normal, dass jeder Kollege 1-2 halbe Tage (der Tag hat in dem Fall 3 halbe Tage) komplett blocken kann.


    1) vorausgesetzt es handelt sich nicht um einen 5-Menschen-Kollegium (ist aber bei einer solchen Schule klar)
    2) vorausgesetzt der/die KollegIn blockiert nicht Montag, Freitag und Samstag (ja, die gibt es.)
    3) vorausgesetzt, man macht es quasi transparent und als Teil der Schulkultur und lässt alle die Konsequenzen nachvollziehen.
    Beispiel: (ich bin aber an einer Schule mit "nur" 10 halbe Tage und nicht 17, aber nur als Beispiel) ich bin aufgrund meiner Fächer grundsätzlich fast ausschliesslich in "Kopplungen" (2. Fremdsprachen alle parallel) bzw. Oberstufenschienen, die super unflexibel sind. WENN (!) ich Anspruch auf einen freien Tag hätte, wäre es logisch, dass ich mich mit meinen Kolleginnen abspreche. Die eine ist nämlich im Personalrat und hat also einen bestimmten Tag in der Woche immer unterrichtsfrei, die andere ist Teilzeitbeschäftigte und hat auch einen freien Tag. Wenn wir alle drei unterschiedliche Tage wählen, dann haben an den 2 anderen Tagen 16 Stunden "2. Fremdsprache" zu verpacken. Rein theoretisch möglich aber nicht sinnvoll.
    MIR (und meiner Teilzeitkollegin) ist es aber egal, WELCHER Tag frei ist. Die Tatsache, dass ich es aber im Vorfeld wüsste und also Arzttermine, aber auch vll einen regelmäßigen Yogakurs belegen könnte, würde tatsächlich sehr zu meiner Zufriedenheit im Alltag beitragen. Ich wüsste, dass ich mich darauf verlassen kann.


    Allerdings verstehe ich, dass viele Schulen sowas nicht machen / anbieten. Ich merke immer, wenn die Stundenpläne kommen, wie einigen KollegInnen zwar "alle Wünsche" erfüllt worden sind (keine 1. Stunde, kein Nachmittagsunterricht, ein freier Tag), sie sich aber dann noch beschweren, dass sie an einem Tag für 2 Stunden zur Schule kommen müssen. Wenn man aber nur eine vierstündige 2. Fremdsprache unterrichtet, kann man halt nicht alles auf 2 Tage packen. Dafür muss man Verständnis haben. Meiner Meinung nach.


    Plattyplus, noch mal die Frage: warst du denn überhaupt beim Stundenplaner / Schulleitung und hast gefragt, inwiefern es möglich wäre, gegen Bereitschaft und Entgegenkommen deinerseits EINEN freien Abend zu blockieren, weil du dich ja ehrenamtlich engagierst?


    chili

  • Chili hat praktisch alles gesagt.
    Ansonsten: Kommunikation!
    Gerade erst so einen Fall gehabt und einfach gefragt: willst du bis Ostern Montags 8 Stunden man stück haben und Freitags frei, oder Freitags für 2 Stunden kommen. Geht beides, ist uns egal. Der Kollege kann wählen und beschwert sich nicht.
    Mit Rücksprache kann man meist einiges relativieren und nicht-erfüllte Wünsche in eine 2. Wahl ändern.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • stimmt, in der freien Wirtschaft gibt es Gleitzeit etc.
    als Mutter deren Kindergarten bereits um 7.00 öffnet habe ich wirklich Glück, die meisten machen um 7.30 auf, wie sollte ich da pünktlich in der Schule sein? Tagesmütter beginnen teilweise erst um 8 weil die vorher die eigenen Kinder versorgen.

    Das ist eigentlich nicht das Problem des Arbeitgebers/Dienstherren, wie du pünktlich auf der Arbeit bist. In der vielgelobten freien Wirtschaft wird dir gesagt "deine Schicht beginnt um 6". Und fertig.


    Und Gleitzeit gibt es nicht überall, 2010 hatten 60% eine starre Arbeitszeitregelung. Gerade einmal 10% haben ein klassisches Gleitzeitmodell

  • Das ist eigentlich nicht das Problem des Arbeitgebers/Dienstherren,

    Uneigentlich hat der Dienstherr zumindest eine Fürsorgepflicht. Dem Dienstherren ist vieles, was vor Ort passiert, furchtbar egal. Den Stundenplan macht aber ein Kollege.

