Kanzlerkandidatur

  • Ich bin da ganz bei dir, wer woanders lebt, sollte sich dort auch irgendwie an das Leben anpassen und mit den Einwohnern sprechen und leben können.

    Ich erwarte aber auch, dass man sich sogar im Urlaub Mühe gibt und ein paar Brocken in der Fremdsprache lernt, oder wenigstens Englisch oder je nach Region französisch/ spanisch kann um mit Personal im Hotel, Restaurant, Geschäft zu reden.

    Trotzdem gibt es so einige Deutsche, die von Ausländern in Deutschland erwarten, dass sie sich anpassen und integrieren, ja scheinbar ihr Recht erarbeiten hier bleiben zu dürfen und mehr leisten sollen um das zu zeigen, die aber trotzdem der Meinung sind, dass Deutsche im Ausland genau das nicht müssen. Wie du schon sagtest: so was geht einfach nicht.


    Und ja, hier gibt es große türkische, italienische,... Communities in denen man in seiner Blase leben kann (wie meine Schwiegeroma), aber die sind auch teilweise Haus gemacht. Wenn man in den 50ern schon mehr für Integration gesorgt hätte, wären viele dieser Blasen vielleicht nicht so extrem entstanden. Meine Schwiegeroma war immer überzeugt, sie würde irgendwann zurückgehen, aber ohne ihre Kinder und dann Enkelkinder und jetzt Urenkel will sie das dann doch nicht...

    Da läuft das heute schon besser. Meine Tante musste einen Sprach-/Integrationskurs belegen, als sie nach Deutschland zog. Das hat gut geholfen.

    • Offizieller Beitrag

    Und ja, hier gibt es große türkische, italienische,... Communities in denen man in seiner Blase leben kann (wie meine Schwiegeroma), aber die sind auch teilweise Haus gemacht. Wenn man in den 50ern schon mehr für Integration gesorgt hätte, wären viele dieser Blasen vielleicht nicht so extrem entstanden. Meine Schwiegeroma war immer überzeugt, sie würde irgendwann zurückgehen, aber ohne ihre Kinder und dann Enkelkinder und jetzt Urenkel will sie das dann doch nicht...

    Da läuft das heute schon besser. Meine Tante musste einen Sprach-/Integrationskurs belegen, als sie nach Deutschland zog. Das hat gut geholfen.

    Da kann man dann tatsächlich hinterfragen, ob man das Deiner Schwiegeroma stellvertretend für diese Generation an Einwanderern zum Vorwurf machen kann.

  • In den 50ern haben ja nicht nur die Migranten selbst alle geglaubt, dass sie wieder heim gehen. Das hat sich auch der deutsche Staat so vorgestellt. Genauso wie die Schweizer dachten, die Italiener gehen alle wieder heim, wenn sie mit Häuser für reiche Schweizer bauen fertig sind. So war es halt und es bringt nichts, sich darüber heute noch zu echauffieren. Wer hingegen heute nach Basel kommt und nach 5 Jahren immer noch kein Deutsch kann, doch, der verweigert aktiv die Integration. Dass so jemand mindestens nicht eingebürgert wird, da bin ich schon sehr dafür. Mit den genannten widerwärtigen Details dann eben ganz und gar nicht. Wenn man solche vorhersehbaren Einzelfälle hätte entsprechend regeln wollen, stünde es ja so im Gesetz. Tut es aber nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von Antimon ()

  • Da kann man dann tatsächlich hinterfragen, ob man das Deiner Schwiegeroma stellvertretend für diese Generation an Einwanderern zum Vorwurf machen kann.

    Mache ich ja gerade nicht, indem ich sage, dass damals vielleicht auch von deutscher Seite etwas mehr dafür hätte getan werden sollen. Aber wie Antimon sagt: Damals dachten alle, dass "die" wieder gehen.

    Bzw mache ich das nur in dem Fall, dass sich dann wiederum deren Kinder, die ja jetzt auch selbst Kinder, bzw sogar Enkelkinder haben, auch teilweise verweigern. Die Schwiegertanten, die als Teenies kamen, sprechen teilweise auch nur radebrechend Deutsch. Die Tante, die mittlerweile seit 15 Jahren in Spanien lebt, kann sogar noch besser Deutsch, als die Tante, die weiterhin in Deutschland lebt. Die Cousins können natürlich Deutsch, die sind hier geboren und zur Schule gegangen. Trotzdem hat die Hälfte davon eine Italienerin geheiratet, mit italienischem Gottesdienst, italienischer Taufe,...

