Wie geht ihr dem Corona-Virus entgegen?

  • Meine Schule ist das ziemliche Gegenteil einer Brennpunktschule. Trotzdem wäre draußen frühstücken und womöglich noch Mittagessen absolut utopisch! Meine Erstklässlerkinder kann ich mir nicht vorstellen wie sie draußen im Laufen essen. Genügend Sitzplätze für alle Klassen gäbe es draußen gar nicht. Selbst wenn sie in der Klasse ihre Straßenschuhe anließen, so müssten sie dann ihre Brotdose mit zur Garderobe nehmen, dort abstellen um sich ihre Jacke, Schal, Mütze anzuziehen, dann draußen wieder abstellen, weil sie ja ihre Masken abnehmen und Weg packen müssen, dann im Stehen essen und schließlich den Rest der Pause mit ihrer Brotdose herumlaufen. Bei dem vielen Essensresten, die da auf dem Boden landen würden, hätten wir sehr bald die Ratten auf dem Schulhof (aus diesem Grund ist es bei uns übrigens verboten, Essen mit nach draußen zu nehmen).

    Das einzige, was ich mir vorstellen könnte, wäre mit der Lehrkraft nach draußen zum Essen zu gehen, jede Klasse hat ihren eigenen Bereich, jeder setzt sich auf den Boden und dann wird dort gegessen. So wurde es eine Zeit lang beim Gym meiner Tochter für die Mittagspause gehandhabt, aber das war natürlich im Sommer und lief selbst bei denen suboptimal.

  • Unser High-Risk-Plan reicht momentan dafür, während des Unterrichts keine Klassen aufteilen zu müssen. Am Nachmittag sind diese Woche erstmals seit den Herbstferien keine Klassenmischungen

    DAs wäre schon die Luxus Variante, unser Plan B sieht aktuell vor, dass im Vormittagsunterricht maximal 2 Klassen gemischt werden (immer die selben) und Nachmittags maximal 4 Klassen. Bei aktuellen Fällen werden die Kinder einfach die nächsten 14 Tage von allen AGs und klassenübergreifenden Sachen am Nachmittag ausgeschlossen, müssen also in der Klassenhortgruppe bleiben. Da übrigens in der 1. und 2. Klasse bis 16 Uhr die Betreuung kostenlos ist, nimmt die in der Regel fast jedes Kind wahr, sprich bis 16 Uhr sind 80-90 Prozent dieser Klassenstufen auch noch da. Wo soll da noch Personal herkommen?


    Aktuell haben wir bei Personal zwischen 40 und 50 Leuten (inklusive Erzieher) drei Langzeiterkrankte, zwei in Quarantäne und Montag dann noch 6 weitere Lehrkräfte erkrankt. Da sind wir froh, wenn wir die Kinder einfach betreut bekommen, von zusätzlicher Kraft träumen wir da.


    Teilweise z.B. muss der Schwimmunterricht ausfallen, weil niemand mehr da ist, der die Klassen im Bus begleitet usw. Willkommen in einer Stadt wo mehr Stellen als Personal (selbst unqualifiziertes) da ist.

  • Beim meinem Sohn ist (als es draußen noch Maskenpflicht gab) zuerst Hofpause draußen dann Frühstückspause drinnen gewesen für die Hälfte und die andere Hälfte dann anders herum, damit weniger Kinder draußen sich mischen.


    Die Kinder sind das mit dem warmen Mittagessen auch aus der Kita gewohnt, mein Mann hat Mittags mit Kollegen warm gegessen und somit essen wir schon ewig Mittags warm.

    In seiner Grundschule wird ein Jahrgang (2 Klassen) dabei in der OGS, Mensa und auch in Reli gemischt und gilt als Kohorte.


    Ich muss sagen da bin ich auch mittlerweile entspannter. Frühstückspause drinnen, Mensa,.. das Kind ist ja wenigstens geimpft.

    Da sehe ich das Risiko für das Kita-Kind eher. Aber da beide PCR getestet werden bin ich da ehrlich beruhigter als bei meinen Schülern, die teilweise die Schnelltests wegen Impfung nicht mitmachen.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Fachlehrer sind etwas anderes, nämlich Lehrkräfte ohne Studium.

    Ok, ich meinte, ich unterrichte ein Fach nach einem wissenschaftlichen Studium plus pädagogischer Ausbildung im Referendariat. Bei uns nennt sich das Fachlehrer.