    In der vielgelobten freien Wirtschaft wird dir gesagt "deine Schicht beginnt um 6". Und fertig.

    Nun arbeiten wir ja nicht im Schichtdienst und nicht in der freien Wirtschaft. Und ich kann mich auch nicht erinnern, dass diese hier sonderlich viel gelobt wurde.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Ich meine, ich hatte dir das bereits schon mal gesagt, es macht den Stundenplan schwierig bis unmöglich zu rechnen, wenn auf jeden Sonderwunsch junger Eltern bzw. von Kollegen allgemein Rücksicht genommen wird. Ein Kollege bzw. eine Kollegin, der nicht zur 1. Stunde will oder kann, verhindert, dass beispielsweise eine Doppelstunde (die gekoppelt über den ganzen Jahrgang läuft, aufgrund der Differenzierung) für alle parallelen Kollegen, nicht in die 1. UND 2. Stunde gelegt werden kann. Haben wir da beispielsweise noch eine andere Person dabei, die einen bestimmten freien Tag haben will und ggf. schulische Besonderheiten, engt das den Plan unheimlich ein.


    Jeder Stundenplaner versucht darauf Rücksicht zu nehmen - aber, so steht das auch bspw bzgl. freie Tage in der ADO: Die Schule geht vor.



    Oder ein anderes Beispiel: Eine Kollegin an der Schule meiner Frau (Grundschule) will wegen den Kindern nicht zur 1. Stunde kommen, Montags sogar erst zur 3. Aber Klassenleitung.
    Wie soll das denn realistisch laufen? Du kannst in die ersten Stunden doch nicht immer nur Kunst/Musik/ u.ä. legen.



    Oder wie die Gleichstellungsbeauftragte des Bezirkes Münster auch schon mal gesagt hat: Wenn ein Teilzeitkonzept an der Schule existiert, dann ist der Fürsorgepflicht und der Vereinbarkeit von Familie und Beruf damit genüge getan. Mehr kann man - aber ist keine Pflicht.

  • Ich meine, ich hatte dir das bereits schon mal gesagt, es macht den Stundenplan schwierig bis unmöglich zu rechnen, wenn auf jeden Sonderwunsch junger Eltern bzw. von Kollegen allgemein Rücksicht genommen wird.

    Du mußt aber berücksichten, daß wir hier nicht von einer Grund- oder Sek 1-Schule reden, bei der jeder Lehrer weiß, daß da der Unterricht Mo-Fr 7.45-15 Uhr läuft und man dann je nach Stundenplan da ggf. erst später kommen muß oder früher gehen kann. Wenn man sich da seine regelmäßigen privaten Termine auf 17 Uhr abends legt, kann man davon ausgehen dort auch (mit wenigen Ausnahmen durch einzelne Konferenzen etc.) nicht unterrichten zu müssen.


    Wir reden von Mo-Fr 7.30-21 Uhr und Samstag 7.30-16 Uhr. Wo findet da noch planbares Privatleben statt, wenn der Stundenplaner einen mit Verweis auf den Stundenplan und "geht nicht anders" auch folgenden Einsatzplan basteln könnte?


    Mo-Fr: 7.30-9.00 Uhr, Pause, 19.30-21 Uhr
    Sa: 7.30-9.00 Uhr, Pause, 14.30-16 Uhr
    --> Das wären dann insg. 24 Unterrichtsstunden/Woche, ich würde aber 76 Stunden an der Penne abhängen.


    Das Finanzamt erkennt es in der Steuererklärung nicht an, wenn man zweimal täglich zur Arbeit fährt. Außerdem wäre das bei mir eh viel zu weit. Zudem wäre der Stundenplan auch nur für verbeamtete Lehrer zulässig, weil für die die 11 Stunden Ruhezeit zwischen den einzelnen Einsätzen nicht gelten.


    Bei allen Gesetzen, die ich dazu im Internet finde, habe ich immer das Gefühl, daß der Gesetzgeber von einer Kernarbeitszeit (=Unterrichtszeit) Mo-Fr 8-15 Uhr ausgeht, wie es an einer Sek 1-Schule üblich ist und den Kollegen entsprechend freie Hand lassen will, wann sie nachts ihre Klausuren korrigieren. Das ich allein schon mit meiner Kernarbeitszeit (=Unterrichtsverpflichtung) gegen sämtliche Arbeitsschutzrichtlinien verstoße, die gelten würden, wäre ich angestellter Lehrer, kommt im Gesetz nirgendwo auch nur im Ansatz vor.

