Schulöffnungen Bayern

  • Ja, indidi, das habe ich auch gehört. Aber versuchen sollte man es trotzdem, also: nerven :)

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Ein recht ausgewogener Artikel.

    Ich habe einmal nachgelesen, was die Eltern so fordern. Das sehe ich sehr gemischt. Da sind Forderungen dabei, die ich so nicht will. Z.B. ein landeseinheitlicher digitaler Unterrichtsinhalt für die gesamte Klassenstufe. Daran sieht man aber auch, dass die Kompetenzorientierung nicht überall angekommen ist, sondern auch die Eltern alles mit der Brille der Stoffvermittlung sehen.

    Brandbrief bayerischer Elternverband Original

  • Ich hab den Artikel heut früh auch schon gelesen.


    "Der Druck sei enorm, beklagen Eltern und Schüler. Die Zahl der Prüfungen habe deutlich zugenommen. Die Lehrer wissen nicht, wann sie wieder auf Distanzunterricht umstellen müssen, also würden Noten im Akkord vergeben. "


    Aber ist das wirklich so? Ich finde es etwas übertrieben. Sicher gibt es solche und solche Schulen und solche und solche Lehrer, aber ich habe eher die Erfahrung gemacht, dass die SuS es einfach nicht mehr gewöhnt sind. Als es im Mai hieß, es gebe keine Noten mehr, oder nur noch zur Verbesserung, war die Luft raus. Es wurde kaum noch was gemacht, zumindest war das mein Eindruck in meinen Klassen. Jetzt mache ich wieder normal Noten, wie in den anderen Schuljahren auch, habe in jeder Klasse eine Ex/Kurzarbeit geschrieben, zugegebenermaßen in einer Klasse eine 2. Ex, weil die erste so schlecht ausfiel (und die 2. war deutlich besser), ich frage aus, wenn ich Vokabeln aufgebe und ich gebe Unterrichtsbeitragsnoten. Einige Schulaufgaben waren jetzt schon vor den Ferien, die große Masse kommt aber - wie jedes Jahr - zwischen Allerheiligen und Weihnachten. Zumindest hier ist es dieses Jahr nicht anders! 🤷🏼‍♀️

  • Doch, ich finde schon, dass mein Kollegium ziemlich zugeschlagen hat und erlebe das bei meinem Kind (6.Klasse) auch so. Das hat zum Teil 3 Exen am Tag geschrieben. Bis auf Reli gab es in jedem Fach mindestens eine Ex, in NuT schon zwei. Ich habe in Geschichte noch nichts geschrieben, weil ich meinen Klassen nicht noch einen Test zumuten wollte. Der Plan war dermaßen voll, ich hätte nicht gewusst, wo ich noch eine Kurzarbeit hätte unterbringen wollen.

    • Offizieller Beitrag

    Meine Schüler und deren Eltern empfinden es vielleicht so. Zum einen - wie Lehrerin2007 schrieb - durch die Pause. Zum anderen sind nun auch alle ein Jahr älter und es müssen höhere Anforderungen bewältigt werden. Gerade von Klasse 3 zur 4 und von der 4 zur 5 steigen die Anforderungen und auch die Zahl der Tests (zumindest hier, da ab Klasse 3 erst Zensuren vergeben werden und man da vorsichtig startet).

    Das ist an sich normal, könnte aber als "coronabedingt" angesehen werden.

    Allerdings plane ich in diesem Jahr akribischer, um genügend Zensuren in den Deutsch-Teilbereichen zu bekommen. Das sind nämlich 5 und da muss man einiges für tun, um alles gut vorzubereiten und zu festigen.

  • Bei meinen Kindern hat man auch gemerkt, dass die Lehrer versucht haben, so schnell wie möglich Noten zu machen. Beide haben in ALLEN Fächern schon eine Ex geschrieben. Das gab es so noch nie. Manchmal musste noch schnell vor dem Zwischenzeugnis ein Kurztest her, damit sie überhaupt eine schriftliche Note im Halbjahr hatten. Der Physiklehrer hat sogar in der dritten Stunde (d. h. in der zweiten Schulwoche) eine Ex über die ersten zwei Stunden geschrieben.


