Schulöffnungen Bayern

  • So wie ich im Link von Ketfesem nachgelesen habe, will man flexibel auf die örtlichen Zahlen reagieren. Das finde ich auch richtig, denn das Gesundheitsamt weiß, wo die Infektionszahlen herkommen. Ich lebe z.B. in einem Gebiet, das an sich schon sehr unterschiedlich ist. Unser Lkrs wurde schon öfter angemahnt, die örtlichen Infektionen bekannt zu geben. Doch der weigert sich. Ich kann mir schon vorstellen, warum er das macht, wahrscheinlich sind die Ausbrüche lokal begrenzbar.


    Die Lösung, einzelne Klassen in Quarantäne zu schicken, finde ich nicht schlecht, bevor wir alle für Nichts geteilte Klassen unterrichten, was in meinen Augen so oder so nicht den Effekt bringt, den es bringen sollte. Die Aerosole werden sich durch die Masken verlangsamt dennoch im Klassenzimmer verteilen, wenn wir im Winter nicht ständig lüften können und wir keine Luftreinigungsgeräte bekommen. Halbe Klassen sind in meinen Augen halbgare Lösungen, die keinen durchschlagenden Effekt bringen.


    Bei uns gab es lokal im Frühsommer keine bekannten Ausbrüche. Ich finde es gut, wenn das Gesundheitsamt aufgrund der lokalen Fälle (wo Infektionen stattfinden) entscheidet, was mit den Schulen geschieht. Im Augenblick haben wir nur Kinder aus einer Flüchtlingsunterkunft (da herrschen beengte Verhältnisse) in Quarantäne. Das wurde wohl rechtzeitig bemerkt.

    Unabhängig davon muss bei uns im Frühjahr etwas herumgegangen sein, denn ich höre im erweiterten Bekanntenkreis immer mehr Berichte, dass die Leute Antikörper im Blut haben und sie aber keinen Ausbruch bemerkt haben.


    Vielleicht noch einmal etwas: Ich schaue mir ab und zu einmal den Klinikmonitor an. Am meisten interessieren mich die örtlichen Gegebenheiten. Wenn man einmal das Verhältnis anschaut, wie viele Intensivbetten zur Verfügung stehen, wundere ich mich, dass das so wenig sind. Wenn ich sehe, wie viel im Verhältnis von Covid-Patienten belegt sind und wie viel beatmet werden müssen, wundere ich mich noch mehr. Sowohl im Verhältnis zu den Belegungen als auch zu den Infektionen sind das eher wenige. Durch Presseartikel bekomme ich da immer ein anderes Bild.

  • Bei uns wurden bisher auch die kompletten Klassen und Lehrkräfte in Quarantäne geschickt, wenn die Infektion eine/n Schüler*in betroffen hat.

    [...]

    Eine Bekannte arbeitet im benachbarten Landkreis an einer FöS, die strukturell und bezogen auf die SuS mit unserer vergleichbar ist. Die Schule ist keine 10 km von unserer entfernt, aber es ist ein anderes GA zuständig. Dort wurden jeweils nur die SuS, aber nie die Lehrkräfte in Quarantäne geschickt.

    Bei uns an der Schule entscheidet ein und dasselbe Gesundheitsamt unterschiedlich: Mal gehen die Lehrer mit in Quarantäne, mal nicht. Die Schüler galten bisher jedoch immer als Kontaktperson 1.

  • Die Überlastung der GÄ macht mir auch Sorgen. Heute früh hieß es im Radio, dass unser GA mit der Kontaktnachverfolgung nicht mehr hinterherkommt und es inzwischen durchschnittlich 5 Tage dauert, bis das Testergebnis vorliegt.


    Zudem wäre das Teilen der Klassen eine präventive Maßnahme, Schließungen einzelner Klassen nach einer Infektion ist hingegen reaktiv. Wenn man da jetzt noch die Überlastung der GÄ berücksichtigt, ist ein schnelles Reagieren nicht mehr möglich und ein Ausbruch lässt sich vielleicht nicht mehr aufhalten.

  • Also mein Fazit aus der PK ist:


    - es wurde viel geredet, aber wenig Konkretes kam dabei heraus

    - alter Stufenplan wurde eingestampft

    - Präsenzunterricht so lange wie möglich; örtliche Gesundheitsämter entscheiden über Präsenzunterricht

    - evtl. FFP2-Masken für LuL

    - Geld für CO2-Ampeln wird bereitgestellt (aber wann und ob das dann in den Schulen ankommt?)