  • Oder ein anderes Beispiel: Eine Kollegin an der Schule meiner Frau (Grundschule) will wegen den Kindern nicht zur 1. Stunde kommen, Montags sogar erst zur 3. Aber Klassenleitung.
    Wie soll das denn realistisch laufen? Du kannst in die ersten Stunden doch nicht immer nur Kunst/Musik/ u.ä. legen.

    Gegenbeispiel: Du hast am Vortag abends bis 21 Uhr Unterricht und gemäß Arbeitsschutz danach eine Mindest-Ruhepause von 11 Stunden. Fahrzeiten sind dein Privatproblem, es geht rein um die Einsatzzeiten in der Schule. Also eigentlich dürftest du dann am nächsten Morgen erst wieder ab 8 Uhr eingesetzt werden. Ist zwar auch hart an der Grenze, aber legal.


    Jetzt guckst am Vortag auf den Vertretungsplan und stellst fest, daß du anstatt um 9.15 Uhr bereits um 7.30 Uhr wieder antreten mußt, weil dich die Schulleitung für eine Vertretungsstunde in der 1. Stunde in einer dir unbekannten Klasse in einem dir unbekannten Fach eingeteilt hat.


    Und nu?
    Als Angestellter hieße das rein rechtlich: Du mußt die Vertretung machen, allerdings unterbrichst du damit die 11 Stunden Ruhezeit, was dazu führt, daß direkt nach der Vertretung die Ruhepause von mindestens 11 Stunden von vorne beginnt. Also müßtest du eigentlich um 8.15 Uhr nach der Vertretung die Sachen packen, sofort ins Bett für die nächsten 11 Stunden und deinen eigenen Unterricht entsprechend sausen lassen.


    Aus dem gleichen Grund haben wir damals in meinem alten Betrieb alle Firmenhandys wieder abgeschafft. Sobald da jemand in der Ruhezeit geschäftlich angerufen hat, und wenn dadurch die Ruhezeit auch nur für eine Minute unterbrochen wurde, fing der 11-Stunden Turnus von vorne an und die Mitarbeiter hatten entsprechend am Folgetag in der eigentlichen Arbeitszeit Zwangs-Ruhepause von 11 Stunden.


    Als Beamter ist der Mist zulässig, weil das Land NRW die Europäische Arbeitszeitrichtlinie nie in Landesrecht umgesetzt hat.

  • Also ich komme hier langsam nicht mehr mit... Geht es hier um tatsächlich vorliegende Stundenplanung oder nur noch um Eventualitäten?


    Man muss halt auch mal den Mund auf machen und sagen, dass es so nicht geht. Und zwar nicht bittstellend oder freundlich sondern bestimmt und unmissverständlich!


    Von 7.30-9.00 und dann wieder von 19.30-21.30 Uhr, ohne dazwischen nach Hause zu können?! Ich glaub es hakt! Das würde ich genau einmal aus Kulanz machen, damit sie Zeit haben den Stundenplan umzuplanen... Aber ein zweites Mal sicher nicht!


    Bitte einfach mal sagen, „Also alles was recht ist, aber dass was Sie verlangen, kann und werde ich nicht mitmachen!“ Einfach mal ausprobieren und sich trauen!


    Als ich noch gependelt bin, stand ich mal in einer Vollsperrung bis nachts um halb 12 im Stau... Um Mitternacht war ich dann zuhause, hatte den ganzen Tag nichts gegessen und noch keinen Unterricht vorbereitet für den nächsten Tag. Mail ans Sek, ich komme morgen erst zur dritten Stunde, Gründe geschildert, wurde akzeptiert.


    Man muss einfach auch mal deutlich machen, dass man ein Mensch ist und dass es Grenzen gibt!

  • MrsPace:


    Ok, dann mal ein realer Stundenplan, wenn auch schon etwas älter:

    • Mo: frei
    • Di: 7.30-9.15 Uhr, Pause, 18-21 Uhr
    • Mi: 7.30-9.15 Uhr
    • Do: 7.30-14.30, Pause, 18-21 Uhr
    • Fr: 7.30-14.30 Uhr
    • Sa: frei

    So, jetzt erklär mir mal, wie das da mit der Ruhezeit laufen soll?


