Einstellungschancen mit mäßigen Noten, aber Mangelfächern in NRW

  • Bei uns am Gym sind aktuell alle ausgeschriebenen Stellen diese (wie ich finde unmöglichen) Kombi-Stellen, bei denen der Bewerber sich erstmal für 5 Jahre parallel an die Grundschule abordnen lassen muss. Ich beneide die aktuellen Reffiabsolventen echt nicht um diese bescheidene Situation. Wenn der G9-Bedarf dann irgendwann durchschlägt, werden die Leute Vollzeit zurück an die Gymnasien geholt.


    Ich denke trotzdem, dass man mit Mathe UND einer Region wie OWL keine allzu schlechten Chancen haben dürfte. Sogar ich - ohne Mangelfächer und mit damals OG23 - hätte in OWL 2013 (als es wirklich wenige Stellenausschreibungen für meine Fächer gab) eine Zusage in OWL gehabt und bin in der Ecke zu zig Gesprächen eingeladen worden. Allzu düster würde ich die Perspetiven jedenfalls nicht sehen.

  • Ah, ich sehe, Du hast verstanden, warum es so schwer ist, am Gym unterzukommen.

    Natürlich habe ich das. Ändert nur nichts daran, dass ich mir eine andere Schulform gar nicht vorstellen kann, weil ich Null Ahnung habe, wie es da läuft. Ich bin aber räumlich flexibel (notfalls ganz D) und habe bisher relativ gute Noten. Ich hoffe, dass das riecht.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Natürlich habe ich das. Ändert nur nichts daran, dass ich mir eine andere Schulform gar nicht vorstellen kann, weil ich Null Ahnung habe, wie es da läuft. Ich bin aber räumlich flexibel (notfalls ganz D) und habe bisher relativ gute Noten.

    Hm. Wenn alle so denken würden, wäre der Lehrermangel an den anderen Schulformen wohl dergestalt, dass man diese längst hätte aufgeben müssen. Oder denkst Du, Hauptschullehrer seien ehemalige Hauptschüler?

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Ich habe halt auch in meinem Studium nichts mit diesen Schulformen zu tun gehabt. Weder in der Theorie (dort wurde oft suggeriert, dass wir angehende Gym-Lehrer sind) noch in den Praxisphasen. Für mich kommt nur das Gym infrage, aber ich bin ansonsten flexibel und auch bereit mich weiterzubilden, wenn das verlangt wird.

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  • was auch meine Wunschschulform ist, da ich nichts anderes kenne).


    Du studierst ja Lehramt für Gymnasien und Gesamtschulen, meinst du nicht, dass es im Studium da Sinn macht ein oder zwei Praktika an Gesamtschulen einzubauen anstatt mit rosaroter-Brille davon auszugehen dass es mit dem Gymnasium im gutbürgerlichen Münsteraner Stadtteil klappt?

  • Außerdem gibt es doch noch ein weiteres Praktikum, was auch eben bewusst in einer anderen Schulform gemacht werden kann.

    Wie sah dein Berufsfeldpraktikum aus?

  • Karl-Dieter so naiv bin ich nicht. Ich habe Praktika auch an sozial schwachen Gym gemacht und mich dort wohlgefühlt (und guten Unterricht vorgeführt). Mir geht es nicht primär um die SuS, sondern eher um das System, das ich einfach vom Gym schon etwas kenne, von Gesamtschulen eben nicht.

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  • Kiggie Das BFP war außerschulisch (Vorgabe an der Uni/in den Fächern). Ich musste kein Praktikum an anderen Schulformen machen (und die Pflichtpraktika konnte ich nur im GyGe-Bereich machen, sonst hätte ich sie nicht anrechnen lassen können).

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  • Mir geht es nicht primär um die SuS, sondern eher um das System, das ich einfach vom Gym schon etwas kenne, von Gesamtschulen eben nicht.

    Und Du meinst nicht, dass Du ein anderes System kennenlernen könntest? Nach dieser Logik - ich bleibe dabei - müssten alle Abiturienten Gymnasiallehrer werden. Denn das System "Anwaltskanzlei", "Arztpraxis" oder "Unternehmen" kennen die ja alle nicht.

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  • Kiggie Das BFP war außerschulisch (Vorgabe an der Uni/in den Fächern). Ich musste kein Praktikum an anderen Schulformen machen (und die Pflichtpraktika konnte ich nur im GyGe-Bereich machen, sonst hätte ich sie nicht anrechnen lassen können).

    Und wenn du das System Gym schon kennst, warum hast du nicht das Praktikum dann genutzt um das System Gesamtschule kennenzulernen?
    Aber das kommt ja vielleicht auch noch im Ref. Oder in einer freiwilligen Hospitation. Auch am BK wäre eine Hospitation möglich.

  • Und Du meinst nicht, dass Du ein anderes System kennenlernen könntest? Nach dieser Logik - ich bleibe dabei - müssten alle Abiturienten Gymnasiallehrer werden. Denn das System "Anwaltskanzlei", "Arztpraxis" oder "Unternehmen" kennen die ja alle nicht.

    Da ist was dran. Mal gucken, wie die Einstellungssituation nach meinem Ref ist.

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  • Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass das am Gymnasium klappt.


    Wir anderen Schulformen sind keine Resterampe.