    Mein Sohn war vier Tage lang krank, schrieb dann zwei Exen mit (muss man eigentlich nicht, wenn man im Unterricht nicht da war) und durfte dann entscheiden, ob er die Noten gelten lassen möchte. Die eine Lehrerin sagte gleich, dass er, wenn er die Note nicht "nimmt", in der Folgestunde ausgefragt wird, damit sie auch von ihm eine Note hat.

  • Hier ist ganz unterschiedlich. Kind 1 (9. Klasse) hat die letzten beiden Wochen täglich eine Kurzarbeit oder Schulaufgabe geschrieben, außerdem 2 Referate gehalten.

    Kind 2 (8. Klasse, andere Schule) hat bisher nur ein paar Arbeiten geschrieben, absolut im Durchschnitt.

    Kind 3 zählt noch nicht, da gerade mal in der 2. Klasse.

  • Bei den bayerischen Exen und Kurzarbeiten blicke ich nie durch. Hier gibt es nur Tests und Klassenarbeiten.

    Ach, das ist gar nicht so schlimm.


    Es gibt Schulaufgaben, die heißen anderswo "Klassenarbeiten".

    Die müssen mindestens 8 Tage vorher angekündigt werden (ich mache das meistens Anfang Oktober fürs erste Halbjahr) und zählen (meistens) doppelt.

    Pro Halbjahr schreibt man zwei Schulaufgaben.


    Dann gibt es nicht angekündigte Kurztests über den Stoff der letzten Stunde (plus Grundwissen), die heißen am Gymnasium Extemporale, an der RS Stegreifaufgabe. Davon sollte man ebenfalls zwei pro Halbjahr schaffen. Obwohl sie schriftlich erfolgen, gelten sie als mündliche Note.


    Und dann gibt es die "echten" mündlichen Noten, die man auch mit Datum belegen kann - z.B. Abfragen, Gedichtvorträge, Referate o.ä. Von den echten mündlichen Noten reicht eine pro Halbjahr.


    In Fächern wie Deutsch, Englisch und Mathe braucht man also pro Halbjahr zwei Schulaufgaben, zwei Exen und eine rein mündliche Note. In Fächern wie Chemie oder Physik reichen meines Wissens je eine Schulaufgabe pro Halbjahr, das hat was mit der Anzahl der Wochenstunden zu tun.


    Kurzarbeiten sind möglich, die kenne ich von D oder E aber nicht.

    Auch ist es möglich, eine Schulaufgabe im Fach Deutsch durch etwas anderes zu ersetzen, z.B. einer "Debatte" in der 8. oder der "Projektpräsentation" in der 9. - das muss allerdings in der Anfangskonferenz beantragt und per Abstimmung genehmigt werden.


    Von der Mittelschule her kenne ich "Proben".

    Leider hat das eine Jahr, das ich an der Mittelschule war, nicht ausgereicht um herauszufinden, wie streng das da gehandhabt wird. Einige KuK haben mit Proben nur so um sich geballert, andere sahen das wohl etwas entspannter. Aber sicherlich ist das mit der Anzahl, dem Umfang, dem Anspruch und der Gewichtung auch irgendwo geregelt. Ich zumindest habe einfach beherzt so gearbeitet, wie ich das von der RS her kannte. :_o_)

  • Der Unterschied ist noch, dass man Kurzarbeiten als angekündigte schriftliche Leistungsnachweise nachschreiben muss, Stegreifaufgaben/"Exen" nicht.


    Eigentlich trennen wir am Gym. nicht mehr so stark zwischen mündlichen/schriftlichen Leistungsnachweisen, sondern zwischen großen und kleinen. Schulaufgaben (= Klassenarbeiten) sind große und zählen doppelt, Stegreifaufgaben und Kurzarbeiten (= Tests) sind kleine Leistungsnachweise und zählen i.d.R. einfach.


