1. Klasse Deutsch- Was ist wirklich wichtig?

  • Die Schule geht nun auch für mich los.

    Muss heuer eine 1. Klasse mit Deutsch übernehmen. Diese Woche haben wir Sitzung mit den Eltern, dort müssen wir Fächerspezifisches vorstellen. Was ist wichtig in der 1. Klasse Deutsch zu erwähnen? Was sind die wichtigsten INHALTE? Muss es kurz halten.

    Bin mir sehr unsicher was wirklich wichtig ist. Ich hoffe mir kann jemand helfen, gerne nur Stichpunkte!

    Vielen lieben Dank 🥰❤️

  • Hallo evioessi,


    Also ich würde die Methodik der Buchstabeneinführung vorstellen, die Fibel, das Arbeitsheft, usw. Ob du freies Schreiben anbietest, wie du den Rechtschreibunterricht gestaltest, wie du Lernwörter übst.

    Ich hoffe, das hilft dir weiter!

    Lg Lala

  • Deutsch 1.Klasse. Welche "Methodik "verwendet ihr?

    Auch wenn ich nicht die Zielgruppe deiner Frage bin, solltest du vermutlich präzisieren, worum es inhaltlich geht. Willst du in deiner 1.Klasse Buchstabeneinführung betreiben? Oder musst du DaF-SuS in deiner 1.Klasse an den Sprachstand den man für die 1.Klasse benötigt heranführen? :-) Wie arbeiten denn deine Kolleginnen und Kollegen in dem für dich relevanten Bereich? Gibt es diesbezüglich eventuell schulinterne Absprachen auch im Hinblick auf die weitere Vorgehensweise in den Klassen 2-4? Welche Lehr- und Lernmaterialien habt die für diesen Bereich relevant sind habt ihr an der Schule zur Verfügung?

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Du unterrichtest das fachfremd, oder? Dann auch von mir der dringende Hinweis: sprich dich unbedingt mit deinen Kolleginnen ab und lies dir das Handbuch zum Lehrwerk durch! Da steht sicherlich auch drin, was für ein methodischer Ansatz zugrundeliegt.

    Die meisten Lehrwerke sind mittlerweile methodenintegriert und auch die Kollegen mischen in der Regel verschiedene Ansätze.

    Ich selbst arbeite z.B. mit einem klassichen Fibellehrgang (analythisch-synthetisch), d.h. die Buchstaben werden nacheinander eingeführt und von Anfang an werden Leseübungen mit den eingeführten Buchstaben angeboten. Das ergänze ich dann aber durch freies Schreiben mit der Anlauttabelle (das wäre dann "Lesen durch Schreiben") und nutze auch gerne Elemente aus der Silbenmethode.

    Auf einem Elternabend wollen die Eltern aber gar nicht unbedingt wissen, wie die Methode heißt, sondern sie wollen möglichst konkret wissen, wie du arbeitest. Das können wir dir aber hier schlecht sagen, das musst du erstmal für dich selbst klären.

    Eine wichtige Sache , die ich aber immer anspreche: die Eltern sollen auch zu Hause die Buchstaben nicht mit ihrem Namen benennen (A, Be, Ce, De, Eff) sondern wirklich nur den Laut selbst sprechen. Das hindert die Kinder sonst sowohl beim Schreiben (sie schreiben dann z.B: NT für En-te) als auch beim Lesen (statt Mama lesen sie dann z.B. Emm-a Emm-a).

    "Die Wahrheit ist ein Zitronenbaiser!" Freitag O'Leary

  • Die Informationen auf den ersten Elternabenden sind häufig sehr viele.

    Wichtig ist, einen guten Start zu bekommen.

    Dazu kann gehören, dass man erläutert, wie man Hausaufgaben aufgibt (ganz konkret: Wie viel? Wie gekennzeichnet? Werden sie zusätzlich notiert?, was man von Eltern erwartet (Hilfe beim Strukturieren, gemeinsam im HA-Heft abhaken, den Ranzen aufräumen) und auch, was man nicht erwartet.

    Es kann sinnvoll sein, erste Aufgaben zu erläutern, vor allem, wenn es keine "klassischen" Aufgaben (Buchstaben schreiben, lesen) sind, sondern solche, wo man Laute hören muss. Da kann man ein Beispiel visualisieren und das Vorgehen in der Klasse benennen.