    Dass ich eine Betreuerfunktion habe, war nie Thema. Vielleicht bei den Kollegen, die an einer Pädagogischen Hochschule waren.

  • Ehrlich, wenn sich die Kinder am Volksfest vulgo Kirmes oä was zu essen kaufen, schaffen die das auch im Gehen. Oder vom Bäcker. Oder oder. Das ist echt ein selbstgezüchtetes Luxusproblem. Natürlich können Kinder draußen im Stehen/Gehen essen. Die Zeit, die man drin gemeinsam isst, kann man auch draußen gemeinsam essen. Im Stehen, in einem bestimmten Bereich. Mit der Lehrkraft, die das drinnen auch gerade mit den Schülern machen würde. Und dann sammelt die LK die Boxen oä wieder ein und geht rein und die Kinder haben reguläre Bewegungspause.

    Wichtig: Essenpause klar von der Bewegungspause abgrenzen. Aufsicht hat die die anwesende Lehrkraft. Boxen, Tüten, Reste werden der LK mit reingegeben. Angebissende Äpfel oder ähnliche Leckereien werden großzügig von der LK entsorgt.

    Nein, mittags geht das nicht, warmes Essen auf dem Schoß balancieren ist nicht möglich. Einzige Möglichkeit: Mittags "nur" Brote. Umsetzung unwahrscheinlich, das Problem dahinter verstehe ich sehr wohl, dafür habe ich auch keine Lösung (außer mittags kalt).


    Ich arbeite auch an einer (Förder-) Schule, an der während des Unterrichts drinnen gegessen wird. Erschließt sich mir ehrlich gesagt nicht. Auch meine Schüler können nicht gscheit essen, Brot halten etc. Komischerweise geht das beim Döner oder der Breze vom Bäcker nachmittags oder beim Ausflug richtig gut. Dass Kevin-Dominik dann etwas weniger isst, weil er lieber rumrennt, ist m.E. völlig ok.

    Mein Vorschlag wäre leicht umsetzbar und alle hätten was davon.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Ok, ich meinte, ich unterrichte ein Fach nach einem wissenschaftlichen Studium plus pädagogischer Ausbildung im Referendariat. Bei uns nennt sich das Fachlehrer.

    Dass ich eine Betreuerfunktion habe, war nie Thema. Vielleicht bei den Kollegen, die an einer Pädagogischen Hochschule waren.

    Nein, was sollte das denn zu tun haben mit der Art der Hochschule? Ich bin Sek. I-Lehrkraft. Aufsichtspflichten gibt es selbstverständlich bei uns, die, wenn es um Klasse 5/6 geht durchaus Betreuungsaspekte tangieren. Dennoch bin ich zuallererst Lehrkraft meiner Fächer, nicht Kinderbetreuerin. Ich glaube, dass das eher schulformbedingt ist, wie präsent reine Betreuungsaspekte sind (in GS oder an Förderschulen dürfte das vielfach deutlich relevanter sein, als ab Sek. I), sowie eine Frage ist von der Umsetzung von Ganztagsbetreuung an der jeweiligen Schule (im gebundenen Ganztag ist das sicherlich auch präsenter) , dem Einzugsgebiet oder auch ggf. Bundeslandvorgaben.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ok, ich meinte, ich unterrichte ein Fach nach einem wissenschaftlichen Studium plus pädagogischer Ausbildung im Referendariat. Bei uns nennt sich das Fachlehrer.

    Dass ich eine Betreuerfunktion habe, war nie Thema. Vielleicht bei den Kollegen, die an einer Pädagogischen Hochschule waren.

    Dein Ernst? Pädagogische Hochschulen in BW sind den Unis gleichgestellt, inklusive Promotions- und Habilitationsrecht. Das findest Du nach zwei Sekunden googlen auf Wikipedia. Primärliteratur kannst du z.B. hier nachlesen: Sigrid Blömeke, Peter Reinhold, Gerhard Tulodziecki, Johannes Wildt (Hrsg.): Handbuch Lehrerbildung. Klinkhardt/Westermann, Bad Heilbrunn/Braunschweig 2004, ISBN 978-3-7815-1344-0, Kapitel 3.1: Erste Phase an Universitäten und Pädagogischen Hochschulen, S. 262–274 (Volltext auf der Website der Humboldt-Universität zu Berlin).


