Unterschiedlicher Stand der SuS nach den Sommerferien

  • Für mich als Lehrerin am Berufskolleg ist das - zumindest in meinen Klassen - bisher noch kein großes Thema, wir haben auch noch keinerlei Konzept zum Einstieg nach den Sommerferien.

    Ich habe ein Kind in der 5. Klasse am Gymnasium und verfolge natürlich alles, was ihr homeschooling betrifft. Im Klassenchat wird langsam deutlich, dass sich manche Kinder zurückziehen und gar nichts mehr schreiben, während andere Woche um Woche schreiben (z.B. Nachfragen bei zweideutigen AA, falschen Seitenangaben etc.). Auch die Videokonferenzen werden mittlerweile nur noch von diesen SuS besucht, die anderen sind nach und nach abgetaucht. Vermutlich bleiben einige einfach aufgrund verschiedener Gründe einfach auf der Strecke.

    Mich interessiert, ob es an euren Schulen Konzepte/ Pläne gibt, diese Unterschiede aufzuarbeiten. Wie geht ihr mit den Themen um, die sich die SuS in den letzten Wochen größtenteils selbst erarbeitet haben?

  • Im August so früh wie möglich abprüfen.

    Das ist in BaWü offiziell verboten. Inhalte, die in Eigenregie zuhause erarbeitet wurden, dürfen nicht Gegenstand von Leistungskontrollen sein. Zumindest nicht, wenn diese Inhalte im Vorhinein nicht im Präsenzunterricht wiederholt wurden...


    Ich werde mit den aufsteigenden Klassen ganz normal im Stoff weitermachen...

  • In BY genauso.


    Ich denke auch, es wird erstmal alles schön wiederholt werden müssen, damit man sich ein Bild davon machen kann, wo es hapert. Damit ist man auch auf der sicheren Seite. Zum Teil mache ich das jetzt schon mit den Klassen, die ich im Präsenzunterricht habe. Ansonsten sollte ein Austausch zwischen den Fachlehrern stattfinden, wenn man die Klasse im neuen Schuljahr abgibt (was bei mir der Fall ist), damit der neue Lehrer weiß, wo er anknüpfen kann.


    In meinen Fächern betrifft das ja eher die Grammatik-Themen, weniger die Vokabeln, denn die lernen sie ja normalerweise sonst auch zu Hause und das tun sie entweder oder eben nicht... Grammatik kann man mündlich wiederholen und Übungen dazu machen, dann hat man einen Eindruck, wie gut das sitzt.

  • Für mich als Lehrerin am Berufskolleg ist das - zumindest in meinen Klassen - bisher noch kein großes Thema, wir haben auch noch keinerlei Konzept zum Einstieg nach den Sommerferien.

    Ich habe ein Kind in der 5. Klasse am Gymnasium und verfolge natürlich alles, was ihr homeschooling betrifft. Im Klassenchat wird langsam deutlich, dass sich manche Kinder zurückziehen und gar nichts mehr schreiben, während andere Woche um Woche schreiben (z.B. Nachfragen bei zweideutigen AA, falschen Seitenangaben etc.). Auch die Videokonferenzen werden mittlerweile nur noch von diesen SuS besucht, die anderen sind nach und nach abgetaucht. Vermutlich bleiben einige einfach aufgrund verschiedener Gründe einfach auf der Strecke.

    Mich interessiert, ob es an euren Schulen Konzepte/ Pläne gibt, diese Unterschiede aufzuarbeiten. Wie geht ihr mit den Themen um, die sich die SuS in den letzten Wochen größtenteils selbst erarbeitet haben?

    15 Schüler (5. - 7. Klasse, die bereits vor Ostern durch Nichterreichbarkeit aufgefallen sind) müssen täglich seit Anfang Mai in die Schule und werden dort betreut (1 Gruppe), wir Klassenlehrer sollen jetzt weitere Schüler aus Sek. I jetzt melden. Diese sollen dann in ihrer Homeschoolingzeit (bei uns nach Pfingsten abwechselnd mit Präsenzunterricht) engmaschig betreut werden (teilweise durch Sportlehrer, die z. Z. kein Sport unterrichten dürfen in der Schule, teilweise durch Risikogruppenlehrer online, sie müssen ihnen täglich ihre Arbeiten senden).