    Normale mündliche Noten (Ausfragen, Unterrichtsbeitragsnoten, Referate) zählen auch einfach.

  • Ansonsten ist insgesamt mein Eindruck, dass man hofft, in Bayern die Schulen irgendwie bis Weihnachten offen zu halten, dass der momentane "Lockdown light" sich in 2 Wochen auswirkt und man dann irgendwie noch bis zum 23.12. kommt. Danach sind wir nämlich 19 Tage raus aus den Schulen und haben quasi so einen mini-Lockdown in den Schulen, wovon der Januar noch profitieren kann und dann ist das Halbjahr so gut wie geschafft und Unterricht mit geteilten Klassen bleibt noch vorübergehend als Notlösung für Februar/März, bis sich hoffentlich eine Entspannung der Infektionslage im Frühling einstellt.

  • Ist es nicht immer so, dass die ersten Monate von September bis Weihnachten heftig sind? Bei meinen Kindern wurde einiges geschrieben und auch ich habe in jedem Fach eine Note gemacht. Das ist für mich normal für 8 Wochen Schule und mache ich schon immer so.


    Schlechter ausgefallen sind die Arbeiten weder bei mir noch bei meinen Kindern, eher im Gegenteil.


    Manche Schüler tun sich schwer, wieder in einen geregelten Schulalltag zu finden, besonders diejenigen, die die Zeit der Schulschließung eher als Ferien als zum Arbeiten genutzt haben. Für diejenigen ist es meiner Meinung nach besonders wichtig, dass schnell gestartet wurde. So kommen sie zügig wieder in ein normales Schule-Lernen-Freizeit-Verhalten und merken, wo Schwächen liegen, woran sie arbeiten müssen. Einfacher für den Schüler ist es natürlich, die Schuld für die derzeitigen Probleme bei den Lehrern und „Corona“ zu suchen, statt sich die eigenen Fehler einzugestehen.



    Von der Mittelschule her kenne ich "Proben".

    Leider hat das eine Jahr, das ich an der Mittelschule war, nicht ausgereicht um herauszufinden, wie streng das da gehandhabt wird. Einige KuK haben mit Proben nur so um sich geballert, andere sahen das wohl etwas entspannter. Aber sicherlich ist das mit der Anzahl, dem Umfang, dem Anspruch und der Gewichtung auch irgendwo geregelt. Ich zumindest habe einfach beherzt so gearbeitet, wie ich das von der RS her kannte. :_o_)

    An Mittelschulen gibt es keinerlei Vorgaben, wie die Leistungsbewertung genau auszusehen hat. Die Lehrkraft hat sehr viel "pädagogischen Ermessungsspielraum.

    Der Großteil der Lehrer hält sich jedoch an das System, wie es auch an RS und GY üblich ist: Angesagte Proben (wie Schulaufgaben), Kurzproben (wie Exen). Dazu Referat, …


    Die Anzahl der Test ist bei uns oft höher, da sonst der Stoffumfang zu viel wird und ihn die Schüler nicht mehr bewältigen können.

  • Ist es nicht immer so, dass die ersten Monate von September bis Weihnachten heftig sind? Bei meinen Kindern wurde einiges geschrieben und auch ich habe in jedem Fach eine Note gemacht. Das ist für mich normal für 8 Wochen Schule und mache ich schon immer so.

    Ich kenne das auch so. Sicherlich ist es ein Mix aus Lehrern, die besonders viele Noten machen und SuS, die es einfach nicht mehr gewöhnt sind...

