Möglichkeiten um Entfristung zu fördern

  • Es gibt Seiteneinsteiger die sind fehl am Platz und es gibt Seiteneinsteiger die einen richtig guten Job machen, genauso wie es richtig tolle "studierte" Lehrer gibt.

    Ja, ich stimme dir da zu. Mich stört aber diese "gleiche Arbeit, gleicher Lohn"-Diskussion bzw. hier konkret diese Aussage "sie leisten dasselbe" - und da bin ich nach wie vor der Meinung, dass das im Schnitt eben nicht der Fall ist.


    Klar gibt es Graupen unter ausgebildeten Lehrern, aber sie haben zumindest mehrfach in ihrer Schullaufbahn unter Beweis gestellt, dass sie Unterricht können - nicht-ausgebildete Lehrer aber eben nicht.


    Ja, sie machen gleiche Arbeit - aber nicht gleich gut. Im Durchschnitt (sonst kommt mir gleich wieder mit irgendwelchen Anekdoten an)

  • Wo ich allerdings ganz klar sagen muss, da ist es gerechtfertigt, dass es weniger Geld gibt, ist in Berlin bei den Quereinsteigern in der Studienzeit, denn sie werden für die Studienzeit bezahlt freigestellt, da finde ich es gerechtfertigt, dass sie eben dann zwar 100% Bezahlung, aber eben in E109 und nicht E13 bekommen während der Studienzeit, hinterher nach Studienzeit (ein Jahr) und Ref bekommen sie ja auch als Quereinsteiger dann E13.

    Wow - dueles Studium für Lehrer. Klingt erstmal nach einer echt guten Idee. (Was Berlin draus macht, steht aber wahrscheinlich auf einem anderen Blatt)

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Wow - dueles Studium für Lehrer. Klingt erstmal nach einer echt guten Idee. (Was Berlin draus macht, steht aber wahrscheinlich auf einem anderen Blatt)

    Gibt es hier doch auch in NRW. Dualer Master of Education. Gilt halt für die technischen Mangelfächer am BK.

  • Klar gibt es Graupen unter ausgebildeten Lehrern, aber sie haben zumindest mehrfach in ihrer Schullaufbahn unter Beweis gestellt, dass sie Unterricht können - nicht-ausgebildete Lehrer aber eben nicht.

    Bei uns gibt es die Möglichkeit des Quereinstiegs über den Vorbereitungsdienst; diese Quereinsteiger*innen machen also genauso ein Referendariat wie die "normalen" Absolvent*innen eines Lehramtsstudiengangs. Daher haben sie am Ende des Refs ja genauso unter Beweis gestellt, dass sie unterrichten können.

    Und die "direkten Quereinsteiger*innen" müssen hier in Nds. auch eine pädagogisch-didaktische Qualifizierung absolvieren.

    Ist das in NRW anders?

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

    • Offizieller Beitrag

    es gibt so viele unterschiedliche Programme, dass es natürlich auch alle Mythen transportiert.


    In NRW gibt es OBAS, und ernsthaft: wer das hinkriegt, Hut ab. Ich finde es zwar auf einer systemischen Ebene problematisch, dass es mit Einstellungsgarantie ist (und das nicht mal beidseitig, DAS finde ich noch doofer), aber für mich sind die Leute während der OBAS Seiteneinsteiger*innen, danach nicht mehr. Punkt.
    Bei der Pädagogischen Einführung sehe ich es ein bisschen differenzierter. Es gibt viele Besuche, aber keine Bewertung. Ich glaube trotzdem, dass kein Mensch die PEF überlebt, der selbst nicht die intrinsische Motivation hat, das Beste von sich zu geben.


    Aus meiner Zeit in NDS kenne ich ähnlich zwei Programme: eins, wahrscheinlich das, was du meinst, Humblebee, du bist nach deinem Physik-Diplom Referendar*in, für mich sind es keine Seiteneinsteiger*innen, sie machen ja sogar ein normales Ref und haben doch keine Einstellungsgarantie oder?

    Während meines Refs waren aber auch zwei andere Personen (ich versuche, die Wörter Seiten- und Quereinstieg nicht zu nutzen, weil sie 1) in jedem Bundesland andersrum sind, 2) ich sie verwechsle). Sie waren in der Light-Version. Sie wurden ein paar Mal (Betonung auf "ein paar Mal". Ich glaube 2 mal pro Fach oder so in ihren 12 oder 18 Monaten? (Ich hatte 35 Besuche (!) in 18 Monaten, bzw. eher in 13 Monaten, danach war Examen), die Besuche sind unbenotet und unbewertet und dienen nur der Beratung. AUch wenn die Seminarleitung der Meinung war, es sei doof. (und ob es mich etwas anging, dass die SL es dachte, ist hier irrelevant, es war so). Trotzdem wurde diese Englisch/Französisch-Übersetzerin von vor 20 Jahren Französisch und Deutsch-Lehrerin und zeigte im Fachseminar durchaus Fachlücken, wenn sie da war. Sie musste nämlich nicht kommen, tat es also 2-3 mal in den 6 Monaten Überschneidung zwischen unseren Ausbildungszeiten.


    Dass meine Mitreferendarin, die richtig gut war, nicht an ihrer Schule bleiben konnte, weil die Seiten-/Quereinsteigerin die selben Fächer hatte und alle sich darüber ärgerten, ist schon eine blöde Situation. Diese hat nämlich nie unter Beweis gestellt, dass sie es kann. Sie wurde "beraten" und gut.

