Schule nach den Osterferien [NRW u.a.]

  • Erstens erleben wir jeden Tag hautnah, wie es in den Schulen tatsächlich läuft und was "Hygienekonzept" in der Realität bedeutet.

    Das ist glaube ich ein Punkt, der den Eltern überhaupt nicht klar ist. In einer Umfrage des BR las ich mal, dass Eltern zu einem sehr großen Teil in diese Hygienekonzepte vertrauen und die Schulen für sicher halten.

    Wir hatten zuletzt während des Wechselunterrichts die 5. Klassen komplett in großen Räumen im Unterricht (Tische 1,5 m Abstand). Aber sobald Pause war oder sie durch die Gänge sind, wurde NULL Abstand gehalten, die Fenster wurden schnell wieder geschlossen, sobald der Lehrer raus war usw. - soviel zum Hygienekonzept. In meiner 5. Klasse haben zwei Familien ihre Kinder zu Hause behalten.

  • Hallo zusammen,

    in unserem Kreis sind die Schulen auch in der nächsten Woche noch zu. Meine Schüler (Förderschule KME, Klasse 3) lernen gut auf Distanz - mit mehreren Videokonferenzen am Tag kommen alle gut zurecht. Gerade bei den vorliegenden Krankheitsbildern ist das wirklich gut.

    Unsere Intensivstationen laufen voller und voller. Ich bin froh, dass auch meine Tochter in Klasse 7 zu Hause lernen darf, aber mein Sohn in der Q1 sitzt jeden Tag bei voller Klassenstärke in der Schule und ich sehe keine Option, ihn da raus zu lassen, ohne ihm sein Abi zu verbauen. Wir haben überlegt, den Test zu verweigern, aber es ist klare Ansage, dass es für ihn dann keinen Distanzunterricht gibt. Das macht mich so wütend und hilflos. ;(

    LG Maike

  • Aber sobald Pause war oder sie durch die Gänge sind, wurde NULL Abstand gehalten

    Ja so ist dsa leider.

    Das habe ich bei allen Stufen beobachtet und jeden Tag 12475 mal angesprochen, im Laufe des Tages dann auch zunehmend gereizter. Erst recht dann, wenn es Spezialisten gibt, di anfangen wollen, darüber zu diskutieren. Das ist zwar eine Minderheit, aber die bringen mich echt auf die Palme.

    Wenn man unsere Bushaltestellen und den Wegg dahin sieht (vin den Bussen ganz zu schweigen), weiß man auch alles.

  • Ja so ist dsa leider.

    Das habe ich bei allen Stufen beobachtet und jeden Tag 12475 mal angesprochen, im Laufe des Tages dann auch zunehmend gereizter. Erst recht dann, wenn es Spezialisten gibt, di anfangen wollen, darüber zu diskutieren. Das ist zwar eine Minderheit, aber die bringen mich echt auf die Palme.

    Wenn man unsere Bushaltestellen und den Wegg dahin sieht (vin den Bussen ganz zu schweigen), weiß man auch alles.

    Man muss es in der Schule abkönnen, dass wir sowieso nichts daran ändern. Die Ansteckungen in der Schule passieren sowieso an den Stellen, wo wir keinen Einblick haben (Pause, Schulweg, Flure, etc.).

    • Offizieller Beitrag

    Das ist eine grundsätzliche Lektion, die man als Lehrkraft früher oder später lernen sollte. Man kann nicht alles sehen, verhindern, verbieten, verbessern. Man muss sich folglich überlegen, wo pädagogisches Einwirken wirklich erforderlich ist und wo nicht. Das spart Energie und lässt einen nicht eines Tages völlig desillusioniert zurück.

  • Zum Hygienekonzept gehört halt auch ein wenig Eigenverantwortung, und das, finde ich, ist auch Teil der Erziehung, die die Eltern leisten müssen.

  • Ich sage dazu nichts mehr und weise auch auf das Einhalten von Abständen nicht mehr hin. Mir ist das wirklich zu blöd - die Kinder wissen es, es interessiert sie nicht, und wir haben ohnehin nicht die Ressourcen es durchzusetzen. Also sehe ich zu, dass ich selbst maximalen Abstand zu den Schülern halte und alles andere liegt nicht in meiner Verantwortung.


    Hätte ich Kinder, würden die momentan grantiert auch keinen Fuß in eine Schule setzen. Wobei Q1 natürlich wirklich sehr sehr ungünstige Voraussetzungen hat.. da aber doch ohnehin immer eine Teilgruppe in Distanz ist, müsste es doch gehen, dass auch Q1 Schülern einfach jede Woche das entsprechende Material bereitgestellt wird und sie von zu Hause lernen können?