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Ich stimme zu, dass damals auf beiden Seiten Fehler begangen wurden. Gerade diese Erfahrung kann dem Staat aber jetzt helfen, die richtigen Schlüsse zu ziehen. Daher bin ich ja dafür, dass die Anforderungen zwar machbar, aber sehr hoch formuliert werden sollten. Wer diese dann erfüllt, hat es auch verdient, hier wohnen zu dürfen. Wir müssen als Land dahin, dass jeder Bürger (nachweislich medizinische Gründe natürlich ausgeschlossen) die deutsche Sprache fließend beherrscht - und das würde ich nicht als Optimal-, sondern als Mindestanforderung klassifizieren.


    Wie schon zuvor angedeutet, sehe ich es gleichermaßen kritisch, wenn Deutschstämmige zwar unbedingt auswandern wollen, sich aber dann doch primär in deutschen "Bubbles" bewegen.

  • Deutschstämmige?


    Ich kenne den Fall der communities andersherum aus Argentinien. Lauter Deutsche, die sich mit Deutschen umgeben, deutscher chor, deutsche Schule, deutsche Pfarrgemeinde...

    Eine Freundin von dort meinte, richtig Spanisch habe sie eigentlich dann erst an der Uni gelernt (in Buenos Aires, in der Uni dort, im Studium, das nicht Spanisch war).

    Is überall das gleiche.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Wäre sicher sinnvoll, noch besser wäre es, wenn man den Menschen Jobs vermittelt. Das ist ja eigentlich die Aufgabe der Arbeitsagentur, wird leider de facto oft nicht gemacht. Die Menschen bewerben sich, bekommen Absagen und so weiter. Kein Wunder, dass es so viele Langzeitarbeitslose gibt, obwohl es durchaus Jobs gibt, für die man keine formale Qualifikation benötigt (z.B. Regale im Einzelhandel einräumen: Die zahlen sogar ganz gut für eine ungelernte Tätigkeit).

    Was ich so von meiner Bekannten höre, gibt es da aber auch einige, die einfach nicht arbeiten wollen. Die können sich bspw. bei Vorstellungsgesprächen so bescheuert anstellen, dass man sie da auch nicht haben will. Man war beim Vorstellungsgespräch, was organisiert wurde und damit hast du die Pflicht getan. Eine Sanktion für so eine Art von Vorstellungsgespräch bekommt man aber auch nicht.

  • Was hat denn Integration mit Wissen über die "Kultur" zu tun? Muss man Beethoven spielen können, um integriert zu sein? Geht es bei Integration nicht viel mehr um einen Job und soziale Angebote?

    In der Schule wird zwar Politik und Geschichte unterrichtet, aber man kann auch mit einer 5 in diesen Fächern durchkommen. Auch hat nicht jeder Deutsche einen Schulabschluss.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Was ich so von meiner Bekannten höre, gibt es da aber auch einige, die einfach nicht arbeiten wollen. Die können sich bspw. bei Vorstellungsgesprächen so bescheuert anstellen, dass man sie da auch nicht haben will. Man war beim Vorstellungsgespräch, was organisiert wurde und damit hast du die Pflicht getan. Eine Sanktion für so eine Art von Vorstellungsgespräch bekommt man aber auch nicht.

    Kenne leider auch so einen Fall, das ist nicht die Mehrheit, aber kommt leider vor. Manche haben sich mit H4 arrangiert und haben keine höheren Ziele mehr. :(

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

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    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Was hat denn Integration mit Wissen über die "Kultur" zu tun? Muss man Beethoven spielen können, um integriert zu sein? Geht es bei Integration nicht viel mehr um einen Job und soziale Angebote?

    In der Schule wird zwar Politik und Geschichte unterrichtet, aber man kann auch mit einer 5 in diesen Fächern durchkommen. Auch hat nicht jeder Deutsche einen Schulabschluss.

    @Lindbergh Was ist an meinem Kommentar verwirrend?