  • Wow - dueles Studium für Lehrer. Klingt erstmal nach einer echt guten Idee. (Was Berlin draus macht, steht aber wahrscheinlich auf einem anderen Blatt)

    Naja, sie müssen für die Grundschule eben die Fächer Mathe und Deutsch nachstudieren bevor sie ins Ref gehen, das finde ich schon auch sinnvoll, dass sie diese Grundfertigkeiten wenigstens haben müssen.

  • Aus meiner Zeit in NDS kenne ich ähnlich zwei Programme: eins, wahrscheinlich das, was du meinst, Humblebee, du bist nach deinem Physik-Diplom Referendar*in, für mich sind es keine Seiteneinsteiger*innen, sie machen ja sogar ein normales Ref und haben doch keine Einstellungsgarantie oder?

    Das weiß ich - ehrlich gesagt - nicht. Aber dieser Weg in den Schuldienst heißt ja trotzdem "Quereinstieg in den Vorbereitungsdienst".

    Daneben gibt es den "direkten Quereinstieg". Die Personen sind dann schon "voll" als Lehrkraft tätig, müssen aber an pädagogisch-didaktisch Qualifizierungsmaßnahmen teilnehmen (Müssen! Nicht können!). Dafür werden sie über einen Zeitraum von max. 1,5 für 5 Stunden von der Lehrtätigkeit freigestellt und müssen an entsprechenden Veranstaltungen im Studienseminar teilnehmen (Quelle: https://www.mk.niedersachsen.d…en-schuldienst-89031.html)

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Das große Problem mit dem Seiten/Quereinstieg und auch dem normalen Einstieg ist aus meiner Sicht, dass es keine systematische, strukturierte und verbindliche Weiterqualifizierung mehr gibt, sobald man fest im Schuldienst ist. Dadurch arbeiten nur die Kollegen ihre Defizite auf, die dafür sowieso ein Problembewußtsein haben.


    Persönlich finde ich es auch haarsträubend, dass es keine realistische Möglichkeit gibt, wie sich Kollegen, die einen "schwachen" Seiten/Quereinstieg (per Pädagogischer Einführung oder Einklagen nach Kettenverträgen) gemacht haben, auch formal zu einem status- und besoldungsmäßig gleichgestellten Lehrer weiterqualifizieren können. Die bisher einzige Möglichkeit dafür, das Nachstudieren, ist ja nicht wirklich realistisch, wenn man in Vollzeit arbeitet.

  • Die bisher einzige Möglichkeit dafür, das Nachstudieren, ist ja nicht wirklich realistisch, wenn man in Vollzeit arbeitet.

    Die Voraussetzung für die OBAS ist ein mind. 8-Semestriges Studium. Hierbei wäre es theoretisch möglich, ein zweites Fach über zusätzliche Scheine (d.h. kein Abschluss) zu erwerben. Dann kann man problemlos einen Antrag auf die OBAS stellen (§4 OBAS).


    Wer sich weiterqualifizieren möchte, um das gleiche Gehalt zu erlangen, muß halt vorübergehende Einbüße in Kauf nehmen.

  • Chilipaprika Pädagogische Einführung vs. OBAS

    Ich komme da für mich zu einer differenzierteren Bewertung. Ich habe damals die pädagogische Einführung für zwei Fächer gemacht. Es war für mich eine Bereicherung, dass ich im Gegensatz zu den OBASlern und Referendaren, keine "ausgesuchten" Schülergruppen" zeigen konnte, sonder real existierenden Unterricht. Hierdurch wurde aus den Unterrichtsbesucjen keine Bewertungsfarce sondern ehrliche Beratung zu ehrlichen Problemen ohne die Situation einer Prüfungssituation im Nacken. Das hat mich dann auch weitergebracht. Darüber hinaus habe ich die gleichen Haupt- und Fachseminare besucht wie die Referendare, wenn auch um ein Jahr verkürzt. Was wirklich doof war, ist der Umstand, dass ich vor Beginn der Ausbildung erst Mal drei Monate ins kalte Wasser geschmissen wurde mit 28 Unterrichtsverpflichtung nach dem Motto "Hier ist das Buch. Das sind die Themen und nun viel Spaß. Wenn's Probleme gibt, fragen Sie die Kollegen". Ich durfte und musste Noten vergeben, Eltern beraten, Elternsprechtage für meinen Unterricht anbieten. Ich fand's dann schon seltsam, drei Monate später zunächst einmal mit den anderen Quereinsteigern einen einwöchigen Kurs zu besuchen, in dem die Grundlagen zum Schulgesetz, Aufsichtspflicht und Grundsätze für die Notengebung zu besuchen🤣.
    Frei nach dem Motto, und jetzt zeigen wir Ihnen, in welche Fettnäpfchn Sie möglicherweise bereits getreten sind🤣. Das war aber auch bei den OBASlern das Gleiche.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Das ist aber leider genau das, was dir bereits mitgeteilt wurde.


    Lt. Bundesarbeitsgericht vom 26.10.2016 istbei Vertretungsverträgen von einer Dauer von mehr als sechs Jahren und ca. 10 Verlängerungen in dieser Zeit der Verdacht des Missbrauchs der Befristung gegeben.


    Nach deinen Angaben (4 Jahre Verträge) schützt sich das Land / Schulamt. Sollte der Schulamtsdirektor dich trotzdem einstellen, dass kann und wird ihm das Land in Regress nehmen. Dazu gab es auch schon eine Rundverfügung an die Schulleiter.


    Es bleibt aber weiterhin der Weg über den Seiteneinstieg offen. :)

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