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Wir haben nun beschlossen, dass zumindest in Englisch beim Übergang ins neue Schuljahr noch 2-3 Monate jeweils die Lehrwerke aus dem Vorjahr behalten werden, um dann den Stoff nochmal aufzuarbeiten.

    Dann findet der Schulbuchwechsel etwas später statt. Finde ich pragmatisch und eine gute Aussicht so starten zu können... Ok, war auch meine Idee ;)

  • Wir haben nun beschlossen, dass zumindest in Englisch beim Übergang ins neue Schuljahr noch 2-3 Monate jeweils die Lehrwerke aus dem Vorjahr behalten werden, um dann den Stoff nochmal aufzuarbeiten.

    Dann findet der Schulbuchwechsel etwas später statt. Finde ich pragmatisch und eine gute Aussicht so starten zu können... Ok, war auch meine Idee ;)


    Und wann und wie soll das dann aufgeholt werden? Der Stoff für die nächsten Schuljahre wird ja dehalb nicht weniger.

  • Ich brauche aber auch nicht weitermachen, wenn z.B. in Jahrgang 5 grammatikalische Grundlagen zumindest bei vielen nicht ankamen, weil sie eben nur im Homeschooling vermittelt werden. Wir werden dann eben in den Jahrgängen beraten, wo im neuen Schuljahr Stoff gekürzt werden kann... Aber das dann eben mit Ruhe und nicht Holter die Polter ohne Übergang im Stoff weiter gehen

  • 15 Schüler (5. - 7. Klasse, die bereits vor Ostern durch Nichterreichbarkeit aufgefallen sind) müssen täglich seit Anfang Mai in die Schule und werden dort betreut (1 Gruppe), wir Klassenlehrer sollen jetzt weitere Schüler aus Sek. I jetzt melden.

    Dass ihr die nicht erreichbaren Schüler in die Schule holt, finde ich eine gute Idee.


    Ich habe im Präsenzunterricht, den wir in Bayern in den 4. Klassen in den letzten 3 Wochen hatten, festgestellt, dass bei mir 3 Schüler das Homeschooling auf die leichte Schulter genommen haben. Da habe ich schon im Homeschooling den Eltern verstärkt auf die Füße treten müssen, die mir aber das Gefühl gaben, dass ihre Kinder fleißig wären. Dann kam im Unterricht klar heraus, dass es eben nicht so war, leicht nachprüfbar an gemachten Aufgaben im Arbeitsheft und am Verständnis des neuen Stoffes. Das war dann leicht peinlich für die Schüler und auch für die Eltern. Die Schüler mussten gewisse fehlende Aufgaben mit der Zeit nachholen. Ich bin zuversichtlich, dass das jetzt nicht mehr so schnell passiert.


    Ich glaube, dass manche am Anfang meinten, das seien "Corona- Ferien". Es liegt auch an uns, den Schülern und Eltern diesen Zahn zu ziehen und durch unser Einfordern bestimmter Aufgaben auf verschiedene Weise (bei mir mussten bestimmte Aufgaben ins Padlet eingetragen werden oder einmal Fotos von gemachten Aufgaben geschickt werden und es gab Pflichtaufgaben in der AntonApp) bzw. die Teilnahme an Videokonferenzen und Konsequenzen im Präsenzunterricht die Ernsthaftigkeit dieser Aufgaben zu unterstreichen.


    Deswegen glaube ich, dass im Vorfeld durch konsequentes Einfordern von Homeschoolingergebnissen Defizite verhindert werden können und wir tatsächlich dort weitermachen können, wo wir aufgehört bzw. mit einer ausführlichen Wiederholung starten können.

  • Ich hoffe, das doppelt sich jetzt nicht: Ich denke auch, dass einige das Homeschooling als Verlockung ansehen, nichts o der wenig zu machen. Ich denke, es ist notwendig, die Ergebnisse zu sichern. Mehr ist vielleicht erst wieder im nächsten Schuljahr möglich. Deswegen wrden bei uns die schuleignene Arbeitspläne schon angepasst.