    PH-Absolvent*innen haben EXAKT DAS getan, was du auch getan hast (wissenschaftliches Studium + pädagogische Ausbildungen im Ref, wenn sie mittlerweile als Lehrkräfte arbeiten).

  • Dennoch bin ich zuallererst Lehrkraft meiner Fächer, nicht Kinderbetreuerin. Ich glaube, dass das eher schulformbedingt ist, wie präsent reine Betreuungsaspekte sind (in GS oder an Förderschulen dürfte das vielfach deutlich relevanter sein, als ab Sek. I), sowie eine Frage ist von der Umsetzung von Ganztagsbetreuung an der jeweiligen Schule (im gebundenen Ganztag ist das sicherlich auch präsenter) , dem Einzugsgebiet oder auch ggf. Bundeslandvorgaben.

    Öhm, nein, ich habe zwei Staatsexamen und wurde nicht als Kinderbetreuerin eingestellt. Und werde auch deutlich besser bezahlt zugegebenermaßen.

  • Meine Schule ist das ziemliche Gegenteil einer Brennpunktschule. Trotzdem wäre draußen frühstücken und womöglich noch Mittagessen absolut utopisch! Meine Erstklässlerkinder kann ich mir nicht vorstellen wie sie draußen im Laufen essen. Genügend Sitzplätze für alle Klassen gäbe es draußen gar nicht. Selbst wenn sie in der Klasse ihre Straßenschuhe anließen, so müssten sie dann ihre Brotdose mit zur Garderobe nehmen, dort abstellen um sich ihre Jacke, Schal, Mütze anzuziehen, dann draußen wieder abstellen, weil sie ja ihre Masken abnehmen und Weg packen müssen, dann im Stehen essen und schließlich den Rest der Pause mit ihrer Brotdose herumlaufen. Bei dem vielen Essensresten, die da auf dem Boden landen würden, hätten wir sehr bald die Ratten auf dem Schulhof (aus diesem Grund ist es bei uns übrigens verboten, Essen mit nach draußen zu nehmen).

    Das einzige, was ich mir vorstellen könnte, wäre mit der Lehrkraft nach draußen zum Essen zu gehen, jede Klasse hat ihren eigenen Bereich, jeder setzt sich auf den Boden und dann wird dort gegessen. So wurde es eine Zeit lang beim Gym meiner Tochter für die Mittagspause gehandhabt, aber das war natürlich im Sommer und lief selbst bei denen suboptimal.

    Ich bin sicher, dass meine Erstklässler das alles ab Montag schaffen.

  • Öhm, nein, ich habe zwei Staatsexamen und wurde nicht als Kinderbetreuerin eingestellt. Und werde auch deutlich besser bezahlt zugegebenermaßen.

    Oh, das ist mir klar, so meinte ich das auch nicht. Entschuldige bitte die missverständliche Formulierung. Ich meinte ausgehend davon, dass bei mir vor allem bei Klasse 5/6 eher mal auch Betreuungsaspekte relevant sein können, dass das im Umgang mit jüngeren/hilfsbedürftigeren SuS (die man eben unter anderem an manchen Förderschulen finden kann) ein präsenteres Thema sein kann als im Umgang mit bereits selbstständigeren SuS, bei denen die Erfüllung *der Aufsichtspflicht auch anders gestaltet sein kann. "Kinderbetreuer:in" ist niemand von uns hauptberuflich, dennoch gibt es denke ich im unterschiedlichen Ausmaß Anteile davon in der Berufspraxis.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    Einmal editiert, zuletzt von CDL () aus folgendem Grund: vergessenes Wort...

  • Zwei Sachen:


    1. Natürlich können Erstklässler im Freien essen, also wir haben das gemacht und werden es wieder tun, wenn es das Wetter einigermaßen zulässt. Kinder essen auch am Spielplatz, warum sollten sie es in der Pause nicht schaffen? Man geht mit ihnen etwas früher raus, bleibt gemeinsam in einer "Zone", isst im Freien und danach werden die Brotboxen irgendwo zusammen hingestellt und es wird normal Pause gemacht, das heißt: gespielt oder getobt. nach der Pause nimmt jeder seine Brotbox wieder mit in die Klasse.

    Ein warmes Mittagessen ist eine andere Situation.