  • Hätte ich Kinder, würden die momentan grantiert auch keinen Fuß in eine Schule setzen. Wobei Q1 natürlich wirklich sehr sehr ungünstige Voraussetzungen hat.. da aber doch ohnehin immer eine Teilgruppe in Distanz ist, müsste es doch gehen, dass auch Q1 Schülern einfach jede Woche das entsprechende Material bereitgestellt wird und sie von zu Hause lernen können?

    Das Material wird ja bereitgestellt. Allerdings sind ja scheinbar die Schüler der Q1 an einigen Schulen weder auf zwei Räume geteilt noch im Wechselmodell. Diese Schulen finde ich auch echt "mutig".

    • Offizieller Beitrag

    Hätte ich Kinder, würden die momentan grantiert auch keinen Fuß in eine Schule setzen. Wobei Q1 natürlich wirklich sehr sehr ungünstige Voraussetzungen hat.. da aber doch ohnehin immer eine Teilgruppe in Distanz ist, müsste es doch gehen, dass auch Q1 Schülern einfach jede Woche das entsprechende Material bereitgestellt wird und sie von zu Hause lernen können?

    Die vollständige Beschulung auf Distanz hat das MSB für die Abschlussklassen untersagt. Da die Q1 aufgrund der Wertung in Block I formal nun auch zu den Abschlussklassen zählt, gilt das auch für diesen Jahrgang.

  • ist auch Teil der Erziehung, die die Eltern leisten müssen.

    Einen Erziehungsauftrag hat die Schule aber auch. Ich befürchte, die Undiszipliniertheit in Infektionsschutzfragen ist auch eine Folge der Inkonsequenz in den Schulen in anderen Punkten. Die Schülerinnen erleben viel zu oft, dass Fehlverhalten keine Konsequenzen hat, dass man sich 'rausreden kann (oft als Diskussion missverstanden) und dergleichen.


    These: mit mehr Konsequenz wäre das Durchsetzen der Regeln weniger Aufwand als das ganze Rumgezottel.


    Viel interessanter finde ich aber, dass das Bildungsniveau junger Erwachsener nicht ausreicht, die Gefährlichkeit des Virus und die Schutzmaßnahmen einschätzen zu können. Da haben wir als Schule gründlich versagt.

  • Spannend, Wieviele Lehrkräfte ihre Kids nicht zur Schule schicken!

    Finde ich auch! Hier in NDS besteht ja nun auch die Möglichkeit auf Antrag die Kids von der Präsenzpflicht befreien zu lassen, aber ich habe in meinem Bekannten- und Kollegenkreis unter den Lehrkräften nur einen einzigen Kollegen, der dies für seine beiden Söhne in Anspruch nimmt.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Viel interessanter finde ich aber auch den Punkt, dass das Bildungsniveau junger Erwachsener nicht ausreicht, die Gefährlichkeit des Virus und die Schutzmaßnahmen einschätzen zu können. Da haben wir als Schule gründlich versagt.

    Also, den Schuh ziehe ich mir definitv nicht an! Dazu tragen ja wohl auch noch andere - insbesondere die Eltern - bei!

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Bei uns kam auch relativ bald 'rum, dass wir noch in Distanz sind. Ich hatte eh schon so geplant. Manchmal liegt man ja richtig.


    Bei den Abschlussklassen sieht es bei uns gnaz unterschiedlich aus. Während die Abiturientinnen sich offensichtlich auch in Distanz auf die Prüfungen vorbereiten können, werden die Fachoberschülerinnen mit über 20 Menschen in einen Raum gepackt. Die Abteilungsleiterinnen sehen wolh das eine oder andere unterschiedlich.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Also, den Schuh ziehe ich mir definitv nicht an! Dazu tragen ja wohl auch noch andere - insbesondere die Eltern - bei!

    Ich finde das ist genauso, wie die Eltern der Schule vorwerfen, wenn die Kinder im Distanzlernen gar nicht arbeiten. Dafür müssen auch mit die Eltern verantwortlich sein, klar nach 4 Wochen oder mehr das erste den Eltern zurückzumelden, dass keine Aufgaben gemacht werden, ist vom Lehrer zu spät, aber das sie generell aufstehen und arbeiten, das ist schon die Aufgabe der Eltern dafür zu sorgen und nicht unsere.

  • Eben. In erster Linie sind es doch wohl die Eltern, die mit ihrem Verhalten als Vorbilder fungieren.

    Und nein, das traue ich jungen Erwachsenen - zumindest in der Sek I - nicht zu. Das hat auch mit Bildung nichts zu tun, sondern einfach auch mit der jugendlichen Reife.

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