A15 Karriereoptionen aus "Warum A15 KEIN Karriereziel mehr ist"

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    Schätzungsweise betrug die Vorbereitungszeit unseres Seminarleiters zwischen 30 Sekunden und einer Minute.

    Wonach richtest du die Schätzung? Es gibt keine Unterrichtsmaterialien für FL. Während der Lehrer sich alles fertig kaufen oder im Lehrbuch beziehen kann, sitzt der normale FL stundenlang für einen Seminarblock plus handfeste ppt und Handout. Die Arbeit ist in etwa so intensiv wie die des Profs im Uniseminar.


    Aber wie auch immer man vorbereitet bleibt die Frage, warum manche Kolleg*innen dafür befördert werden und andere nicht. Ist hier eine*r, der als FL A14 kriegt? Auf dem könnten wir ein bisschen rumhacken und behaupten, er bereite nur 30 min vor, wie wär's? Dann hat jeder andere das Gefühl, viel besser zu arbeiten und zu wenig zu verdienen :top:

  • ernsthaft, die Studie ist 18 Jahre alt? Das hat dann wohl kaum etwas mit der Realität heute zu tun.

    Von den mir bekannten 18 Studien (von 1950 bis 2018) ergaben 5 eine Arbeitszeit unter der SOLL Arbeitszeit für den Bereich Grundschule. Dabei ist keine maßgebliche Veränderung über die Jahre sichtbar. In Allen 18 Studien liegt die IST-Arbeitszeit von Gymnasiallehrkräften um 100-400 Stunden über der IST-Arbeitszeit von Grundschullehrkräften, bei gleicher SOLL-Arbeitszeit. In nur einer Studie (von 1975) überschritt die IST-Arbeitszeit die SOLL-Arbeitszeit bei Grundschullehrern um mehr als 5%. Das wären immer noch 2 Überstunden, aber wir pendeln in den Studien für Grundschullehrer immer im Bereich plus/minus 2, bei Gymnasiallehrkräften so um +4 bis +8 und das im Durchschnitt, nicht nur die motivierten Leute. Ich bin gerne auf andere, mir nicht bekannte Studien gespannt. Go ahead mit der Realität von heute.

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • Immer wieder bin ich überrascht, dass noch A12-Lehrer hier im Forum ihren Unmut über die unfaire Bezahlung diskutieren. Von den höher Besoldeten kommen immer die gleichen Gegenargumente: A12 reicht doch auch, hast du doch gewusst, minderwertiges Studium, viel weniger Arbeit, die auch noch qualitativ anspruchsarm ist, gar nicht zu reden von der enormen Korrekturbelastung der Gymnasiallehrer :daumenrunter:

  • Immer wieder bin ich überrascht, dass noch A12-Lehrer hier im Forum ihren Unmut über die unfaire Bezahlung diskutieren. Von den höher Besoldeten kommen immer die gleichen Gegenargumente: A12 reicht doch auch, hast du doch gewusst, minderwertiges Studium, viel weniger Arbeit, die auch noch qualitativ anspruchsarm ist, gar nicht zu reden von der enormen Korrekturbelastung der Gymnasiallehrer :daumenrunter:

    Die Mehrheit derer die A13 selbst erhalten argumentieren nicht so, sondern erachten es als selbstverständlich, dass GS-Lehrkräfte ebenfalls A13 erhalten sollten. Schade, dass das immer wieder aufs Neue in dieser Debatte nur auf diejenigen verkürzt wird, die sich anders äußern und der Rest über denselben Kamm geschoren wird...

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Die Mehrheit derer die A13 selbst erhalten argumentieren nicht so, sondern erachten es als selbstverständlich, dass GS-Lehrkräfte ebenfalls A13 erhalten sollten. Schade, dass das immer wieder aufs Neue in dieser Debatte nur auf diejenigen verkürzt wird, die sich anders äußern und der Rest über denselben Kamm geschoren wird...