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Fallen Angel Ich glaube, Bolzbold hat schon einmal darum gebeten, dass du nicht für jedes Zitat bzw. deine Antwort darauf ein neues Posting machst. Man kann Zitate verschiedener Personen auch in einem Posting beantworten. Übersichtlicher finde ich deinen Umgang mit Zitaten nicht.

  • Fallen Angel Ich glaube, Bolzbold hat schon einmal darum gebeten, dass du nicht für jedes Zitat bzw. deine Antwort darauf ein neues Posting machst. Man kann Zitate verschiedener Personen auch in einem Posting beantworten. Übersichtlicher finde ich deinen Umgang mit Zitaten nicht.

    Ich habe in diesem Beitrag heute nur einen Kommentar gepostet.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Warum werde ich eigentlich täglich von diesen Bundeskanlzer*innenkanditat*innen im TV genervt?

    Ich kann die doch gar nicht wählen.

    Warum nerven die nicht mit ihrer Werbeshow nicht das Gremium, welches die wählt, das Parlament?!?!

    Und wo sind die Bundeskanzler*innenkandita*tinnen, die nicht von irgendeiner Partei nominiert werden?

    Das Grundgesetz sagt doch nur, dass jeder mit deutscher Staatsangehörigkeit ab vollendetem 40sten Lebensahr Bundeskanzler*inn kann, wenn vom Parlament gewählt (soweit ich mich richtig erinnere).

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • Und wo sind die Bundeskanzler*innenkandita*tinnen, die nicht von irgendeiner Partei nominiert werden?

    Das Grundgesetz sagt doch nur, dass jeder mit deutscher Staatsangehörigkeit ab vollendetem 40sten Lebensahr Bundeskanzler*inn kann, wenn vom Parlament gewählt (soweit ich mich richtig erinnere).

    In der Theorie ist das so, in der Praxis braucht es zur Wahl dann doch die erforderlichen Mehrheiten im Bundestag, die deutlich wahrscheinlicher durch KandidatInnen der stärksten Fraktionen erreicht werden können.


    Nebenbei: Auch wenn es bisher kein Gegenbeispiel gibt, so gibt es für das Amt des Bundeskanzlers anders als beim Bundespräsidenten keine Altersbeschränkung (außer der des passiven Wahlrechts).

    • Offizieller Beitrag

    In der Tat macht es vermutlich die Dosis.

    Die möglichen Regierungskonstellationen - ganz gleich unter welcher Kanzlerschaft - bereiten mir viel mehr Sorgen. Ich kann mir bei einer Dreierkoalition - darauf wird es ja wohl hinauslaufen - nicht so recht vorstellen, dass es zu einem "Aufbruch" kommt. Eine Regierungsbeteiligung von CDU und SPD - ob nun mit gelb oder grün - wird den Stillstand zementieren.

  • Es passt wohl am besten in diesen Thread.

    Der MDR hat heute eine Umfrage veröffentlicht, die in den 3 Bundesländern Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen gemacht wurde. Das Ergebnis ist für die Politik ein Katastrophe.

    siehe: https://www.mdr.de/nachrichten…gebnis-wahlkampf-100.html


    Nur ein paar Aussagen:

    9 von 10 glauben nicht, dass die Wahlversprechen umgesetzt werden.

    8 von 10 glauben nicht, dass ihr Interessen durch die Bundestagsabgeordneten vertreten werden


    Immerhin glauben 7 von 10, dass die Briefwahl sicher ist.

    Ich vermute, die Ergebnisse wären in anderen Bundesländern sehr ähnlich.


    Wenn sich dann noch herumspricht, dass Sachsen einen Tag nach(!) der Bundestagswahl flächendeckend (selbst im Supermarkt) die 2G-Regeln einführen will (ist aus "gut informierten Kreisen" durchgesickert), befürchte ich in Sachsen zur Bundestagswahl ein schockierendes Ergebnis. Die Stimmung ist ohnehin schon sehr explosiv.


    Und bevor jemand sofort zum Sachsen-Bashing ansetzt: Mit extremen Druck, Beleidigungen und Schlimmeren usw. erreicht man nichts.

    Das dürfte eigentlich jedem im Bildungssystem Beschäftigten klar sein.

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