  • Ich habe mir die Notenlisten unserer Kinder in den letzten Jahren kurz vor dem 1. Elternsprechtag (Anfang Dezember) immer ausgedruckt und gesammelt. Noch NIE hatten sie da in allen Fächern bereits einen kleinen schriftlichen Leistungsnachweis. Jetzt (Anfang November) hat mein Sohn in 13 Fächern bereits einen und auch diverse mündliche Leistungsnachweise. Also 12 Exen in acht Wochen plus Ausfragen/mündliche Mitarbeit!

    Dass war definitiv in den letzten Jahren nicht so!

  • Hmmmm, ich habe mich letztes Jahr schon gewundert - da war mein Kind in der 5. Klasse - dass er bis Januar (?), als wir die erste Notenübersicht bekommen haben, in mehreren Fächern gar keine Note hatte. Kurz danach kam dann Corona, und es gab dann tatsächlich Fächer, in denen er eine einzige Note drinstehen hatte. (Und teilweise war das nicht mal eine Ex oder offizielle Abfrage, also zumindest wusste er nicht, woher die Note kam...) Das fand ich irgendwie schon komisch, da ich es aus meiner eigenen Schulzeit nicht so kannte. Eine einzige Note aus einer Ex oder eine Abfrage (oder gar nur aus der allgemeinen Mitarbeit) kann doch nicht die Zeugnisnote ergeben?

    Dieses Jahr bin ich wegen Corona davon ausgegangen, dass die Lehrer möglichst schnell Noten machen werden, aber nichts da! Er hat bisher drei Noten, in insgesamt zwei Fächern. Und eine Schulaufgabe wurde kurz vor den Ferien geschrieben...

  • Ich habe gerade eine Mail vom BLLV mit den neuesten Infos bekommen.


    Darin steht:


    "Pro Landkreis oder kreisfreier Stadt gilt ein Drei-Stufenkonzept. Die dort genannten Inzidenzwerte sind nicht mehr als Richtwerte sondern als automatische Beschränkungen zu verstehen. Als Maßzahl für die Geltung weitergehender Beschränkungsmaßnahmen bei Überschreitung des Schwellenwertes werden weiterhin die vom Robert-Koch-Institut oder vom Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit veröffentlichten Werte der 7-Tage-Inzidenz zugrunde gelegt"


    und


    "Drei-Stufen-Plan

    Der Unterrichtsbetrieb richtet sich nach dem Infektionsgeschehen (Werte der Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis in der kreisfreien Stadt) nach folgendem Drei-Stufen-Plan:

    Stufe 1: Sieben-Tage-Inzidenz < 35 pro 100.000 Einwohner:

    • Regelbetrieb nach Rahmen-Hygieneplan

    • Mund-Nasen-Bedeckung im Schulgebäude – Abnehmen der Maske am Sitzplatz für Schülerinnen und Schüler möglich

    Stufe 2: Sieben-Tage-Inzidenz 35 bis < 50 pro 100.000 Einwohner:

    • Ab Jahrgangsstufe 5: Mund-Nasen-Schutz auch am Sitzplatz während des Unterrichts, wenn ein Mindestabstand von 1,5 m nicht gewährleistet ist

    • Grundschule und Grundschulstufen der Förderzentren: keine Maskenpflicht im Unterricht

    Stufe 3: Sieben-Tage-Inzidenz ab 50 pro 100.000 Einwohner:

    Mindestabstand im Klassenzimmer 1,5 m: D.h. in aller Regel Klassenteilung in zwei Gruppen – Unterricht im täglichen oder wöchentlichen Wechsel von Präsenz- und Distanzunterricht – es sei denn, die baulichen Gegebenheiten lassen die Einhaltung des Mindestabstandes bei voller Klassenstärke zu.

    • Verpflichtendes Tragen des Maskenschutzes einschließlich der Grundschüler auch am Sitzplatz.

    • Die Lehrer haben auch im Unterricht eine Maske zu tragen."


    Ich verstehe das so, dass ab sofort Abstandsregelungen AUTOMATISCH erfolgen müssen, wenn der Wert von 50 (überall in Bayern) überschritten ist. Oder habe ich einen Denkfehler???

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