    - mobile Luftfiltergeräte sind in Räumen, wo man quer/stoßlüften kann, nicht nötig

    - weiterhin Gespräche mit Eltern-/Schüler-/Lehrerverbänden

    - bisher waren in BY 40.000 SuS in Quarantäne (=2,5%)

    - 14-Tage-Regelung bei Quarantäne bleibt, das entscheidet nicht das KM

    - das Schuljahr soll "fair" werden für alle --> Erwartungen runterschrauben, aber keine Lehrplanänderung, Leisungserhebungen waren schon immer ein Thema, die LuL machen die nicht zum Spaß, eine Schule ohne Druck geht nicht, Corona macht den Druck

    - man kann nicht alle Wünsche und Forderungen erfüllen (das ist klar; auch ohne Corona gibt es häufig überzogene Vorstellungen davon, was die Schule leisten kann...); Schuldzuweisungen findet er unpassend in einer solchen Situation


    Also kurz: Wir machen weiter wie bisher.


    Der nächste Gipfel soll am 16.11. stattfinden.

  • Zudem wäre das Teilen der Klassen eine präventive Maßnahme

    Ja, allerdings m. E. nur dahingehend, dass sich weniger Kinder anstecken könnten im Falle des Falles. Ich weiß nicht, ob das dem Aufwand, der für alle dadurch entsteht, wirklich gerecht wird. Das ist allerdings nur so ein Bauchgefühl, ich bin nicht der mathematisch-analytische Typ.


    Ich habe immer noch in Erinnerung, wie sich die Kinder einer Klasse trotz Klassenteilung am Nachmittag und am Wochenende getroffen haben, sowie andere Freunde (natürlich nicht alle). Ich hatte damals schon das Gefühl, der Aufwand lohnt sich nicht.

  • Ich habe am Freitag letzte Woche von der Infektion meines Mannes erfahren. Daraufhin habe ich mich sofort selbst zum Test angemeldet. Ich selbst als Kontaktperson wurde erst am Montag offiziell informiert. Wir waren am Montag beim Test, haben bis jetzt noch kein Ergebnis. Sollte ich infiziert sein, erfahren meine Kontaktpersonen dann also erst gute 10 Tage nach dem Kontakt mit mir von ihrer Risikobegegnung.

    Quarantäne ist übrigens gar nicht so übel, ich bin fast ein bisschen froh, dass ich nächste Woche nicht in die Schule muss. Wir sind sehr sicher, dass sich mein Mann in der Schule über Aerosole angesteckt hat. Er hat immer Abstand gehalten und Maske getragen und trotzdem hat es ihn erwischt. Das Risiko ist größer als ich mir bisher eingestehen wollte.

  • Ja, allerdings m. E. nur dahingehend, dass sich weniger Kinder anstecken könnten im Falle des Falles. Ich weiß nicht, ob das dem Aufwand, der für alle dadurch entsteht, wirklich gerecht wird. Das ist allerdings nur so ein Bauchgefühl, ich bin nicht der mathematisch-analytische Typ.


    Ich habe immer noch in Erinnerung, wie sich die Kinder einer Klasse trotz Klassenteilung am Nachmittag und am Wochenende getroffen haben, sowie andere Freunde (natürlich nicht alle). Ich hatte damals schon das Gefühl, der Aufwand lohnt sich nicht.

    Ich glaube, dass halbierte Klassen für alle das Ansteckungsrisiko reduzieren.


    In der Schule: mehr Abstand möglich, weniger Menschen pusten ihre Viren in den Raum, dadurch geringeres Risiko der Ansteckung über Aerosole.


    Außerhalb der Schule: ÖPNV deutlich leerer, weniger Ansteckungsrisiko in Bus und Bahn, mehr Eltern im Homeoffice (Betreuung der Kinder), dadurch weniger Kontakte.

  • Ich glaube, dass halbierte Klassen für alle das Ansteckungsrisiko reduzieren.


    In der Schule: mehr Abstand möglich, weniger Menschen pusten ihre Viren in den Raum, dadurch geringeres Risiko der Ansteckung über Aerosole.


    Außerhalb der Schule: ÖPNV deutlich leerer, weniger Ansteckungsrisiko in Bus und Bahn, mehr Eltern im Homeoffice (Betreuung der Kinder), dadurch weniger Kontakte.

    Man kann es nicht oft genug wiederholen - GENAU DAS ist der Punkt!

  • Solche Reihentests finde ich total sinnvoll. Ich vermute bei uns an der Schule auch ein verstecktes Infektionsgeschehen, da sich eine betroffene Person wirklich nur in der Schule und der Familie aufgehalten hat. In der Familie waren aber alle anderen negativ.


    Es will nur einfach keiner wirklich wissen, wie das Infektionsgeschehen an den Schulen tatsächlich ist. Daher wird’s auch keine Reihentestungen im großen Stil geben. Sonst müsste man am Ende noch einräumen, dass Schulen doch einen größeren Anteil haben.

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