    Ich hoffe mal, ich hab hier nicht nur wiederholt.

  • Ich denke, im neuen Schuljahr groß Stoff vom alten Schuljahr zu wiederholen, wäre das falsche "Signal". Ich habe meinen Schülern ganz klar gemacht, dass es für sie wichtig ist, sich den Stoff selbst zu erarbeiten und dass wir im neuen Schuljahr schlicht keine Zeit haben werden, alles aufzuarbeiten. ich habe jede Woche einen oder sogar zwei Kurztest(s) online gestellt mithilfe derer sie ihren Lernfortschritt überprüfen konnten. Materialien zum Selbststudium hatten sie genug. Lernvideos, Aufgaben, ausführliche Lösungen, bei Bedarf habe ich kurze Erklärvideos erstellt zu den Aufgaben bei denen es Probleme gab... Diese Materialien sind teilweise schon jahrelang im Einsatz und ich weiß, dass der durchschnittliche Schüler damit zurecht kommen kann (wenn er denn möchte). Ganz ehrlich, was ich den Schülern in Zeiten der Schulschließung angeboten habe, geht weit über das hinaus, was ich im normalen Alltagsgeschäft leisten kann. "Normalerweise" ist für sowas schlicht keine Zeit...


    Ich sehe meine Mathe-12er nach Pfingsten jede Woche für zwei Doppelstunden. Da werde ich mir erstmal einen Überblick verschaffen, wer tatsächlich was gemacht hat. Ein bisschen üben... Naja, und dann wird halt die Klausur geschrieben... Danach folgen noch zwei Doppelstunden mit neuen Lerninhalten.


    Meine Mathe-11er sehe ich nur eine Woche. Da gibt's die eine Doppelstunde Übungen zu der einen Unterrichtseinheit, die andere Doppelstunde dann Übungen zur anderen Unterrichtseinheit und das war's...


    Was ich mit meiner Englisch-11 in der Woche mache, weiß ich noch nicht. Wir müssten dringend noch Aufsatz üben. Dazu sind wir noch nicht groß gekommen. Aber die Schüler in die Schule kommen lassen, damit sie dann einen Aufsatz schreiben? Das geht auch zuhause... Vielleicht mache ich ein bisschen was zu Language in essays. Aber da's war's dann auch. Was fängt man denn mit drei Schulstunden an? Tropfen auf den heißen Stein...

  • Ich sehe meine Mathe-12er nach Pfingsten jede Woche für zwei Doppelstunden. Da werde ich mir erstmal einen Überblick verschaffen, wer tatsächlich was gemacht hat. Ein bisschen üben... Naja, und dann wird halt die Klausur geschrieben...

    Warum schreibst du noch eine Klausur, das Matheabi ist doch schon vorbei?

  • Es sind die 12er. Die 13er sehe ich dieses Jahr wohl nur noch falls einer freiwillig in die mündliche Prüfung geht.

    eines der wenigen G9-Gymnasien?


    Ich sehe sowohl meine 11. und meine 12. Klasse (G8) nach Pfingsten ganz normal, egal ob Grund- oder Leistungskurs (und der letzte Schultag der 12. ist dieses Jahr nicht vorgezogen). Das hat unsere Schulleitung entschieden. Bei uns gilt der normale Stundenplan (teilweise mit halbierten Klassen).


    Arbeiten werden aber nur noch in Leistungskursen der Kl. 11 geschrieben, die noch keine in diesem Halbjahr geschrieben haben. Das empfinde ich als extreme Erleichterung für mich.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • eines der wenigen G9-Gymnasien?


    Ich sehe sowohl meine 11. und meine 12. Klasse (G8) nach Pfingsten ganz normal, egal ob Grund- oder Leistungskurs (und der letzte Schultag der 12. ist dieses Jahr nicht vorgezogen). Das hat unsere Schulleitung entschieden. Bei uns gilt der normale Stundenplan (teilweise mit halbierten Klassen).


    Arbeiten werden aber nur noch in Leistungskursen der Kl. 11 geschrieben, die noch keine in diesem Halbjahr geschrieben haben. Das empfinde ich als extreme Erleichterung für mich.