    Und ja, die Spezialität oben:

    Du hast am Vortag abends bis 21 Uhr Unterricht und gemäß Arbeitsschutz danach eine Mindest-Ruhepause von 11 Stunden. Fahrzeiten sind dein Privatproblem, es geht rein um die Einsatzzeiten in der Schule. Also eigentlich dürftest du dann am nächsten Morgen erst wieder ab 8 Uhr eingesetzt werden. Ist zwar auch hart an der Grenze, aber legal.


    Jetzt guckst am Vortag auf den Vertretungsplan und stellst fest, daß du anstatt um 9.15 Uhr bereits um 7.30 Uhr wieder antreten mußt, weil dich die Schulleitung für eine Vertretungsstunde in der 1. Stunde in einer dir unbekannten Klasse in einem dir unbekannten Fach eingeteilt hat.

    Die hatte ich gerade erst, als ich nach einer festen Zusage für einen bestimmten Abend gefragt habe. War wohl die Retourkutsche für die Frage. Darum war ich ja auch so sauer, daß ich hier im Forum gefragt habe und mich mit "Fürsorgepflicht", Wünsche an den Stundenplaner und so nicht zufrieden gebe sondern es auf jeden Fall gerichtsfest haben will.

    • Offizieller Beitrag

    Es geht um beides.


    Eventualitäten: der befürchtete Stundenplan von pattyplus im kommenden September, der mit seinem Hobby kollidiert. Dazu lässt sich aber derzeit weder was sagen, noch was gegen unternehmen.


    Tatsächlicher Stundenplan: pattyplus hat scheinbar einen grenzwertigen Stundenplan. Ich müsste da jetzt nachschauen, glaube ihm aber mal, dass sein Stundenplan für Beamte zulässig ist. Daher ist er zwar beim allerbesten Willen nicht schön ... aber dagegen vorgehen kann er wohl nicht. Da er (scheinbar) nicht gegen gesetzliche Bestimmungen verstößt, ist ein Vorgehen dagegen und ein Ultimatum eher schwierig bis unmöglich. (Wobei ich es auch weiter mit Gesprächen mit dem Stundenplaner versuchen würde. Aber das bringt es scheinbar nicht, wie du - pattyplus - schreibst.)


    kl. gr. frosch

  • Ich müsste da jetzt nachschauen, glaube ihm aber mal, dass sein Stundenplan für Beamte zulässig ist.

    Das Problem ist, daß die Arbeitszeitverordnung für Beamte des Landes NRW (--> https://recht.nrw.de/lmi/owa/b…?v_id=2520031009100936565 ) nicht für Lehrer gilt. Siehe §1, Absatz 2, Satz 3. Würde die Arbeitszeitverordnung gelten, wäre der Stundenplan unzulässig.


    In den Handreichungen zu der Verordnung findest als Begründung, daß keinem Lehrer vorgeschrieben werden soll, wann er die Unterrichtsvorbereitungen durchführt. Aus dem Grund habe ich für mich auch darauf geschlossen, daß der Gesetzgeber von einer Kernarbeitszeit (=Unterrichtsverpflichtung) von Mo-Fr 8-15 Uhr ausgeht und der Lehrer über die späteren Arbeitstermine eigenständig verfügen kann. Der Fall, daß ein Lehrer allein schon mit der Unterrichtsverpflichtung gegen die Arbeitszeitverordnung verstoßen könnte, kommt nicht einmal ansatzweise in den Gesetzestexten vor. Es wird auch nirgendwo erwähnt inwieweit Springstunden Bereitschaftszeit sind, wenn allein die Anzahl der Springstunden dazu führt, daß man in Verbindung mit der Unterrichtsverpflichtung die 41 Stunden Wochenarbeitszeit überschreitet.

  • Ist doch total Wurscht, ob das gesetzlich zulässig ist. So einen Plan würde ich nicht ohne weiteres akzeptieren. Man kann vieles möglich machen: Wenn man will!


    @plattyplus Du hörst hier von niemandem anderen, dass solche Pläne existieren. Auch nicht bei den BKs mit Abendschule. Wenn anscheinend bei Dir nach persönlichen Vorlieben der Plan gestalten wird, dann stelle einen Versetzungsantrag. Andere Schulen haben nettere und bessere Planer.

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