Männlich, weilblich, divers

  • Na dann aber in Zukunft immer Schülerinnen, Ärztinnen und Professorinnen. Versuch's mal eine Woche lang:top:

    Jup. Been there, done that, got the t-shirt. What exactly is your point?


    Ich verwende übrigens ganz regelmäßig inklusive Feminin-Formen auf Arbeitsblättern oder sonst im Unterricht. Ab und zu stößt das auf Irritationen und Bemerkungen; das ist dann immer ein schöner Anlass, um im Unterrichtsgespräch das Gendering von Sprache zu thematisieren. (Und immer wieder den Unterschied zwischen Gender und Sex zu erklären, mit dem ja auch genug Korrespondenten in diesem Forum Schwierigkeiten haben.)

  • Jup. Been there, done that, got the t-shirt. What exactly is your point?


    Ich verwende übrigens ganz regelmäßig inklusive Feminin-Formen auf Arbeitsblättern oder sonst im Unterricht. Ab und zu stößt das auf Irritationen und Bemerkungen; das ist dann immer ein schöner Anlass, um im Unterrichtsgespräch das Gendering von Sprache zu thematisieren. (Und immer wieder den Unterschied zwischen Gender und Sex zu erklären, mit dem ja auch genug Korrespondenten in diesem Forum Schwierigkeiten haben.)

    So ist's recht, du alter Feminist, klär die Jugend auf :danke:

  • Ich habe mal gehört oder gelesen "liebe Menschen", fand es erst sehr seltsam, aber je länger ich darüber nachdenke, eigentlich gar nicht so schlecht.


    Ich bin sonst auch schon immer bei "Hallo zusammen", "Guten Morgen liebe 8b" usw.

  • So ist's recht, du alter Feminist, klär die Jugend auf :danke:

    Fuck you, würde die durchschnittliche involvierte Britin oder Amerikanerin sagen. Geh mit deinen Gymnasialen spielen, wo du hingehörst.

  • Ich bin sonst auch schon immer bei "Hallo zusammen", "Guten Morgen liebe 8b" usw.

    Da ich das schon mehrfach hier las: Kommt wohl auf die Schulform an! Ich erinnere mich noch an eine PoWi-Lehrerin in der Sek I, die das so ähnlich sagte, ehe sie darauf hingewiesen wurde, das "G" bitte bei der Klassenbezeichnung nicht zu vergessen ;) .


    Da wir gerade bei dem Threadthema sind: Hat jemand tatsächlich einen diversen Schüler in der Klasse? Würde mich tatsächlich interessieren, inwieweit sowas im Alltagsunterricht einen Unterschied macht.

  • Fuck you, würde die durchschnittliche involvierte Britin oder Amerikanerin sagen. Geh mit deinen Gymnasialen spielen, wo du hingehörst.

    ?


    Ich kann dir nicht mehr folgen. Du schriebst, dass du mit deinen Schüler*innen über das Thema sprichst, ich find's gut.


    Hast du gesehen, dass Mexikanerinnen am Montag gestreikt haben, weil dort in hoher Zahl Femizide verübt aber nicht geahndet werden? Es gibt weltweit Gewalt gegen Frauen und noch lange keine Gleichberechtigung. Hierzulande können wir nur tun, was wir tun können, auch wenn es uns verhältnismäßig gut geht, was wohl auf alle Lebensbereiche zutrifft.

  • Da wir gerade bei dem Threadthema sind: Hat jemand tatsächlich einen diversen Schüler in der Klasse? Würde mich tatsächlich interessieren, inwieweit sowas im Alltagsunterricht einen Unterschied macht.