    Diese Mehrheit äußert sich hier aber nicht.

  • Ich bin gerne auf andere, mir nicht bekannte Studien gespannt.

    Ich kenne die Studien nicht, aber ich werde sie mir raussuchen und ansehen. Durchschnittswerte sind immer ein bisschen tricky in der Auswertung. Bei deiner Argumentation der Bezahlung nach geleisteten Stunden, müsste man dann nicht auch innerhalb der unterrichteteten Fächer differenzieren? Ich nehme erstmal nur an, dass es die Sprachlehrkräfte sind, die den Durchschnitt maßgeblich nach oben treiben? Dann müssten ja Lehrkräfte der Mathematik, Naturwissenschaften, Musik, Kunst, Sport, usw. viel weniger verdienen, da sie dann eher nicht über das Soll unterrichten?

    oder Mangel der Bewerber bezahlt würden,

    wenn es danach gehen würde, hätten tatsächlich die Lehrkräfte mit den Fächern Mathematik, Informatik, Musik und vielleicht noch wenige andere der Sekundarstufe das Anrecht mehr zu verdienen? Nach der Logik wären es gerade auch die Grundschullehrkäfte die mehr verdienen müssten als die Sek2 Lehrkräfte, da hier ein extremer Mangel herrscht, bei den Gymnasiallehrkräften gerade eher nicht, sonst würde man sie ja nicht an die Grundschulen schicken.

  • Sich aber als Opfer und Bestrafter hinzustellen, geht vollkommen an der Sache vorbei.

    Wenn jemand tatsächlich persönlich benachteiligt ist durch eine ungerechte Struktur, dann ist er auch Opfer dieses Systems. Dann stellt er sich nicht so hin, er ist es. Wo geht das jetzt deiner Meinung nach an der Sache vorbei? Vielleicht verstehe ich dich tatsächlich falsch, absichtlich bestimmt nicht.

  • Das stimmt einfach nicht.

    Allein das "Argument" begründet eine schlechtere Bezahlung... 8|

    Ok, ich bediene doch die Faulheit: Klick mich, ich bin ein Link! (S. 60 für die, die nicht alles lesen wollen)

    und nochmal: Ich bin für A13 für Grundschullehrer, ich sage nur, dass sie halt den "Beamtenjob" haben...genau die Zeit arbeiten, die sie auch bezahlt bekommen und daran ist auch nichts falsch. Aber die Ausbeutung an den Kollegen findet am Gymnasium statt, nicht in der Grundschule und wenn man das Gehalt einer Englisch/Deutsch Kollegin, die ihren Job ernsthaft macht auf einen Stundenlohn umrechnet, ist jede Grundschullehrerin dankbar über ihr Gehalt. Wenn mich jetzt noch jemand ärgert such ich die Abiturdurchschnittsnoten der Studienabsolventen nach Diplom, Gymnasiallehramt und Grundschullehramt raus und begründe damit irgendwas. :P

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  • Wenn mich jetzt noch jemand ärgert such ich die Abiturdurchschnittsnoten der Studienabsolventen nach Diplom, Gymnasiallehramt und Grundschullehramt raus und begründe damit irgendwas. :P

    Auf diese Argumente bin ich gespannt!

    Bezahlung sollte also nach der Abi-Note erfolgen?!?

    Abi-Note als Indikator für den Fleiß und das Engagement des zukünftigen Lehrers?!?

    Ganz was anderes?!?

    • Offizieller Beitrag

    Also wenn sich unsere Dienstherren und -damen sich das hier durchläsen, würden sie sich ins Fäustchen lachen und sich darüber freuen, dass die Lehrerschaft unter sich zerstritten ist und über Wertigkeiten der Studiengänge, der einzelnen Fächer und der Schulformen streitet.