    Nein, berufliches Gymnasium.

    • Offizieller Beitrag

    ich habe in der jeweils ersten Stunde des Präsenzunterrichts in Form von 1-2 Übungen kurz abgeklopft, was die Schüler aus dem homeschooling noch wussten, dann ging es auch schon weiter mit dem Stoff.

    Zu signalisieren "alles wird eh wiederholt" hätte nur bedeutet, dass die Schüler daheim nichts machen mussten. Meine SL hat alkklerdings auch von Anfang an klar gemacht, dass Lernen zu Hause erwartet wird.


    Vll liegt`s an meiner Klientel oder an meinem Fach Latein (ab Kl.10 Lektürephase, kein neuer Lernstoff), aber ich bin genauso weit im Stoff wie in all den Jahren vorher. Lediglich in Kunst kam das praktische Arbeiten während des Homeschoolings deutlich zu kurz. Sie werden es überleben :D

  • Meine Schüler machen in der Theorie das gleiche wie im Präsenzunterricht. Praktisch haben sie auch mal was gemacht aber nur mit Küchenchemikalien ist das irgendwann erschöpft. Ich werd's sehen, wie viel sie im August können. Aber ich denke es wird weder besser noch schlechter sein als sonst auch.

  • Im Stoff bin ich sogar weiter als in den anderen Jahren. Es fällt ja in dem Sinne keine Stunde mehr aus, sondern sie bekommen jede Woche für zwei Stunden ihr Material zum Bearbeiten. In der regulären Zeit ist mal Wandertag, Konzertprobe, Lehrerkonferenz und was sonst noch alles, wo immer wieder mal Unterricht ausfällt. Oder die Zeit für die Schulaufgabe, deren Vorbereitung und Besprechung - 3 Stunden. Keine Zeit für Abfragen, Klären von pädagogischen Problemen in der Klasse.

    Was davon wirklich hängengeblieben ist, weiß ich nicht. Aber ehrlich, ob die Schüler nun die Verdauungsenzyme für die nächste Biostunde für die Abfrage kurz vorher lernen und anschließend wieder vergessen, oder ob sie sich das im Home Schooling im Heft einmal durchlesen und danach wieder vergessen, macht keinen Unterschied. Bei hierarchischen Fächern, wo der neue Stoff auf dem vorherigen stärker aufbaut, ist das natürlich eine andere Situation.


    Sarek

  • Ich habe das, was Zuhause gelernt werden sollte, in einer Doppelstunde besprochen und dann einen Test/Klassenarbeit darüber geschrieben. Hätte man die Aufgaben Zuhause zumindest halbwegs angeschaut, wäre man in der Besprechungs-Doppelstunde gut mitgekommen. Wer nichts gemacht hat, der kam dann halt beim Besprechen nicht mit.

    "Wird nicht nachgeprüft" heißt für meine SuS, dass es für den Papierkorb ist. Deshalb habe ich jede sich noch bietende Gelegenheit genutzt, mit den "Hausarbeiten" noch zu arbeiten und diese auch abzuprüfen. Selbst wenn die Aufgaben Zuhause nicht richtig vestanden/bearbeitet wurden, ist das immernoch besser als dass überhaupt nicht reingeschaut wurde.

    Mit Blick aufs nächste Schuljahr: In meinen Klassen macht es keinen Unterschied, ob Stoff aus dem vorigen Jahr fehlt. Meistens liegt das Leistungsniveau ohnehin weit unter dem, was eigentlich verlangt werden müsste. Wir fangen im Grunde jedes Jahr im Sommer bei Null an. Und weniger als Null geht in diesem Fall ja nicht, es sei denn, sie verlernen über die Sommerferien auch die Fähigkeit, Buchstaben zu entziffern :super: Manchmal ist es auch von Vorteil, am unteren Ende der "Bildungs-Nahrungskette" zu arbeiten: Egal wie viel ausfällt oder was man selbst vergeigt, es kann immer nur besser werden :top: Da hat man bei Abiturienten natürlich wesentlich mehr "zu verlieren".

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