    Japp, wir haben vier an der Zahl. Drei davon kenne ich und Nummer 1 ist in der Grundstufe und schon lange trans. Die anderen drei ploppten recht schnell hintereinander auf. Bei Fall 2 hat es mich überhaupt nicht gewundert. Bei #3 und #4 bin ich jedoch sehr skeptisch, ob trans das letzte Wort ist. Da stecken immer schwierige Lebensgeschichten dahinter und vielleicht braucht das alles seine Zeit. Vor allem bei #4 dachten eine Kollegin und ich für uns so, dass schwul eigentlich quasi "genug" ist. Das kann uns natürlich herzlich egal sein, denn im Unterricht macht es praktisch keinen Unterschied außer eben dem neuen Namen. Die zwei (in der gleichen Klasse), die ich unterrichte sind da völlig cool, falls einem mal der alte Namen rausrutscht. Es passiert zum Glück selten. Ich komme mit ihnen genau so gut aus wie vorher.


    Deutlich nerviger finde ich den Aufriss, der da von gewissen ohnehin schon vorher leicht missionarischen Kolleginnen (kein Binnen-I!) gemacht wird. Als meine Kollegin und ich auf der Zeugniskonferenz ehrlich interessiert fragten, wie das mit dem Zeugnis läuft, welcher Vorname da drauf steht, ob es eine Art erklärendes Beiblatt zwecks des neuen Namens gibt, wird man direkt so pikiert angeschaut: "Natürlich steht da der neue Name drauf, alles andere ist Diskriminierung!" Genau, so funktioniert auch Bürokratie in Deutschland. Die Klage einer Frau gegen die örtliche Sparkasse, weil sie auf der Bankkarte als Kundin statt Kunde bezeichnet sein möchte, wurde vor Gericht abgewiesen, aber den Namen kann man munter wechseln. *Ironie* Naja, dass da manche die Realität etwas aus den Augen verlieren, ist nichts Neues.

  • "Schüler*in"

    Der Gender-Star ist wohl die von einem Verband, der die Interessen von Intersexuellen vertritt, bevorzugte Variante. Quelle müsste ich nochmal suchen.


    Deutsch ist eine Sprache, die einem geschlechtsneutrale Formulierungen nicht gerade leicht macht. Das durcheinander von Sexus und genus ist nicht gerade hilfreich. Dabie ist es schon fast egal, ob man zwei oder drei Geschlechter abbbilden muss. Ich mein, hallo, "das Weib" ist sächlich, während, "die Sache" weiblich ist.


    Am besten geht's noch im Plural, da funktionieren so Konstrukte wie "Lernende". Deshalb würde ich dir "Leute!" als Anrede für die ganze Gruppe vorschlagen, falls es sich bei der betreffenden Person um tatsächlich eine mit diversen Geschlecht handelt. Wenn's die Stimmung hergibt auch "Meine Lieben!". Oder im zackigen Tonfall "Lerngruppe aufgepasst!".


    Die Möglichkeit, das Geschlecht "divers" in SchILD eintragen zu können, ist übrigens nur die halbe Miete. Die entsprechenden Formulierungen für die Zeugnisse sind noch gänzlich unklar. Angesichts der Tatsache, dass es bereits ein Verfassungsgerichtsurteil von 2017 den Anspruch der diversen Personen bestätigte, ist das mehr als peinlich. Und typisch NRW. Da kümmert man sich gerne um jede Menge Driss, aber selten um das, was erledigt werden muss.


    Transexuelle haten wir schon, Intersexuelle werden auch kommen. Dann steht irgendjemand auf der Matte und will ein passendes Zeugnisformular, weiß aber auch nicht, was drauf stehen soll.

  • Japp, wir haben vier an der Zahl. Drei davon kenne ich und Nummer 1 ist in der Grundstufe und schon lange trans.

    Trans ist doch kein Fall für divers. Zu einem Zeitpunkt ändert sich das Geschlecht von a nach b, und damit auch der Vorname. Oder?

  • Das Binnensternchen ist ein ausschließliches Konstrukt der Schriftsprache, wenn man entsprechende Stelle liest, soll man daraus "Schülerinnen und Schüler" machen.

    Das kontakariert aber das Sternchen, was ja ausdrücken soll, dass es eben nicht nur um ein binäres Geschlecht geht, das eben alles, die sich dazwischen einordnen auch eingeschlossen werden.


    Woher weißt du, dass der junge Mensch divers ist?