    2. Natürlich sind Grundschullehrer und Förderschullehrer Lehrer und keine Kinderbetreuer, aber der Betreuungsaspekt ist definitiv schon gegeben. Nicht ohne Grund haben die Grund- und Förderschulen eine Notbetreuung angeboten, wenn Distanzunterricht war.

  • DAs wäre schon die Luxus Variante, unser Plan B sieht aktuell vor, ...

    Ich habe mich blöd ausgedrückt. Das ist kein Plan, das ist die Realität. Plan bedeutet: Am Vormittag wird eine Klasse auf 5 andere Klassen aufgeteilt und am nachmittag auf 2 bis 3.

    SCHOKOEIS!


    Ich lese und schreibe nach dem Paretoprinzip.

  • Dein Ernst? Pädagogische Hochschulen in BW sind den Unis gleichgestellt, inklusive Promotions- und Habilitationsrecht. Das findest Du nach zwei Sekunden googlen auf Wikipedia. Primärliteratur kannst du z.B. hier nachlesen: Sigrid Blömeke, Peter Reinhold, Gerhard Tulodziecki, Johannes Wildt (Hrsg.): Handbuch Lehrerbildung. Klinkhardt/Westermann, Bad Heilbrunn/Braunschweig 2004, ISBN 978-3-7815-1344-0, Kapitel 3.1: Erste Phase an Universitäten und Pädagogischen Hochschulen, S. 262–274 (Volltext auf der Website der Humboldt-Universität zu Berlin).


    PH-Absolvent*innen haben EXAKT DAS getan, was du auch getan hast (wissenschaftliches Studium + pädagogische Ausbildungen im Ref, wenn sie mittlerweile als Lehrkräfte arbeiten).

    Ich wollte PH Studenten nicht abwerten. Es ging mir darum, dass an den Schulen, in denen diese unterrichten, der Betreuungsaspekt vielleicht eine Rolle spielt.

  • Ok, ich meinte, ich unterrichte ein Fach nach einem wissenschaftlichen Studium plus pädagogischer Ausbildung im Referendariat. Bei uns nennt sich das Fachlehrer.

    Gerade in BW, wo es eine breit ausgebaute Fachlehrerausbildung (für allgemeine Schulen und SBBZ) gibt, ist es imho besonders wichtig, den Terminus nicht inflationär zu nutzen. Aber klar, am Gymnasium gibt es - i. d. R. - keine Fachlehrer, da wird es ggf. auch hier anders gebraucht.

    Vielleicht bei den Kollegen, die an einer Pädagogischen Hochschule waren.

    Das verstehe ich jetzt nicht. Was hat das mit dem Hochschultypus zu tun?

  • Nicht ohne Grund haben die Grund- und Förderschulen eine Notbetreuung angeboten, wenn Distanzunterricht war.

    Hier gab es das auch an weiterführenden Schulen (ja, auch an Gymnasien!). Bis Klassenstufe 7 oder so, glaube ich (evtl. hat sich das auch mal geändert und Klassenstufen sind hinzugekommen oder weggefallen).

  • Interessant. Bei uns wird von Fachlehrern gesprochen, die für das jeweilige Fach eine Fachschaft bilden. Aber das scheinen wohl nicht die offiziellen Begriffe zu sein.

    Und ich bin Gymnasiallehrer.

    Nach der PH landete man zu meiner Zeit nicht am Gymnasium. Das hat sich dann wohl auch geändert.

    Bei der Gymnasiallehrerausbildung zu meiner Zelt (Unistudium und Ref.) ging es um das Thema Aufsicht, aber nie um einen Betreuungsaspekt. Und meine Idee war lediglich dass bei der PH Ausbildung das Thema Betreuung eine Rolle spielt, weil ich dachte diese Kollegen arbeiten an anderen Schularten als ich. Nicht dass diese Lehrer eine schlechtere Ausbildung haben. Im Gegenteil: Beim Weg über die Universität fiel das pädagogische Ausbildungsprogramn sehr mager aus.

  • Interessant. Bei uns wird von Fachlehrern gesprochen, die für das jeweilige Fach eine Fachschaft bilden. Aber das scheinen wohl nicht die offiziellen Begriffe zu sein.

    Bei uns sind Fachlehrer z.B. die, die nur in Klassen unterrichten und keine Klassenlehrer sind. Wir unterscheiden also zwischen Fachlehrern und Klassenlehrern.

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