    Außerdem braucht man Absprachen, was passiert, wenn es zu Hause Schwierigkeiten gibt, weil Kinder sehr lange an den Aufgaben sitzen.

    Wichtig ist es, zu erläutern, ob oder wann die Eltern etwas korrigieren sollen oder ob du die Fehler lieber selbst sehen und nachschauen willst.


    Das Allerwichtigste finde ich allerdings, dass die Eltern wissen, wie sie einen erreichen können und dass sie diese Möglichkeit nutzen können und sollen. Da kann es sinnvoll sein, früh den Kontakt zu suchen, statt sich wochenlang zu Hause zu quälen.

  • Wenn du strikt nach "Frohes Lernen" arbeitest, ist deine Methode festgelegt. Du arbeitest nach der Fibelmethode, die ist mehr oder weniger analytisch-synthetisch.

    Normalerweise führst du anfangs jede Woche einen Buchstaben ein. Das geschieht z.B. so. (Kenne leider diese Fibel nicht und kann keinen Bezug auf den Inhalt nehmen, daher kommt das Beispiel jetzt fibelunabhängig).

    - Du zeigst den Kindern beispielsweise ein Lautsuchbild (gibt es beim Zaubereinmaleins), die Kinder nennen da z.B. alle Dinge mit A und a (wäre z.B. der neue Buchstabe)

    - Mundstellung betrachten, nochmals die Wörter sprechen

    - Andere Wörter suchen, in denen auch der Laut vorkommt

    - Den Laut groß an die Tafel schreiben (dazu gibt es bei jedem Buchstaben einen Spruch zum merken der Schreibrichtung), Klein- und Großbuchstabe

    - Auf Tisch schreiben, in Sand, auf Papier, kneten,

    - Dinge mit dem Buchstaben malen oder kneten

    - Aufgaben dazu in Fibel oder Arbeitsheft....

    - Hörübungen - ist der Buchstabe vorne, Mitte, hinten

    - Buchstabenheft führen

    Es kommt jede Woche ein Buchstabe dazu, diese versucht man so schnell wie möglich zusammenzuziehen, z.B. Momo, Omo, Mo,... dann Mio, Omi, Mimo usw....


    Wichtig ist das Lautieren, auch die Eltern sollen das zu Hause. Sie sollen auch unterstützen beim Einhalten der Schreibrichtung, Stifthaltung, Zeilen einhalten, lesen üben.

    Überhaupt bitte ich die Eltern, ihre Kinder in der Grundschulzeit zu begleiten (ich meine nicht den Schulweg), zumindest die ersten beiden Jahre.


    Achja. Ich arbeite auch so wie icke. Ergänze die Methode durch Freies Schreiben und dafür haben die Kinder ein Geschichtenheft, in dem ich bewusst nicht korrigiere. Meine Kollegin bekommt davon Schweißausbrüche, aber ich habe festgestellt, dass es sich lohnt und die Kinder viel weniger Angst haben, selbst etwas zu verfassen.

    Ich stelle ihnen auch ziemlich schnell einen Klassenbriefkasten hin mit "Briefpapier" und sie dürfen sich gegenseitig Briefe schreiben. Im Klassenrat am Freitag werden sie verteilt und anfangs helfe ich ein bisschen beim Lesen und entziffern, wenn nötig. Das hat sich auch bewährt. Ich bekomme auch viele Briefe oder schreibe welche.

  • Wie kann man denn einen Laut an die Tafel schreiben? Ein Laut ist doch keine graphische Einheit. An die Tafel schreiben könnte man höchstens das entsprechende IPA-Zeichen – aber warum sollte man das tun?

    Meine Güte, da macht sich jemand die Mühe spät am Abend noch einen längeren Text zu schreiben, um jemandem behilflich zu sein, der offenbar gerade etwas planlos ist und drückt sich dabei nicht ganz präzise aus... muss man da wirklich gleich den Oberlehrer spielen? Ist es wirklich nötig, denjenigen dann dumm dastehen zu lassen?

    Kann man der Kollegin nicht einfach mal unterstellen, dass sie den Unterschied Buchstabe-Laut prinzipiell kennt, aber sich hier einfach

    vertan hat???

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