    In der freien Wirtschaft gibt es Tariflöhne, aushandelbare Gehälter sowie besser und deutlich schlechter bezahlte Arbeit im Vergleich zu der unsrigen. Die "Wichtigkeit" der Arbeit kann eine Rolle spielen in Bezug auf das Gehalt bzw. den Gehaltsanspruch - muss sie aber nicht. Nirgendwo wird das so deutlich wie im Pflegebereich. Dann gibt es noch das Level der Ausbildung (Berufsausbildung, Studium etc.) sowie Angebot und Nachfrage. Alle diese Faktoren wirken sich in jedem Beruf irgendwo auf die eine oder andere Weise aus.

    Da brauchen wir uns hier nicht die Köpfe einzuschlagen.

  • Allein das "Argument" begründet eine schlechtere Bezahlung... 8|

    Ok, ich bediene doch die Faulheit: Klick mich, ich bin ein Link! (S. 60 für die, die nicht alles lesen wollen)

    und nochmal: Ich bin für A13 für Grundschullehrer, ich sage nur, dass sie halt den "Beamtenjob" haben...genau die Zeit arbeiten, die sie auch bezahlt bekommen und daran ist auch nichts falsch. Aber die Ausbeutung an den Kollegen findet am Gymnasium statt, nicht in der Grundschule und wenn man das Gehalt einer Englisch/Deutsch Kollegin, die ihren Job ernsthaft macht auf einen Stundenlohn umrechnet, ist jede Grundschullehrerin dankbar über ihr Gehalt. Wenn mich jetzt noch jemand ärgert such ich die Abiturdurchschnittsnoten der Studienabsolventen nach Diplom, Gymnasiallehramt und Grundschullehramt raus und begründe damit irgendwas. :P

    Die Begründung: "Das wusstet ihr doch vorher" kannst du genauso gut deinen Deutsch - Englischkolleginnen auftischen.

  • Das "das hast du vorher gewusst"-Argument habe ich aber gar nicht in die Diskussion gebracht. Ich halte es zwar für nachvollziehbar, aber für nicht zielführend. Mal abgesehen davon widerspricht es meinem "Grundschullehrer müssten A13 bekommen, bei gleich langem Studium"-Argument. Ich finde es nur sehr befremdlich, dass ich hier gut gemachte Studien einbringe und das einzige was kommt ist "dann frag mal die Männer von Grundschullehrerinnen" oder "dann begleite mich doch mal ein paar Wochen" oder anderer unwissenschaftlicher Unfug kommt. Bei solchen Argumenten bekomme ich dann massive Zweifel an der Gleichwertigkeit der Studieninhalte und ich beziehe mich dabei allein auf den pädagogisch-psychologischen Bereich, denn da sollte man den Teil mit der Empirie gelernt haben (auch das begründet keine unterschiedliche Besoldung, s.o.).


    Mal im Ernst...kommt noch ein Gegenargument? Irgendeine Studie...ok, die zweite Frage war wieder gemein, weil ich weiß, dass es keine Studie gibt nach der Grundschullehrkräfte mehr arbeiten als am Gymnasium. Das sind Fakten...da helfen euch weder Ehemänner, noch wenn jemand mal "ein paar Wochen mit euch mitläuft". Ich hab letzte Woche jeden Tag bis 23:30 an irgendwas schulischem gesessen (ok, Teile davon sind selbstverschuldet, was mach ich auch SV, Lehrerrat und Mitarbeitervertretung)...ich muss niemanden "begleiten" um zu wissen, dass man auch an anderen Schulen arbeitet. Aber nachweisbar weniger als am Gymnasium. Entweder kommt jetzt noch ein richtiges Argument (darauf gehe ich gerne ein), aber den Unfug ohne Argument, könnt ihr gerne allein verbreiten und dann glauben, dass es euch ach so schlecht geht. Tut es nicht, Quellen sind verlinkt.

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  • Ich hab letzte Woche jeden Tag bis 23:30 an irgendwas schulischem gesessen (ok, Teile davon sind selbstverschuldet, was mach ich auch SV, Lehrerrat und Mitarbeitervertretung).

