Einreichung JEDER Klassenarbeit

  • Hallo zusammen,


    Unsere Schule ist eine Regionale Schule mit Grundschulteil in MV.

    Es wurde nun durch die SL festgelegt, dass ab sofort jede Klassenarbeit, der Erwartungshorizont und die beste und schlechteste Arbeit eingereicht werden müssen.

    Kann das einfach so festgelegt werden? Hat jemand Erfahrung?

    • Offizieller Beitrag

    Die Schulleitung hat ja die Aufsicht und Aufgaben von Qualitätsmanagement inne. Also ja, wenn sie Lust und Zeit darauf hat: warum nicht?
    (Das Thema hatten wir vor Kurzem hier im Forum. Es ist wohl sehr unterschiedlich gehandhabt, aber keine Ländersache, sondern immer von Schule zu Schule unterschiedlich. Ich persönlich hatte das, was du hier beschreibst, an jeder meiner Schulen (3 Bundesländer, 5 Schulen), durchaus in unterschiedlicher Ausprägung (mit Nachfrage oder "wäre nie aufgefallen, wenn ich es nie gemacht hätte".)

  • Ja, sie kann das, Stichwort erste Ebene der Fachaufsicht.


    Ist aber meines Erachtens der denkbar dämlichste und am wenigsten erfolgversprechende Weg, um MIT* dem Kollegium die Unterrichtsqualität zu erhöhen, denn diese SL arbeitet gegen das Kollegium und ein solcher Vertrauensschaden wird lange, lange nachhallen.


    * geht m E nur MIT dem Kollegium, niemals gegen Widerstand. Man muss gemeinsam gute Schule machen wollen, denn die konkret im Unterricht Handelnden sind nun mal die Lehrer_innen, nicht die SL.

  • Es wurde nun durch die SL festgelegt, dass ab sofort jede Klassenarbeit, der Erwartungshorizont und die beste und schlechteste Arbeit eingereicht werden müssen.

    Bei uns ist es nicht ganz so schlimm. Wir müssen schon seit Jahrzehnten ein Leerexemplar der Klassenarbeit und die Notenverteilung abgeben. Der (angebliche) Sinn davon ist, dass der Schulleiter darauf achten soll, dass das Niveau der Klassenarbeiten der Schule in den unterschiedlichen Klassen ähnlich ist.

    • Offizieller Beitrag

    Ok vielen Dank für eure Hinweise! Mich ärgert daran hauptsächlich, dass kein Feedback zu erwarten ist… Die Unterlagen werden also für die Ablage produziert!

    Wie bitte?
    Also ich durfte (wie gesagt, an allen Schulen) einfach drei Arbeiten vorlegen, die Schulleitung hat unterschrieben und gut. Ich habe nie etwas "zusätzlich produziert", denn genau darum geht es doch: Qualitätsmanagement der aktuellen Qualität. Einen Überblick bekommen (soweit man es im SL-Team kann), ob die Arbeiten kompetenzorientiert sind, die groben Korrekturregeln eingehalten werden, usw.. Die Arbeiten sind Schülerarbeiten, die danach an die Schüler*innen zurückgehen. Also nichts in die Ablage. Gut, doch, der kleine Zettel mit dem Notenspiegel landet danach in den Schredder. Deswegen ist es bei mir in der Regel die Rückseite einer Fehlkopie.

  • Ok vielen Dank für eure Hinweise! Mich ärgert daran hauptsächlich, dass kein Feedback zu erwarten ist… Die Unterlagen werden also für die Ablage produziert!

    Was denn für zusätzliche Unterlagen? Die Arbeiten liegen doch ohnehin vor und auch ein Erwartungshorizont muss ja in irgendeiner Form da sein, um Bewertungen überhaupt vornehmen zu können. Die einzigen Kosten für diese Maßnahme der Qualitätssicherung sind jeweils 1-2 Minuten am Kopierer.

  • Ein Erwartungshorizont? Also Musterlösung und Geschwafel?

    Ich habe bei meinen Arbeiten noch nie eine Musterlösung gehabt. Jede Lösung ist dermaßen individuell, dass ich auf die richtigen Wege schaue und ob das Endergebnis funktioniert.

    Das wäre ein riesiger Mehraufwand, der weder mir noch den Schülern nützen würde. Ich muss dies bei Abschlussarbeiten machen und bin fast sicher, dass keiner der Prüfer in der Lage ist, meine Lösungen zu verstehen geschweige den zu beurteilen. Dazu habe ich zu oft in den Prüfungsgremien mitgearbeitet.

  • Ein Erwartungshorizont? Also Musterlösung und Geschwafel?

    Ich habe bei meinen Arbeiten noch nie eine Musterlösung gehabt. Jede Lösung ist dermaßen individuell, dass ich auf die richtigen Wege schaue und ob das Endergebnis funktioniert.

    Das wäre ein riesiger Mehraufwand, der weder mir noch den Schülern nützen würde. Ich muss dies bei Abschlussarbeiten machen und bin fast sicher, dass keiner der Prüfer in der Lage ist, meine Lösungen zu verstehen geschweige den zu beurteilen. Dazu habe ich zu oft in den Prüfungsgremien mitgearbeitet.

    Du missverstehst den Begriff des Erwartungshorizonts möglicherweise. Dieser muss keineswegs ausführlich sein oder jede Eventualität beinhalten, sondern soll lediglich kurz andeuten, auf welche Teilaspekte es Bewertungseinheiten gibt bzw. welche Aspekte für welche Notenbereiche erwartet werden. Es muss gerade keine "Musterlösung und Geschwafel" sein. Ohne eine solche Festlegung ist eine transparente und halbwegs objektive Beurteilung der Schülerleistungen kaum möglich.

  • Unabhängig davon, ob. die Schulleitung eine Arbeit. sehen will, nimmt bei uns der Aufwand zum Stellen einer Arbeit immer mehr zu. Dadurch haben wir im Leistungskonzept die Anzahl der Arbeiten reduziert. (und jede einzelne. Arbeit hat dadurch mehr Gewicht). Ich empfinde es als Quatsch, jede Arbeit mit Erwartungshorizont, Selbsteinschätzungsbogen, mit Zuordnung der einzelnen Aufgaben zu den einzelnen Anforderungsbereichen zu versehen. Dadurch wird meine Arbeit nicht besser,:Mehr als ich im Moment arbeite, geht nicht mehr, also muss ich andere Bereiche weniger aufwändig gestalten. Wir verwalten uns.... Auf dem Tableau der QA. in NRW stand meines Erachtens auch die Frage, ob SL sich einen Überblick über die Arbeiten, Klassenbuch... verschafft.


    flip

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