    Das ist eine Frage der Selbstbestimmung und keine einer Fremdzuschreibung. Ist also letztlich nur durch Nachfrage herauszufinden.



    Das Gender-Gap halte ich für eine schlechte Idee. Es ist nämlich zunächst mal genau das... ein Gap, eine Lücke. Und wer will schon als Lücke angesprochen oder wahrgenommen werden. Deshalb bevorzuge ich das Sternchen.

    Außerdem wird das Sternchen hexadezimal mit der 42 kodiert, mit der Antwort auf die Frage „nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest“ 8)

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • Trans ist doch kein Fall für divers. Zu einem Zeitpunkt ändert sich das Geschlecht von a nach b, und damit auch der Vorname. Oder?

    Dann sprich mal mit Trans-Menschen. Da wird dir eine ganz neue Welt eröffnet.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    Einmal editiert, zuletzt von SteffdA () aus folgendem Grund: Rechtschreibkorrektur von "Tran-" auf "Trans-".

    • Offizieller Beitrag

    Good morning girls and boys, wenn es mit Englisch losgeht.

    Meine Montagmorgenklasse begrüßt mich immer mit:


    "Guuuuuuuu---------------------teeeeeeeeeeeen-----------------------Mooooooooooooooooooor_--------------------geeeeeeeeeeeen... (Den Rest kürze ich jetzt mal ab, stellt euch das Tempo weiter so vor.) liebe Frau X (Klassenleiterin, ist meist schon da) und liebe Frau Conni und liebe Klasse 3x!"

    Und schwupps, ist die halbe Musikstunde um! :D


    Ich sage zu meinen "Guten Morgen, meine Lieben!" Das ist aber Grundschule und sicherlich ab einem bestimmten Alter nicht mehr angesagt.

    • Offizieller Beitrag

    Ich finde das hier ziemlich interessant und ich bin ziemlich sicher, dass es kulturell bedingt ist.

    Ich sage "nur": "einen wunderschönen guten Morgen", "guten Morgen" oder "bonjour". Weder mit Klassen, Schüler*innen oder was auch immer. (und bin immer irritiert, wenn Referendare "bonjour la classe" oder "bonjour les élèves" (übrigens nette gendergerechte Lösungen...) sagen, habe es nie übernommen.
    Weiß nicht, ob ich schräg bin oder ob es kulturell verankert ist.

    • Offizieller Beitrag

    Hi guys! Auf American English ist‘s ganz einfach.

    Lateinisch auch: salvete!

    ansonsten reicht im Lat. die maskuline Form.(meine Erklärung: 1000 Damen und ein lächerlicher Mann --Mädels, ihr müsst jetzt ganz stark sein: maskuline Form)


    In anderen Fächern: Guten Morgen, Klasse 8a

  • Ich kenne weder Trans- noch Diversmenschen aus meinem direkten Umfeld. Bei Transexuellen hätte ich argumentiert, dass es ihnen gerade wichtig ist, mit dem Zielgeschlecht und auch ausschließlich damit identifiziert zu werden. Weil es schon etwas angedeutet wurde: Ich wundere mich auch, wie eine diverse Person offiziell angesprochen wird. Bisher war ich immer nur Herr Lehramtsstudent, aber ich wüsste nicht, was das diverse Pendant zu Herr wäre...

    • Offizieller Beitrag

    So oft MUSS man nicht den Nachnamen sagen. Man kann auch jemanden ansprechen und sagen "Guten Tag". und über jemandem kann man den (ggf. "selbst gewählten") Vornamen davor sagen. "Ach, in der Küche steht "Stefan Lehramtsstudent" ".
    Es gibt auch durchaus "Anleitungen" zur Benutzung von Pronomen und so, wobei ganz wichtig ist immer: die Person fragen und das bitte auch so machen, wie sie es gerne hätte. (also man versteht sich. Wenn jemand darum bittet, bestimmte Wörter bezüglich seiner Person zu vermeiden, dann kann ich es auch lassen.)

Werbung