    DAS ist aber auch anekdotisch, das ist dir schon klar, oder?

    Habe beim Lesen der Studien eben gelesen, dass Arbeit nach 23 Uhr als Nachtarbeit zählt. Nehme ich, gerne sogar, beste Zeit zum Arbeiten ... wenn da nicht am nächsten Morgen die Frühaufsicht wäre, täglich.


    Ich stelle dir dann noch die Empfehlungen zur Entwicklung arbeitszeitrechtlicher Normen für LuL und SL an nds. Schulen vor. Dort wird manches dargelegt, was über die Durchschnittswerte der Erhebung nicht ersichtlich ist, z.B.

    a) dass die Erhebung von 2015/16 stattfand, als die Umsetzung der inklusiven Bildung und des Ganztages am Anfang stand und davon auszugehen sei, dass außerunterrichtliche Tätigkeiten zwischenzeitlich weiter gestiegen sein werden.

    b) dass es am Gymnasium eine große Streuung gibt (+-8 Std), die an Grundschulen nicht so stark ausgeprägt ist (+- 6 Std.),

    c) dass es gerade im GS-Bereich einen deutlich höheren Teilzeitanteil gibt, diese Lehrkräfte häufig Mehrarbeit schultern, auch weil der Deckeneffekt erst später eintritt.

    Die Kommission kommt deshalb zu dem Vorschlag, dass man für die GS zur allgemeinen Entlastung empfiehlt, das Deputat um 1 Std. abzusenken. (S.59)


    Zu Beginn ging es darum, dass Lehrkräfte an bestimmten Schulen mit gleichlanger Ausbildung unterschiedlich entlohnt werden, was man als ungerecht empfindet, speziell ging es um die Umsetzung und Aufgabenverteilung hinsichtlich der Inklusion. Dafür können die Lehrkräfte anderer Schulformen nichts, die Grundschullehrkräfte aber auch nicht, und die auf Sparzwang beruhende Umsetzung ist und bleibt erbärmlich.

  • Während der Lehrer sich alles fertig kaufen oder im Lehrbuch beziehen kann,

    Schön wärs ... berufsbildender Bereich ist zum Teil sehr mau.



    Wenn jemand tatsächlich persönlich benachteiligt ist durch eine ungerechte Struktur, dann ist er auch Opfer dieses Systems. Dann stellt er sich nicht so hin, er ist es.

    Opfer ist nicht er alleine, sondern alle GS-Lehrer*innen. Er schießt halt massiv gegen alle anderen und das ist weder zielführend noch nett.
    Nicht bezogen auf uns hier, aber so wie er über seinen Sonderpäd Kollegen schrieb.

  • Palim: Danke, auf dem Niveau kann man diskutieren. Ich kenne die niedersächsische Erhebung nur daher, dass der PhV die ziemlich zerfetzt hat und mit den Daten nachher eine eigene Auswertung aufzustellen, bei der sich ergeben hat, dass Gesamtschulen im Grunde gar nicht extra belastet sind, Grundschulen teilweise und Gymnasien (ebenfalls wieder) die höchste Belastung schultern (da hatte das Land in seiner ersten Auswertung nur alles gemittelt angegeben zum tarnen, tricksen, täuschen). Dadurch wird dann laut nds. PhV auch die größere Streuung ausgeglichen (d.h. die maximal nach unten streuenden Gy Kollegen liegen über den nach unten streuenden GS Kollegen).


    Das Problem mit der Teilzeit ist glaube ich an allen Schulformen derselbe Mist, an den Grundschulen schlägt es (meine Vermutung) wegen des höheren Frauenanteils aber stärker durch...zumindest bei uns fahren die Frauen eine höhere Teilzeitquote als die männlichen Kollegen (allerdings beide Geschlechter aus denselben Überlegungen: Welcher Partner in der Beziehung verdient mehr? Der andere geht in Teilzeit.).

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