    Wir brauchen nur gute Leute, die sich bewußt und informiert für unsere Schulform entscheiden. Vielleicht bist du das, wenn es dann mal so weit ist. Solltest du aber irgendwelche Zweifel an der Entscheidung haben, dann solltest du dich auf keinen Fall bei uns bewerben.

  • Ich werde mich natürlich überall bewerben, wo es mir möglich ist. Ich möchte (und muss) dann schließlich Geld verdienen. Ich habe auch niemals behauptet, dass andere Schulformen "schlechter" sind. Es geht mir nur ähnlich wie vielen anderen GyGe-Studierenden, die am liebsten ans Gym wollen. Wenn wirklich nur die absolut Überzeugten an eine Gesamtschule gehen, dann befürchte ich, dass es dort einen riesigen Mangel an Lehrkräften geben wird. Außerdem kann man auch ein guter Lehrer sein, wenn man von der Schulform an sich nicht hundertprozentig überzeugt ist (Wer ist das schon?).

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

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  • Außerdem kann man auch ein guter Lehrer sein, wenn man von der Schulform an sich nicht hundertprozentig überzeugt ist (Wer ist das schon?).

    Also ich habe mich sehr bewusst für meine Schulform entschieden. Habe natürlich auch GymGes in Betracht gezogen, aber auf Sek I hatte ich weniger Lust.

  • Ich habe im Ref überlegt, ob ich mit zwei allgemeinbildenden Fächern ans BK gehen soll, mich aber dann dagegen entschieden, weil ich gehörigen Respekt vor der Arbeit mit Klassen hatte, in denen die SuS einen Haupt- oder Realschulabschluss nachholen wollen. Ich war mir sicher, dass mir einige dieser Klassen auf der Nase rumtanzen würden. Heute habe ich immer noch den allegrößten Respekt vor KollegInnen, die diese Klassen, so sie denn so schwierig sind, wie ich mir das vorstelle, unterrichten und glaube, dass meine Einschätzung nach dem Ref richtig war. Ich glaube auch, dass ich heute mit solchen Klassen klar käme und könnte mir irgendwann (aus welchen Gründen auch immer) einen Wechsel vorstellen.


    Kleine Randnotiz: Ich habe Abi an einem BK mit über 2000 SuS gemacht. Das Gebäude war vierstöckig und in meinem letzten Schuljahr an der Schule haben die BG-Klassen ihren eigenen Flur bekommen, damit wir ohne Unterbrechungen unterrichtet werden konnte. Einige andere Klassen der Schule fanden es lustig, ihren eigenen Unterricht zu schwänzen und den Unterricht am BG zu stören. Daher kommen sicher meine (vermutlichen falschen) Vorurteile gegenüber oben genannten und ähnlicher Klassen.

  • Außerdem kann man auch ein guter Lehrer sein, wenn man von der Schulform an sich nicht hundertprozentig überzeugt ist (Wer ist das schon?).

    Ich! Denn ich bin auch nach fast 20 Jahren Lehrtätigkeit 100%ig davon überzeugt, dass für mich die BBS die einzige Schulform ist, an der ich unterrichten möchte!

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Ich! Denn ich bin auch nach fast 20 Jahren Lehrtätigkeit 100%ig davon überzeugt, dass für mich die BBS die einzige Schulform ist, an der ich unterrichten möchte!

    Ich bin von meiner Schulform Weiterbildungskolleg auch zu 100% überzeugt. Eine immens wichtige Schulform, die unseren Schülern viele neue Chancen ermöglicht und ein angenehmer Arbeitsplatz für Lehrer.


    (Berufsbildende Schulen hätte ich mir aber auch vorstellen können)

  • sondern eher um das System, das ich einfach vom Gym schon etwas kenne, von Gesamtschulen eben nicht.


    Ich wiederhole mich: Du studierst ja Lehramt für Gymnasien und Gesamtschulen, meinst du nicht, dass es im Studium da Sinn macht ein oder zwei Praktika an Gesamtschulen einzubauen anstatt mit rosaroter-Brille davon auszugehen dass es mit dem Gymnasium im gutbürgerlichen Münsteraner Stadtteil klappt?


    Du hast offensichtlich bewusst 50% deines Lehramtes in deiner Praktikumswahl ignoriert

  • Ja, ich habe bisher noch keine Gesamtschule von innen gesehen. Aber dafür Standorttyp 5 Gymnasien. Ich bin nicht so naiv, dass ich denke, dass ich später nur Arztkinder unterrichte. Im Studium gibt es ohnehin nur 2 Schulpraxisphasen, die ich halt an 2 verschiedenen Gym abgelegt habe. Einmal guter, einmal schlechter Standorttyp. Ganz andere Konzepte. Nach der Logik, die hier vertreten wird, müsste man viel mehr Praxisphasen im Studium haben (was sicherlich auch sinnvoll wäre). Und ich wollte sogar im Sommer noch ein Praktikum an einer Gesamtschule machen, dann kam halt Corona. Vielleicht kann ich das noch nachholen. Wenn nicht, dann ist es auch nicht schlimm. NRW hat über 600 Gym, deutschlandweit gibt es mehrere Tausend. Eine wird schon eine Stelle für mich haben (da auch meine Noten gut sind und ich eine gute Fächerkombi habe).

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

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